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Verliebt in Vergeben

Seelenverwandtt
Hallo zusammen,

ich bin mit einer Situation konfrontiert, die mich ein wenig überfordert.

Ich m 49 habe eine 21 jährige Beziehung hinter mir, seit 1 Jahr getrennt, vor 6 Monaten ausgezogen.

Bin mein Leben am Neu sortieren, leider an leichter Depression, habe mir Hilfe gesucht, bin aktuell in einer Reha/psychosomatische Klinik für 4 Wochen.

Am 3.Tag habe ich in der Reha eine Frau kennengelernt. Sie ist so empathisch wie ich es bin, so 180 Grad anders als meine Ex Partnerin.

Wir sind sofort ins Gespräch gekommen, wir können reden ohne Pause, jeder hat dem anderen schon einen Teil seiner Lebens-/Leidensgeschichte erzählt. Wir verstehen uns sozusagen blind. Etwas von dem ich seit langer Zeit nicht mehr wusste, das so etwas überhaupt noch möglich ist.

Sie ist für mich wie Schwerkraft, ich kann kaum Worte finden fürs das Gefühlschaos das in mir herrscht. Ich bin jetzt 12 Tage hier, und habe so gut wie gar nicht mehr an meine Ex Beziehung gedacht, weswegen ich eigentlich hier bin.

Nun das Aber, Sie wohnt von mir 220 km weg, und befindet sich in einer Beziehung, was Sie mir auch relativ schnell gesagt hat.

Aber trotzdem verstehen wir uns blind, können stundenlang reden, und verbringen auch häufig Zeit miteinander. Ich würde und möchte nichts tun, was Ihr schaden könnte.

Aber wenn ich Sie anschaue bin ich in einer vollkommen anderen Welt. Als hätte jemand mit dem Finger geschnippt und die Zeit angehalten. Sie ist so nett und empathisch, sie ist so vollkommen anders als das was mit meiner Ex hinter mir liegt, das mir die Worte fehlen.

Und ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll .

10.07.2025 16:57 • x 2 #1


M
Zitat von Seelenverwandtt:
Und ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll .




Nimm' Abstand von ihr ! Schnell !
Es gibt hier unzählige Threads zum Thema Reha! -Geht meistens total schief !
Reha ist wie Urlaub /eine Art verwunschene Fantasiewelt,
man steht häufig unter Medikamenteneinfluss. -Es ist n i c h t
r e a l .
Wach' auf !
Wenn Ihr irgendwann wieder zuhause seid,
seid Ihr wieder in der realen / richtigen Welt angekommen,
und dann wird es Dir wie ein längst vergangener
verschwommener Traum vorkommen!

10.07.2025 17:09 • x 7 #2


A


Verliebt in Vergeben

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B
Zitat von Seelenverwandtt:
Wir sind sofort ins Gespräch gekommen, wir können reden ohne Pause, jeder hat dem anderen schon einen Teil seiner Lebens-/Leidensgeschichte erzählt. Wir verstehen uns sozusagen blind. Etwas von dem ich seit langer Zeit nicht mehr wusste, das so etwas überhaupt noch möglich ist.

Ja, genau das ist bekannt von Reha-Aufenthalten. Ihr seid in eurer Blase, in die kaum etwas von außen eindringt, gemeinsames Leid verbindet.
Zitat von Seelenverwandtt:
Ich bin jetzt 12 Tage hier, und habe so gut wie gar nicht mehr an meine Ex Beziehung gedacht, weswegen ich eigentlich hier bin.

Tja, genau da fängt es an, unschön zu werden. Statt deine Zeit in der Reha zu nutzen, um dich wieder auf solide Füße zu setzen, steigst du auf ein Ausweichmanöver deines inneren Monks ein und wandelst lieber auf Freiersfüßen bei einer vermeintlichen Seelenverwandten. Schau da genau hin, was bringt dir das Ablenkungsmanöver, welche Themen magst du dir nicht anschauen, was bringt dir das Wegschauen, welche Arbeit an und mit dir, erspart dir das Techtelmechtel.
Zitat von Seelenverwandtt:
Und ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll .

Sprich mit deiner/m Bezugstherapeuten. Dafür sind die da. Sei offen und ehrlich. Zeig ihm/ihr deinen Eingangspost. Du musst nur zulassen, dass dein vermeintliches Wunder einem Realitätscheck unterzogen wird. Auch wenn es gerade so kuschelig ist.

10.07.2025 17:10 • x 10 #3


U
Zitat von Seelenverwandtt:
Hallo zusammen, ich bin mit einer Situation konfrontiert, die mich ein wenig überfordert. Ich m 49 habe eine 21 jährige Beziehung hinter mir, seit ...

Ganz schnell Abstand nehmen. Keine Nummern tauschen, nix.
Ihr seid aktuell beide psychisch krank, und quasi auf engem Raum eingesperrt. Das ist es was euch verbindet, nicht mehr. Wenn sie für dich ihre Beziehung beendet, wird sie das später sehr bereuen, und du dann auch.
Das ist ein Hirngespinst, evtl auch durch die Psychopharmaka ausgelöst.
Es wird dich nicht glücklich machen, eher wirft es dich noch weiter zurück.

10.07.2025 17:13 • x 3 #4


Blind-Meg
Zitat von Seelenverwandtt:
Und ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll .

Möglichst: nichts.
Ihr seid da gerade in einer Blase, die mit dem normalen Leben nicht viel gemeinsam hat. Ihr lernt euch dort anders, schneller und authentischer kennen als es außerhalb passieren würde. Das kann einen schonmal verzaubern, kann sich magisch anfühlen, wie eine schicksalhafte Begegnung zweier verwandter Seelen. Das haben vor euch aber schon unzählige andere Reha-Bekanntschaften gefühlt und geglaubt. Weil es aus der Sotuation heraus entsteht und mit euch als Personen erstmal wenig zu tun hat. Ich weiß, du wirst jetzt sagen, es fühlt sich aber anders an. Nun: auch das dachten all die anderen Reha-Paare auch (aus denen meist,,wenn überhaupt, tragische Reha-Affären werden, solange nicht beide Single sind).
Lasst euch davon nicht einlullen und lasst um Hinmels willen die Finger voneinander. Sonst landet ihr in einer Affäre, was hoffentlich keiner von euch möchte.
Wenn ihr wieder in eurem normalen Leben seid und in Kontakt bleibt und einander auch nach mehreren Monaten nicht vergessen könnt, werdet ihr Wege finden, daraus etwas zu machen. Aber bitte erst nach der Reha mit Abstand.

10.07.2025 17:19 • x 5 #5


Seelenverwandtt
Ok danke an alle. Natürlich hab ich auch kritische Gedanken. Werde mir mal alles durch den Kopf gehen lassen.

Zitat von Blind-Meg:
Wenn ihr wieder in eurem normalen Leben seid und in Kontakt bleibt und einander auch nach mehreren Monaten nicht vergessen könnt, werdet ihr Wege finden, daraus etwas zu machen. Aber bitte erst nach der Reha mit Abstand.

Das liest sich plausibel. Einen ähnlichen Gedankengang hatte ich auch schon.

Also bleibt mir vermutlich nur eins, professioneller Abstand. Aber mal wieder ein anderes Gefühl als Trennungsschmerz zu haben, tut auch gut. Ich versuche es mal an der Position stehen zu lassen.

10.07.2025 18:02 • x 2 #6


A
Zitat von Seelenverwandtt:
Ich würde und möchte nichts tun, was Ihr schaden könnte.

Wie könntest du ihr denn schaden? Im Endeffekt bist du in der schlechteren Ausgangsposition, da du Single bist und sie in einer Beziehung. Das zweite K.O.-Kriterium ist die räumliche Distanz.

10.07.2025 18:17 • x 3 #7


Hola15
Ich war auch einmal in einer psychosomatischen Klinik und musste vorher unterschreiben, dass ich als Regel anerkenne, dort nichts mit jemanden anzufangen. Das würde den Abbruch des Aufenthalts bedeuten, ebenso wie Alk.. Beides verhindert die Arbeit an den Themen weshalb man da ist.
Natürlich trifft man sich dort gleich auf tieferer Ebene und ist als -quasi Leidensgenosse- schon gleich mal ganz anders verbunden. Aber ihr habt beide derzeit Päckchen, bei denen die „Medizin Verliebtheit“ nur vermeintlich hilft und sehr wahrscheinlich auch nicht sehr nachhaltig.
Schätze deinen Aufenthalt dort doch eher als das Angebot das ist es und auch deshalb bezahlt wird: Als Raum deine Themen anzugehen …und flüchte davor nicht in die Verliebtheit.

