Ich sehe hier auch drei unterschiedliche Baustellen. Zum Thema 3 Kindererziehung und was Kinder in welchem Alter dürfen, möchte ich nichts sagen, da haben andere Leute hier deutlich mehr und bessere Erfahrung.
Zum Thema 1, Panikstörung. Mir hat ein Therapeut einmal gesagt, der Partner darf niemals zum Therapeuten werden, er ist der Partner. Als Therapeut hat man gelernt, sich emotional zu distanzieren, ist nicht direkt betroffen und hat eine fachliche Ausbildung, als Partner sollte man das nicht müssen und auch nicht können. Es bringt die Beziehung völlig aus dem Gleichgewicht. Der Grund, warum Therapeuten nichts mit ihren Patienten anfangen sollten. Die Augenhöhe existiert nicht. Ich finde das absolut richtig. Erwartest du von ihm, dass er dich auf eine bestimmte Art und Weise betreut, wenn du eine Angstattacke hast? Oder gibt es einen Grund, warum er so aggressiv reagiert hat? Du musst das nicht beantworten aber vielleicht verlangst du von ihm eine Erfahrung und Professionalität im Umgang mit deiner Erkrankung, die er nicht hat und auch nicht haben muss und sollte.
Natürlich geht es gar nicht, dass er aggressiv wird oder respektlos. Ich finde, das kann man von einem Partner verlangen. Was war da los, dass er so extrem auf deine Panikattacke reagiert hat? Vielleicht könnt ihr einfach noch einmal eure gegenseitigen Ansprüche und Erwartungshaltungen in Bezug auf deine Erkrankung an den anderen ansprechen. Du hast viele Jahre Erfahrung damit und was dir hilft und was nicht. Diese Erfahrung hat er nicht.
Was das Thema Kritikfähigkeit angeht, finde ich das in der Tat schwierig. Das ist m.E eine Charaktereigenschaft, die man nicht so einfach ändern kann, selbst wenn er das möchte. Es kommt dabei sicher auch darauf an, ob es sich dabei immer um die selben Kritikpunkte handelt oder ob du ständig etwas bemängelst, was er macht. Ich bin eigentlich immer ein großer Freund davon gewesen, Menschen selbst entscheiden zu lassen, wie sie Dinge angehen - solange es sich nicht auf mich auswirkt. Wenn er also nicht der ordentlichste ist, ihr aber nicht zusammenlebt, dann geht dich das mMn nichts an. Lebt ihr zusammen und du musst unter dem Chaos leiden, ist das etwas anderes. Um welche Punkte es dabei geht, kannst nur du wissen. Sind es elementare Dinge, die für dich Folgen haben und wo er auch zu einem Kompromiss nicht bereit ist, dann dürfte es schwierig werden. Bei der Erziehung seiner Kinder bspw. würde ich mich raushalten. Die sind sein Thema. Solange die Kinder nicht deine Bücher im Garten verbrennen, muss er entscheiden, was seine Kinder dürfen oder nicht.
Das alles ist natürlich nur meine Ansicht und kann für dich völlig unpassend sein, weil du diese Dinge ganz anders siehst aber vielleicht ist es trotzdem eine Hilfe, einmal eine andere Sichtweise zu hören.
Alles gute Dir und vor allem, dass es dir gesundheitlich immer weiter besser geht.
05.04.2020 13:47 •
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