Verlassen - Rat wäre toll!

E
Hey!
Ich wende mich heute an Euch, weil ich bitte einmal Hilfe und Rat suche.

Vor einigen Wochen lernte ich einen Mann, den ich schon lange kenne, näher kennen.

Wir machten zeitgleich die fast gleiche Situation durch. Seine Lebensgefährtin und ich sagten unseren Partnern beide, dass wir sie nicht mehr lieben. Während mein Mann noch kämpfte, zog mein Bekannter es vor, sie gehen zu lassen, erstmal noch mit der Hoffnung, dass sie es sich noch einmal anders überlegen würde, was sich aber ändern sollte.

Wir konnten super miteinander reden und schrieben viel. Es wurde immer vertrauter und irgendwann kamen Gefühle auf. Jeder von uns ging dagegen an, bis es irgendwann nicht mehr ging und wir sagten es uns gegenseitig am gleichen Tag.
Seine Situation zu Hause war schwieriger geworden, aber ihr Auszug stand dann an. Bevor sie ging, kontrollierte sie sein Handy und las unsere ganzen Nachrichten. Daraufhin rastete sie aus und schrieb ihm übelste Nachrichten.
Er war sehr wütend und ich bat ihn, ruhiger zu werden und ihr das zu verzeihen, weil ich der Meinung bin, dass man mit Wut im Bauch und Groll nichts verarbeiten kann.
Wir konnten solche Themen immer nur sehr selten persönlich besprechen, da mein Mann immer noch zu Hause wohnt und ich ihm gegenüber nicht rücksichtslos sein wollte, um mich mit dem Neuen zu treffen. Auch wir hatten noch einige Dinge zu besprechen.

Wir freuten uns immer sehr auf die wenige Zeit, die wir miteinander verbringen konnten und wir fühlten uns beide bei dem anderen einfach nur wohl. Vor allem freuten wir uns sehr darauf, bald mal richtig zusammen sein zu können.

Dann kam ein Morgen, den ich wohl nicht vergessen werde. Wir schrieben noch die halbe Nacht ganz normal und sehr liebevoll und ich wusste, dass er in den letzten Tagen davor viel mit seiner Ex gesprochen hatte. Vor allem über den gemeinsamen Sohn und dass Papa jedes Mal weint und unendlich traurig ist, wenn er ihn zu ihr bringen muss. Ich redete ihm zu, ihr bei jedem Gespräch zuzuhören, denn es sei auch wichtig für ihn.
An diesem besagten Morgen bekam ich eine Nachricht, dass er Angst habe, jetzt einen Fehler zu machen, den er sein Leben lang bereuen würde, aber er wäre im totalen Gefühlschaos. Er würde mich lieben, sein Herz sage Eva, aber sein Verstand sage, er solle es noch einmal versuchen mit der Mutter seines Kindes. Er würde sich dafür hassen, mir so weh zu tun.
Ich fühlte mich, als würde mir der Boden weggezogen. Ich schrieb ihm, dass ich denke, dass es von Stärke und unerschütterlicher Liebe zeugt, dass er ihr verzeihen kann und dass das sicher eine gute Ausgangsbasis sei. Sie müssten viel miteinander reden, an den guten Zeiten festhalten, damit sie eine Basis finden. Ferner schrieb ich, dass ich, weil ich ihn liebe, nicht mehr machen kann als ihn gehen zu lassen, damit er glücklich wird.

Es hat sich angefühlt als reiße man mir das Herz raus, aber das was ich ihm geschrieben hatte, kam aus tiefstem Herzen und aus voller Überzeugung.

Einen Tag später sahen wir uns. Ich hatte versucht, ihm aus dem Weg zu gehen, aber er hielt mich fest. Er nahm mich nur in den Arm und sagte immer wieder, dass er das so nicht gewollt habe, dass er nicht weiß, ob er das nicht irgendwann bereut und dass er mir auch so gern geholfen hätte. Er habe Angst um mich (begründet durch meine Situation) und er wäre immer für mich da. Ich konnte nichts sagen. Mir liefen nur die Tränen. Er bat mich, darüber nachzudenken, ob wir uns noch in die Augen schauen könnten in Zukunft und offen miteinander reden könnten. Ich wusste das in dem Moment nicht und sagte das auch. Er bat mich immer und immer wieder, wobei er mich nie aus dem Arm ließ. Wir haben immer einen Tag in der Woche, wo wir zwangsläufig zur selben Zeit am selben Ort sind und die wir immer gemeinsam verbracht. Das möchte er zukünftig beibehalten.
All das wollte ich in dem Moment nicht beantworten, weil ich ihm und ihr eine faire Chance geben möchte. Aber auf der anderen Seite war ich in seinem Arm und das Wissen, dass zu verlieren hat mir fast die Luft genommen. Ich wollte nur noch weg. Er küsste mich und sagte mir, ich soll auf mich aufpassen und ich ging ohne ein Wort.

Abends schrieb ich ihm noch, dass er bitte auch über etwas nachdenken soll. Nämlich, dass er sich melden kann, wenn er reden mag oder wenn er wissen mag, wie es mir geht. Und er möge mir doch schreiben, wenn er wieder von Herzen glücklich ist, denn das brauche ich für meinen inneren Frieden.

Das ist jetzt zwei Tage her und ich habe keine Ahnung, was ich tun soll.
Auf der einen Seite würde ich so gern um ihn kämpfen, weil ich ihn wirklich liebe, ihm schreiben, ihn sehen. Das passiert aber eh in ein paar Tagen.
Auf der anderen Seite denke ich, dass ich kein Recht habe zu kämpfen, denn er hat ja eine Entscheidung getroffen und ich möchte nicht diesen Neuanfang stören.

Was würdet Ihr tun? Bitte gebt mir einfach einen ehrlichen Rat. Danke!

19.02.2016 17:45 • #1


S
Hallo Eva,
ich würde mich nicht mehr bei ihm melden. Wie sollst du sonst von ihm loskommen? Es ist bestimmt total schwer, aber es idt, glaube ich, richtig. Wie geht es dir? Hast du dich endgültig von deinem Mann getrennt? Wo lebst du denn?

19.02.2016 17:56 • #2


E
Mir geht es nicht gut. Ich weine viel und starre ständig auf das Handy, ob er sich meldet.

Mein Mann und ich haben uns endgültig getrennt, aber noch wohnen wir zusammen. Unsere Wohnung ist aber groß genug und ich schlafe schon seit Monaten im Gästezimmer.

Ich mache mir halt Sorgen, dass sie es nicht gemeinsam schaffen und ich dann nicht für ihn da sein kann.
Aber vielleicht hast du Recht und ich sollte mich nicht mehr melden. Wenn man jemanden liebt, lässt man ihn frei. So heißt es doch immer. Und genau das ist meine innere Zerrissenheit! Ich liebe ihn und möchte, dass er glücklich ist, und eigentlich wäre ich gern die Frau an seiner Seite.

19.02.2016 18:09 • #3




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag