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Trennung vom Alkoliker, was hilft?

M
Hallo,
ich habe vor 3,5 Jahren einen Mann kennen gelernt, wo ich relativ schnell gemerkt habe, dass er ein Problem mit Alk. hat.
Ich habe ihn dann nach ca einem Monat gesagt, dass ich kein Kontakt mit ihm möchte, er hat sich einen Woche daran gehalten und hat dann aber alles daran gegeben wieder in Kontakt mit mir zu treten.
Ich habe mich leider wieder drauf eingelassen, es lief soweit erstmal für 2/3 Wochen alles gut dann kam der erste plötzliche Kontaktabbruch von ihm. .ich wurde ignoriert.
Dann war er plötzlich wieder da, hat sich entschuldigt. . aber das ganze wiederholte sich in regelmäßigen Abständen.
Da ich gefühlsmäßig sehr an ihm gehangen habe, habe ich es mit mir machen lassen, ich hatte jedes Mal die Hoffnung, dass jetzt alles gut wird, er zuverlässiger wird und das er es Ernst meint.
Jetzt nach 3,5 Jahren bin ich an dem Punkt, wo ich mich frage was habe ich da mit mir machen lassen?
Die Beziehung war viel geprägt von Lügen, Ignoranz, Kritik und unzuverlässigkeit.
Ich befinde mich im Lösungsprozess, ich habe einfach keine Kraft mehr und möchte keine Energie mehr in die Beziehung stecken. .da sich, wie ich vermute nie was ändern wird.
Es fällt mir schwer.
ich würde mich über Beiträge eurerseits freuen, bitte ohne Bewertung.
Vielen Dank, Marie

09.07.2017 07:01 • #1


_Tara_
Du bist wahrscheinlich co-abhängig (google 'mal Co-Abhängigkeit).
Es gibt Beratungsstellen für die Angehörigen von Alk. (Al-Anon - kannst Du auch googeln). Ich würde Dir empfehlen, Dich dorthin zu wenden, man kann Dir da sicher weiterhelfen.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

09.07.2017 07:20 • x 1 #2


A


Trennung vom Alkoliker, was hilft?

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Memyself
Hallo Marie,

ich denke du bist schon ganz schön weit in deinem Lösungsprozess und es ist gut, dass du an dich denkst.
Ich weiß nicht, in welchem Umfang du in dieser Beziehung verstrickt bist ( gemeinsame Wohnung, Kinder, Familienanschluss, beruflich) je nachdem wird es für dich schwieriger.

Zitat von Mallorca2017:
Die Beziehung war viel geprägt von Lügen, Ignoranz, Kritik und unzuverlässigkeit.


Das sind leider die Folgen massiven Alk., in deiner Beziehung kämpfst du immer auch gegen eine dritte, sehr starke Kraft, den Alk..

Das Wichtigste wäre jetzt, dass du dich intensiv über das Thema Alk. informierst. Ein gutes Buch wäre dazu das Buch ALK, es beschreibt sehr gut die Abläufe des Alk., das Verhalten des Alk. und die Spätfolgen.

(Link entfernt von Moderation)

Immer wieder versuchen wir, Menschen an denen uns liegt zu helfen, leider gibt es Krankheiten bei denen wir machtlos sind, die einzig und allein durch den Kranken selbst zu kurieren sind. Und damit der Alk. nicht zwei Leben zerstört ist es wichtig loszulassen und die eigene Machtlosigkeit zu erkennen.

Alk. hat eine zerstörerische Auswirkung auf das Gehirn. Die sogenannte graue Masse schrumpft. Wichtige Bereiche, die zuständig sind für Empathie, Wertvorstellungen, Gefühlswelt werden nachhaltig und zum Teil unwiederbringlich zerstört. Andere Bereiche sind nicht so empfindlich und erlauben einen Funktionierenden Trinker, das heißt viele Dinge können noch normal erledigt werden. Deswegen ist man manchmal so hin und her gerissen, dies und jenes klappt doch auch, warum kann er sich nicht einfach zusammenreißen?

