Trennungsschmerz Skala 0-10

Freut mich für Dich. Solche Tage wie den heutigen braucht man. Damit man sieht, dass es nicht immer sch. ist. Mir geht es heute auch ganz gut, würde aber noch sagen, es ist ne 6/10. Immerhin weit besser, als gestern. Hab viel geschrieben, diskutiert, das hat mir geholfen. Ich habe heute nicht mehr so krass an sie gedacht, wie gestern. Ist aber immernoch sehr häufig.

Darf gerne so weitergehen.

Gratulation. Ich wäre gerne schon so weit wie Du. Die Einsamkeit kriegst Du auch noch in den Griff. Vielleicht mit Vereinsarbeit? einem Hobby?

Ich hab vor einigen Wochen meine erste große Liebe nochmal wiedergetroffen. Nach etwas mehr als zehn Jahren. Den ganzen Tag lang haben wir uns unterhalten auf ner Feier. War kein Problem, sogar sehr angenehm, unterhaltsam mit ihr. War aber auch kein Wunder, wir haben uns nie gehasst und die Person hat sich kaum im Wesen verändert. Es war nie peinlich, seltsam oder sonstwas. Lässt mich zuversichtlich werden, was meine aktuellste Trennung betrifft.

Pack die Wut aus, Roni. Heute oder später. Ich gebe Dir mal einen Anlass: Was für ein schlechter Typ, der via Telefon Schluss macht! Hat er denn nicht wenigstens ein bisschen Mut/Respekt/Anstand vor Dir, das Face2Face zu machen? Was soll das?

Hol Dir seine negativen Aspekte hoch und romantisiere ihn nicht. Mach ihm in Deinem Kopf auch darüber Vorwürfe. Es wird Dir hoffentlich (jetzt oder bald) helfen.

Es passt nicht auf alle Situationen. Aber ich empfehle jedem hier den Podcast Stahl aber herzlich. Eine Psychologin, die auch zwei oder drei Episoden bzgl. Trennung und Co. aufgenommen hat. Hörenswert. Lenkt wenigstens für eine Stunde mal ab. Kriegt man über Apple Podcasts, Google Podcasts oder sonstwie.

Ich bin dann auch nochmal dabei. Aus der 6/10 heute Morgen wurde eine 9/10, als ich meinen Nebenjob angetreten habe. Ein Job, der meinem Hirn viel Freiraum lässt. Ich muss nicht besonders viel nachdenken, um den zu erledigen.
Also kann ich - leider - viel über Dich nachdenken. Du hast Urlaub. Wo Du wohl gerade bist? Ob Du glücklich bist? Ob Du an mich denkst? Das sind solch nutzlose Fragen. Die nichts bringen. Ich möchte nicht daran denken.

Also höre ich Podcasts. Während ich Auto fahre und vor mich hinträume. Auto fahren ist so selbstverständlich. Ich denke nicht übers Kuppeln nach, über die Geschwindigkeit, es läuft von selbst. Ich höre Podcasts über Trennungen, Heilung.... und immer wieder kommt ein Bild von Dir in meinem Kopf hoch. Verdammte sch., bis eben war das doch noch nicht so.

Was ich heute erkannt habe - ich funktioniere nur so gut, weil ich unterbewusst immernoch hoffe, Du kommst zurück. Dass Du es nicht aushälst und mich verzweifelt anschreibst. Mir sagst, dass Du einen Fehler begangen hast. Diese Annahme ist sowas von falsch...... im Grunde weiss ich, dass es nicht passieren wird. Aber irgendwie hast Du selbst dafür gesorgt. Du hast mir nach der Trennung geschrieben, dass Du mich immernoch so unendlich liebst. Saugemein, lass Dir das gesagt sein. Aber auch schön......

Also schreibe ich wieder in dieses Forum. Sehe überall meinen Avatar, weil ich so oft meinen Senf dazugebe, denn es lenkt mich ab. Bei Tinder hab ich mich vor Tagen schon angemeldet und wische Frauen mal nach links, mal nach rechts. Es gab auch schon Matches. Habe mit einer geschrieben und nach der zweiten Nachricht gemerkt, es ist sinnlos. Ich wollte nichts von dieser Frau. Sie interessiert mich nicht. Ich bin null empfänglich aktuell, halte es sogar für einen Betrug an Dir. Dass ich Dich viel zu schnell versuche auszutauschen.......