10.07.2025 18:42 • x 10 #8


Pippa
Zitat von Seelenverwandtt:
befindet sich in einer Beziehung, was Sie mir auch relativ schnell gesagt hat.

Das ist die entscheidende Info.
Du kannst mit ihr reden, Dinge unternehmen, aber ihr auf keinen Fall körperlich näher kommen.
Sie ist gebunden und somit tabu.

Falls Sie ernstes Interesse an Dir hat, wird sie die Dinge zu Hause klären und dann könnt ihr weiterschauen.

Zitat von Seelenverwandtt:
habe so gut wie gar nicht mehr an meine Ex Beziehung gedacht, weswegen ich eigentlich hier bin.

Super! Dazu hat Deine neue Bekannte beigetragen.
Aber: s.o., lass nicht zu, dass sie Dich in die nächste Krise stürzt.

10.07.2025 19:27 • x 4 #9


U
Zitat von Anacapri:
Wie könntest du ihr denn schaden? Im Endeffekt bist du in der schlechteren Ausgangsposition, da du Single bist und sie in einer Beziehung. Das ...

Schaden kann er ihr, indem sie sich für ihn trennt und nach der Reha feststellt, dass er eben doch nicht der Traumprinz ist.

11.07.2025 21:27 • x 2 #10


Scheol
@Seelenverwandtt
Zitat:
Ich m 49 habe eine 21 jährige Beziehung hinter mir, seit 1 Jahr getrennt, vor 6 Monaten ausgezogen.

Wann hast du die Therapie Vorort angefangen und wieviele Stunden hattest du ?

Zitat:
Bin mein Leben am Neu sortieren, leider an leichter Depression, habe mir Hilfe gesucht, bin aktuell in einer Reha/psychosomatische Klinik für 4 Wochen.

Leichte Depression wo durch ? Seit wann ?

Zitat:
Am 3.Tag habe ich in der Reha eine Frau kennengelernt. Sie ist so empathisch wie ich es bin, so 180 Grad anders als meine Ex Partnerin.

Schön.

Zitat:
Wir sind sofort ins Gespräch gekommen, wir können reden ohne Pause, jeder hat dem anderen schon einen Teil seiner Lebens-/Leidensgeschichte erzählt. Wir verstehen uns sozusagen blind. Etwas von dem ich seit langer Zeit nicht mehr wusste, das so etwas überhaupt noch möglich ist.

Nicht untypisch in der Rehablase. Weil dort alle Probleme haben und man sich deshalb so verstanden fühlt.

Zitat:
Sie ist für mich wie Schwerkraft, ich kann kaum Worte finden fürs das Gefühlschaos das in mir herrscht. Ich bin jetzt 12 Tage hier, und habe so gut wie gar nicht mehr an meine Ex Beziehung gedacht, weswegen ich eigentlich hier bin.

Diemer Beziehung wirst du doch ansatzweise in der Therapie zuhause angefangen aufzuarbeiten

Eine Reha ist nicht dazu da um ein Therapieersatz von der Therapeut zuhause zu sein. Weil so viel Stunden beschäftigt man sich da nicht mit dir.

Zitat:
Nun das Aber, Sie wohnt von mir 220 km weg, und befindet sich in einer Beziehung, was Sie mir auch relativ schnell gesagt hat.



Zitat:
Aber trotzdem verstehen wir uns blind, können stundenlang reden, und verbringen auch häufig Zeit miteinander. Ich würde und möchte nichts tun, was Ihr schaden könnte.

Dann halte dich an deine Prinzipien und halte dich an die Hausordnung und das was dir dein Therapeuten von zuhause mitgegeben hat.

Keine Beziehungen in der Klinik , weil alle nicht umsonst da sind.

Keine schwerwiegenden Entscheidungen in der Reha treffen.

Zitat:
Aber wenn ich Sie anschaue bin ich in einer vollkommen anderen Welt. Als hätte jemand mit dem Finger geschnippt und die Zeit angehalten. Sie ist so nett und empathisch, sie ist so vollkommen anders als das was mit meiner Ex hinter mir liegt, das mir die Worte fehlen.

Aber sie hat ein Partner zuhause.

Und sie ist nicht umsonst da. Sie hat selbst Probleme.

Zitat:
Und ich hab keine Ahnung wie ich damit umgehen soll .

Abstand , sonst hast du noch mehr Probleme als wie du hingefahren bist.

11.07.2025 21:46 • x 4 #11


R
Am besten brichst Du die Reha sofort ab.

Eh noch Schaden entsteht!

11.07.2025 22:11 • #12


K
Deine Sehnsüchte docken an ihren an und sie wird dadurch Projektionsfläche dafür. Und umgekehrt.
Da keiner von Beiden die Sehnsüchte des Anderen erfüllen kann (man sieht ja nicht den Anderen der auf sein Leben nicht klar kommt sondern nur die eigene Wunschvorstellung davon wie er einen retten wird) geht das formvollendet in den Schlüpfer.
Kann man machen, bringt halt nur nichts.

Solange man auf sich selbst nicht klar kommt und einen Anderen sucht und braucht ist man im Grunde beziehungsunfähig. Im Sinne einer erfüllenden Beziehung.

12.07.2025 02:11 • x 1 #13


Heffalump
Zitat von Seelenverwandtt:
Aber mal wieder ein anderes Gefühl als Trennungsschmerz zu haben, tut auch gut.

Immerhin weißt du nu, das du dich wieder verlieben kannst. Und wenn es nur die Liebe selbst ist, die du gerade aktiv an dich heran lässt.
Besser positiv als negativ fühlen. Gute Besserung und konzentriere Dich auf deine Heilung, es gibt ja einen Grund warum du dort deine Tage verbringst

12.07.2025 06:35 • x 1 #14


Scheol
@Seelenverwandtt

Der Therapeut Zuhause Vorort soll mindestens 6-8 Monate jede Woche einmal mit dir gearbeitet haben um dir Handwerkszeug für gewisse Situationen ( wie diese ) zu erarbeiten.

Eine komplette Stunde , meist 2-3 Wochen vor der Reha , gehen dafür drauf was in der Reha los ist und was man eben nicht machen soll.

Auch in der Reha steht in der Hausordnung , beim Eingangsgespräch und auch während der ersten Wochen wird darauf hingewiesen sich eben nicht mit Mitpatienten einzulassen.

a) um nicht von seinen Problemen abzulenken.

b) um nicht seinen Fokus von seinen Problemen und um die der anderen zu kümmern.

c) um die Probleme von Mitpatienten nicht zu verstärken , die dann mit mehr Problemen aus der Reha kommen als wie sie rein gegangen sind.

d) es soll keine Entscheidung getroffen werden in der Reha die eine größere Tragweite hat !
keine kündigen , keine Trennungen , keine neuen Beziehungen eingehen !

e) wenn man wackelt kann / soll man seinen Bezugstherapeuten in der Reha ansprechen oder man kann seinen Therapeuten zuhause anrufen weil dieser ein ja schon 6-8 Monate kennt ( 24-30 Stunden ) kennt.

f) man befindet sich zurzeit in der sogenatej Rehablase, wo alle Probleme weit weg sind und viele Dinge ein abgenommen werden.

[ Der Bezugstherapeut kennt ein nur vom Eingangsgespräch , und dann jeweils ein Termin pro Woche , wo bei in der letzen Woche das Abschlussgespräch stattfindet . Also man spricht 2 (!) bis 3 Stunden mit einer neuen Person ].


1). Die Frau ist in einer Beziehung ( dein Therapeut wird dir gesagt haben bilden sie keine Dreiecke / Dreiecksbeziehungen ).

2). Sie wohnt 200 km entfernt , was schwer umsetzbar ist.

3). die Frau ist auch mit / wegen Probleme dort.

12.07.2025 10:16 • x 3 #15


A


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