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Von Freundin verlassen, weil sie zu sehr liebte!?

D
Ich bin vor einigen Wochen auf das Forum hier gestoßen und hab hier jeden Tag Trost und Anregungen gefunden.
Gestern haben meine Ex ich uns kurz eine SMS geschrieben und mich wirft das wieder so zurück, ich halt diesen Kummer kaum aus.
Meine Freundin und ich (31,32) waren 4 Jahre lang zusammen und ich hab sie wirklich sehr geliebt. Wir sind beide als Kreative viel unterwegs haben große Schnittmengen was unsere Jobs angeht, konnten reden, zusammen kochen, haben wunderschöne Reisen gemacht, konnten Quatsch machen, auch unser S.leben war meistens erfüllend.
Ich hab sie immer sehr bewundert wie sie ihren künsterischen Weg ging und hab sie unterstützt wo ich konnte, ich hab uns -und andere haben uns immer auf Augenhöhe wahrgenommen.
Wir führten eine Fernbeziehung zwischen zwei Städten, was am Anfang auch okay war, so hatte jeder seinen Freiraum und wir waren beide auch in beiden Städten beruflich unterwegs, hatten also sozusagen zwei Wohnungen.
Wir haben uns eigentlich jede Woche gesehen, meist übers Wochenende, ansonsten haben wir viel telefoniert. Sehr viel, dutzende Male am Tag haben wir uns ausgetauscht, manchmal wenn der eine einkaufen war oder im Auto oder gerade irgendwas vorgefallen war.
Das kommt mir jetzt während ich das schreibe fast etwas absurd vor, aber es war eben unsere Art unsere Nähe aufrechtzuerhalten, manchmal gab es auch Phasen wo ich sagte, dass wir uns da vielleicht ein bißchen beschränken sollten, das hat sie schnell verletzt. Aber manchmal hatte ich das Gefühl wir telefonierten als Übersprungshandlung.
Man hat sofort den anderen angerufen, anstatt Momente auch für sich selbst auszuhalten.
Es gab auch eine Phase, da war es ihr sehr wichtig, dass ich mein Handy nachts anhabe, für den Fall dass mal irgendwas ist, sie hatte große Angst, mich nicht erreichen zu können. Ich fühlte mich da innerlich zwar etwas bedrängt, aber hab es auch nachvollziehen können und es gerne gemacht.
Wir haben uns in dem was man so Alltag nennen kann eigentlich kaum gestritten, zumindest nicht wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Da waren wir wirklich ein Team. Jobmäßig genauso, wir konnten über alles reden, haben uns den Rücken freigehalten und Mut gemacht, gelacht, geärgert, immer auch gemeinsame Erholungstage gemacht.
Aber wenn wir uns gestritten haben, dann gab es immer ein Muster, was wir in den 4 Jahren nicht wegbekommen haben.
Meist wenn wir unter Leuten waren, wurde sie manchmal ganz still und zog sich zurück. Sie wirkte dann sehr distanziert und ich hab sie oft zur Seite genommen und gefragt ob alles okay ist, weil ich weiß ja wie ausgelassen und auch locker sie sein kann. Oft kam von ihr nur ein: es ist nichts, was mich irgendwann auf die Palme gebracht hat, weil es so offensichtlich war.
Auch hinterher konnten wir das nicht immer klären, manchmal hatte ich fast das Gefühl als wisse sie selbst nicht genau was eigentlich los war. Sie sagte gerne, man könne eben nicht immer gut drauf sein etc. Mich hat das wahnsinnig verletzt, weil ich schnell das Gefühl hatte, irgendwie Schuld daran zu sein, ich spürte so einen Vorwurf im Raum und später nach der Trennung sagte sie mir, sie habe in diesen Momenten einfach oft das Gefühl gehabt, sie stünde bei mir nicht an erster Stelle. War eifersüchtig oder einfach unsicher. Ich bin vom Typ her sehr offen, kommunikativ und gehe auf Menschen und auch auf Frauen sehr offen und locker zu, sie empfand das oft als flirty, ich hab ihr immer gesagt, dass ich klare Grenzen ziehe und sie mich auch so kennengelernt hat, mein bester Freund bzw. Freundin ist weiblich (das war am Anfang auch nicht so leicht für sie). Es stand für mich außer Frage, nicht ehrlich und aufrichtig in einer Beziehung zu sein und meine beste Freundin ist für mich wie eine Schwester keinesfalls eine s.uelle Spielerei und ich habe nie irgendwie versucht bewusst irgendwelche Eifersüchteleien zu provozieren, Treue und Aufrichtigkeit sind mir ganz wichtig. Das hab ich auch immer klar gesagt und mit der Zeit ging es für sie besser. So richtig aufgemacht hat sie sich meinen Freunden gegenüber nie, da hatte sie innerlich oft die Handbremse angezogen aus Angst irgendwie abgelehnt zu werden, dieser Schutz war mal stärker, manchmal auch gar nicht da, dann war sie einfach wunderbar, witzig, leicht und voller Liebe.
Aber dieses Streitmuster haben wir nur selten im Griff gehabt- Sie zieht sich unerwartet zurück, das irritiert mich, ich will es ansprechen, sie kann das nicht sofort reflektieren, ich schütze mich vor den vermeintlichen inneren Schuldgefühlen mit Wut, die Wut bestätigt ihr wiederum ihren Glaubenssatz, dass ich sie nicht lieben würde, daraufhin zieht sie sich noch mehr zurück und so weiter.
Bisher konnten wir das dann aber nach ein paar Stunden klären, je nachdem auch mal schneller oder langsamer und für mich war es dann auch vergessen. Für sie nicht. Sie kämpfte oft noch Tage später mit Dingen die ich ihr gesagt habe, oft völlig aus dem Zusammenhang gerissen und quälte sich damit.
Dabei vergaß sie völlig den Kontext.
Mir war nicht klar wie sehr und wie lange sie sich mit manchen Dingen quält, das hat sie vor mir verborgen. Sie sagte manchmal, dass wir uns nicht nochmal so streiten dürften, dass sei zu heftig für sie, ich konnte das gar nicht einordnen. Für mich waren das keine schlimmen Streitereien, klar bleiben Verletzungen nicht immer aus, aber es waren eben emotionale Knöpfe, die ja in erster Linie was mit einem selber zu tun haben und solange man hinterher drüber reden kann und auch zugeben kann ein Hitzkopf gewesen zu sein, finde ich ich muss auch Streit möglich sein. Auch wenn er mal nicht konstruktiv ist. Das ist auch nicht meine erste Beziehung, ich fand unsere Auseinandersetzungen völlig im Rahmen. Aber mir war wie gesagt auch nicht klar, wie sehr sie diese Streitereien (von denen es in 4 Jahren vielleicht 10 dieser Art gab!) mitgenommen haben. In ihrer einzigen allerdings langjährigen Beziehung davor war es wohl sehr harmonisch, Streit kam da wohl nicht vor, zumindest nicht in der Form. Ihr Ex konnte sie nicht wirklich verletzen, sie fühlte sich immer sicher und geborgen. Am Ende war sie es aber die die Beziehung beendete weil sie keine Gefühle mehr für ihren Ex hatte, denn vieles ist ihm eben auch nie aufgefallen, vieles hat er nie angesprochen, er hat scheinbar alles so akzeptiert wie es war.
Mir ist klar dass wir in solchen Streitmomenten selten als Erwachsene streiten. Mein inneres Kind ist völlig verwirrt wegen dem plötzlichen Liebesentzug ihrerseits und fühlt sich für ihre Stimmung verantwortlich und schuldig. Ihr Kind fühlt sich von mir abgelehnt und ungeliebt. Der Unterschied ist glaube ich nur, dass mir diese Prozesse mittlerweile sehr viel bewusster sind als ihr, da gibt es ein Ungleichgewicht. Sie glaubt oft Andere seien für ihre Gefühle verantwortlich und sie habe da kaum Einfluss drauf.
Dann kam das Thema Kinder auf. Ihre Schwester hatte Zwillinge bekommen und plötzlich war sie völlig vernarrt in den Wunsch Kinder zu haben, ich möchte gerne eine Familie, gerne Kinder haben, aber konnte diese plötzliche Begeisterung nicht ganz teilen oder nachvollziehen. Bislang haben wir uns eigentlich sehr unseren Jobs und unserer Freiheit gewidmet, da veränderte sie sich stark, klar sie ist 31 und das ist jetzt eben auch Thema für sie, verstehe ich alles.
Aber auch da kam sie eines Tages und setzte mir gefühlt die Pistole auf die Brust und meinte, ich hab das Gefühl du willst gar keine Kinder mit mir. Ich fühlte mich so ein bißchen in die Ecke gedrängt und meinte, ganz ehrlich das ist doch der zweite Schritt vorm ersten, wir sollten erst mal zusammen ziehen und schauen wie das funktioniert und dass das für mich gerade total plötzlich kommt und dann ging es immer so weiter. Ich würde das nicht wollen bla bla bla und ob ich sie überhaupt als Mutter sähe?
Ich sagte ihr, ehrlich gesagt- nein ich sehe sie gerade nicht als Mutter. Für mich ist das eine ganz neue Seite und bisher hatte ich sie nicht wirklich als Familienmenschen kennen gelernt, es ging bislang primär um sie als Künsterlin.
Wir haben beide etwas schwierige Familienverhältnisse, so habe ich ihre Mutter bis heute nie kennen gelernt. Auch kam sie selten mit, wenn ich zu meiner Familie gefahren bin.
