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Trennung wegen Sucht des Partners - was tun?

N
Hallo Ihr Lieben,

zum zweiten mal wende ich mich nun an euch, ich hoffe diesmal bekomme ich Rückmeldung.

Leider stehe ich Momentan neben mir und komme nicht über meinen Trennungsschmerz hinweg. Mein Partner (24) und ich (23) haben uns nun wieder getrennt. Aktuelle sind wir beim 4. Mal und diesmal glaube ich es soll einfach nicht mehr sein. Dieses ständig On- Off macht mich nur noch kaputt.

Hauptthema ist das mein Ex-Partner leider abhängig von Dro. ist. In dem letzten Jahr hat er sich deutlich verändert. Ich habe weniger Zuneigungen bekommen, er wollte öfters allein sein, ist unzuverlässig geworden und hat mich sehr oft hängen lassen.

Ich habe sehr lange gekämpft und bin vllt auch oft den falschen Weg gegangen aber trotzdem konnte ich leider nichts ändern. An diesem Punkt hat die Sucht natürlich gewonnen.

Ich kann meine allgemein Situation oder Gefühlslage gar nicht richtig beschreiben aber ich fühle mich so unglaublich allein. Natürlich sind all meine Freunde für mich da aber irgendwo hilft es leider nicht.

Gibt es irgendjemanden der mir Tipps geben kann oder ich einer ähnlichen Situation war? Ich bin für alles dankbar.

30.01.2017 16:44 • #1


Sabine
Hi, ich kenne deine Situation. Und ja, dass du dich alleine fühlst, ist weil Kopf und Verstand gerade sehr unabhängig voneinander kommunizieren. Dein Wissen, das eine, was das Herz will, was anderes.

On / Off ist nie gut, selbst wenn keiner an einer Suchterkrankung leidet.

Nun, es braucht Zeit. Du weißt, dass seine Sucht immer mehr das Leben bestimmen wird. Du weißt, dass du da bei ihm keine Chance hast eine Änderung herbeizuführen.

Es gibt Selbsthilfegruppen für Co-Abhängige und/ oder Familienangehörige. Hast du dort schon einmal versucht Unterstützung zu finden? Ich denke, diesen Weg solltest du gehen. Sie kennen dein Problem. Sie können dich in diesem Thema sehr vie mehr unterstützen als wir hier, denn das Thema ist sehr komplex!

Trau dich einfach! Sie beißen nicht und manchmal ist es dort auch richtig nett

30.01.2017 16:52 • #2


A


Trennung wegen Sucht des Partners - was tun?

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Frank-Michael
Hallo Nelia,

Trennungen sind leider meistens schmerzhaft. Wenn das die 4. Trennung ist, weißt Du das leider nur zu gut. Wenn Du mich fragst, zeigt es aber auch, dass es nicht das Richtige für Euch ist. Manchmal muss man das einfach einsehen und aufhören, an etwas festzuhlaten, was es in Wirklichkeit gar nicht gibt.

ich kenne mich mit dem Thema Dro.gen ganz gut aus... Was nimmt er denn für Dro.gen?
Davon hängt es nämlich auch etwas ab, bestimmtes Verhalten zu deuten und zu verstehen.

LG,
F_M

30.01.2017 16:59 • #3


N
Hallo,

vielen Dank für eure Rückmeldung.

Also ich hatte schon überlegt mir Hilfe zu suchen aber irgendwo fehlt mir noch der Mut zu diesem Schritt. Auf der anderen Seite hoffe ich natürlich das er sich doch noch ändert, für mich halt. Das Ihm klar wird das es doch wichtigeres gibt als Dro..

Ich weiß das hört sich nach falsch Hoffnung an aber trotzdem liebt Mann diesen Menschen ja noch.

Er selbst raucht sich halt so gut wie jeden Tag einen, manchmal ist auch ein Tag Pause aber das ist eher selten. Und seit ein paar Wochen weiß ich halt das es ab und zu mal eine Nase zieht, was genau gezogen wird weiß ich nicht.

Man

30.01.2017 17:11 • #4


Sabine
@nelia16 es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Deine Hoffnung sind Schall und Rausch. Eine Sucht ist eine Erkankung, da gibt es nichts zu ändern, außer er tut es von sich aus. Deine Hilfe, ist zu sagen nein, entweder ich oder deine Dro. Punkt. Wenn dieser Verlust schmerzlicher ist, dich zu verlieren, als weiter Dro. zu nehmen, dann und nur dann gibt es eine Chance.

