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Trennungsjahr mit Baby

T
Hallo,

ich bin hier um mir meinen Frust von der Seele zu schreiben und in der Hoffnung Leidensgenossinnen anzutreffen die mir Mut machen können.

Mein Datingleben war immer sehr. sagen wir aufregend und schwierig. Bis mir einer gefällt dauert es, verliebe mich selten, bin eigtl ein introvertierter Nerd, bin aber immer auf die Bad Boys reingefallen. dieses Schema hatte sich bis zu meinem 30ten Geburtstag fast immer so fortgesetzt (bis auf wenige nette Ausnahmen). Die meisten meiner Freunde waren in langjährigen Beziehungen (mit Hochs und Tiefs in der jungen Phase, aber dann nur noch Hochs mit Zukunftsplanung usw). Als absoluter Familienmensch + osteuropäischer Familie wurde ich natürlich immer und immer wieder auf das Thema Beziehung/Mann angesprochen. Es ging soweit, dass ich mich richtig unwohl gefühlt habe bei Hochzeiten oder anderen Events, bei dem meine Freunde/Familie mit ihren Partnern da waren. Meine Familie und eben auch die Freunde sagten mir immer: Dein Richtiger kommt schon noch. Daran habe ich fest geglaubt und war der Überzeugung, dass nach soooo vielen Pleiten und Drama endlich endlich MEINER vor der Tür stehen würde. Und so kam es auch im Mai 2018, dass sich ein Bekannter bei mir meldete. Wir gingen also einen Kaffee trinken und wir klärten klipp und klar was wir von einer Partnerschaft in der nahern Zukunft wollten. Noch dazu das Glück, dass er aus dem gleichen Land stammte wie ich. Wir mochten uns und unsere Ansichten sofort. Seit damals verbrachten wir fast jeden Tag zusammen und er zog nach 2 Monaten zu mir. Wir sagten, wenn wir als erwachsene Menschen, jeden Tag miteinander verbringen, es harmoniert, so kann es auch schneller gehen alles. Gesagt getan. Im Oktober 2019 die Hochzeit und Ende 2020 kam unser erstes gemeinsames Kind zur Welt. Bis dahin alles schön und gut.

Zu Weihnachten 2020 hatten wir einen riesen Krach. einen riesen riesen Krach. und eine Tat, die ich (als impulsiver Mensch) ohne nachzudenken getan habe und Worte, die in der Wut gefallen sind, wollen nun nicht verziehen oder vergessen werden. Daraufhin kotze er mir Dinge hin, die ich vor über 1 Jahr getan oder gesagt hatte (teilweise im Scherz) hin. Er ist ein sehr sensibler Eigenbrödler, ich eine impilsive Laute die ihre Launen und Gefühle voll auslebt. Nun will er unser Baby und mich verlassen. Er sagt, er hat sich immer bemüht, immer getan, immer gemacht und gehofft ich sehe es. Meine Liebesbeweise in Form von ihn zu seinem Geburtstag mit einer Reise überraschen, eine Überraschungsparty planen und seine Eltern von weit weg herholen, für ihn was besonderes kochen. das alles ist kein Liebesbeweis.

Ich bin fertig. aber bereit ihn gehen zu lassen. Reisende soll man nicht aufhalten und wenn ich eins gelernt habe, dann ist es, dass man niemanden zwingen kann neben einem zu bleiben. Ich bin nur so verzweifelt und enttäuscht. mit Anfang 30 lässt er mich in einem Haus mit Baby allein. Nur weil er, wie er sagt, so einen Groll gegen mich hegt, wegen der Tat von Weihnachten, dass er es nie verzeihen kann. Wenn jemand ihm was antut verzeiht er nicht. Er sieht es nicht ein, dass man für eine Ehe kämpft, es eben Ehekrisen gibt, mal mehr Streitereien usw. Ich bin so traurig, dass er seine Familie einfach im Stich lässt. Und mich als Alleinerziehende zurück. Ich bin auch so enttäuscht, weil er nie kommuniziert hat WIE schlecht es ihm geht mit mir. er stellt mich hin als sei ich das letzte Monster (zu zickig, ich beleidige ihn (bist du blöd? bist du verrückt?), es muss alles nach meinem Kopf gehen). Dabei kann ich mir nichts vorwerfen. Ich weiss, dass ich nicht den liebevollsten Charakter habe, meine Meinung sage usw. Deshalb hats mit manchen nicht geklappt vor ihm. aber auch weil ich viel Wert auf Treue, Ehrlichkeit und offene Kritik lege. Ich habe mich die letzten Wochen als Allein-Schuldige gefühlt. bis er sagte: 50%/50% schließlich hätte er auch früher sagen können was ihm nicht passt. ÄHHHH JA?!?!