Also lasse ich das. Es muss erstmal weitergehen. Haus, Kind und Arbeit warten. Ich muss funktionieren. Zum Glück habe ich diese Anker in meinem Leben. Mir geht es doch eigentlich nicht schlecht..... aber ich fühle mich wie tot.

Zitat von Easy68:

Die Hoffnung ist die Krücke, an der der Lahme läuft.

Schönes Zitat. Das trifft es sehr gut. Wie ich lese, bist Du (bis jetzt?) mehr oder weniger immer wieder gezwungen gewesen, mit Deiner Ex in Kontakt zu sein. Wegen Notar, Scheidungsfolgenvereinbarung etc. Das verlangsamt den Prozess des Abschieds.... Und lässt einen nicht soooo tief fallen, als wäre sie von jetzt auf gleich aus dem Leben verschwunden. Man setzt sich zwar mit dem Ende trotzdem auseinander, aber bleibt noch an den notwendigen Kontakten mit ihr kleben. Kann mir gut vorstellen, dass Du selbst im Notartermin noch die Hoffnung hattest, sie sähe doch ein, dass sie Dich liebt.... So ist abschliessen bestimmt nochmal ein Stück weniger möglich. Jedenfalls stelle ich mir mich selbst in diesen Situationen vor. Ich hoffe, dass Du jetzt so langsam in der Situation bist, den Kontakt nicht mehr zu haben. Das ist erstmal schlimm, aber so kann die Heilung beginnen.

Ich hab die Situation leider nicht. Wir sind direkte Kollegen im gleichen Büro. Werde sie täglich sehen, zum Glück hat sie nur eine 30%-Stelle. Heisst, ich muss es nicht den ganzen Tag aushalten. Und immerhin kann ich 2 Tage die Woche von zuHause arbeiten..... mal schauen, ob ich mich auf einen anderen Platz umsetzen kann. Ihr direkt gegesnüber zu sitzen ist masochistisch. Habe es aber auch noch nicht testen können, wie es ist, noch hat sie ja Urlaub.

Gleichzeitig sagt mir mein Herz, dass dieses tägliche Wiedersehen vielleicht ein Umdenken in ihr auslöst. Und gibt mir Hoffnung. Denn ihre Gefühle für mich sind sehr intensiv, sie sagte es ja mehr als einmal. Absolut bescheidene Situation.....

Zitat von Easy68:

Wieso ist sie dann weg ?

Ich hab ihr in (für mich nicht wichtigen) Sachverhalten nicht die Wahrheit gesagt. Mich besser dastehen lassen, als ich war. Ich kenne diesbezüglich meine Baustelle, die ich gerade angehe, bzw. schon länger. Auch schon in der Beziehung. Dass ich nicht ehrlich war, hat sie gemerkt. Ihre Baustelle ist das Vertrauen. Wir haben es auf ihren Wunsch hin nochmal versucht, weil sie nicht ohne mich könne. Das merkte man auch bei jedem Treffen. Selbst das Trennungsgespräch war so voll mit Emotionen, nicht die Finger von sich lassen können, küssen etc., dass ich weiss, dass das wirklich so ist. Sogar jetzt noch.
Aber sie merkte, dass ihr Misstrauen sie auffrisst. Ob ich überall gelogen habe? Auch bei den Dingen, die ihr in der Partnerschaft unverzichtbar wichtig sind? Das hat sie nicht mehr abstellen können, Vorschussvertrauen konnte sie mir nicht mehr geben.

Zitat von Easy68:

Um Liebe lässt sich nicht kämpfen, aber um eine Beziehung schon. Ehrlichkeit leben, jeden Tag. Ich an Deiner Stelle würde kämpfen, aber langsam.

