2

Trennung verarbeiten trotz gemeinsamer Kinder Teufelskreis?

F
Ihr Lieben,

erstmal ein großes Kompliment an die Forumsbetreiber. Dieses Portal ist mit Abstand das Beste, was im Netz zu finden ist, um Erfahrungen zu teilen und Trost zu finden bei einer wiederfahrenen Trennung.

Meine Frau hat sich nach 9 Jahren von mir getrennt, weil Sie mich nicht mehr liebt und zudem wieder Gefühle für Ihren Ex entwickelt hat. Ich bin jetzt bereits seit 4 Monaten dabei, die tiefen Täler zu durchschreiten und funktioniere wieder ganz gut in meinem Alltag, auch wenn ich noch nie zuvor teilweise solch tiefe Trauer gefühlt habe und mich auch noch nie von einem Menschen so verletzt gefühlt habe.

Fast alle Beiträge zur Bewältigung einer Trennung gehen in Richtung Kontaktsperre. In unserer Lebenssituation geht das aber nicht, weil wir 2 Töchter haben mit 4 und 2, die ich über alles liebe und um unsere Mäuse nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen, dass der Papa auszieht, versuche ich soviel Zeit wie möglich bei Ihnen zu sein und begegne entsprechend mehrmals wöchentlich meiner Ex-Frau...wenn es stimmt, dass das Leiden dadurch verlängert wird befinde ich mich ja quasi in einem Teufelskreis.

Welche Erfahrungen habt Ihr in einer ähnlichen Situation gemacht? Bin über jeden Austausch dankbar...

LG
facelift

18.01.2012 23:41 • #1


N
Hallo,
erstmal herzlich willkommen im Forum !
Es scheint wohl tatsächlich so zu sein, dass eine kontaktsperre das Lösen vom Partner erleichtert, falls man in so einem Fall überhaupt von einer Erleichterung reden kann.
Aber es ist wohl ein bisschen so, wie bei Dro., die kommen ja auch nicht von dem zeug weg, wenn sie es noch 2 x die Woche nehmen, die müssen auch endgültig damit aufhören.
In Deinem Fall, mit 2 kleinen Kindern, ist das natürlich nicht machbar, also wirst Du wohl die nächsten Jahre Deiner Ex noch über den Weg laufen.
Eine Kontaktsperre ist mit Sicherheit angebracht bei einer Trennung. Mann hört nichts mehr von dem anderen, sollte auf keine Nachrichten oder Anrufe warten, macht sich keine Hoffnungen mehr, weil der andere vielleicht mal nett schaut !
Deine Situation erschwert das Loslösen mit Sicherheit, aber es geht nunmal nicht anders für Deine Kinder.
Mein Mann hat mir vor 2 Monaten eröffnet, dass er seine Arbeitskollegin liebt, mich nicht mehr, aber er möchte, dass wir wegen unserer Tochter zusammen bleiben. Ich leide und spiele dieses Spielchen noch mit. ich bin nach 2 Monaten keinen Schritt weiter, verzweifel, wenn die beiden sich trefffen, aber habe noch nicht den Mut für die räumliche Trennung, weil ich ihn als Mensch einfach nicht verlieren möchte.
Es wäre für mich mit Sicherheit besser, wenn er nicht mehr bei uns wohnen würde. Wenn ich ihn nicht mehr sehe,vielleicht könnte ich dann besser mit der Situation umgehen und meine Hoffnung würde endlich schwinden.
Es wird Dir mit Sicherheit nicht leicht fallen, deine Frau zu sehen, aber ich denke, auch bei Dir, wird es jeden Tag ein bisschen leichter.

LG Nina

18.01.2012 23:59 • #2


A


Trennung verarbeiten trotz gemeinsamer Kinder Teufelskreis?

x 3


F
Hallo Nina,

wie hälst Du diesen Zustand denn aus? Dein Mann vergnügt sich mit einer anderen und trotzdem teilt Ihr Euch Euer gemeinsames Dach über den Kopf? Das kann ich mir im besten Willen nicht vorstellen, auch nicht, wenn man wie wir auch das Wohl unserer Kinder über alles stellen...Du musst doch rasend werden vor Eifersucht, oder nicht? Naja, wenn es Dein Weg sein sollte, dann höre auf Deine innere Stimme und ich will mir auch nicht anmaßen, eure Situation zu bewerten...

Ich ziehe heute aus und natürlich geht es mir beschissen dabei, aber ich werde meine Kinder mehrmals in der Woche besuchen, kann aber dann wieder in meine Wohnung fahren und muß nicht mehr noch zusätzlich leiden, dass meine Frau im gleichen Haus schläft wie ich. Wäre das nicht auch eine Option für Deinen Mann? Ich denke sogar, dass das für Eure Tochter sogar besser wäre, wenn Ihre Mama anfangen würde Ihren Mann loszulassen...

LG
Stephan

19.01.2012 11:20 • #3


M
Hallo facelift,
mir geht es genau so. Mein Partner hat mir vor 4 Wochen eröffnet, dass er eine andere Frau liebt und mich nicht mehr. Da wir einen gemeinsamen Sohn (6) haben, muss ich es leider auch ertragen ihn ständig zu sehen. Wenn er weg ist geht es mir meistens besser. Ich habe ihm jetzt noch mal gesagt, dass er ausziehen soll. Er ist der Meinung, dass er sich erst im Sommer eine Wohnung nehmen kann. Das will ich aber nicht hinnehmen. Den Zustand hier ertrage ich nicht. Er kommt früh um seinen Sohn zur Schule abzuholen, kommt rein, zieht sich um und isst oder trinkt vielleicht noch was. Nachmittags kommt er dann wieder, duscht, spielt noch mit seinem Kind und dann ist er verschwunden. Seinem Kind erklärt er nichts und denkt immer noch der Kleine bekommt nichts mit.
Es ist durch Kinder leider unmöglich eine Kontaktsperre zu halten, obwohl einem das besser tun würde. Mir im Moment zumindest. Manchmal geht es mir gut und dann sitze ich wieder auf der Couch und heule nur.
Es tut alles ganz schön weh. Gegen eine Andere nach 13 Jahren einfach so ausgetauscht zu werden. Ich habe die Hoffnung, dass es irgendwann besser wird und ich wieder in die Zukunft schauen kann, ohne ihn.
Ich fühle mit dir und wäre froh, wenn bei uns wenigstens die räumliche Trennung schon da wäre.
Liebe Grüße.

