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Unzufriedenheit raubt mein Glück

T
Hallo.

Ich schreibe hier jetzt auch mal wieder, nach längerer Zeit. Mich beschäftigen so einige Gedanken und ich möchte mal Meinungen hören, ob das normal ist, wieder weg geht, dazu gehört?!

Ich bin seit Februar 2015 Single, wer mag, kann meinen Beitrag dazu lesen. Wurde nach 4 Jahren Knall auf Fall vor eine Beziehungspause gestellt und letzten Endes doch verlassen. Die Trennung hat mich in den ersten beiden Monaten sehr stark mitgenommen. Es wurde stets besser. Die Gedanken, die meinen Kopf zu Anfang fast zum platzen brachten wurden weniger und weniger. Getreu dem Motto Zeit heilt Wunden. Jedoch kommt es immer wieder hoch. Letztens schrieb mein Kumpel, dass meine Ex ihn angeschrieben hat, weil einer von uns noch nen Zelt von ihr hat und mein Herz spielte verrückt. Mir wurde warm, das Herz raste, mir wurde schlecht. Erst heute morgen (ca. 6 Uhr), wo ich nach einer durchzechten Nacht am Bahnhof auf den Zug wartete und Musik hörte brach ich völlig in Tränen aus, weil ich da so alleine und verloren auf dem Grünstreifen lag und mir dachte, wie schön es wäre, sie zu haben. Oder überhaupt jemanden zu haben.

Und das ist der springende Punkt.. Viele werden gleich den Kopf schütteln und sich denken der Junge hat doch alles, was man braucht. Der jammert über Luxusprobleme. Ich habe mir den langersehnten Traum vom Motorrad fahren erfüllt, habe mitten in der Trennungsphase meine Zwischenprüfung mit 97% abgelegt, meinen Freundeskreis zurückerobert, neue Leute kennengelernt, könnte, wenn ich wollte, immer was unternehmen. Eigentlich bin ich nicht einsam oder allein, aber es fühlt sich so an. Ich habe im Vergleich zu anderen hier so viel und bin dennoch nicht zufrieden. Gerade was die Frauenwelt angeht. Erleide ich da einen kleinen Rückschlag ist der ganze Rest, den ich habe und erreicht habe, für gewisse Zeit nichts wert und ich denke mir nur f*ck my life. Ich möchte wahrscheinlich auch nicht sie zurück, aber ich brauche jemanden, den ich dann morgens um 6 besoffen vorm Bahnhof sitzend anrufen kann und ihr meine Liebe bekunden kann. Ich würde behaupten, dass ich auf jeden Fall ein Beziehungsmensch bin (habe auch noch nicht großartig anderes erlebt) und diese Lücke lässt sich nicht mit 97% oder einem Motorrad füllen. Zumindest nicht vollständig.

Versteht ihr, was ich damit sagen will? Ist das normal, bedarf es NOCH MEHR Zeit? Ich wäre um ein paar Ratschläge oder weise Worte sehr dankbar.

05.07.2015 22:14 • #1


G
Zitat:
Ich möchte wahrscheinlich auch nicht sie zurück, aber ich brauche jemanden, den ich dann morgens um 6 besoffen vorm Bahnhof sitzend anrufen kann und ihr meine Liebe bekunden kann.


Das wird es sein. Darum hast du 2 Optionen. Entweder du steigst auf die alte Beziehung wieder ein, dieses Mal aber mit realistischen Erwartungen (nimm keinen Menschen zu ernst) oder du suchst dir eine neue Flamme. Oder am besten beides. Das Leben ist ein Spiel.

05.07.2015 23:05 • #2


A


Unzufriedenheit raubt mein Glück

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S
geht mir genauso, ich habe weiß gott soviel worüber ich glücklich sein kann und doch fehlt mir dieses Gefühl bei einem menschen angekommen zu sein was ich bei meiner ex 2 Jahre lang hatte.

ich kam auch vor der beziehung gut klar, aber nichts auf der Welt kann das Gefühl der liebe einer anderen person ersetzen.. mir fällt es auch so schwer weil mich andere menschen nicht so sehr interessieren.

ich denke wir stehen auf demselben schlauch.. mir hilft es manchmal wenn ich mir ziele setze, die ich nur alleine erreichen kann (zb. Umzug in eine andere Stadt/ sich voll und ganz auf seine stärken zu konzentrieren) . aber das ist auch nur von kurzer Dauer. Ich hoffe uns geht es bald besser

05.07.2015 23:26 • #3


JessyJess
Huhu,

Ich finde nicht dass das Jammern auf hohem Niveau ist. Es gibt nunmal Beziehungsmenschen und ich finde es auch ziemlich verallgemeinert, wenn andere sagen wer gerne eine Beziehung möchte sei sich selbst nicht genug etc....
Meine Güte jeder hat andere Prioritäten und wenn man gerne in einer funktionierenden Partnerschaft leben möchte heißt dass noch lange nicht dass man nototrisch unglücklich, krank oder abhängig ist....
in deinem Alter lernt man noch leichter neue Leute kennen... Hast Du denn schon neue potenzielle Partner kennengelernt und es ist nie was geworden oder findest Du einfach niemanden gut?
Komm mal in meine Altersklasse, da sind alle schon verheiratet und Du wirst hin und iweder gefragt ob Du unfruchtbar bist, weil Du keinen Mann an deiner Seite hast

Liebe Grüße

Jessy

26.08.2015 20:01 • x 1 #4


CatsCoffeeMetal
Hi.
Ich bin schon länger alleine und kann sehr gut nachempfinden wie es dir geht. Das Gefühl in Gesellschaft alleine zu sein, wärme nicht zu spüren und SIE nicht an meiner Seite zu wissen ist wie ein Phantomschmerz, die Wahrnehmung eines Körperteils das einmal war und nicht mehr ist, dem man mit Sehnsucht hinterhertrauert. Du jammerst nicht auf hohem Niveau. Ein hoher Lebensstandard ersetzt keine Geborgenheit, keine Nähe, kein Miteinander.
Sich auch emotional zu trennen braucht die zeit die es braucht. Manche haben nach drei Monaten das meiste überwunden, andere quälen sich Jahre herum. Wichtig ist nur, das Du in Deinem leben und Leben nicht passiver wirst. Auch wenn es Dich nicht ausfüllt, gehe weiterhin Deinen Unternehmungen nach, treffe Deine Freunde und mach Action.

Irgendwie glaube ich, das Du nicht lange alleine bleiben wirst.

@ JessyJess
Zitat:
Du wirst hin und iweder gefragt ob Du unfruchtbar bist, weil Du keinen Mann an deiner Seite hast
WHAT? Für solche Leute sollte man eine portable Taschenkettensäge mit sich führen!

27.08.2015 21:34 • #5


JessyJess
Ja, nett oder?
Muss dazu aber sagen, dass ich in einem Seniorenheim arbeite

27.08.2015 22:08 • #6


U
Lieber TE,

Du kennst Dich selbst noch zu wenig. Du weißt aus Erfahrung nicht, dass es Phasen gibt, in den wir kurz weniger Kraft, weniger Stabilität als sonst haben.

Du musst lernen, Sich auch in diesen Phasen um Griff zu haben.

Besonders ohne Schlaf und mit Alk. sind solche Momente normal. Du darfst aber nicht den Fehler machen, diese Momente als Fehler zu sehen. Du musst Sie als Teil von Dir akzeptieren, die mit dem oder generell Mädels nichts zu tun haben dürfen.

Partner sind ein Plus für das Glück und keine Versicherung gegen Schwäche.

Wenn Du die Lektion gelernt hast, bist Du ein besserer Partner und einen Schritt weit erwachsener.

27.08.2015 22:15 • #7


CatsCoffeeMetal
@ JessyJess
Ach so, dann steht dieser Spruch in der Tat unter einem anderen Stern! Ich arbeite auch bald wieder in einem Pflegeheim, wenn Ende des nächsten Jahres meine Ausbildung losgeht. Dann bin ich ungeachtet meines geschlechts auch wieder eine Schwester XD

@ toomuchpain :
Bist Du unzufrieden oder einsam? Ich glaube einsam. Was Du über Dein eigenes Leben schreibst klingt nach Erfolgsgeschichte. Das verliert allerdings immer die Bedeutung wenn etwas passiert das Dir noch wichtiger zu erlangen ist. Es zeichnet Dich so gesehen also nur aus, das alle Sachwerte Dich nicht befriedigen können wenn ein mensch Dir fehlt. Da sieht man Deine Prioritäten. Und das scheinen zumindest auf den ersten Blick mal nicht die schlechtesten.

27.08.2015 22:22 • #8


T
Da gebe ich Urmel recht. Glück definiert sich nicht nur durch einen Partner. Er ist nicht für unser Glücksempfinden alleine verantwortlich. Wir müssen lernen für unser Wohlbefinden selbst verantwortlich zu sein. An uns selbst zu arbeiten. Keiner ist perfekt. Es gibt halt Phasen im Leben, die weniger angenehm sind. Aber sie gehören halt zu uns und zum Leben dazu. Man muss nur lernen damit umzugehen.
Dir alles Gute.

27.08.2015 22:25 • #9


T
Hallo und danke für eure aufbauenden Worte.
@Urmel: Ja du hast sehr recht mit meinem Alter und der damit zusammenhängenden geringen Erfahrung. Bisher lief in meinem Leben alles wie am Schnürchen und plötzlich kommt der Urknall und ich konnte damit überhaupt nicht umgehen. Solche Situationen, in denen man erschöpft ist, denkt man eben an sowas und versinkt in seiner Trauer.
@Catscoffeemetal: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich einsam definieren soll!? Ich habe viele Freunde, unternehme jedes Wochenende beide Tage was mit ihnen und auch unter der Woche. Meine Familie ist immer da usw. Mir fehlt halt manchmal nur der Mensch der mich liebt, sich für mich interessiert, sich um mich sorgt (tut meine Familie auch, aber ich glaube ihr wisst, was ich meine) weil meine Ex dies halt sehr extrem getan hat. Und ja: es hat alles, was ich habe und erreicht habe an bedeutung verloren sobald das wichtigste weg war.
Mittlerweile sind ja wieder fast zwei Monate rum und es geht mir gut. Klar gibt es ab und zu noch schwache Momente und einige traurige Gedanken, aber das geht nunmal nicht anders nach der ersten großen Liebe..
Mein Dad meinte auch, dass es langsam mal wieder Zeit ist jmd. kennenzulernen, aber irgendwie klappt das noch nicht so, was mich zwischendurch auch sehr frustriert, dann kommen wieder alte Gedanken usw usw. Ich denke ihr kennt den Teufelskreis.
Ich bin auch eig nie der Typ gewesen, der lange alleine war Catscoffeemetal aber nach meiner Ex ist der Wurm drin :/ Eine Art Blockade, kein großartiges Interesse an der Damenwelt.. Wenn nicht eine auf mich zu kommen würde und mir ihr Interesse ins Gesicht klatschen würde passiert in nächster Zeit auch nicht viel, denke ich
Danke nochmal für eure Antworten

28.08.2015 19:17 • #10


T
Lieber Tumuchpain, ich kenne diese Gedanken auch und auch mir ging das nach einer meiner Beziehungen ähnlich. Reines Gefühlskarrusell.
Jeder entwickelt mit der Zeit seine eigenen Methoden, um besser damit umzugehen und es besser zu verstehen oder zu verarbeiten. Es gibt viele Möglichkeiten. Irgendwann ist man auch wieder fähig nochmal zu lieben und irgendwo da draußen ist eine Person, die dich irgendwann auch so lieben wird. Alles braucht Zeit und Geduld. Wünsche dir trotzdem alles Gute.

28.08.2015 22:19 • #11


A


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