Gibt es Mütter, die auch kurz nach der Ehe verlassen wurden mit Baby? Wie habt ihr das hinbekommen?

Das schlimme ist, ich weiß dass ich stark bin und das durchstehe - wie so vieles davor - aber ich will einfach nicht. Ich war soooo glücklich endlich auch meine Familie gegründet zu haben. Es ist, als hätte man mir einen kurzen Trailer auf meinen Wunschfilm gezeigt und nun wieder weggenommen.

11.02.2021 19:30 • #1


Plentysweet
Liebe Thalula, das tut mir sehr leid für Dich und Euer gemeinsames Kind . Es tut weh, wenn ein Traum zerplatzt, die Vorstellung von einem schönen Familienleben nicht umzusetzen ist.
Natürlich ging alles bei Euch sehr schnell: Kennenlernen, Zusammenziehen, Heirat, Familiengründung. Da habt Ihr ein ordentliches Tempo vorgelegt.
Zitat:
Er ist ein sehr sensibler Eigenbrödler, ich eine impilsive Laute die ihre Launen und Gefühle voll auslebt

Das ist natürlich auch eine herausfordernde Mischung.
Zitat:
Er sagt, er hat sich immer bemüht, immer getan, immer gemacht und gehofft ich sehe es.

Könnte er damit etwas Recht haben? Hattest Du auch den Eindruck, es zu wenig gesehen zu haben?
Zitat:
wegen der Tat von Weihnachten,

Was war das für eine Tat?
Zitat:
Ich bin auch so enttäuscht, weil er nie kommuniziert hat WIE schlecht es ihm geht mit mir.

Leider merkt man es manchmal erst, wenn es schon zu spät ist. Das ist natürlich bitter.
Zitat:
Das schlimme ist, ich weiß dass ich stark bin und das durchstehe - wie so vieles davor - aber ich will einfach nicht.

Ich denke, daß Du leider im Moment keine andere Wahl hast. Oder denkst Du, daß Ihr vielleicht nochmal reden könnt?
Habt Ihr das Umgangsrecht geregelt? Oder wollt Ihr dies tun?
Zitat:
Es ist, als hätte man mir einen kurzen Trailer auf meinen Wunschfilm gezeigt und nun wieder weggenommen.

Das tut mir sehr leid und liest sich sehr traurig.
Ich wünsch Dir Alles Gute und viel Kraft !

11.02.2021 20:59 • #2


A


Trennungsjahr mit Baby

x 3


N
Hey, ich hatte zum Zeitpunkt der Trennung einen Sohn, der 3 Jahre alt war, eine Tochter die 2 Jahre alt war und ein Baby das 5 Monate alt war.
Keine Familie vor Ort und nahezu keine Hilfe.
Mittlerweile, 8 Jahre später, hab ich die Scheidung schon lange hinter mir, bin wieder verheiratet und meine Kinder sind mein ganzer Stolz.
Es war wirklich nicht leicht, aber wenn man das als Chance sieht, um über sich hinaus zu wachsen, dann tut man das.

Ich versuche auch meine berufliche Zukunft zu verbessern und studiere. Ich brauche länger als viele Studenten und komme trotzdem vorran.

Manchmal wünsche ich mir sehr, meine erste Ehe hätte besser funktioniert und diese Lebenskrise wäre mir und den Kindern erspart geblieben. Aber er war eben ein lügender, untreuer Ehemann und ein desinteressierter, verantwortungsloser Vater. Mit ihm wäre das Leben also noch schwieriger gewesen.
Die Trennung war richtig. Und so hatte ich die Chance auf einen besseren Partner.

Damals hab ich lange abgewägt, bevor ich wirklich aufgegeben habe.
Das möchte ich dir ebenfalls raten, wenn du überlegst ob du um eure Ehe kämpfen willst.
Denn dann kannst du in Zukunft mit deinem Gewissen im Reinen sein.

So ganz normal ist das nicht, was dein Mann macht. Eine Mutter und das gemeinsame Kind zu verlassen ist extrem egoistisch.

