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Verlassen wegen Depression

L
Habe mir gerade nochmal durchgelesen, was ich gestern geschrieben habe und muss sagen, daß ich ein wenig erschrocken bin.
Ich habe einfach selber gemerkt, daß es mir unheimlich schwer fällt loszulassen und muss es irgendwie schaffen mich dazu zu zwingen.
Ich kann es mir überhaupt nicht leisten mich solchen Gedankengängen hinzugeben. Das macht mich nur fertig und beraubt mich meiner Zeit, in der ich aktiv werden muss!
Es sind nur noch 1,5 Monate Zeit zu lernen bis die Klausuren anfangen und aufgrund meiner Inaktivität der letzten Jahre, brauche ich auch jede Stunde davon. Eigentlich mehr...
Also los...

Morgen gehts endlich zum ersten Mal zum Psychologen.
Ich denke ich sollte aber auch hier meine Erwartungen etwas runterschrauben, da ich wohl keine Wunder erwarten kann.
Aber ich hoffe wenigstens, daß er sich dafür entscheidet mich zu therapieren.

LG,
Lobo

Hier ist noch ein schönes Gedicht von Pablo Neruda, welches mich sehr bewegt:

Wenn du mich vergißt

Ich möcht, daß du
eines weißt.

Du weißt ja, wie das ist:
Betrachte ich
den kristallenen Mond, den roten Zweig
des säumigen Herbstes an meinem Fenster,
berühre ich
beim Feuer
die ungreifbare Asche
oder die runzligen Körper des Holzes,
bringt mich das alles zu dir,
als wäre alles, was da ist,
Düfte, Licht, Metalle,
nichts andres als ein Schwarm kleiner Schiffe,
hinsegelnd zu deinen Inseln, die mich erwarten.

Nun aber,
wenn du allmählich aufhörst, mich zu lieben,
werde ich aufhören, dich zu lieben, allmählich.

Wenn du auf einmal
mich vergißt,
suche nicht nach mir,
denn ich werde dich schon vergessen haben.

Scheint er dir lang und irre lodernd,
der Fahnenwind,
der mein Leben durchweht,
und entscheidest du dich,
mich auszusetzen am Rand
des Herzens, in dem ich verwurzelt bin,
so bedenke,
daß am selben Tag,
zur selben Stunde,
ich die Arme erhebe
und meine Wurzeln sich aufmachen,
einen anderen Boden zu suchen.

Doch wenn du
jeden Tag,
jede Stunde
empfindest, daß du für mich bestimmt bist,
mit unverrückbarer Süße,
wenn jeden Tag
eine Blüte aufsprießt zu deinen Lippen, um mich zu suchen,
ach, meine Liebe, ach, Meine,
so wiederholt sich in mir all dies Feuer,
und nichts erlischt in mir, nichts wird vergessen,
meine Liebe nährt sich von deiner Liebe, Geliebte,
und solange du lebst, wird sie in deinen Armen sein,
ohne die meinen zu verlassen.

18.07.2013 11:51 • #16


F
Hallo zusammen!

Ich befinde mich zur Zeit in einer sehr schlimmen Trauerphase, die mit dem Thema hier auch zu tun hat. Nach drei 1/4 Jahren haben mein Freund und ich uns vorgestern getrennt.. Eine Depression hat sich bei ihm eingeschlichen, ich wollte die ganze Zeit für ihn da sein, hab versucht etwas aufrecht zu erhalten, was irgendwo verloren gegangen ist... Wir sind noch sehr jung, ich bin mit ihm im Alter von 17 zusammengekommen, da war noch alles so schön und toll. Jetzt zum Schluss hat er sich immer mehr von mir entfernt, mehr mit seinen Freunden gemacht, die nichts von seinen Problemen wussten, sich dabei betrunken und mich immer mehr vernachlässigt.. Nähe kam von ihm nicht mehr, immer war ich diejenige, die eine Umarmung oder einen Kuss eingeleitet hat, von ihm kam eine leblose oder lieblose Reaktion. Als wir uns ausgesprochen haben, hat er mir jedoch gesagt, dass ich ein toller Mensch bin, immer ein großer Teil in seinem Leben sein werde und seine erste große Liebe war. Und noch viele schöne Dinge mehr... Aber er könnte das einfach nicht mehr. In Therapie befindet er sich schon, aber bis er ganz geheilt ist kann es sehr lange dauern und er will mir das solange nicht antun, ich hätte was besseres verdient .

Jetzt versuche ich darauf klarzukommen, hab immer diese Worte von ihm im Kopf... weiß aber, dass dieses Verhalten von ihm mir in den letzten Tagen oder auch Wochen sehr zugesetzt haben... Wir hatten so eine schöne Beziehung... Wir haben so viele schöne Dinge erlebt und jetzt ist er weg.. ich kann keinem mehr einfach so schreiben was ich gerade mache, fragen wie es ihm geht... nicht mit seinem Hund spazieren gehen... Es tut einfach nur weh

25.07.2013 11:03 • #17


A


Verlassen wegen Depression

x 3


B
hallo erstmal.
also, eines musst du dir klar machen. du hast an deine erkrankung keine schuld.
nix. null. komma. nix. verstanden? gut.
depression ist eine psychische erkrankung die fachärztliche hilfe benötigt und kein mensch weder freundin, freund noch familie können dich jemals von der seelische störung befrein.
eagl wie gerne man auch das versucht.
was deine beziehung angeht ist schwerig zu sagen zumal ich die einzelheiten nicht wirklich kenne. also, halt ich mich zurück mit eim urteil.
ich kann dir das auch von mir sagen, dass ich einmal meine beziehung nach 5 jahre wegen depression beendet habe weil meine freundin in der depression abweisend war. vielleicht so wie bei dir.
das ist sehr belastend und kostet viel kraft die man nicht immer hat... ich bereute allerdings meine entscheidung damals bisheute nicht. weil meine freundin nicht einsichtig war und sich nicht bahandeln lassen wollte nur an mir wie ne zweite haus festklammern. das konnte ich ihr auf dauer nicht geben.
viellich schreibst du ihr ein brief und erzählt offen und ehrlich alles.
dann eines steht fest. in der depression kannst du nix fühlen. nix empfinden und somit hast du ja auch naturgemäss keine gefühle. für keim. und wenn denn nur traurige gefühle...
alles gut für dich.

25.07.2013 13:41 • #18


V
Lieber Lobo,

wie war deine Therapiestunde?

Hatte heute wieder eine und bin danach jedes Mal ziemlich fertig, weil ich dort viel weine. Aber es hilft, mir alles von der Seele zu quatschen und eine 'professionelle' Einschätzung und Sichtweisen zu bekommen.

Meld dich mal

25.07.2013 20:25 • #19


L
Hey Varta,

meine Therapiestunde war ja eigentlich keine. Es war eher ein kennenlernen und der Psychologe sagte mir auch, daß dies normal sei am Anfang.
Geholfen hat mir das natürlich erstmal nicht, aber ich habe das Gefühl, daß das was werden könnte.

Ich bin jetzt 1 Woche zu meinem Freund gefahren, hab es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten.
Ich versuche mich abzulenken aber das funktioniert nur bedingt. Alles, wirklich alles erinnert mich an sie.
Hinzu kommt, daß die Klausuren immer näher rücken und ich das Gefühl habe nicht wirklich weiter zu kommen.

Gestern hat sich meine Ex bei mir gemeldet und wir haben 2 Stunden geredet. Ich habe versucht nicht zu jammern aber auch sie klang eher traurig und sagte auch, daß sie oft an mich denkt.
Das zu hören hat mir irgendwie gut getan, obwohl das wohl eigentlich ein ziemlich egoistisches Gefühl meinerseits ist. Zumindest weiß ich jetzt, daß ich ihr nicht völlig egal bin.
Das mit dem Loslassen, klappt bei mir aber noch nicht. Ich glaube immer noch daran, daß sie die Eine für mich ist und daß wir glücklich werden könnten...

Nächste Woche habe ich den nächsten Termin beim Therapeuten und ein paar Tage später bei der Psychaterin, die mir dann wohl Tabletten verschreiben wird.
Mittlerweile bin ich auch soweit, daß ich Antidepressiva nehmen will, weil ich es einfach nicht mehr lange aushalte.
Hatte eigentlich immer Vorurteile gegenüber solchen Hammermitteln.

Wie kommst du denn voran? Hast du innerlich abschließen können?

LG,
Lobo

26.07.2013 13:37 • #20


M
Du brauchst ein Psychologe der dich analysiert und ein Coach der dir Lösungen anbietet.
Ich mache erst ein Mal den psychologischen Teil:

Ich fasse mich Mal kurz da die meisten Männer in deiner Situation leider Beratungsresistent sind und immer tausende ABERs finden anstatt die Sache zu sehen wie sie wirklich ist.

Das nenne ich Versus-Situation. Wann auch immer einen Menschen (Frau) mit dem du dich verbunden hast anfängt „was besseres“ zu werden fängst du an, an dich selbst zu zweifeln. Wäre deine Freundin in der Ferne gescheitert und hätte sie sich bei dir wegen ihr trauriges Dasein beklagt, hättest du der nächst möglichem Zug zu ihr genommen. Du fühlst dich stark wenn Sie sich schwach fühlt, und fühlst dich schwach wenn Sie sich gestärkt fühlt.

Mit anderen Worten: Ihr Erfolg ist für dich so eine Art undirekter Kritik an dich.
Das geschieht immer wenn man anfängt sich mit seinem Partner zu messen, anstatt einfach nur Spaß an der Sache zu haben.

Dein Defensiv verhalten am Ende ist mit Angst zu Begründen. Du hattest Angst dass dein Selbstzweifel sich bestätigt wenn du wieder zu ihr gehst, deswegen hast du dich für die Flucht entschieden bis irgendwann dann wohl Schluss war.

Glaub mir der Grund warum du wieder zu ihr willst ist nicht LIEBE. Nein du willst lediglich dein gestörtes Selbstbild wieder aufbauen. Das ist aber der Falsche Weg weil auch nur ein Fluchtweg.