All das trug jedenfalls nicht dazu bei dass ich sie als Familienmenschen gesehen habe- was nicht heißt dass das nicht werden kann und auch wird, sie wird bestimmt eine liebevolle Mutter sein, nur im Moment habe ich das nicht gesehen.
Das hat sie sehr verletzt- ich versuchte zu erklären was ich meine: XY z.B ist für mich eher jemand den ich als Mutter sehe, passt viel auf ihre Neffen auf, macht viel mit der Familie, hat immer gesagt, sie wolle Kinder, hat andere Prioritäten.
Sie wiederum hörte nur, aha die siehst du so, aber mich nicht: du liebst mich nicht, willst mich nicht, hast mich nie gewollt.
So wie ihr seht sprechen in den Momenten nicht dieselbe Sprache.
Nach diesem Disput war erstmal 6 Wochen Kälte ihrerseits kein S. mehr und dann kam ziemlich schnell der Schlussstrich, das ist ca. 3 Monate her. Sie wollte Zeit zum nachdenken, ich wollte dass wir an uns arbeiten, hab sie gefragt ob wir eine Paartherapie probieren wollen, denn diese Streitmomente waren selten und das Muster zwar tief, aber doch auch ziemlich deutlich und klar.
Sie wollte dass nicht. Sagte dass andere auch nicht immer an sich arbeiten müssten, sondern sich so akzeptieren wie sie sind.
Ich konnte das nicht glauben, nach 4 Jahren? Einfach alles hinwerfen?
Sie sagte sie könne diese Selbstzweifel nicht mehr aushalten, sie wolle sich nicht ständig klein fühlen, sich nicht immer hinterfragen oder zweifeln und habe sich nun so zu gemacht, dass sie sich nicht mehr aufbekommt. Mit jedem Streit sei ein Stück in ihr gestorben.
Aber sie wolle am liebsten ein Pause ein Jahr und dann gucken was passiert, sie fühle sich gerade nur gut alleine.
Ich bin aus allen Wolken gefallen. Ich meine, ja jetzt wo ich weiß wie es in ihr manchmal aussah glaube ich auch, dass das keine gute Basis für eine Familie ist, aber ich bin trotzdem traurig, dass wir es nicht hinbekommen. Sie sagt dass sie im Moment nur die negativen Dinge in unserer Beziehung sieht, was für mich kaum zu glauben ist, ich sehe das so anders, aber ich habe auch emotional nicht so gelitten wie sie offenbar gelitten haben muss- nur dann hatte sie ja kaum Vertrauen zu mir, auch nach den 4 Jahren nicht. Es ist so schwer zu verstehen, dass zwei Menschen eine Beziehung so anders erleben können und sie sich zurückzieht, weil sie mich wie sie sagt, viel zu sehr geliebt hat und die Ängste und Zweifel nicht mehr aushält.
Es gab nach der Trennung noch 2 Treffen, wo wir geredet und geweint haben (letzteres eher ich) aber es nichts zu machen. Ihre Tür ist zu und ich habe so viel geweint, bin in den letzten Wochen innerlich so oft gestorben. Dass ich an den Menschen, der mir so nah war nicht mehr herankomme, dass ihre Wohnung nicht mehr auch mein zu Hause ist, dass sie Silvester irgendwo anders ist und ihr Leben ohne mich plant, das alles ist an manchen Tagen einfach zu viel. Nach dem letzten Treffen ist die Botschaft bei mir angekommen, vorher hatte ich noch Hoffnung, die ist zum Glück nicht mehr so stark. Habe sie dann überall geblockt und nach der Empfehlung hier eine Kontaktsperre begonnen, jetzt seit drei Wochen.
Aber manchmal überkommt mich meine Sehnsucht nach ihr wie ein plötzlicher Anfall von Übelkeit, plötzlich steigt es so stark in mir auf, dass es mir fast den Atem nimmt. Und ich gehe in meine Wohnung und habe die sch*** Hoffnung dass sie da ist.
Aber sie ist nicht da. Ich versuche mein Leben irgendwie zu leben, aber alles was ich tue oder nicht tue ist allein dadurch mit ihr verbunden da ich es tue um von ihr bzw. meinem Schmerz loszukommen. Und es gab auch schon Momente wo ich glücklich war, trotz allem, wo ich dankbar bin für unsere Zeit und ihren Entschluss sogar kurz akzeptieren und verstehen kann. Aber das sind Momentaufnahmen, der Rest ist steinig und ein täglicher Kampf.
Gestern habe ich lange mit mir gerungen ob ich ihr eine SMS zu Silvester schicken soll, ich dachte das verdient unsere Beziehung schon, hab ihr alles Liebe gewünscht und dass ihre Träume in Erfüllung gehen mögen. Von ihr kam ähnliches zurück, aber eben auch so unpersönlich: bleib so wie du bist. Heute ist wieder schlimm, ich möchte zu ihr fahren, möchte reden, mich erklären, ihr sagen dass ich sie immer geliebt habe. es ist zum verzweifeln.
(entschuldigt die Länge!)