11.02.2021 21:10 • #3


Milly85
Es wäre schon wichtig zu wissen, was getan und gesagt wurde, um das alles einzuordnen..

12.02.2021 02:18 • x 2 #4


Unicorn68
Es tut mir leid, dass Du vor Deinem zerplatzen Traum stehst.

Wie Milly schon gesagt hat, kannst Du etwas näher darauf eingehen, was war?
Es muss schon etwas mehr sein, dass er so verletzt ist.

Kein Mann verlässt wegen einer Laune mal eben Frau und Kind.

12.02.2021 02:34 • x 1 #5


Gorch_Fock
Mich würde auch der Grund für die Eskalation interessieren. Bei allem Verständnis gibt die Te ja auch zu, wenig liebevoll und auf Kritik zu stehen. Dahinter kann auch konsequentes Dauernörgeln an Kleinigkeiten liegen. Und nein, mal eine Reise schenken oder was besonderes Kochen reißt es nicht raus, wenn zu Hause nur Eiszeit herrscht. Das Problem wird auch daran liegen, dass sich die TE dem gesellschaftlichen und kulturellen Druck gebäugt hat, einen für sie langweiligen Mann gewählt hat (weil mit tätowierten Machos man keine Familie gründet). Und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Weil dieses Modell für Frauen mit einer solchen Prägung nur schwer funktionieren kann.

12.02.2021 05:58 • x 1 #6


T
Vielen Dank für eure Antworten.
Also erstmal, mein Mann ist (für mich) der schönste Mann den ich gesehen habe. Tattöwiert (was mir aber total egal ist) und durchtrainiert. Er ist ein Hausmann, Familienmensch, der sehr eitel ist und auf sein Äußeres acht gibt. Langweilig - jein - er wohnt erst seit 5 Jahren in Deutschland und konnte sich mit meinen Freunden nicht alle gut verständigen. Mit meiner Familie versteht er sich sehr gut. Also nur um damit aufzuräumen ich hätte den nächstbesten Langweiler genommen, damit ich endlich in mein gesellschaftliches Umfeld passe. Das erste halbe Jahr als wir zusammen waren, haben wir fast ausschließlich die Zeit genutzt um uns gut kennen zu lernen. Ich war sehr authentisch und habe nicht mit meinem Wesen hinterm Berg gehalten.

Auch war (so hatte ich immer das Gefühlt und ging davon aus) die Zeit vor dem Baby harmonisch, Streitereien gab es so gut wie nicht (wenn dann Diskussionen die aber schnell geklärt wurden). Ich kann an einer Hand abzählen wie oft wir 2020 mal eine größere Diskussion hatten. Aber auch nur deshalb, weil ich weiss wie ich bin und lieber 1 Std in Ruhe bocke um nicht Dinge zu sagen die ich nicht sagen will und mein Mann aber nicht locker lies.

Auch erzählte er mir, ich bin nicht die erste Frau die meint mal zu zicken oder dass es nach ihrer Schnauze laufen muss. Er sieht sich das an und geht dann einfach wenns ihm reicht.

An Weihnachten kam mein Vater zum Mittagessen. Mein Mann kann meinen Vater nicht (mehr) ausstehen. Er lies eine abfällige Bemerkung über meinen Vater fallen (zwar in der Küche, aber so laut, dass ich sicher war mein Vater hat es gehört). Daraufhin haben wir uns leise in der Küche gestritten. Ich sagte ihm er könnte gleich gehen und das dass unser letztes Weihnachten war. Er daraufhin so wütend, dass er sich vor mir aufbaute und meinen Arm packte (was mich einschüchterte und ich von ihm so nicht kannte...). War so schockiert, dass ich ins Schlafzimmer ging und seine Mutter anrief.

Wir hatten zwar eine Aussprache, ich entschuldigte mich bei seiner Mutter. Aber Mitte Januar meint er dann zu mir, er hegt so einen Groll auf mich, dass er mir das nicht verzeihen kann, dass ich seine Mutter anrief. Und mit der Aussage, dass er gehen kann, hat er das Vertrauen in mich verloren.

Es tut gut sich hier auszuheulen...meine Freunde hab ich schon zig-fach vollgeheult

12.02.2021 10:27 • #7


Kummerkasten007
Zitat von Tahlula:
War so schockiert, dass ich ins Schlafzimmer ging und seine Mutter anrief.


Sorry, aber warum ziehst Du da Außenstehende mit ein?

