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Verlassen wegen Depression

L
Hallo...
Gerade ist wieder so ein Moment, in dem ich einfach nicht mehr klarkomme.
Meine absolute Traumfrau hat mich vor ca 1,5 Monaten verlassen. Wir waren knapp 5 Jahre zusammen und die letzten 2,5 Jahre waren eine Fernbeziehung über 600 km.
Die Zeit, die wir gemeinsam verbrachten war wunderbar. Wir haben beide noch studiert und hatten relativ viel Zeit füreinander.
Als sie dann ein Praktikum in einer anderen Stadt angenommen hat, ging es langsam bergab. In dem Moment, in dem sie gegangen ist, fing bei mir eine Art Warteschleife an.
Ich habe nichts mehr hinbekommen, mich nicht mehr um mich selbst gekümmert und nur noch darauf gewartet sie wieder zu sehen.
Seit dieser Zeit stecke ich in einer riesigen Depression, aus der ich alleine nicht so einfach rauskomme.
Meine Freundin hatte das aber auch bemerkt und wollte mir helfen, aber ich habe immer abgeblockt, weder Hilfe von ihr, noch meinen Eltern, noch meinem besten Freund in Anspruch genommen. Mir war das auch immer irgendwie peinlich.
Das meine Freundin unter meiner Antriebslosigkeit riesig gelitten hat, habe ich leider erst zu spät realisiert. Sie hat oft versucht mit mir darüber zu sprechen, doch ich habe es nicht geschaftt den Schalter umzulegen und endlich das zu tun, was ich eigentlich immer tun wollte...
Meine Freundin hat sich ein neues Leben in einer anderen Stadt aufgebaut, während ich stagnierte. Das hat mich immer tiefer runter gezogen und ich wurde immer abweisender und habe mich nicht mehr darum gekümmert Fahrten zu ihr rauszusuchen, was sie wiederum sehr persönlich genommen hat.
Jetzt ist Schluß und im Nachhinein ist es wohl die logische Konsequenz meines Verhaltens, oder eben Nicht-Verhaltens...
Ich liebe sie sehr und ich weiß, daß sie mich auch einmal geliebt hat, sich aber in dem letzten Jahr emotional von mir distanziert hat.
Durch den Riesenknall der Trennung wurde ich so dermaßen aus der Bahn geworfen, daß ich erstmals realisiert habe, wo ich eigentlich gerade stehe.
Ich will wieder an mir arbeiten und mein Leben in den Griff bekommen, mein Studium endlich abschließen und den nächsten Schritt machen. Am Freitag habe ich endlich meinen ersten Termin bei einem Therapeuten und hoffe die Depression in den Griff zu bekommen.
Ich will sie nur so gerne bei mir haben, mit ihr reden und ihre Meinung hören. Es gibt nicht viele Menschen mit denen ich reden kann, eigentlich nur meine Eltern, meine Freundin und einen Freund. Der Freund wohnt mittlerweile ebenso weit weg und meine Freundin ist jetzt meine Ex. Meine Eltern sind super aber eben auch Eltern und es gibt Dinge für die man eher die Meinung eines Freundes braucht.
Ich habe mir tausende Ratgeber der Marke Wie bekomme ich meine Ex zurück durchgelesen, aber keiner hat mich weitergebracht.
Mir ist klar, daß der Weg zu ihr nur über mich selber geht aber wie stehen meine Chancen wirklich?
Kann man mit so einer Vorgeschichte eine Liebe auf Distanz wieder entfachen?
Das hört sich vielleicht abgedroschen an aber ich habe doch das Gefühl, daß wir irgendwie füreinander bestimmt sind, bin mir aber auch bewusst, daß sich das wohl viele in meiner Situation denken...
Ich hoffe ihr habt einen Rat für mich und auch wenn nicht, bedanke ich mich trotzdem fürs Lesen meines kleinen Romans...Ist wohl doch was länger geworden...

Danke,
Lobo

14.07.2013 15:23 • #1


Mimose
Hey Lobo...ich meld mich jetzt erstmal nur kurz...

ist schon spät und ich bin gerade von der Arbeit gekommen...

