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Verlassene die den/die Ex nicht zurück möchten

moonrise
Erst einmal ein freundliches Hallo an Alle

Gerne würde ich dieses Thema eröffnen um über das zu reden, was im Titel steht:

Verlassene, die den/die Ex nicht zurück möchten!
Die grosse Frage hier ist Warum?

Natürlich meine ich jetzt mehrheitlich die, bei welchen der/ die Ex zurück möchte. Falls jemand gerne erzählen mag, wenn noch wenigstens ein Bisschen Gefühle vorhanden sind oder irgendwo durch man die Person noch liebt, warum seid ihr trotzdem hartnäckig und wollt Kontakt abbrechen, euch dann ein Leben lang fragen, was wäre wohl gewesen wenn? Manchmal klappt es doch beim zweiten Anlauf besser. Manchmal machen Menschen gröbere fehler. Manchmal verliert man sich aber wenn doch das Gute Schlechtes überwiegt, wo liegt das Problem?
Oder fand man dann schlussendlich doch raus, dass die Gefühle garnicht so stark waren? Es sowieso besser so ist? Wenn es so wäre, vielleicht hat dann der Schlussmachende es unbewusst gefühlt/geahnt? Wozu dann die Schuldzuweisung...

Wieso kann man dann nicht einfach ehrlich sein?

Viele Fragen, hoffe auf ein paar Antworten (:

Liebste grüsse
Moonrise

26.07.2021 02:50 • x 3 #1


BrokenHeart
weil es Menschen gibt, die so schwer verletzt wurden, dass sie dieses Risiko kein zweites Mal eingehen .......

Zitat von moonrise:
Wieso kann man dann nicht einfach ehrlich sein?

was hat es damit zu tun?

26.07.2021 02:55 • x 9 #2


A


Verlassene die den/die Ex nicht zurück möchten

x 3


A
Warum sollte man sich denn fragen, was wäre wenn?!

Es kommt sicher auf die Ausgangssituation an. Ich denke, dass ein zurück, auch manchmal damit begründet ist, dass man an alten Mustern festhält. Diese sind aber oftmals einfach nicht mehr da.
Und warum sollte man Energie in einen Neustart investieren, wenn der Partner z. B. Das Vertrauen zerstört hat?
Da sind ja auch die Umstände im Spiel. Wenn Kinder da sind, überlegt man z. B. ob man die auch nochmals einer solchen Situation aussetzen will/kann.

Als ich noch jung war, ohne Kinder, hatte ich eine solche Situation. Gleich zu Beginn einer frischen Beziehung ist er fremd gegangen mit der Ex. Da waren die Umstä nde anders. Das konnte ich verzeihen, aber es war dennoch ein gutes Jahr lang harte Arbeit, von beiden Seiten. Die Beziehung hat dann noch 7 Jahre gehalten.
Jetzige Situation, 13 Jahre, Ehe, zwei Kinder, er hatte eine Affäre.
Auf keinen Fall ein Neuanfang. Meine Kraft, die unter den Umständen schon echt gelitten hatte (Kinder heile durch den Lockdown bringen, seine Affäre in dieser Zeit) investiere ich nur noch in mich und die Kinder.

26.07.2021 05:20 • x 4 #3


E
Meine letzten beiden Trennungen passierten nicht aus mangelnder Liebe, sondern weil ich das Verhalten des Partners einfach nicht mehr ausgehalten habe und mich dem nicht mehr aussetzen wollte. Beide wollten zurück und haben es auch hartnäckig versucht. Beiden habe ich noch mehrere Chancen gegeben, die ich alle tief bereut habe, denn die Trennungsgründe lagen in ihrer Persönlichkeit und man konnte das nicht ändern.
Heute würde ich nie wieder eine ausgesprochene Trennung rückgängig machen, denn ich habe mich nie im Affekt getrennt, sondern immer wohl überlegt. Das dann rückgängig zu machen, passiert doch nur aus einer Melancholie und dem unrealistischen Wunsch, dass sich alles ändern wird. Tut es aber in der Regel nicht.
Ich kenne drei Paare, bei denen eine Neuauflage gut geklappt hat - bei allen dreien war aber eine sehr lange Pause dazwischen (5, 7 und sogar 20 Jahre) - in so einer langen Zeit gibt es dann vielleicht doch eine Chance für eine echte Veränderung. Ich hatte nach so langer Zeit aber nur bei einem meiner Expartner das Bedürfnis noch Dinge zu klären - aber zu dem habe ich seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr.
So viel aus der Sicht einer Verlassenden - andersrum kann ich es nicht beurteilen, da immer ich verlassen habe.

26.07.2021 06:31 • x 6 #4


FrauDrachin
Guten Morgen!

Ich finde, dass du da eine interessante Frage aufwirfst.

Die Vorschreiberinnen zeigen schon sehr deutlich, dass das sehr unterschiedlich sein kann, je nach dem, wie die Beziehung war.
War es von einer Seite aus eine physisch oder psychisch gewaltvolle Beziehung?
War es eine kurze oder lange Beziehung?
Hats sich einer von beiden noch uneingeschränkt wohl gefühlt, oder haben beide gemerkt, dass es kriselt?

Tatsächlich weiß ich gar nicht, ob ich die Chance gehabt hätte, meinen Ex zurück zu bekommen.
Bei mir war es halt so, dass ich sehr ambivalent war, ich habe beides gesehen, das was gut und in meinen Augen unschätzbar wertvoll war, aber auch das, was dabei war, mich kaputt zu machen, letztlich habe ich ja die Trennung angestoßen, weil ich genau so nicht mehr weiter machen wollte. Das war dann auch letztlich der Satz, der es mir ermöglichet hat, mich nach und nach mit der Trennung zu versöhnen: Ich wollte die Trennung nicht, aber so weitermachen wie die letzten Jahre wollte ich eben auch nicht.

Meiner Meinung nach sollte man vor allem am Anfang ganz genau hinschauen, warum man den Ex zurück will.
Oft scheint es einer der folgenden Gründe zu sein, oder eine Kombination davon:
-Angst allein zu sein, das Gefühl, Sicherheit zu verlieren, der soziale Schmerz, der physiologisch durch Hormonentzug ausgelöst wird
-Angst, das Leben alleine nicht mehr auf die Reihe zu bekommen, Angst weil man viel Verantwortung für das eigene Leben an den Partner abgegeben hat
-emotionale Verstickungen (wenn man nicht mehr dem Partner die Schuld geben kann, aber das Problem bleibt, dann wird man gezwungen, genauer hinzuschauen... Könnte sehr schmerzhaft werden)
-finanzielle und materielle Verstrickungen
-gefühlter gesellschaftlicher Druck, Eltern/Schwiegereltern, Schuldgefühle gegenüber den Kindern

Ich möchte jetzt nicht mal sagen, das das schlechte Gründe sind, aber sie stehen zumindest in meinen Augen einer Partnerschaft in Freiheit und auf Augenhöhe im Weg. Deshalb gefällt mir @Emma75 s Ansatz sehr gut... Wenn genug Zeit verstrichen ist, konnte jeder diese Punkte anschauen, dann treffen sich im besten Fall zwei etwas rundere Personen wieder. Sonst würde ich auch denken, dass man fast zwangsläufig im selben Trott landet, wie eben nach Beziehungskriesen auch viel zu oft. Und das wollen ja in der Regel beide Partner nicht mehr.

Naja, so ungefähr.

26.07.2021 07:30 • x 3 #5


Wurstmopped
Warum sollte ich jemanden nochmals vertrauen und Herz und Lebenszeit investieren, damit er sich das als bald wieder anders überlegt?
Eine Trennung auszusprechen ist doch nicht mal zwischen Frühstück und Mittagessen passiert, diese Entscheidung sollte doch wohl überlegt sein.
Man stößt den Partner, von dem man sich trennt in ein emotionales Loch und die Zeit der Trauer und des Schmerzes sollten einen bewusst sein.
Wenn man das überwunden hat, ist man endlich wieder in der Lage das eigene Leben in die Hand zu nehmen, startet neu.
Warum sollte der Partner der mich gekickt hat hier eine Rolle spielen?
Natürlich ist es möglich sie neu zu verlieben, aber die Möglichkeit besteht dann ja generell und es hatte Gründe warum man sich getrennt hat, getrennt wurde. Zu lange in den Rückspiegel zu schauen verhindert jedoch sich weiter zu entwickeln und das Leben ist verdammt kurz.

26.07.2021 08:16 • x 2 #6


Wurstmopped
Zitat von moonrise:
Wozu dann die Schuldzuweisung...

Wieso kann man dann nicht einfach ehrlich sein?

Welche Schuldzuweisung meinst Du?
Jeder Mensch geht anders mit einer Trennung um.
Natürlich ist derjenige der getrennt wurde verletzt und hat eine harte Zeit vor sich oder hinter sich gebracht.
Mit etwas Abstand kann man nach einer gewissen Zeit, die positiven Zeiten der ehemaligen Beziehung an sich heranlassen und mit einer gewissen emotionalen Distanz auch für sich bewahren.
Es gibt aber auch Menschen, die das Buch zuklappen und in das Regal stellen und es nie wieder aus dem Regal ziehen um darin zu schmökern.
Vielleicht weil sie einfach nicht mehr an die schmerzvolle Trennungszeit erinnert werden möchten oder sie einfach nach vorne schauen und sie sich mit der alten Beziehung nicht mehr belasten wollen?

26.07.2021 08:33 • x 1 #7


Psalm20-8
@moonrise
Die primäre Frage ist für mich, ab wann jemand zum/zur Ex wird. Wenn ich davon ausgehe, dass zwischen zwei Menschen
eine seelische Schwingung vorhanden ist, die lebt und bei der jeder Teil genau spürt, dass es Liebe ist, dann ist dies eine Realität, die ungeachtet der jeweils äußeren Umstände funktioniert.

Wenn jedoch einer von beiden sich aus diesem emotionalen Schutzraum verabschiedet und die Gefühle sterben lässt (evtl. durch eine schuldhafte Handlung, die nicht dem anderen als solche bekannt und danach vergeben wurde) dann wird das seelische EKG auf dessen Seite nur noch eine Null-Linie anzeigen, während das Gegenüber möglicherweise noch Liebe empfindet und evtl. die Anstrengungen sogar erhöht, um den anderen Menschen wieder zum Leben zu erwecken.

Sofern diese seelischen Defibrillator-Impulse jedoch nichts nützen und von der anderen Seite weiterhin nichts als sachliche Kommentare erfolgen, dann ist die Liebe gestorben und jeglicher weitere Versuch sinnlos. Solche einseitigen Versuche können auch zur Liebesidee werden, dann lebt eine Seite irgendwann in einer eigenen Fantasiewelt, während die andere längst damit abgeschlossen hat. Besonders im emotionalen und S. Bereich, können solche Fantasiewelten zum Sender und Empfänger innerhalb einer Person werden und damit die Isolation noch vergrößern. Die Seele hat in solchen Fällen noch nicht abgeschlossen und der Schmerz eines endgültigen Schlusspunktes wäre größer, als das Leben in dieser Fantasiewelt. Neue Schritte können jedoch erst gegangen werden, wenn die Trennung irgendwann als Realität akzeptiert wird. Dann erst erfolgt das endgültige Loslassen.

Ich glaube nicht, dass das Zurückfahren auf einen rein sachlichen Kontakt (Du, wir können ja Freunde bleiben) dort möglich ist, wo eine intensive gemeinsame Zeit existiert hat, wo die Ebenen der banalen Mittelmäßigkeit mehrfach durchbrochen waren und die himmlischen Sphären gemeinsam erreicht wurden. Dort wo die Liebe vollkommen war, wird danach keine Mittelmäßigkeit oder Banalität mehr geduldet, wenn sie auf einer Seite stirbt. Ein fauler Kompromiss würde nicht lange funktionieren.

26.07.2021 09:02 • x 3 #8


Q
lieber ein ende mit schrecken als ein schrecken ohne ende.

wenn sich getrennt wurde, dann gehe ich davon aus, dass sich beide oder zumindest eine/r ausführlich über die beziehung/trennung gedanken gemacht hat.

diese entscheidung sollte man akzeptieren.

wenn die trennung im affekt geschah, dann muss das gegenüber ja sehr verletzt worden sein, sich aus schutz vor weiteren verletzungen, von der person zu distanzieren, halte ich für ein gesundes bewusstsein über den selbstwert..

ausserdem, wenn einmal dieses on-off ding gestartet ist, fällt es den leuten leichter sich wieder zu trennen, und wieder und wieder.. die hemmschwelle und die verantwortung gegenüber der beziehung / dem gegenüber sinkt..

nee nee, ich hab mir klar als grundsatz gemacht, wenn einmal schluss ist, dann bleibt es auch dabei.

26.07.2021 10:28 • x 2 #9


Superdropsi
Hallo moonrise,
also ich wurde vor fünfeinhalb Wochen verlassen und ich hätte die Trennung niemals selbst herbeigeführt, obwohl ich irgendwie immer gespürt habe, dass diese Beziehung mir nicht gut tut. Und verdammt, ja ich hätte ihn gerne zurück, aber aus den Gründen die FrauDrachin beschrieben hat, weil ich erst mal voller Angst bin vor dem was jetzt auf mich zukommt (seit 10 Jahren das erste Mal wieder auf mich gestellt!). Aber ich war direkt nach der Trennung ein paar Tage weg und auf der Heimfahrt habe ich sooo sehr gehofft, dass er in der Tür steht und mich in den Arm nimmt und sagt es war ein Fehler. Und genau in dem Moment kam der Gedanke und dann? Dann würde ich jedes Mal wenn er nur eine Augenbraue hebt fürchten, dass er jetzt doch wieder geht. Mich noch kleiner machen als ich es ohnehin getan hatte und meine letzte Selbstachtung verlieren.
Ich weiß wir haben nicht funktioniert und waren nicht gut füreinander und deswegen will mein Verstand ihn nicht zurück, leider ist mein Herz noch nicht so weit, aber ich denke es braucht einfach noch ein bisschen Zeit, dann wird auch mein Herz erkennen, dass ich ihn nicht zurück möchte.
So wie Emma schreibt, vielleicht wenn viel Gras über die Sache gewachsen ist, aber es dauert halt zu sich selbst zu finden und ich glaube dann werde ich nicht mehr zurück wollen.

26.07.2021 13:50 • x 1 #10


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