Das Leben eines Alk. kreist nur um den Alk., alles andere darf den Zugang nicht behindern, hat sich dem unterzuordnen oder wird benutzt um den ungestörten Zugang zu ermöglichen. Oft werden kümmernde Partner gesucht, die dem Alk. ein sicheres Umfeld für den Konsum bieten. Aus meiner Erfahrung, Unterschlupf, Versorgung mit dem alltäglichen, Finanzen, Entertainment, alles wird gern an den Partner delegiert, mehr Zeit für den Suff. Um das stabil zu halten wird gelogen, betrogen, gejammert, geschworen, Hoffnung geschürt. Sie wissen genau, dass diese Zeit mit einem Partner endlich ist, je nachdem wie weit das Helfersyndrom vorhanden ist. Mit ihrem Opfer kennen sie kein Erbarmen, selber schuld denken sie, kann ja abhauen. Wenn man dann aber geht, geht es ihnen nicht um den Menschen in ihrem Leben, sondern um den Verlust einer Ressource, deswegen werden auch alle Register gezogen.

Sei froh, dass du schon jetzt an einem Punkt angelangt bist wo du raus willst. Ich denke das hast du schon mehrfach versucht und hast dich durch Versprechungen wieder einwickeln lassen, das ist menschlich. Sie verkaufen dir alle Möglichen Szenarios, aber sie liefern nicht.

Wenn dir die Trennung zu sehr zusetzt, setzte dich doch mit einer Frauenberatungsstelle in Verbindung, dort besteht oft die Möglichkeit der Beratung, auch durch Psychologen kostenfrei.

Du schaffst das, du hast Besseres verdient.

09.07.2017 07:47 • x 2 #3


B
Diese beziehung ist ungesund. Macht dich krank und laugt dich aus.
Du willst doch bestimmt glücklich und leicht durchs Leben gehen.

Es ist nicht deine Aufgabe, ihn zu retten. Die beschriebenen dinge sind nicht nur dem alk zuzuschreiben. Es sind charakzerzüge. vielleicht bedingt das eine auch das andere.
Ist aber egal.

DU bist nicht glücklich. Löse dich und investiere deine kraft und energie in dich.

Sei stark !

09.07.2017 07:54 • x 2 #4


W
Lauf!
Ich habe ähnliches erlebt.
Alk. benutzt dich !

09.07.2017 22:07 • #5


Diane86
Hallo liebe Marie,

Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen.Auch ich war drei Jahre mit einem Alk. zusammen.
Im Gegensatz zu dir wollte ich das Problem Alk. lange nicht wahr haben. Dein Instinkt hat dir ja schon am Anfang gesagt ihn zu verlassen.
Auch ich kenne das mit den Lügen und Versprechungen gut.Noch viel schlimmer war für mich aber die sehr negative Stimmung die ohne Alk. von ihm ausging.Ging es dir auch oft so?
Auch ich konnte mich lange von ihm nicht lösen.
Mir persönlich hat es geholfen GENAU hinzuschauen.
Das heißt ich habe mir überlegt warum ich eigentlich abhängig von ihm bin-was er mir so tolles geben konnte.
Das können ganz tiefliegende Dinge sein und es ist sehr befreiend das rauszufinden.
Es hat mir auch geholfen mir die gesamte Beziehung genau anzuschauen indem ich alles dazu chronologisch aufgeschrieben habe. Oder auch indem ich mir klar gemacht habe was ich eigentlich möchte und was davon auf ihn zutrifft...Das war nämlich leider relativ wenig.Das so sachlich vor sich zu sehen kann wirklich helfen.Es gibt da noch eine Menge anderer guter Übungen um alles ganz klar zu sehen-viele davon habe ich in dem Buch goodbye Herzschmerz gefunden.
Anfangs habe ich auch versucht ihn besser zu verstehen-aber ich glaube das ist gar nicht so gut. Wichtig ist dass wir wieder zu UNS finden. Letztenendes werden wir auf vieles auch sicher nie eine Antwort bekommen oder direkt nachvollziehen können (allein schon weil wir ja keine Alk. sind).
Ich kann dir nur raten konzentriere dich intensiv auf dich selbst, umgebe dich mit lieben Menschen die dir nicht wie er die Energie rauben, sondern dir gute Gefühle geben können.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

09.07.2017 22:31 • x 1 #6