Aber Deine Geschichte bewegt mich...und ich denke, es wäre gut, hier am Ball zu bleiben...auch und gerade weil die Resonanz auf Deinen thread ja bisher eher etwas gering ausgefallen ist.
Das gehört zur Überwindung einer Depression dazu...soviel kann ich Dir schon mal sagen!

Also, wie hast Du Dich die letzten Monate gefühlt?
Hast Du soziale Kontakte, außer engen Bezugspersonen?
Gehst Du noch zur Uni? Oder eher nicht?
Wie ist Dein Schlaf?
Trinkst Du vielleicht zuviel? Oder andere Substanzen?

Du musst natürlich nicht darauf antworten, klar!
Aber wenn Du es ernst meinst mit der Überwindung, dann.....!

Also, das wars erst einmal.

LG M.

14.07.2013 23:00 • #2


A


Verlassen wegen Depression

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V
Hey Lobo,

deine Geschichte berührt mich sehr, da sie meiner doch sehr ähnelt.
Ich war fast 10 Jahre mit meinem Ex zusammen, wovon die letzten 4 Jahre eine Fernbeziehung aufgrund des Studiums waren.
Dann ist er wegen eines Praktikums in eine entfernte Stad gezogen und hat dort einiges Neues entdeckt.
Bei mir setzten meine Depressionen ein und ich zog mich total zurück. Er wusste jedoch nichts davon/hat es nicht mitbekommen, wie auch immer.

Dann kam der Knall und es hat mir den kompletten Boden unter den Füßen weggerissen. Ich bin wie in Trance täglich zur Uni gegangen und habe versucht einfach nur jeden Tag zu überstehen, denn es ging absolut nichts mehr! Nicht geschlafen, kaum gegessen, noch weiter zurückgezogen...

Mittlerweile bin ich bei einem Therapeuten und versuche irgendwie wieder auf die richtige Spur zu kommen. Der Weg zum Therapeuten ist ein erster Schritt und es sollte dir auch nicht peinlich sein, dass du dorthin gehst.
Am Anfang habe ich mich auch sehr dafür geschämt, dass mit meiner Psyche etwas nicht stimmt, aber mittlerweile bin ich dankbar, dass mir jemand zuhört und versucht, mir andere Ansichten zu vermitteln.

Wie alt seid ihr?

Liebe Grüße

15.07.2013 00:51 • #3


L
Vielen lieben Dank für die Antworten.

Es tut gut, wenn jemand meine Geschichte zumindest in Ansätzen nachvollziehen kann.
Was genau meinst du denn mit am Ball bleiben, Mimose? Meinst du ich solle bei meiner Ex am Ball bleiben oder bei mir? Daß ich mich selber nocheinmal so gehen lasse, kann ich mir selbst gegenüber wohl nicht mehr verantworten, ich kenne das Gefühl wo das endet und will da nicht mehr hin...

Erstmal zu deinen Fragen, Mimose.
Ich beantworte sie alle, denn ich habe keine Lust mehr mir selber was vorzumachen und ich habe das Gefühl, daß es mir hilft wenn ich mich anderen Menschen gegenüber öffne.
Ich weiß allerdings nicht, ob du mit den letzten Monaten die Zeit vor oder nach der Trennung meinst, deshalb schildere ich erstmal die Zeit vor der Trennung.

In den letzten Monaten, eigentlich in den letzten Jahren seitdem sie weggegangen ist, habe ich mich richtig schlecht gefühlt. Ich habe irgendwann angefangen alles auf morgen zu verschieben und dadurch wurde alles immer schlimmer. Ich wurde innerlich immer unruhiger, konnte mich nicht mehr konzentrieren und habe angefangen mich selbst zu verabscheuen, weil ich auch einfach nicht wusste warum ich es nicht schaffe die ganzen Sachen endlich anzupacken.
Meine sozialen Kontakte tendierten in der Zeit immer mehr gegen 0. Leute aus meiner Uni sind mittlerweile fertig und ich schäme mich richtig immer noch dabei zu sein und fing an alle zu meiden, bei denen Fragen in diese Richtung kommen könnten.
In den letzten 2 Jahren war ich zwar hin und wieder mal in der Uni und habe mich auch immer für Klausuren angemeldet aber ich habe es nicht geschafft mich zu organisieren und die Klausuren dann auch wirklich zu schreiben, bis ich dann irgendwann garnicht mehr da war.
Mein Schlaf war unruhig und schlecht, obwohl ich das Gefühl hatte den ganzen Tag müde zu sein.
Zuviel getrunken habe ich eigentlich nicht, wenn dann nur auf Parties und die wurden ja sowieso immer weniger. Allerdings habe ich in dieser Zeit viel gek. , da ich mir wohl dachte, daß ich den Schmerz so leichter ertragen kann. Ein Trugschluß! Dadurch habe ich die ganzen negativen Gefühle versucht zu verdrängen, was auf Dauer aber auch nicht funktioniert hat.