Ich hab keine Ahnung, wie man sowas macht. Meine Baustelle, nicht gerade der selbstbewussteste (nur in Beziehungen) zu sein, hilft mir dabei auch nicht gerade. Das Thema hat sich aber zum Glück bald erledigt, denke ich. Zusätzlich denke ich auch, dass man niemanden beeinflussen muss bzw. sollte, wenn es um Liebe geht, bzw. in meinem Fall um die Beziehung. Sollte sie das nicht für sich selbst entscheiden, ob ich ihr wichtig genug bin? Ob sie über ihren Schatten springen kann?

Ich hasse es, wenn einem so prinzipielle Dinge im Weg stehen. Man erkennt das eigene Problem (in dem Fall Misstrauen). Gepaart mit der Überzeugung, dass Menschen gewisse Dinge am eigenen Charakter nicht ändern können, ob jung oder alt. Dann wird entschieden, dass es nicht funktionieren kann und fertig. Meine Herangehensweise ist eine andere. Ich suche nach Lösungen für das, was ich will. Und arbeite dann dran. Zwingen kann ich sie dazu aber nicht. Sie hätte es einfach nur probieren müssen. Mehr wäre da nicht nötig gewesen. Klingt zu einfach, aber sie hätte bemerkt, dass sie mir grundlos misstraut.

Zitat von Easy68:

während sie unbeschwert leben kann. Das war immer so. Meine Beschwertheit hat alles kaputt gemacht, sie hatte es leicht an meiner Seite, wollte von meinen Probleme nix hören, zu negativ.

Verstehe ich, vielleicht aber auch nicht. Wenn Du mit Beschwertheit die alltäglichen Herausforderungen meinst, die im Leben halt so kommen, dann ist das eine Aufgabe von beiden Partnern, die anzugehen. Macht das denn die Partnerschaft nicht aus? Wie hat sie sich das denn vorgestellt? Du managst alles, sie schaut dabei zu. Aber sprich bitte nicht drüber, vor allem will ich nicht hören, dass es Dir hin und wieder schwerfällt, das alles zu stemmen. Ich möchte keine emotionale Stütze für Dich sein?

Wenn das so war, dann müsste es Dir eigentlich sogar ein Stück weit leichter fallen, sie loszulassen. Du brauchst jemanden, der auch für Dich da ist und Dich wertschätzt! Ich denke, da verkaufst Du Dich weit unter Wert.

Anders ist es natürlich, wenn der ganze Tag gefüllt ist mit negativen Aspekten. Und der Kontakt zu Dir bzw. mit Dir immer problembehaftet ist und nie schön ist. Das wäre was anderes. Ich kenne Deine Ehe aber nicht.

Zitat von Easy68:

Sie vermittelt mir das Gefühl, regelrecht froh zu sein mich los zu sein, endlich frei zu sein

Lass das bloss nicht an Dich rankommen, erst recht nicht von ihr unterschwellig erzählen, dass Du eine Belastung bist, die sie nun endlich los ist. Glaub mir eins, sie hat Dich nicht gewertschätzt, wollte nur ihr leichtes Leben, wenn ich das richtig verstanden habe und war nicht in der Lage zu erkennen, was Du für sie tust. Du solltest - ich weiss, das ist Dir noch nicht möglich - froh sein, sie los zu sein. Wenn sie Dir in Deiner Beschwertheit damals nicht geholfen hat, dann vermisst Du sie auch in dem Aspekt nicht.

Zitat von Easy68:

Hier sind eben Kraniche über mich weggezogen, das haben wir sonst gemeinsam jedes Jahr zusammen gesehen.

Das ist wirklich einer der Momente, die eigentlich schön, aber megabes c h i s s e n sind. Erinnerungen an vielleicht doch schöne Zeiten, die man im Kopf nochmal schöner macht. Ich weiss da keinen Rat, die Momente habe ich genauso. Da reichte es schon, dass ich auf der Dienstreise auf dem Hin- wie Rückweg an dem Ort vorbeigefahren (noch nichtmal durchgefahren) bin, an dem wir uns am häufigsten trafen. Das reicht schon, alles wieder hochzuholen. Unerträglich.....