19.01.2012 22:40 • x 1 #4


N
Ihr habt ja recht, die räumliche Trennung wäre für mich natürlich auch das beste.
Sicher bin ich eifersüchtig, wobei das nicht das richtige Wort ist, es tut einfach höllisch weh !
Aber bei einer räumlichen Trennung ist die Türe dann einfach endgültig zu und davor habe ich noch eine riesen Angst.
So lebe ich einfach noch von dieser doofen hoffnung, quäle mich natürlich selber, aber irgendwie bin ich für diesen endgültigen Schritt noch nicht so weit.
Da kommt dann natürlich dazu, dass man bei einer räumlichen Trennung den Menschen soooo sehr vermisst. Das habe ich natürlich noch nicht. Und da mein Mann natürlich sehr nett zu mir ist, und weiterhin mit mir rumalbert, S... hat ( ja, so doof bin ich auch noch ), mit mir weg geht, usw. kann ich ja noch nichts vermissen und habe ihn ja noch.
Ich kann mir leider ein Leben ohne ihn nicht vorstellen , dieser Gedanke macht mich wahnsinnig und drum ist mir dieser zustand noch lieber als der endgültige Cut
Wie gesagt, mein Verstand ist schon schlauer als mein Herz, vielleicht gewinnt irgendwann der Verstand.

LG Nina

19.01.2012 23:51 • #5


A
Zitat von facelift:
wenn es stimmt, dass das Leiden dadurch verlängert wird befinde ich mich ja quasi in einem Teufelskreis.


willkommen stephan

ich kann da nicht mitreden weil mein kind nicht mehr lebt.
weiss aber aus dem bekanntenkreis, das viele es so machen
das sie im auto oder an der haustür auf die kinder warten, sie nehmen sie dann mit zu sich nach hause oder unternehmen etwas zusammen bei mcdoof oder ähnlich und liefern sie später wieder ab.

ist es bei dir möglich ?

je mehr abstand, je besser kann man die trennung verarbeiten,
alles andere zögert das nur hinaus.

20.01.2012 01:58 • #6


A
Hallo facelift,

ich bin in gleichen Situation, meine Frau ist seit November ausgezogen wegen ihrem neuen, ich bin im Haus geblieben und sie hat natürlich die Kleine (3 J.) mitgenommen.
Um mit der Sitaution einigermaßen zurecht zu kommen hatten wir anfangs vereinbart nur über Skype-Chat und SMS zu kommunizieren, eine direkte Kommunikation gab es nicht. Thema war ausschließlich die Kleine. Sobald im Chat ein anderes Thema entstand ging in Offline.

Um die Kleine zu sehen (ca. 2 bis 3 Tage jede Woche ist sie bei mir) sind wir so vorgegangen. Meine Ex bringt sie ins Haus, ich hol sie im Treppenhaus dann ab und schenke meiner Ex keinen Blick. Wichtig: nicht in die Augen schauen, sondern nur das Kind fokussieren. Dann ein paar Worte zu der Kleinen, dann darf die Kleine noch Mama winken, wie sie wieder wegfährt. Für mich ist es sehr wichtig, dass meine Ex keine Möglichkeit mehr hat, mich persönlich anzugreifen, deshalb keine Blicke und auch kein direkter Kontakt. Am besten Du positionierst Dich so, dass Du deiner Ex den Rücken zudrehst und Dich damit schützt.
Längere Gespräche gibt für die nächsten Jahre nur über Skype-Chat. Damit wird die Kommunikation entemotionalisiert, was den Kindern nur gut tun kann. Vielleicht mal noch ab und an ne Mail, bis die Scheidung durch ist. Mehr gibts nicht.

Also, ich würde auch im Sinne der Kinder vorschlagen: eigene Wohnung, nicht mehr ins Haus Deiner Ex, dann lass Dir die Kinder bringen oder hol sie ab. Tauschkleider und Tauschspielsachen könnt ihr ja jeweils herrichten und mitgeben. Sonst bekommst Du nie Abstand von Ihr. Und wichtig: Es gibt nur noch ein gemeinsames Thema - die Kleinen. Alles andere muss tabu sein. Du wirst sehen, ohne Blickkontakt fühlt sich das dann irgendwann an, als würdest Du mit einem Phantom reden...

Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.

LG
Arco

Wir schaffen das irgendwie

20.01.2012 08:54 • x 1 #7


B
hallo, erst einmal einen dicken tröster. es ist nicht einfach wenn man kinder hat. ich habe mit meinem ex die regelung getroffen, daß ich im momenr nut über besuche und treffen mit den kids spreche. ich habe ihn gebeten mir erst einmal die zeit zulassen, mich selbst wieder in den griff zu bekommen. es ist jedes mal schwer, aber für die kids steh ichs durch. sie brauchen uns beide, alles andere wäre nicht gut für sie. ich hoffe das es mit der zeit einfacher wird.

22.01.2012 14:54 • #8




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag