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Verlassen worden und noch Tod in Familie

L
Hey liebes Forum

Zu meiner Situation, mein Partner hat mich vor ca. einem Monat einfach aus dem Nichts verlassen. Wir hatten 2 Jahre zusammen. Wir hatten eine Fernbeziehung (ca. 1.5h auseinander), es klappte recht gut mit dem einander sehen. Ich war sehr verliebt und habe eventuell gewisse Zeichen nicht gesehen. Letzten Sommer verbrachten wir einen Monat lang eine tolle Reise zusammen und auch sonst durchs Jahr viele Ausflüge wie Wandern, Skifahren etc. Dann plötzlich die Trennung mit dem Grund, Gefühle seien zu wenig. Ich könne nichts dafür, liege alles an ihm. Ein Gespräch und danach fertig. Er wollte befreundet bleiben, ich jedoch brauche zuerst Funkstille und Zeit für mich. Das lernte ich aus einer früheren Beziehung, sonst komme ich nicht weiter. Ich leide nun so unter Verlustängsten. Ich habe eigentlich ein stabiles Umfeld und eine tolle Familie. Jefoch habe ich eine zu grosse Erwartungshaltung und nerve mich ab engen Freundinnen, dass sie sich nicht mehr melden oder mal nachfragen. Das triggert meine Verlustangst noch mehr.

Nun ich kam einigermassen klar mit der Zeit, nun ist meine Grossmutter völlig unerwartet krank geworden und innerhalb von 2 Wochen verstorben. Ich konnte mich noch verabschieden gehen. Das triggert nochmals mehr meine Verlustängste. Alle in meinem Umfeld sind in Beziehungen und ich beneide alle sehr. Sie können auf ihren Partner zählen und haben ihn, um mit der Trauer zurechtzukommen. Ich habe meine Familie und gute Freundinnen, sehe das aber nicht und wünsche mir nichts sehnlicher, als einen Partner an meiner Seite zu haben, der das mit mir durchsteht oder bei mir ist. Ich bin nicht mal wütend auf meinen Ex. Aber nun vermisse ich ihn sehr.

Ich weiss nicht was ich erwarte, aber musste das mal loswerden. Wieso musste so viel Schlimmes in so kurzer Zeit passieren? Wie raffe ich mich wieder auf? Arbeiten gehen kann ich, jedoch ist die Konzentration nicht wirklich da und meine Leistung schon eher schlecht.

Sorry für den wirren Text.

12.04.2025 23:10 • x 4 #1


Worrior
@LaCaVi
Hi, Dein Text ist nicht wirr und erkennst Deine Ängste, weißt aber nicht wie Du ihnen begegnen sollst.
Vor die liegt eine Zeit der Selbsterkenntnis und des Wachstums.
Du wirst lernen mit dem schwierigsten Menschen zurecht zu kommen den Du kennst, mit Dir selbst.
Du hast nun die Chsnce Dir ein Leben aufzubauen mit Fülle und in Selbstbestimmung, mit einer Kraft die aus Dir selbst kommt, unabhängig von anderen Personen und äußeren Umständen.
Die Frage ist ob Du das willst und bereit bist mit unangenehmen Gefühlen und Emotionen umzugehen, diese auszuhalten.

12.04.2025 23:30 • x 4 #2


A


Verlassen worden und noch Tod in Familie

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Puppy
Hallo LaCaVi,
erst einmal mein herzliches Beileid wegen Deiner Oma.

Es tut mir leid, dass Du gerade in so einer Verlustangst-Situation steckst.
Ich war mal in einer ähnlichen Lage. Mir hat es geholfen, allein (nur mit meinen Hunden), eine Woche in den Urlaub zu fahren.
Handy komplett aus. Am Strand spazieren gehen, chillen, lange schlafen, über Veränderungen meiner eigenen Verhaltensweisen nachdenken und alles in Ruhe verarbeiten und reflektieren.

Habe nach dieser Woche vieles klarer gesehen, es hat richtig gut getan. Danach war ich auch im Job wieder konzentrierter, alles fiel leichter.

Vielleicht würde Dir so eine kleine Auszeit ja auch helfen

12.04.2025 23:31 • x 3 #3


Blanca
@LaCaVi
Zitat von LaCaVi:
Wir hatten 2 Jahre zusammen. Wir hatten eine Fernbeziehung (ca. 1.5h auseinander), es klappte recht gut mit dem einander sehen. Ich war sehr verliebt und habe eventuell gewisse Zeichen nicht gesehen.

Nun ja, in Fernbeziehungen bekommt man naturgemäß nicht soviel mit wie beim Zusammenleben oder falls man sich mehrmals wöchentlich sieht. Nimm das nicht zu schwer - vielleicht hat er seinen Gefühlswandel auch bewußt eine Zeitlang vor Dir verborgen, um erst mal selbst klarzukommen damit.

Zitat von LaCaVi:
Dann plötzlich die Trennung mit dem Grund, Gefühle seien zu wenig. Ich könne nichts dafür, liege alles an ihm.

Schmetterlingsphase um und in Fernbeziehungen kann das tatsächlich länger brauchen als wenn man sich regelmässig sieht. Gefühle sind nicht verhandelbar. Du kannst nichts dafür und er auch nicht, wenn die Verliebtheit nicht in Liebe übergegangen ist. Immerhin hat er es Dir dann auch ehrlich gesagt.

Zitat von LaCaVi:
Ein Gespräch und danach fertig.

Hattest Du Dir etwa mehr als eine Aussprache erwartet?
Und fertig war er an der Stelle doch auch nicht:
Zitat von LaCaVi:
Er wollte befreundet bleiben, ich jedoch brauche zuerst Funkstille und Zeit für mich.

Finde ich o.k. mit der Funkstille und auch richtig. Aber was genau hast Du Dir denn jetzt noch über das eine Gespräch hinaus erwartet? Er hält sich doch nur an Eure Abmachung und läßt Dich jetzt erst mal in Ruhe.

Vielleicht könnt Ihr in ein paar Monaten ja mal einen Kaffee miteinander trinken - aber käme eine platonische Freundschaft denn überhaupt noch in Frage? Er wohnt doch relativ weit weg - und wird irgendwann eine neue Partnerin haben (so wie Du umgekehrt auch).

Zitat von LaCaVi:
nun ist meine Grossmutter völlig unerwartet krank geworden und innerhalb von 2 Wochen verstorben.

Mein herzliches Beileid.
Gut, daß Du Dich noch von ihr verabschieden konntest.
R.i.P

Zitat von LaCaVi:
Ich habe meine Familie und gute Freundinnen, sehe das aber nicht und wünsche mir nichts sehnlicher, als einen Partner an meiner Seite zu haben, der das mit mir durchsteht oder bei mir ist.

Glaub mir, mitunter ist man besser dran, wenn man sowas allein durchsteht.

Nichts macht einsamer, als solche Momente - wenn man einen Partner um sich rum hat, der einen eben nicht auffängt, sondern sogar ungeduldig reagiert. Sowas wie Jetzt ist aber langsam mal wieder gut - wenn Du zwei Wochen später plötzlich nochmal weinen mußt deswegen.

Leider gibt es auch solche Partner. Gerade in solchen Momenten fällt deren Maske runter, wenn man es am wenigsten braucht.

Mir persönlich hilft der Glaube in solchen Momenten.

Zitat von LaCaVi:
Wieso musste so viel Schlimmes in so kurzer Zeit passieren?

Es gibt keinen Grund dafür. Du kannst nur akzeptieren, daß es so kam. Laß die Vergangenheit los - sie ist nicht mehr änderbar. Du bist noch so jung - lebe weiter und blick in Deine Zukunft. Vor allem Großmutter hätte sich das sicher so und nicht anders für Dich gewünscht. Also tu ihr wenigstens diesen einen Gefallen noch, nicht nur um sie posthum zu ehren, sondern auch um Deiner selbst willen.

Zitat von LaCaVi:
Wie raffe ich mich wieder auf?

Hier im Forum gibt es neuerdings einen tollen Thread, wie ich finde: anhoeren-zuhoeren-verstehen-umsetzen-t75885.html - er enthält Affirmations- und andere Videos, mit denen man sich bei Trennungsschmerzen behelfen kann.

Du hast eine tolle Familie, wie Du schreibst. Pfleg diese Kontakte gut... Blut ist dicker als jedes Wasser.

Bleib nicht ständig daheim und grüble, das ist mental nicht gesund. Geh raus an die frische Frühlingsluft, beweg Dich regelmässig und setz Dir Ziele. Die gehst Du an: nicht alle auf einmal, sondern jeden Tag so gut Du kannst, aber immer mindestens eins.

Zitat von LaCaVi:
Arbeiten gehen kann ich, jedoch ist die Konzentration nicht wirklich da und meine Leistung schon eher schlecht.

Ist Krankschreiben keine Option für Dich? Wenigstens mal für eine Woche oder zwei? Was sagt Dein Hausarzt dazu?

Zitat von LaCaVi:
Sorry für den wirren Text.

Ich finde Deinen Text sehr klar und vernünftig geschrieben. Weiter so.

Letzteres meine ich ernst: Denn dafür ist dieses Forum gedacht.

12.04.2025 23:46 • x 7 #4


L
Zitat von Worrior:
@LaCaVi Hi, Dein Text ist nicht wirr und erkennst Deine Ängste, weißt aber nicht wie Du ihnen begegnen sollst. Vor die liegt eine Zeit der ...

Danke dir. Ich habe und hatte viele Pläne. Jedoch scheitert es schon ein Leben lang daran, dass ich mich nicht ufraffen kann. Aber ich werde das jetzt angehen, sonst komme ich aus dem negativen Strudel nicht mehr hinaus.

13.04.2025 09:24 • x 1 #5


L
@Puppy Danke. Ich habe mir auch überlegt, alleine eine Auszeit zu nehmen. An dem werde ich sicher dranbleiben. Leider liegt es Jobtechnisch wahrscheinlich momentan nicht drin. Aber ich werde sicher mit meinem Arbeitgeber darüber reden.

13.04.2025 09:27 • x 1 #6


L
@Blanca Danke dir für deine Ausführungen. Ja so eine Fernbeziehung ist schon anders und man bekommt vieles nicht mit. Ich hatte schon Mühe damit von Anfang an, jedoch war er so ein toller Mensch. Ich konnte mit ihm über alles reden und er vertraute mir auch alles von ihm an. Er hatte im letzten Jahr viele Baustellen und die sind wir zusammen angegangen. Da ich nun so viel am Grübeln bin, habe ich auch bemerkt, dass ich mich zu sehr hintenan gestellt und sogar ein bisschen verbogen habe. Was nicht gut ist. Und nein, ich hätte keine Aussprache mehr erwartet und bin auch froh, hält er sich an die Kontaktsperre. Jedoch hätte er doch im Verlauf der Beziehung einmal ansprechen können, dass er sich unsicher ist. Das passiert ja nicht einfach so von heute auf morgen. Und ihn in ein paar Monaten treffen weiss ich nicht, mit seiner Stadt verbindet mich gar nichts und von einer neuen Partnerin würde ich dann lieber nichts wissen.

Ich bin so froh, konnte ich mich von meiner Grossmutter noch verabschieden gehen. Ich versuche, nach vorne zu schauen. Das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen. Und du hast Recht, ich darf mich nun nicht zuhause verkriechen und ich habe mich schon nach der Trennung immer raus an die frische Luft oder unter Leute gemacht. Es war aber sehr anstrengend. Und ich bin sehr froh, habe ich meine Familie. Nach der Trennung hatte ich das Gefühl, dass ich ein paar meiner Freunde überfordert habe mit meinem ständigen Weinen und darüber reden wollen. Nicht alle haben sich mehr gemeldet, was ich sehr schade finde. Darum wandte ich mich dann nur noch an meine Familie.

Leider ist momentan krankschreiben keine Option. Ich wechsle nächsten Monat auf eine andere Abteilung und bekomme einen neuen Chef. Ich müsste halt mein Erlebtes ansprechen und da bin ich mir noch unsicher, ob ich so starten möchte. Und bei meiner jetzigen Abteilung habe ich es so gut mit allen und weiss nicht, ob ich da noch gross fehlen soll und kann. Leider kompliziert. Ich schaue mal, wie es so wird in der nächsten Zeit. Meinen Hausarzt habe ich noch nicht kontaktiert, werde ich aber morgen wahrscheinlich machen.

Danke dir nochmals, es tut wirklich gut das so aufzuschreiben und eine Antwort zu bekommen.

13.04.2025 09:53 • x 1 #7


Blanca
Zitat von LaCaVi:
Ich könne nichts dafür, liege alles an ihm.

Zitat von LaCaVi:
hätte er doch im Verlauf der Beziehung einmal ansprechen können, dass er sich unsicher ist.

Um was zu erreichen?

Er sagt doch, es liege nicht an Dir und das stimmt auch: Ihm dürfte bewusst geworden sein, daß seine anfängliche Verliebtheit leider nicht in Liebe übergegangen ist. Vermutlich hat ihn das erst irritiert, dann erschreckt und vorübergehend hatte er vielleicht noch die (buchstäblich) stille Hoffnung, seine Gefühle doch noch wiederzufinden. Schließlich machte die Ernüchterung sich aber breit und dann hat er es Dir gesagt.

Hätte er das vorher getan, wärst Du verunsichert worden und hättest vielleicht auch um ihn gekämpft. Dann würdest Du Dich jetzt noch schlechter fühlen als so schon, denn es wäre eh für den Hugo gewesen und hätte im Nachhinein einen bitteren Beigeschmack, oder?

Er hat das für sich behalten, um keine bad vibes in die Beziehung zu bringen - für etwas, das sich vielleicht doch wieder einstellt. Hat nicht funktioniert, wäre aber theoretisch denkbar gewesen. Verwerflich wäre allenfalls, wenn er von vornherein in der gezielten Absicht in Eure Beziehung gegangen wäre, sie nur vorübergehend zu führen und dann unter diesem Vorwand zu beenden. Die ist aber aufgrund des Geschilderten erst mal nicht erkennbar und ohne Not würde ich sie von hier aus auch nicht unterstellen - kenne ihn ja nicht persönlich.

Euer Ding ging ca. zwei Jahre. Ihr habt einander also vielleicht an 100 Wochenenden gesehen und damit an max. 200 Tagen. Das entspricht nur wenigen Monaten persönlicher Realbegegnung. Ist also auch nicht so, als hätte er Dich ewig lange hingehalten und Dir so kostbare Lebensjahre geklaut, wie man das hier im Forum von Leuten liest, die jahrzehntelange Festbeziehungen mit so einer Begründung beenden.

Ich schreib's auch nicht um Dich zu kränken. Sondern damit Du das vielleicht anders einordnen und so besser loslassen kannst.

Zitat von LaCaVi:
Nach der Trennung hatte ich das Gefühl, dass ich ein paar meiner Freunde überfordert habe mit meinem ständigen Weinen und darüber reden wollen. Nicht alle haben sich mehr gemeldet, was ich sehr schade finde.

Dann waren das Bekannte und keine Freunde. Zeigt sich leider oft erst in solchen Momenten. Kommt natürlich immer aufs konkrete Ausmaß an.

Deshalb finde ich es gut, daß Du den Weg hierher ins Forum genommen hast. Denn hier kannst Du Dir das von der Seele schreiben.

Das wird Dir auch später im Abnabelprozess helfen, nämlich wenn Du nachträglich auf die jetzigen Beiträge zurückblickst, Dich daran erinnerst, wie verzweifelt Du jetzt noch warst und dann in Dich reinspürst und merkst, daß sich da über die Zeit nun doch was verändert hat. Solche Fortschritte werden Dir Kraft geben, für Deinen weiteren Weg.

Ich finde es immer prima, wenn Teilnehmer das hier dokumentieren. Denn andere, die selbst noch nicht soweit sind, können daraus Hoffnung schöpfen. So ging es mir jedenfalls, als ich vor 10 Jahren erstmals in dieses Forum gestolpert kam.

Zitat von LaCaVi:
Leider ist momentan krankschreiben keine Option.

Das ist schade, aber unter den von Dir genannten Umständen nachvollziehbar. Umso wichtiger, daß Du außerhalb der Arbeit jetzt viel für Dich tust. Finde es auch prima, daß Du Dir einen Arzttermin gemacht hast.

Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe ja eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Verlustangst? Oder das Beerdigungsinstitut bietet eine Trauerbegleitung an?

Du kannst der Verstorbenen aber auch einen Tagebuchthread widmen, im Unterforum Letzte Worte. Der Tod ist schließlich auch eine Form von Trennung, auf die ganz harte Tour sogar.

Ich persönlich glaube fest daran, daß meine Lieben mich weiter sehen können, von da wo sie jetzt sind. Und daß ich sie wiedersehen werde, wenn meine eigene Zeit mal gekommen ist. Das hat mir damals nicht gleich die ganze, geballte Trauer genommen. Aber es blieb ein ständiger Trost und machte mir genug Hoffnung, weiterzugehen.

Dank des Glaubens fühle ich mich auch nie allein. Aber das ist natürlich Einstellungssache. Wissenschaftlich beweisen kann ich Dir da nämlich nix und man braucht auch außerhalb von Trennungserlebnissen schon einen gewissen Bezug dazu, um das für sich anzunehmen - so man das überhaupt beabsichtigt.

Es ist Wochenende. Ich wünsche Dir einen feinen Sonntag, wo immer es Dich heute hinziehen sollte.

13.04.2025 10:52 • x 3 #8


K
@LaCaVi
Zitat von LaCaVi:
Ich leide nun so unter Verlustängsten

Die Trennung war von ihm gewollt und nicht von dir. Damit hast du nicht gerechnet. Vieles verändert sich und wird anders. Das darf erstmal Angst machen.
Zitat von LaCaVi:
Ich habe meine Familie und gute Freundinnen, sehe das aber nicht und wünsche mir nichts sehnlicher, als einen Partner an meiner Seite zu haben, der das mit mir durchsteht oder bei mir ist.

Du wünscht dir mehr Beistand. Wissen deine Freunde und Familie davon? Wie alleine du dich fühlst?

13.04.2025 12:19 • x 2 #9


L
@Blanca Du hast vollkommen recht und ich sehe es nun von einem anderen Blickwinkel. Es hat mich einfach unfassbar verletzt und für mich ist es sehr schlimm, da wir noch so viel geplant gehabt hätten. Das ging für mich nicht so ganz auf aber eben er kämpfte wahrscheinlich. Ich war wirklich schon sehr weit, bis zum Tod meiner Grossmutter. Das löste so viel in mir aus, versetzte mich wieder zurück und ich bin seit heute so unglaublich wütend. Ich hatte fast einen Streit mit meiner Schwester, da sie auf glücklich gemacht hat und mich nie gefragt hat, wie es mir geht. Für sie ist generell immer alles toll, sie hat einen Freund und redet nur von ihm oder wenn sie zusammen sind ist alles gut und sie machen nur dumme Sprüche und witzeln herum. Mir tut das momentan sehr weh, ich möchte nicht hören wie alles läuft und sie planen zusammenzuziehen, Kinder und wie alle ihre Freunde glücklich vergeben sind und so tolle Partner/innen hätten. Das ging mir heute so auf die Nerven. Ich würde ein bisschen Taktgefühl verlangen, aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt? Sie geht mit dem Tod total anders um. Vielleicht bin ich zu streng da?

Und ja, es sind wahrscheinlich nicht wahre Freunde, aber dann kann ich ja alle abschreiben bis auf 1-2, die wirklich während der Trennung für mich da waren. Das möchte ich irgendwie auch nicht. Vielleicht stelle ich mich gerade zu fest in den Mittelpunkt? Ich hatte ja jetzt zwei Krisen, eine ist einen Monat her und die andere 1-2 Wochen. Andere sind einfach abgetaucht und melden sich gar nicht. Bei denen melde ich mich auch nicht mehr.