Mit dem Riesen Knall der Trennung kam dann diese Realisierung, zum ersten Mal habe ich ein mehr oder weniger objektives Bild meiner Situation vorgehalten bekommen. Ich war so am Boden zerstört, daß ich nichts mehr verdrängen konnte, es ist einfach ALLES auf mich herabgestürzt. Ich habe mich meinen Eltern komplett geöffnet, da auch hier immer wieder Unwahrheiten bezüglich des Studiums zwischen uns standen. Sie haben einfach wunderbar reagiert und mir versichert, daß wir das schon alles schaffen.
Ich habe mit einem meiner Profs gesprochen und habe ihm meine Situation im Studium geschildert und auch er hat mir versichert, daß noch nichts zu spät ist. Mit meinem Besten Freund habe ich stundenlang telefoniert und er hat mir sehr geholfen, mit mir einen Plan zu machen, wie es weitergehen kann. Seitdem gehe ich jeden Tag in die Biliothek und bereite mich auf Prüfungen vor.
Das letzte Mal gek. habe ich am Abend der Trennung und auch hier realisiert, daß das bei mir nur alles schlimmer macht. Davon habe ich mich nun entgültig losgesagt. Ich versuche jeden 2. Tag joggen zu gehen und wieder fit zu werden.
Teilweise fühlt sich das wieder gut an und ich habe auch wieder etwas Hoffnung, daß das alles klappt. Aber dann gibt es wieder die Tage, wo wieder alles einfach einstürzt. Meine Ex sagte mir vor ein paar Tagen, sie liebt mich nicht mehr so wie am Anfang, das macht mich einfach nur fertig. Ich habe das Gefühl, daß ich einfach alles durchtrieben habe und das macht mich immer trauriger, weil ich mein Handeln in dieser Zeit nicht selber nicht gutheißen und auch nicht erklären kann.
Wenn sie mich nicht mehr liebt, weil ich so bin wie ich bin, dann muss ich das ja akzeptieren aber wenn sie mich nicht mehr liebt, weil sie denkt, daß ich jemand bin der ich eigentlich nicht bin, dann muss ich doch versuchen das richtig zu stellen... Ich war mal ihr Traummann und sie ist meine Traumfrau, so einfach kann ich nicht damit abschließen. Meine größte Angst ist es aber, daß ich hier gegen eine Wand renne und mich selber immer wieder zurückwerfe. Mir ist klargeworden, daß ich mich erstmal um mich selber kümmern muss aber sie ist bei jedem Schritt, bei jedem Wort in der Bibliothek, daß ich lese, in meinem Kopf und ich würde alles dafür geben sie einfach nur wieder jeden Tag anrufen zu dürfen und ihr von meinem Tag zu erzählen und zu hören was sie so macht.
Jetzt habe ich ja auch wieder was zu erzählen...
Die 600km Distanz lassen die Hoffnung allerdings verschwindent gering werden, da sie auch eher ein Kopfmensch ist und ich weiß, daß sie die Entscheidung nicht über Nacht getroffen hat.

Nun zu dir, Varta.
Wir sind beide Ende 20, ich 29 und sie 27.
Deine Geschichte tut mir sehr leid, sowas wünscht man echt keinem.
Ich fühle mit dir, da ich weiß wie sich das anfühlt. Wie ist es denn bei euch ausgegangen? Hast du versucht ihn wieder zurückzubekommen?


Jetzt ist schon wieder ein Roman aus meiner Antwort geworden, das tut mir leid. Vielen Dank an alle die sich den Text trotzdem durchlesen.

Liebe Grüße,
Lobo

15.07.2013 11:36 • #4


V
Lieber Lobo,

du hast schon 2 Jahre an deinen Problemen zu knabbern, aber positiv ist, dass du nun erkannt hast, dich anderen zu öffnen und Hilfe zuzulassen. Dein Weg wird auch weiterhin sehr steinig sein, ich sehe es ja an meinem Eigenen.
Durch die Trennung ist auch bei mir diese 'Blase der Verschleierung' geplatzt. Alles kam plötzlich hoch, bin deswegen auch mehrmals zusammengebrochen.
Durch meine Isolation habe ich auch, bis auf eine gute Freundin die mich sehr unterstützt, niemanden. Ich muss nun irgendwie versuchen, wieder unter Menschen zu kommen, wobei ich erst gestern gemerkt habe, dass ich mich nach einer Weile bei großen Menschenmengen unwohl fühle (war nur im Schwimmbad).

Auch, wenn es momentan sinnlos erscheint, versuche dir kleine Ziele zu setzen. Vielleicht, dass du 1-2 die Vorlesung besuchst und dir zum Ziel nimmst dieses Semester 2-3 Klausuren zu schreiben? In welchem Semester bist du bzw. wie viele Credits brauchst du noch?
Kann diese Situation auch zu 100% verstehen. Ich bin nur in die Uni weil ich Anwesenheitspflicht hatte, aber wirklich etwas aufgenommen habe ich nicht. Ich habe mich durch die Klausurphase gequält und hoffe nur, dass ich alles irgendwie bestanden habe - zuvor war ich sehr strebsam, hatte relativ gute Noten, aber es stellte sich heraus, dass dieses Streben durch mein Burnout kam....

Unsere Trennung ist nun 4 Monate her und ich leide noch immer, schlafe unruhig, esse unregelmäßig, weine und denke jeden Tag an ihn. Zu mir meinte er, dass ich doch jetzt erstmal mein Leben in den Griff kriegen sollte - einfach gesagt, denn er war ja meine Stütze und als diese wegbrach, kam erst alles richtig zum Vorschein. Sind seid etwa 6 Wochen ohne jeglichen Kontakt. Von ihm kommt überhaupt nichts mehr. Ich fühle mich wie weggeworfen.

Liebe Grüße

15.07.2013 11:52 • #5


Mimose
Hey Lobo...

das machst Du doch alles sehr gut und richtig!

Mit am Ball bleiben, meinte ich hier im Forum!
Austausch! Öffnung! Aktivität!
Sich durchringen, nicht aufgeben!

Pass nur auf, dass Du das alles nicht nur tust, weil Du im Hinterkopf denkst, du könntest so
Deine Ex wieder zurück bekommen.
Das ist sehr gefährlich!

Du musst das einzig und allein für Dich tun!

Aber bis hierher: Alles top!

LG M.

15.07.2013 11:54 • #6


L
Ich danke euch beiden sehr!

Daß ich das alles nur für mich tun muss, höre ich immer wieder und ich glaube auch, daß das das einzig Richtige ist. Leider habe ich nicht die Möglichkeit meine Liebe einfach auszuschalten und die Hoffnung, daß wir irgendwann wieder zusammenkommen zu verdrängen. Im Endeffekt will ich das ja auch garnicht. Deswegen habe ich auch richtig große Angst vor mir selber, daß ich mich immer selbst zurückwerfe und so nicht weiterkomme.

Wenn alles jetzt nach Plan läuft, brauche ich noch 3 Semester um das Studium zu beenden. Dann bin ich schon 30 und die Ängste über meine berufliche Zukunft werden immer größer, je mehr ich darüber nachdenke.

Ich versuche mich jetzt erstmal nicht mehr bei ihr zu melden und sie auf mich zukommen zu lassen. Ich habe eh schon zu viele Fehler gemacht und mich vor ihr auf den Boden geworfen.
Dann versuche ich öfters hier reinzuschreiben, wie es weitergeht.

Lg,
Lobo

15.07.2013 12:42 • #7


Mimose
Ja, mach das!
Da auf dem Boden hast Du nichts verloren und also auch nichts zu suchen!

LG M.

15.07.2013 13:13 • #8


V
Zitat:
Leider habe ich nicht die Möglichkeit meine Liebe einfach auszuschalten und die Hoffnung, daß wir irgendwann wieder zusammenkommen zu verdrängen.

Das wollen die Meisten nicht und wer dies nach einer langjährigen Beziehung kann, hat wohl nicht wirklich geliebt.

Hoffnung, dieses Wort mag ich mittlerweile nicht mehr. Zumal man dieses Gefühl noch immer in sich trägt, wir aber durch negative Effekte die dieses Gefühl beeinflussen, wieder sehr verletzt werden. Versuche daher dieses Gefühl etwas abzuschwächen. Denn wie Mimose geschrieben hat

Zitat:
Pass nur auf, dass Du das alles nicht nur tust, weil Du im Hinterkopf denkst, du könntest so
Deine Ex wieder zurück bekommen.
Das ist sehr gefährlich!

Du musst das einzig und allein für Dich tun!


Schreibe weiterhin in dieses Forum.
Hier gibt es viele Mitleidensgenossen, die dir gerne zuhören und sich austauschen.

LG

15.07.2013 13:19 • #9


L
So nun bin ich wieder zu Hause, nachdem in der Bibliothek heute einfach garnichts ging. Ich konnte mich keine 2 Minuten konzentrieren und hatte ununterbrochen Herzrasen und dieses Druckgefühl auf der Brust.
Als ich merkte, daß ich kurz vorm zusammenbrechen war, bin ich gegangen.
Ich bin einfach nach Hause gelaufen, quer durch die ganze Stadt und bin immer wieder an Ecken und Plätzen vorbeigekommen, an denen wir früher Zeit verbracht haben.
Ich hätte jedesmal auf der Stelle anfangen können zu heulen.

Die letzten 3 Tage sind irgendwie besonders schlimm.
Gestern hatte ich ein Flugticket in ihre Stadt in den Händen und die ganze Woche zuvor habe ich mir den Kopf zerbrochen, ob es wirklich eine gute Idee wäre zu fliegen.
Die Reise war schon länger geplant, schon bevor wir auseinander gingen, da mein Onkel gerade zu Besuch ist und mit seiner Tochter durch Europa tourt.
Also habe ich sie gestern angerufen und sie gefragt, wie sie denn dazu steht. Sie sagte, daß es natürlich schön wäre mich zu sehen und sie sich freuen würde aber auch, daß ich mir keine Hoffnung machen solle.
Ich glaube dieses Gespräch hat mir entgültig gezeigt, daß sie die ganze Sache im Kopf schon abgehakt hat. Das hat mich einfach fertig gemacht.
Das Gefühl zu haben, daß ich der einzige bin der leidet.
Anscheinend habe ich mir doch noch Hoffnungen gemacht.

Ich fühle mich gerade, als hätte sie jetzt gerade erst schlußgemacht und nicht schon vor 1,5 Monaten.
Alles was ich will ist ein Lichtblick. Eine Möglichkeit auf Hoffnung, daß ich die Chance bekomme das alles mit ihr wieder gut zu machen.

Ich musste jetzt einfach hier reinschreiben, weil ich schon das Telefon in Hand halte und drauf und dran bin sie anzurufen.

15.07.2013 18:02 • #10


V
Lieber Lobo,

das die Erinnerungen wieder hoch kommen ist normal. Dies geht mir nach 4 Monaten noch so, wo ich an Plätzen in der Öffentlichkeit vorbeikomme und mir sofort Tränen in die Augen schießen. Dies gehört leider zur Trauer dazu und lässt sich leider nicht vermeiden.

Wegen der Reise bzw. dem Ticket. Wenn es dir körperlich und emotional nicht möglich ist, in ihre Stadt zu fahren, dann lass es.
Ihr Antwort scheint mir, als das sie einfach nett und freundlich dir gegenüber sein will, aber auch nicht will, dass du ihre Zeichen falsch deutest.

Zitat:
Alles was ich will ist ein Lichtblick. Eine Möglichkeit auf Hoffnung, daß ich die Chance bekomme das alles mit ihr wieder gut zu machen.

Tief im Inneren haben die Meisten von uns hier ein Fünkchen Hoffnung. Weil viele es noch nicht geschafft zu haben, endgültig loszulassen. Ich selbst hoffe insgeheim auch noch, wobei ich weiß, dass mir diese Hoffnung am Ende nur noch mehr weh tut. Wir müssen irgendwie versuchen loszulassen. Jeden Tag ein bisschen mehr.

Wie seid ihr zwei denn verblieben? Das ihr in Kontakt bleibt? Oder (unangekündigte) KS?

15.07.2013 18:12 • #11


L
Die Reise wäre gestern gewesen und ich habe mich auf Anraten meiner Familie dagegen entschieden.
Ich glaube aber, daß das die ganze Zeit in meinem Kopf war. Als festes Datum, an dem ich sie nochmal sehen kann.
Jetzt gibt es das nicht mehr und ich weiß nicht, wann oder ob ich sie nochmal sehen werde.
Und wenn wird es vielleicht noch solange dauern, daß sie bereits entgültig mit mir abgeschlossen haben wird.

Wir haben keine KS ausgemacht und wollten eigentlich in Kontakt bleiben.
Nur sagt mir mein Verstand, sowie alle Ratgeber, daß eine KS wohl am aussichtsreichsten wäre.
Ein anderes Gefühl sagt mir, daß ich über diese Distanz doch irgendwie im Gespräch bleiben muss.
Sie weiß auf jeden Fall, daß ich mich tierisch freuen würde, wenn sie sich meldet. Aber wie gesagt,
sie ist ein Kopfmensch und wird ihre Gefühle für mich immer soweitgehend im Zaum halten, daß ich nicht das Gefühl bekomme da würde noch was gehen.
Sie meinte zwar auch, daß sie nicht in die Zukunft schauen kann aber im Moment kann sie sich das nicht mehr vorstellen. Was ich ja auch alles verstehen kann.
Ich will so gerne wieder der Mann werden, der ich war, in den sie sich verliebt hat und diese schei. Depression zum Teufel jagen, aber ich merke gerade,
daß es ohne jegliche Hoffnung einfach unendlich schwer wird.

Ich fühle mich gerade wie ein kleines Kind, daß einfach nicht verstehen will, warum man nicht einfach seinen Gefühlen nachgehen kann.
So schlimm wars noch nie...

15.07.2013 18:41 • #12


V
Verstehe, denke die Entscheidung dort nicht hin zu fahren war die Beste in deiner momentanen Situation.

Das mit dem 'In Kontakt bleiben' kenne ich auch. Da von ihm aber nichts kommt, denke ich, dass dies auch nur etwas war um mich zu beruhigend bzw. sie ihr Gewissen.

Zitat:
Ich will so gerne wieder der Mann werden, der ich war, in den sie sich verliebt hat und diese schei. Depression zum Teufel jagen, aber ich merke gerade,
daß es ohne jegliche Hoffnung einfach unendlich schwer wird.

Ja, dies ist ein schöner Gedanke, den ich auch ab und zu habe. Wenn du hart genug an dir arbeitest (ich weiß, ist nun doof daher gesagt) wirst du IRGENDWANN wieder zu deinem alten Selbst zurückfinden und sogar noch zu einem besseren Menschen heranreifen.
Ob deine Ex dein neues/altes ich wieder kennen lernen will, kann dir keiner versprechen! Aber diese Entwicklung solltest du unabhängig von ihr machen. Wenn sie dann wieder Interesse an dir bekundet, ist dies ein schöner Nebeneffekt.

Unser Weg ist verdammt hart und steinig, aber wir müssen versuchen irgendwie wieder auf die richtige Spur zu finden. Erst dann haben wir überhaupt noch eine Möglichkeit, dass Interesse unseres Ex wieder zu erwecken.

LG

15.07.2013 19:25 • #13


L
Danke dir!
Es tut gut die Meinung von jemanden zu hören, der in einer ähnlichen Situation ist.

Ich habe gerade nochmal lange mit meiner Mutter und meinem besten Freund telefoniert und es geht mir schon wieder etwas besser.
Meine Mutter sagte mir, daß wenn sie wirklich die große, wahre Liebe gewesen wäre, sie noch an meiner Seite wäre. Ich spüre irgendwie, daß sie recht haben könnte.

