Unhaltbare Situation getrennt, noch zusammen wohnen

Hallo ihr Lieben,

ich befinde mich in einer (für mich) verzwickten Situation und weiß einfach nicht, wie ich rauskommen soll ohne meiner (Noch)frau weh zu tun.

Kurzfassung: im Dezember habe ich nach langjähriger Ehe die Trennung ausgesprochen. Meine Gefühle sind erloschen und das auch schon länger. Sie hat das Ganze kalt erwischt (für mich etwas unverständlich aber okay) und seitdem geht es ihr schlecht.

Wir wohnen in einem Haus (finanziert) mit unseren beiden Mädels (4-6 Jahre alt). Meine Frau ist seit 3 Jahren in elternzeit, d.h. ich verdiene den gesamten Lebensunterhalt.

Ich wollte ihr Zeit lassen, das Ganze zu verarbeiten. Hatte gehofft, sie würde nun auch wieder einen Job finden (ihre Branche ist gefragt). Offiziell "sucht" sie seit einem Jahr - hat aber vielleicht 4 Bewerbungen geschrieben.
Ein Job würde finanziell wieder mehr Spielraum und mir erlauben, mir endlich eine eigene Unterkunft zu suchen. Ich hätte nichts dagegen, dass meine frau im Haus mit den Kindern wohnen bleibt und wir uns in die Betreuung gleichberechtigt reinteilen.
Aber im Moment kann ich es nicht finanzieren. Und die Situation wird immer belastender.
Sie akzeptiert die Trennung auch schlecht, wirft mir vor, dass ich nicht gekämpft habe … aber trotz meines Mitgefühls kann ich ihr nicht mehr geben. Ich leide.
Vor den Kids streiten wir nie aber umso belastender das hier wird, desto mehr wünsche ich mir einfach einen klaren Cut. Trennung des Wohnraums und klare Betreuungszeiten.

Gibt es irgendwas, das ich tun kann? Bin leider ratlos.

Da Ihr verheiratet seid, gibt es das gesetzliche Trennungsjahr, in dem Du Deiner Frau gegenüber unterhaltspflichtig bist. Für die Kinder sowieso, falls es auch Deine sind (ich habe ehrlich keine Ahnung, wie das bei gleichgeschlechtlichen Paaren läuft. Über ne Adoption?). Da musst Du durch.

Natürlich sollte sie sich schnellstmöglich einen Job suchen, denn vermutlich wirst Du nicht lange, wenn überhaupt, nachehelichen Unterhalt zahlen müssen. Genaueres kann Dir dazu nur ein Fachanwalt für Familienrecht sagen.

Du wolltest die Trennung, Deine Frau nicht. Außerdem schwirrt bei Dir noch eine andere Frau im Hintergrund. Ich würde es fair finden, wenn Du Deine Frau zur Ruhe kommen läßt und ausziehst. Es kann ja für‘s erste ne möblierte Wohnung o. ä. sein. Für Deine Nochfrau und die Kinder ist es mit Sicherheit auch besser, wenn sie Dich nicht mehr ständig vor der Nase haben und sich in ihrem neuen Leben - das sie ja so nicht gewollt haben - einrichten können.

Ich hoffe, es kommt nicht falsch rüber. Mir geht es gar nicht um den Unterhalt - den werde ich so oder so zahlen. Wir favorisieren auch ein gleichberechtigtes Wechselmodell.
Das Problem ist, dass die Finanzen fehlen, um mir eine Bleibe zu holen, da sie nicht arbeitet. Und trotz meines guten Gehalts nichts weiter übrig bleibt.
Aber vermutlich bleibt nun erstmal nur der Weg zum Anwalt.

@Teacup , Du hast das Recht, Dir eine angemessene Wohnung zu mieten.
Dir bleibt am Ende Dein Selbstbehalt übrig und Deine Frau bekommt halt weniger Geld von Dir und muss sich um einen Job kümmern.

Zitat von Teacup:

Das Problem ist, dass die Finanzen fehlen, um mir eine Bleibe zu holen, da sie nicht arbeitet.

kann sie nicht arbeiten, oder will sie nicht?

Hey Teacup
Wenn deine Frau tatsächlich noch an dir hängt und kämpfen möchte, wird sie sich vermutlich, keinen Job suchen,, solange du da bist.
Du musst demnach gehen und deine Frau, sich selbst überlassen.
Könntest du den Unterhalt für die Kinder, nicht bezahlen, würde das Amt einspringen.
Ob man Wohngeld bekommt, wenn man, in einem finanzierten Haus wohnt, weiß ich nicht.
Und dann müsste sie noch Arbeitslosengeld 2 beantragen.

@alleswirdbesser , bei einem eigenen Haus gab es mal Lastenkostenzuschuss oder Heizkostenzuschuss. Ob es den noch gibt, keine Ahnung.

Zitat von DieSeherin:

kann sie nicht arbeiten, oder will sie nicht?

Na wenn sie es geschafft hat, in einem Jahr nur 4 Bewerbungen zu verschicken, wird sie wohl eher nicht so groß daran interessiert sein, arbeiten zu gehen.

Du solltest zum Anwalt gehen und dich beraten lassen. Lass den Unterhalt ausrechnen und einen Brief an deine Nochfrau schreiben. Trenn die Konten und überweise nach dem Anwat und ausrechnen nur noch den Unterhalt an sie der ihr zusteht. Somit muss sie sich dann bewegen. Danach kannst du auch genau schauen wieviel dir bleibt für eine Wohnung. Wie ihr das mit dem Haus regelt, besprich mit dem Anwalt. Das ist der einzoge Weg denke ich.