Das mit der Selbsthilfegruppe ist ein guter Ratschlag, ich werde mich da mal umsehen. Und wahrscheinlich muss ich gewisse Dinge verändern und ich plane auch, einem Verein beizutreten.

Danke dir und ich hoffe, du hattest einen tollen Sonntag

13.04.2025 21:29 • x 1 #10


L
@KeepSmile Ich fürchte mich vor allem vor den Wochenenden und den Feiertagen. Früher konnte ich gut mit dem umgehen, jetzt gerade nicht.

Ich habe gegenüber meiner Schwester und engeren Freunden wirklich angetönt, dass es mir schlecht geht und ich mir Unterstützung wünsche. Und ich mich sehr allein fühle. Die Standardantwort ist, dass ich ja voll viele Freunde hätte und Familie, dass würde ich verkehrt sehen. Ich sei nicht allein. Einzig meine Mutter versteht mich wirklich und findet, ich solle mich vielleicht neu umsehen, also betr. Freundeskreis (nicht neuer Partner).

13.04.2025 21:35 • x 3 #11


Blanca
Zitat von LaCaVi:
Ich fürchte mich vor allem vor den Wochenenden und den Feiertagen.

Ich wünsche Dir trotzdem eine schöne Osterzeit.

Wie geht es Dir inzwischen?

19.04.2025 03:12 • x 1 #12


Heffalump
Zitat von LaCaVi:
Ich hatte fast einen Streit mit meiner Schwester, da sie auf glücklich gemacht hat und mich nie gefragt hat, wie es mir geht.

Hast du gefragt, warum sie so glücklich ist?
Oder wie es ihr geht?

Die Münze hat zwei Seiten
Zitat von LaCaVi:
Ich würde ein bisschen Taktgefühl verlangen, aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt?

Jeder trauert anders. Der eine feiert das Leben, der andere den Tod. Zudem du zwei Tode verarbeiten musst - sie nicht. Sie hat ein anderes Netz, als du
Zitat von LaCaVi:
Sie geht mit dem Tod total anders um. Vielleicht bin ich zu streng da?

Vielleicht kannst du dir was abkucken?

Fernbeziehungen sind ok, aber man sollte schon auch irgendwann in Nahbeziehung switchen, war das geplant?
Sie hat scheinbar ihren Freund vor Ort, das sind Alles Dinge, wo sich Verarbeitung unterscheidet.

19.04.2025 08:16 • x 1 #13


L
@Blanca Danke und ich dir auch.

Es geht mir in bisschen besser. Ich versuche, mich auf mich selbst zu konzentrieren und nach vorne zu blicken. Jetzt stresst mich einfach nur noch die kommende Beerdigung nächste Woche.

19.04.2025 12:27 • #14


L
@Heffalump Nein, habe ich nicht. Ich weiss, dass sie tiefst im Innersten nicht immer glücklich ist, jedoch überspielt sie dies immer und wenn ich nachfrage, geht sie nicht gross drauf ein. Sie redet nicht gerne über Probleme. Ich würde mir einfach wünschen, sie wäre aufmerksamer und nicht immer auf ihren Freund fokussiert. Aber das wird sich wahrscheinlich nicht ändern…

Ich habe in der Therapie den Tipp erhalten, mich aus für mich unstimmigen Situationen zurückzuziehen und die anderen ihr Ding machen zu lassen.

Anfangs der Beziehung war er ziemlich schnell mit dem Plan zusammenziehen und einen Ort in der Mitte suchen. Für mich war das damals fast zu früh. Dann so in der letzten Zeit nach bald 2 Jahren habe ich das Thema immer mal wieder hervorgeholt, er wollte dann aber nicht wirklich darüber reden. Es wäre wahrscheinlich daran irgendwann einmal gescheitert. Und ja meine Schwester und ihr Freund leben in derselben Stadt und nur ca. 10 Minuten auseinander. Das macht vieles einfacher.

19.04.2025 12:34 • x 1 #15


A


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