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Verlassen im Auslandseinsatz

Sonnenaufgang
Meine Exfreund hat mich während meines Auslandseinsatzes verlassen, es war vorher alles so perfekt, sie war perfekt. Sie hat immer wieder Dinge für mich gemacht die mich beeindruckt haben, sie hat einfach auf mich geschaut, überraschend waren es immer Kleinigkeiten, die schon immer ein Herzens Wunsch waren, und die sie immer wieder erraten hat.

Jetzt da es aus ist, und ich soquasi das verloren habe, das mir zusätzlich Energie gegeben hat, habe ich plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen, es ist komischer weise, bzw. erschreckend so wie es jetzt ist. Ich kenn mich selbst nicht mehr, meine Ziele liegen auf Eis, ich weis nicht mehr wie ich weiter machen möchte (beruflich, meine Ziele). Ich hänge förmlich in der Luft.

Hinzu kommt auch noch, das sie mir extrem fehlt, ich denke oft an sie, an die gemeinsamen Sachen die wie zusammen erlebt haben, und vor allem an die, die wir noch zusammen erleben wollten.
Ich weis dass, das ein Fehler ist, aber es passiert alles von selbst. Ich habe eine Ahnung was ich machen muss, dass es mir wieder gut geht, aber ich bin einfach zu schwach, bzw. habe Angst davor. Ich weis nicht wovor ich Angst habe und wie ich es umschreiben soll.

Ich bin drauf gekommen, dass ich eigentlich nicht sie vermisse, sondern die Situation, eine Partnerin zu habe, eine Person die einen liebt wie man ist und auf einem schaut.
Aber dennoch kommt dann immer wieder auch das Gefühl hoch, dasss ich sie vermisse, und dann wieder spricht sich wieder alles.

Ich weis einfach nicht weiter, Familie habe ich keine, mit der ich reden könnte, und Freunde verstehen mich nicht. Daher versuche ich mal einen kurzen Einblick hier nieder zuschreiben.

Lg.

18.06.2017 17:49 • #1


Luto
weswegen hat sie dich denn verlassen?
Deine Situation und Deine Hilflosigkeit sind aber normal, da gehen die meisten Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Das geht irgendwann vorbei, aber genau so lange kannst Du leider nichts tun, als das auszuhalten. Irgendwann wird die Trauer von allein langweilig, und dann gehst Du gestärkt wieder in die Zukunft.
Ich wünsche Dir viel Kraft!

18.06.2017 20:38 • #2


A


Verlassen im Auslandseinsatz

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Sonnenaufgang
als ich meinen ersten Sonderurlaub bekommen hatte, verbrachte ich natürlich alle meine Tage mit ihr und war so froh wieder bei ihr zu sein. Dann ca. Drei Wochen später erfuhr ich von ihr, dass sie schwanger ist von mir und wir Anscheind ein Baby gemacht haben, als ich im Sonderurlaub da war.

Wir waren beide geschockt bzw. wussten im Moment nicht mit dem umzugehen, weil ich noch so viele Monate weg bin, und weil sie dadurch alleine ist, wegen meines Einsatzes.
Die Tage vergingen, und es wurde immer schöner, wir freuten uns schon richtig darauf. Ich war noch glücklicher mit ihr, und der gedankte Vater zu werden, und dass sie von mir ein Kind bekommt hat mir für den Einsatz noch mehr Energie geben. Der Einsatz war so schwer für mich, ich wollte keines falls solange von ihr getrennt sein, aber es musste sein, weil das in meinem Vertrag als Soldat gestanden ist.

Ca. In der 6SSW beschwerte sie sich dann über unterleibschmerzen, ich ahnte böses. ich wollte es nicht wahr haben, aber tief im herzen wusste ich, dass es nichts Gutes bedeuten kann.
Sie war beim FA, dieser hat festgestellt, dass es nicht gut aussehe. Er meinte, dass man noch eine Woche abwarten soll, aber man nichts hoffen soll, es sieht nicht gut aus.

Meine Freundin war erschrocken, sie brauchte mich an ihrer Seite, doch ich war nicht da. das machte mir auch zu schaffen, ich wollte so sehr bei ihr sein.
Wenig später hat sie das Baby verloren, sie hatte Krämpfe, und sie hat es verloren.

Sie war die ganze Zeit alleine und hätte mich so sehr gebraucht, doch ich war nicht da, das hat ihr das Herz zum Teil gebrochen. Das ist einer der Gründe, wieso es aus ist.
Ich war nicht da!
Jedes Mal denke ich daran, ich hätte alles darum gegeben, um da zu sein.
Ich halte mir das auch selbst vor, doch es ändert leider nichts, und ich kann nichts ändern, ich würde so sehr was ändern.

Den Einsatz konnte ich nicht abbrechen, denn so wie mein Vertrag ist, würde das bedeuten, das ich meinen Job verloren hätte. Ich habe ersucht um Sonderurlaub, diesen habe ich auch bekommen, und die Tage mit ihr verbracht. Jedoch war es zu spät. Sie verzeiht es mir niemals!

Ich liebe sie noch immer, ich weis nicht was los ist und wieso mein Herz sie noch so sehr liebt, ich denke ständig an sie.
Ich wünsche mir sie so sehr zurück, ich schlafe schlecht bis wenig, ich denke unter Tags an sie, kann mich nicht entspannen weil ich sie andauernd im Kopf habe und vermisse.
Und das läuft jetzt schon über einen langen Zeitraum.

Ich weis mir nicht mehr zu helfen, das was ich brauche bekomme ich nicht. Ich weis, dass ich wenn ich neben ihr liegen würde und mich an Sie kuschle so wie früher, dass ich sehr sehr gut schlafen würde.

Ich bin seelisch und herzmässig am Ar..

19.06.2017 23:11 • #3


Luto
harte geschichte!
vielleicht hättest Du deinen Job riskieren müssen ... schwierig zu sagen von außen, aber bei ihr ging's ums Leben, bei dir nur um Geld ....

20.06.2017 00:18 • #4


Sonnenaufgang
Würde ich nicht so sehen... hätte ich meinen Job verloren wäre meine Existenz bedroht gewesen. Wie soll ich Miete für die Wohnung zahlen und co?

22.06.2017 17:44 • x 1 #5


Luto
Zitat von Sonnenaufgang:
Würde ich nicht so sehen... hätte ich meinen Job verloren wäre meine Existenz bedroht gewesen. Wie soll ich Miete für die Wohnung zahlen und co?

Es gibt doch andere und v.a. schönere Jobs.

22.06.2017 18:33 • x 1 #6


A
Hallo! Tut mir leid wie es bei dir gelaufen ist. Ich bin in einer Beziehung mit einem Soldaten. Und auch uns gab es Wochen/Monate, wo wir uns nicht gesehen haben. Die ersten 2 Jahre haben wir sogar nur eine Wochenend-Beziehung geführt, weil es nicht anders ging.
Jedoch war mir von Anfang an klar, wenn ich eine Beziehung mit einem Soldaten eingehe, dann werden auch solche Zeiten auf uns zu kommen. Damit muss man sich abfinden und schauen, ob man selbst mit sowas zurecht kommt.
Und ja klar man vermisst sich...und zählt die Tage bis es vorbei ist.
Hab mich auch entschieden in die Nähe seiner Kaserne zu ziehen, damit die pendelei endlich aufhört.

Ich glaube deine Ex Freundin, ist nicht für so eine Art Beziehung gemacht und braucht einfach ständig jemanden vor Ort.

Das sie das Kind verloren hat ist sehr schlimm und tut einem leid...aber die darf dir nicht die Schuld dafür geben. Solche Dinge passieren leider und da kann niemand etwas dafür.

Und deinen Einsatz abzubrechen...wäre auch für dich sehr riskant...hättest deinen Dienst verweigert und ihn verloren. Im schlimmsten Fall hätte sie dich trotzdem verlassen. Hättest dann keine Arbeit mehr und wärst alleine..

So schwer es fällt, musst du dich erstmal mit der Situation abfinden wie sie ist..

Und bei nächster Partnerin mehr drauf schauen, ob sie mit dem Beruf Soldat überhaupt zu recht kommt... denn das kann leider nicht jeder.

22.06.2017 18:43 • #7


T
Zitat von Luto:
harte geschichte!
vielleicht hättest Du deinen Job riskieren müssen ... schwierig zu sagen von außen, aber bei ihr ging's ums Leben, bei dir nur um Geld ....


Nix gut, ihm das zu sagen. Er macht sich selbst offenbar schwere Vorwürfe und das macht die Sache noch einmal brisanter. Zum anderen ist er am Ar. der Heide und extrem alleine. Stell dir bitte seine situation vor. Völlig hilf- und machtlos in der Ferne. Bei ihr ging's ums Leben ist nicht so einfach... Das stimm ja so nicht.
Er hätte nichts tun können. Es müsste eher heißen Bei ihr ging's um die Partnerschaft (was er nicht mal wusste) bei ihm um das Geld und seine Karriere.
Soldaten haben es schwer auf dem freien Arbeitsmarkt, das sollte man dazu wissen. Zum anderen hätte er eine entsprechende Dienst-Beurteilung bekommen, die ihm das noch schwerer gemacht hätte. Unerlaubtes entfernen von der Truppe kann meines Wissens nach sogar mit Gefängnis bestraft werden. Diese Details sollte man schon mit ins Auge fassen.