26.07.2013 14:23 • #21


S
an den hobbypsychoonkel;)
was du da sagst sind es eher nur vermutungen und keine fakten.
hast wohl vergessen dass der mensch in eine depressionsphase sich befand? null kontrolle über sein verhalten hat oder haben könnte.
depression ist eine seelische störung die unbehandelt oft tödlich endet.
jetzt gehts ihm wieder besser und seine gefühle sind erwacht bzw. frei von der depression und er will seine freundin zurück. für mich ist das alles nur verständlich und ich weiss wovon ich HIER schreibe.
als er in der depression lag konnte er in keinsterweise sein verhalten steuern. die krankheit hatte das sagen und so hat sie auch die beziehung durcheinander gefahren... er kann nix dafür. kein mensch geht zum supermarkt depression einkaufen weils im angebot gab;)
für meinen AUGEN hat er auch keine fehler gemacht was seine beziehung angeht.
er soll ihr ein brief schreiben. erzählen was er jetzt macht und denkt. vielleicht liebt sie ihn noch und sie finden zueinander wieder... immerhin ist er krankheitseinischtig und lässt sich behandeln. mehr kann die frau auch nicht erwarten.

26.07.2013 14:38 • #22


A
hallo lobo

meiner einschätzung nach hast du mit dem wegzug deiner freundin massive verlustängste bekommen, ängste, die dich lähmen, andererseit zeigt dein verhalten auch abhängigkeitsstrukturen von anderen, ohne sie fühlst du dich hilflos fällst in eine starre, leere oder ohnmacht.

deine ängste haben zu einer sich selbsterfüllenden prophezeihung geführt, du hast da zuviel energie hineingegeben und für dich selbst rausgezogen, da blieb nichts mehr übrig, genau wie jetzt auch.

du bist mehr bei deiner freundin als bei dir und dir ist genauso klar, das du jetzt für dich kraft brauchst um dein studium abzuschliessen.

überzeuge deine freundin mit handlungen, beweise ihr, das du auch anders kannst, vor allem beweise es dir selbst!

vielleicht bekommst du irgendwann nochmal eine chance, vertraue der zeit, wenn ihr wirklich zusammengehört, wird es über kurz oder lang so kommen, wenn nicht, geht dein leben weiter und es liegt an dir, was du daraus machst.

alles gute!

26.07.2013 15:32 • x 1 #23


L
Hey Mindcoacher,

Auch wenn deine Aussagen durchaus logisch klingen und Angst und Selbstzweifel bei mir sicherlich, im Übermaß, vorhanden sind, kann ich nicht damit übereinstimmen, daß ich mir ihr Scheitern gewünscht hätte.
Am Ende war ich es, der ihr Mut zugesprochen hat, diesen Schritt zu machen, ihren Weg zu gehen. Weil ich es einfach nicht erträgen hätte, wenn sie meinetwegen ihre Zukunft aufs Spiel setzt und diese Chance nicht wahrnimmt.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, daß wir das alles hinbekommen.
Ich nähre mich nicht an den Misserfolgen anderer, das wiederstrebt meiner Grundauffassung von Nächstenliebe.

Meine Aussage, bezüglich ihrer angesprochenen Traurigkeit wegen unserer Trennung, wurde denke ich mißverstanden.
Ich habe mich in der kontaktlosen Zeit schlecht gefühlt, weil ich das Gefühl hatte sie hätte mich schon längst vergessen. Habe mich weggeschmissen gefühlt.
Doch auch wenn sie jetzt meine Ex ist, ist sie mir dennoch unheimlich wichtig.
Natürlich ist es dann egoistisch zu sagen, daß ich mich freue, wenn sie den gleichen Schmerz fühlt, wie ich und wirklich wünschen, würd ich ihr das auch nicht.
Aber dennoch gibt es jemanden das Gefühl und auch die Bestätigung, daß man der Person eben nicht völlig egal ist und man selber jemandem, den man noch liebt, am Herzen liegt.
So ist es doch vielmehr die Angst nicht geliebt zu werden, die Angst nicht vermisst zu werden als die Angst schwächer zu sein, die mich zu dieser Aussage brachte.
Ich wünsche ihr nur das Beste, das habe ich immer getan.

26.07.2013 15:34 • #24


L
Danke Alena!

Deine Worte sind sehr wahr.
Ich habe mich in der Tat immer zu sehr von anderen abhängig gemacht.

Ich probiere tagtäglich diesem Gedankenkreis zu entkommen aber am Ende steh ich mir immer selbst auf den Füßen.

Ich kann es nur weiter probieren.

26.07.2013 15:43 • #25


A
lobo

wer wärst du ohne diese vorher geschriebenen gedanken ?
wie würdest du dich fühlen ?
wie würdest du-ohne diese gedanken- deine freundin sehen ?
was würdest du ohne diese gedanken jetzt tun ?

ohne deine gedanken wärst du perfekt - völlig in ordnung!

26.07.2013 15:57 • #26


A


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