Hallo Marie,
ich denke du bist schon ganz schön weit in deinem Lösungsprozess und es ist gut, dass du an dich denkst.
Ich weiß nicht, in welchem Umfang du in dieser Beziehung verstrickt bist ( gemeinsame Wohnung, Kinder, Familienanschluss, beruflich) je nachdem wird es für dich schwieriger.
Zitat von Mallorca2017:Die Beziehung war viel geprägt von Lügen, Ignoranz, Kritik und unzuverlässigkeit.
Das sind leider die Folgen massiven Alk., in deiner Beziehung kämpfst du immer auch gegen eine dritte, sehr starke Kraft, den Alk..
Das Wichtigste wäre jetzt, dass du dich intensiv über das Thema Alk. informierst. Ein gutes Buch wäre dazu das Buch ALK, es beschreibt sehr gut die Abläufe des Alk., das Verhalten des Alk. und die Spätfolgen.
(Link entfernt von Moderation)
Immer wieder versuchen wir, Menschen an denen uns liegt zu helfen, leider gibt es Krankheiten bei denen wir machtlos sind, die einzig und allein durch den Kranken selbst zu kurieren sind. Und damit der Alk. nicht zwei Leben zerstört ist es wichtig loszulassen und die eigene Machtlosigkeit zu erkennen.
Alk. hat eine zerstörerische Auswirkung auf das Gehirn. Die sogenannte graue Masse schrumpft. Wichtige Bereiche, die zuständig sind für Empathie, Wertvorstellungen, Gefühlswelt werden nachhaltig und zum Teil unwiederbringlich zerstört. Andere Bereiche sind nicht so empfindlich und erlauben einen Funktionierenden Trinker, das heißt viele Dinge können noch normal erledigt werden. Deswegen ist man manchmal so hin und her gerissen, dies und jenes klappt doch auch, warum kann er sich nicht einfach zusammenreißen?
Das Leben eines Alk. kreist nur um den Alk., alles andere darf den Zugang nicht behindern, hat sich dem unterzuordnen oder wird benutzt um den ungestörten Zugang zu ermöglichen. Oft werden kümmernde Partner gesucht, die dem Alk. ein sicheres Umfeld für den Konsum bieten. Aus meiner Erfahrung, Unterschlupf, Versorgung mit dem alltäglichen, Finanzen, Entertainment, alles wird gern an den Partner delegiert, mehr Zeit für den Suff. Um das stabil zu halten wird gelogen, betrogen, gejammert, geschworen, Hoffnung geschürt. Sie wissen genau, dass diese Zeit mit einem Partner endlich ist, je nachdem wie weit das Helfersyndrom vorhanden ist. Mit ihrem Opfer kennen sie kein Erbarmen, selber schuld denken sie, kann ja abhauen. Wenn man dann aber geht, geht es ihnen nicht um den Menschen in ihrem Leben, sondern um den Verlust einer Ressource, deswegen werden auch alle Register gezogen.
Sei froh, dass du schon jetzt an einem Punkt angelangt bist wo du raus willst. Ich denke das hast du schon mehrfach versucht und hast dich durch Versprechungen wieder einwickeln lassen, das ist menschlich. Sie verkaufen dir alle Möglichen Szenarios, aber sie liefern nicht.
Wenn dir die Trennung zu sehr zusetzt, setzte dich doch mit einer Frauenberatungsstelle in Verbindung, dort besteht oft die Möglichkeit der Beratung, auch durch Psychologen kostenfrei.
Du schaffst das, du hast Besseres verdient.