Du kanst und wirst ihn nicht ändern! Deine Hoffnungen, irreal! Warum brauchst du Mut um Hilfe zu suchen, anzunehmen. Du lernst es dadurch auch viel besser zu verstehen! Anders, richtiger damit umzugehen.

30.01.2017 17:28 • #5


Frank-Michael
Hallo,

das regelmäßige k.iffen ist sehr weit verbreitet heutzutage. Viele reden sich ein, dass es nicht schlimm ist und gesünder als A.lkohol.
Ich habe selbst 10 Jahre täglich g.ekifft und bin nur davon losgekommen, weil ich es selbst wollte. Niemand hätte mich je damals dazu bewegen können, wenn der Wunsch nicht von mir selbst gekommen wäre.
Es war sehr anstrengend und hat mich damals fast den gesamten Freundeskreis gekostet. In dem Moment, wo man es nicht mehr braucht verschieben sich die Interessen und man hat nicht mehr viel mit den Freunden gemeinsam. Hält man an dem Freundeskreis fest, schafft man es nur selten dauerhaft aufzuhören.
Fakt ist, wenn er immer zu k.ifft, ist sein Wesen verändert. Er behauptet zwar das Gegenteil, aber es ist so. Man sieht die Welt und seine Mitmenschen nicht so, wie sie eigentlich sind. Daher schätzt man vieles falsch ein. Auch die Beziehung und die Liebe.

Was das Thema mit dem Nase ziehen angeht: Das kann alles mögliche sein und ist definitiver noch sehr viel gefährlicher als Gras. Vor allem, was seine eigene Unberechnbarkeit angeht. Er denkt von sich selbst, er ist cool und hat alles im Griff. Nichts hat er im Griff, D.rogen geben immer den Ton an, wenn man zu naiv ist.

Wenn Du ihn über die Trennung dazu bewegen willst, aufzuhören, wird das nicht funktionieren. Er wird es vielleicht halbherzig versuchen, aber wenn es nicht sein eigenenr Wunsch ist, geht es schief. Im schlimmsten Fall gibt er Dir dann sogar die Schuld an seiner schlechten Situation, weil Du soviel Druck erzeugst.

Mein Tipp für Dich:
Kümmere Dich um Dich selbst und verschenke nicht Deine wertvollsten Jahre an etwas, was im 4. Anlauf schon nicht funktioniert hat und auch so wohl nie funktionieren wird. Du bist in einem Alter, wo Du das Leben genießen solltest und nicht krampfhaft an einem Menschen festhalten solltst, der sich mehr für sein eigenes Vergnügen interessiert als für Dich. Denn das ist es, was er tut.

LG,
Frank-Michael

30.01.2017 17:49 • x 1 #6


Sabine
Zitat von Frank-Michael:
Wenn Du ihn über die Trennung dazu bewegen willst, aufzuhören, wird das nicht funktionieren.


Es kann funktionieren, nur geht das nicht ein-zwei fix, es dauert lange, sehr sehr lange! Und auch wenn er aus dem Thema Sucht rauskommt, ist es nicht gesagt, dass ihr dann zusammen findet. Er wird sich verändern, nicht mehr der Mensch sein, den du gesehen hast, nicht mehr der Mensch sein, den du kennenlerntest.

Und danke @Frank-Michael Nur ein Suchterkrankter Mensch kann das so erzählen, wie du es gemacht hast. Ich war mehr auf der anderen Seite unterwegs, den Co-Abhänigigen als Suchthelfer.

Zitat von Frank-Michael:
aber wenn es nicht sein eigenenr Wunsch ist, geht es schief.


so ist es, er muss den Grund in sich finden. Er muss das einsehen, und du spielst in seiner Sucht wahrscheinlich eher keine Rolle.

Zitat von Frank-Michael:
Im schlimmsten Fall gibt er Dir dann sogar die Schuld an seiner schlechten Situation, weil Du soviel Druck erzeugst.


Er wird, in allem und jedem einen Schuldigen finden, der sich ihm entgegenstellt. Als Suchtkranker steht man meist erst auf, wenn man schon fast am Boden liegt. Du kannst ihn nicht vor sich selbst beschützen! Es ist NICHT möglich. Egal was du da für Hoffnung siehst oder hegst. Da geht nix, aber auch wirklich nix!

Der einzige Weg ist für dich, DEIN Leben. Und es sehr viel mehr wert, als du jetzt zu sehen vermagst.

30.01.2017 18:16 • x 1 #7