Das wichtigste ist, denke ich, daß wir uns selber nicht mehr aus den Augen verlieren und in alte Muster zurückfallen.
Im September habe ich Klausuren und die will ich bestehen, dafür muss ich aber erstmal ganz schön auf die Zähne beissen und kann es mir eigentlich nicht leisten den halben Tag an sie zu denken.

Ich werde versuchen hier, so oft es mir möglich ist, meinen Fortschritt reinzuschreiben. Vielleicht hilft es ja mir und einigen Lesern in einer ähnlichen Situation.

Jetzt werde ich zum ersten Mal heute was essen und dann den Tag gut sein lassen

LG,
Lobo

15.07.2013 21:07 • #14


L
So, gestern war ein komischer Tag.
Ich saß wieder in der Biliothek und stellenweise konnte ich sogar was machen.
Immer wieder kamen aber die Gedanken an sie und unsere gemeinsame Zeit zurück und immer wieder konnte ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren.
Als ich merkte wie mir langsam die Luft zu knapp wird und die Tränen den Weg zum Auge suchen, bin ich gegangen. Saß dann 2 Stunden auf einer Bank und hab gegen eine Wand gestarrt.
Abends habe ich mich dann gezwungen rauszugehen und habe einen Freund im Park getroffen.
Durch das Gespräch hatte ich das Gefühl, daß alles irgendwie wieder gut werden wird.
Das hielt allerdings nur bis heute morgen. Ich bin wieder total zusammengebrochen, hab geheult und in mein Kissen geschlagen.
Alles bringt nichts.

Ich weiß ja, daß das alles irgendwie normal sein muss und rede mir auch ein, daß alle Betroffenen so fühlen müssen...
Aber dann kommen wieder die Gedanken, daß unsere Situation doch eigentlich eine Andere ist und es niemals zu Ende gegangen wäre, wenn ich mich so verhalten hätte, wie ich auch gedacht habe...

Jetzt alles auf Depressionen zu schieben erscheint mir aber auch nicht richtig, möchte ich doch eigentlich meine Fehler anerkennen und die richtigen Lehren daraus ziehen.
Ich muß raus aus der Opferrolle!

Ich versuche wirklich rational an die Sache ranzugehen und sage mir ständig, daß Liebe eigentlich nur ein chemischer Prozess im Körper ist und ich jetzt nunmal unter Entzugserscheinungen leide...
Nur um das wirklich zu glauben bin ich:
1. ein zu großer Romantiker und
2. ein richtiger Bauchmensch, also meine Gefühle übernehmen eigentlich die Kontrolle über mein Handeln und Befinden.

Der Romantiker in mir schreit natürlich nach dem Kampf um die Liebe,
während der Rationalist in mir sagt, daß es vorbei ist und ich mein eigenes Leben endlich in den Griff bekommen muss.
Aber schließt das Eine das Andere eigentlich völlig aus?
Kann ich nicht für mich kämpfen und gleichzeitig um sie?
Wenn es wirklich aus ist, wieviel habe ich dann noch zu verlieren?
Aber wieviel kann ich gewinnen, wenn es nicht so ist?

Und ja, jeder Verlassene, der noch liebt, hat wahrscheinlich diese Gedanken: Ich hol sie mir zurück!, Wir gehören zusammen!, Ich bin jetzt ganz anders! usw.
Auch dessen bin ich mir eigentlich bewusst aber dann meldet sich wieder der Romantiker und sagt mir:
Wenn die Chance auch noch so gering ist, daß es bei euch vielleicht doch anders ist, lohnt es sich dann nicht um die Liebe zu kämpfen? Wiedersprechen kann ich dann nicht...
Ich muss natürlich aufpassen meinen eigenen Weg nicht aus den Augen zu verlieren und immer weiterzugehen.
Nur habe ich mich die letzten 2,5 Jahre treiben lassen und mich den Depressionen völlig ergeben...
Das darf nicht mehr passieren und davor habe ich eine Riesenangst!

Könnte stundenlang weiterschreiben, aber ich seh gerade, daß es schon wieder ein Roman geworden ist...

Tut mir leid, wenn ich euch mit solch jämmerlichen Gedankengängen bombardiere aber ich habe das Gefühl sie rauslassen zu müssen, da sie mich sonst noch auffressen...

Vielen Dank fürs Lesen!

Liebe Grüße,
Lobo

17.07.2013 19:22 • #15


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