Ich kann mich in ihn reinversetzen. Mir wurde auch die Schuld an allem gegeben und ich habe mir diesen Schuh lange angezogen. Aber so ist es nicht! Lieber TE, DU HAST KEINE SCHULD! SIE hat es beendet, weil du nicht ihren Vorstellungen SOFORT entsprochen hast. Denk daran, du bist nicht schuld!

Er hat es versucht, er konnte ja sogar bei ihr sein - leider eben zu spät. Als Berufssoldat oder SaZ hast du Verpflichtungen (andere als in einem normalen Job, da du so einiges unterschrieben hast, was nicht in normalen Arbeitsverträgen steht) und je nachdem, wo du stationiert bist, kannst du nicht einfach in ein Taxi springen und bist in 20 Minuten vor Ort. So eine Trans-All fliegt nicht alle paar Minuten los.

22.06.2017 19:02 • x 2 #8


Sonnenaufgang
Sie hat mich damals als Soldat kennengelernt und war stolz drauf, dass ich Soldat bin. Sie wusste, dass ich in Ausland musste, das wussten wir beide schon 5 Monate vorher... ich habe versucht nicht fliegen zu müssen, aber weil in meinem Vertrag die einmalige Pflicht eines auslandseinsatzes von 6 Monaten steht, musste ich ihn sofort machen.

Hätte ich sie vorher kennengelernt, hätte ich gleich die UO Laufbahn eingeschlagen, und hätte nicht ins Ausland fliegen müssen... doch ich war damals Single und hätte niemals damit gerechnet, dass ich mich verliebe.

Sie weis, bzw. wusste wie sehr ich sie liebe. Ich war immer offen und stand zu meinen Gefühlen.
Und mir dann zu unterstellen, das mir unser Baby egal ist oder war, das sie damals getan hat, hat mir sehr weh getan. Das war ein Stich ins Herz, denn mit so einer Meldung hätte ich nicht gerechnet.
Für mich ist es dich auch sehr schwer, weil sie nicht bei mir ist, ich habender Briefe geschrieben, habe immer ein Bild von ihr in meiner Uniform eingesteckt, und an sie gedacht.
Jedes Mal wenn wir einen Auftrag hatten, habe ich ihr geschrieben, dass ich wieder heil zurück gekommen bin und alles in Ordnung ist.

Doch sie will bzw. wollte damals einfach nicht sehen, dass es für mich auch schwer ist.
Ich kann sie voll und ganz verstehe, sie liebte mich eben, ich sie dich auch, daher habe ich sie immer im Gedanken gehabt, um das alles zu schaffen, sie war meine Motivation, jetzt habe ich keine mehr...

Für mich ist die Welt zusammen gebrochen, als sie mir am Telefon erzählt hat, das sie unser Baby verloren hat... ich war damals auf einen Auftrag draußen und hatte deswegen das Satellitentelefon mit.
Ich war wie erstarrt! Als erstes schoss mir in den Kopf, sch., ich bin nicht dagewesene, als nächstes ich will zu ihr.

Doch nichts von denen konnte ich erfüllen, ich war so verzweifelt, ich konnte meinen Auftrag nicht ausführen.
Das wars...
Als wir drinnen waren, konnte ich nicht mehr reden, ich konnte einfach nicht...
Ich ging alles durch, einfach alles, schmiedete Pläne um irgendwie nachhause zu können, ohne das Konsequenzen entstehen... doch nichts ging.

Am nächsten Tag, war ich beim Psychologen, ich musste mit jemanden reden, dieser half mir dann, das ich militärisch mit der Hercules für 10 Tage Sonderurlaub nachhause fliegen konnte, leider erst drei Tage später, weil da erst die Hercules kam.

Ich war jeden Tag so fertig, es ist so schrecklich, in diesem Moment nicht bei ihr sein zu können, und nicht für sie da sein konnte. Dabei möchte ich für sie immer da sein, vorallem wenn uns so etwas schreckliches passiert.

Nach den 10 Tagen als ich wieder in das Flugzeug steigen musste, hat sie 3 Stunden später Schluss gemacht.

23.06.2017 11:23 • #9


G
Ich war mit einem Offizier der britischen Rhein-Armee (Air Force, er Pilot) verheiratet.

Keiner, der mit einem Zeit- oder Berufssoldat je zusammen war, kann beurteilen, wie das ist.

Es ist kein Job wie jeder andere, da ist man u. a. im Einsatz (mein Ex-Mann war seinerzeit in den ganzen Kriegen dabei), da gibt es nicht mal eben so frei aus dem Einsatz, man kann froh und dankbar sein, wenn es mal Urlaub zwischendurch gibt (und selbst der ist nicht sicher genehmigt).

Lieber TE, ich vermute ganz stark, dass deine Freundin durch den Verlust des Babys sehr traumatisiert ist, sehr traurig, sich völlig allein gefühlt hat, sie kann (jetzt noch nicht) differenzieren, dass du mit Absicht nicht für sie da warst, sondern du es aufgrund deines Jobs musstest.

Ich glaube, ihr braucht beide erst einmal den Abstand um das zu verarbeiten.

Evtl. (da ich deine Freundin nicht kenne, weiß ich nicht ob der Rat gut ist) schreibst du ihr nur einen ganz kurzen Brief, dass du für sie da bist, wenn sie bereit ist, mit dir zu reden. Kein Kuss, Liebe Dich, vermisse dich, sondern nur diese Message, ich glaube, dass ist für eine Frau, die eine Fehlgeburt erlitten, eine Message, die sie nicht überfordert.

Ich wünsche dir (euch) von Herzen alles Gute.
Grace

23.06.2017 12:30 • x 2 #10


T
Danke @Grace_99 genau das ist der Punkt. Ich kann es im Übrigen auch beurteilen . Mein Bruder war SaZ und in 4 Auslandseinsätzen. Ich war aber nicht mit ihm zusammen, haben aber als Familie (Meine Mutter und ich) Kontakt zu seiner Freundin, jetzt Ehefrau gehalten. Sorry, der musste sein.

Ernsthaft: ich finde es traurig, dass sie nicht mal sieht, dass auch ein werdender Vater unter so einem Verlust leidet und das noch am Ar. der Welt, völlig alleine und machtlos.

23.06.2017 13:11 • x 1 #11


Sonnenaufgang
Ich liebe sie immer noch, das ganze ist jetzt schon 4 Monate her... aber ich komme von dem nicht los.
Meine Gefühle sagen mir, das ich sie brauche, und sehr liebe.

Selbst habe ich immer versucht alles erdenkliche zu tun um weiter zu machen und den Blick nach vorne zu richten (so wie es immer heißt...), aber das ist überhaupt nicht leicht.
Die Tage ohne sie, und die Nächte ohne sie sind so schwer, vorallem das Wochenende. Früher bin ich nach Dienst zu ihr gefahren, wir haben etwas unternommen und sind dann zusammen in ihrem Bett eingeschlafen, am Morgen um 0500 bin ich auf gestanden und habe mich an gezogen, dann habe ich sie zum Abschied geküsst, und sie hat zu mir immer gesagt fahr vorsichtig und schreibe mir wenn du in der kaserne bist.

Ich vermisse das so sehr, sie hat immer auf mich geschaut.

Es war alles anders geplant, sondern, dass ich vom auslandseinsatz zurück komme und sie mich mit offenen Armen empfängt, und nicht das ich alleine bin.
Der Flug nach Österreich war der reinste Horror für mich, denn ich wusste, das ich alleine nachhause fahren muss und alleine sein werde, nach den ganzen Monaten wünschte ich mir nur sie.

Ich weis einfach nicht mehr wie ich nach vorne schauen soll, denn in meinem herzen ist nur sie, ich denke oft an sie, und dann geht es mir nicht so gut, weil sie nicht da ist.
Wenn sie bei mir wäre könnte ich wieder einmal richtig gut schlafen und hätte ein tolles Gefühl beim wach werden, denn es ist immer so schön, wach zu werden wenn ich mich an sie gekuschelt habe.

Ich bin gefühlsmäßig am Ar., ich gebe mir Mühe weiter zu machen und das vor allen kameraden zu verbergen.
Ebenso denke ich oft an unser Baby, es würde im august zur Welt kommen...

Ich weis überhaupt nicht mehr weiter, klar ist mir bewusst das aufgeben keine Option ist...
Aber es ist lange her, das ich Boden unter den Füßen hatte.
Mir war nicht bewusst, das mir das passiert, was ich nicht wollte.

Am liebsten wäre ich damals nicht ins Flugzeug gestiegen und wäre bei ihr geblieben, geschissen auf alles.

23.06.2017 21:55 • #12


Luto
Zitat von Sonnenaufgang:
Am liebsten wäre ich damals nicht ins Flugzeug gestiegen und wäre bei ihr geblieben, geschissen auf alles.

es hat ja schon amouxy geschrieben: möglicherweise hätte das nichts geändert.objektiv kannte sie ja deine Situation, und kann Dir ja ernsthaft keinen Vorwurf machen, aber emotional scheint da in ihr was zerbrochen, das ist dann keine Frage von zu Recht oder Schuld, aber ist so passiert. ob temporär oder dauerhaft, ist von außen nicht zu beurteilen. Das wird die Zeit zeigen ...

23.06.2017 22:12 • #13


A


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