Und wie sieht es mit der Integration von ihm aus? Kann er nun deutsch? Hat er Arbeit, einen eigenen Freundeskreis?

12.02.2021 10:32 • #8


T
Zitat von Kummerkasten007:
Sorry, aber warum ziehst Du da Außenstehende mit ein? Und wie sieht es mit der Integration von ihm aus? Kann er nun deutsch? Hat er Arbeit, einen eigenen Freundeskreis?


Das ist ja mein Fehler gewesen. Das weiß ich. Hab mich entschuldigt. Das ist mein großer Bockmist

Freunde hat er keine. Er ist wie gesagt sowieso etwas einzelgängerisch. Der Rest passt, ist stabil und er kommt super zurecht. Tut es überhaupt was zur Sache?

12.02.2021 10:42 • #9


nimmermehr
Zitat von Tahlula:
Vielen Dank für eure Antworten. Also erstmal, mein Mann ist (für mich) der schönste Mann den ich gesehen habe. Tattöwiert (was mir aber total egal ist) und durchtrainiert. Er ist ein Hausmann, Familienmensch, der sehr eitel ist und auf sein Äußeres acht gibt. ...


Also er beleidigt deinen Vater in dessen Hörweite, geht dich körperlich an und ist dann der Beleidigte, weil Du ihm daraufhin in Wut sagst, er kann gehen und deine Mutter anrufst? Also, irgendwie werde ich gerade das Gefühl nicht los, dass der Mann dir gerade einen großen Gefallen damit tut, dass er freiwillig geht.

12.02.2021 10:47 • x 2 #10


Kummerkasten007
Zitat von Tahlula:
Tut es überhaupt was zur Sache?


Klar tut es das.

Auch für Dich, wenn Du z.B. diejenige wärst, die ihn ständig puschen würde von wegen Sprache lernen oder Arbeit suchen.

Aber was war genau die Intention, in dieser Situation seine Mutter anzurufen?

12.02.2021 11:00 • #11


B
Zitat von Tahlula:
Mit meiner Familie versteht er sich sehr gut.

Zitat von Tahlula:
Mein Mann kann meinen Vater nicht (mehr) ausstehen.

Wie passt das zusammen?
Zitat von Tahlula:
Er ist ein Hausmann, Familienmensch, der sehr eitel ist und auf sein Äußeres acht gibt.

Umschreibst du mit Hausmann, dass er nicht arbeitet?
Zitat von Tahlula:
wohnt erst seit 5 Jahren in Deutschland und konnte sich mit meinen Freunden nicht alle gut verständigen.

Was bedeutet das, ist das auch heute der status quo?

12.02.2021 11:01 • #12


T
Zitat von nimmermehr:
Also er beleidigt deinen Vater in dessen Hörweite, geht dich körperlich an und ist dann der Beleidigte, weil Du ihm daraufhin in Wut sagst, er kann gehen und deine Mutter anrufst? Also, irgendwie werde ich gerade das Gefühl nicht los, dass der Mann dir gerade ...


Seine Mutter...
Aber ja. Deine Aussage bringt mich zum Nachdenken.

12.02.2021 11:03 • x 1 #13


T
Weiss leider nicht wie man per Handy mehrere Aussagen zitieren kann.

Mein Mann hatte vor mir eine Arbeit. Und auch jetzt hat er eine Arbeit. Er ist sehr fleißig auch im Haushalt und macht viel mehr als andere Männer die ich kenne. Er will mich auch mit dem Baby entlasten, sogar jetzt (wir leben noch 2 Wochen) zusammen ist er höflich und kümmert sich um das Haus und Baby.

Deutsch kann er noch nicht gut. Aber so gut, dass er sich jetzt alleine um eine Wohnung gekümmert hat. Er brauchte mich davor nicht und auch jetzt braucht er mich nicht für solchen Kram. Ich habe nur seine Versicherungen optimiert, unsere gemeinsame Steuererklärung gemacht - sowas. Sogar beim Essen sagte er mir, dass wenn ich nicht kochen will, ich es nicht muss.

Bis auf den Krach an Weihnachten war es wirklich wie eine normale harmonische Familie - dachte ich. Er aber meinte ihn hätten Kleinigkeiten genervt, er hätte aber nie was gesagt. Wer weiß ob er sie mir in der nächsten Zeit je gesagt hätte, wäre es nicht zum Streit gekommen.

12.02.2021 11:08 • #14


A


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