01.01.2018 21:14 • x 1 #1


Luto
schwierige Geschichte, wahrscheinlich nicht lösbar, denn ihre Probleme werden sich nicht von allein lösen ...
Zitat von _derwanderer_:
In ihrer einzigen allerdings langjährigen Beziehung davor war es wohl sehr harmonisch,
behauptet sie das, oder weißt Du das auch aus anderen Quellen? Also ich selbst bin auch leider Meister , problematische Fälle anzuziehen, habe es aber noch nie erlebt, dass die Frauen nur mit mir Probleme hatten, sondern in ähnlicher Weise auch mit meinen Vorgängern und Nachfolgern...
Das kann auch einfach nur eine Lüge von ihr sein, damit sie ihr Muster durchziehen kann...

01.01.2018 21:54 • x 2 #2


A


Von Freundin verlassen, weil sie zu sehr liebte!?

x 3


Kontra
Ich denke auch, dass du da auf verlorenem Posten kämpfen würdest - die Probleme liegen meines Eindrucks nach nicht an dir oder in der Beziehung, sondern in ihrer Selbstwahrnehmung und mangelnden Selbstliebe. Es liest sich aus deiner Schilderung so, dass du für ihren Mangel in Vorleistung gehen solltest, und das kann nicht funktionieren, da die von dir erwähnte Augenhöhe dann nicht gegeben ist. Also zu sagen: Sie har sich getrennt, weil sie zu sehr liebte, scheint eine Verklärung der Situation zu sein.

01.01.2018 22:08 • x 2 #3


Y
Zitat von _derwanderer_:
Wir führten eine Fernbeziehung zwischen zwei Städten, was am Anfang auch okay war, so hatte jeder seinen Freiraum und wir waren beide auch in beiden Städten beruflich unterwegs, hatten also sozusagen zwei Wohnungen.


Was mich etwas irritiert ist, dass sie gerne Kinder wollte, mit dir. . war denn niemals im Vorfeld der Wunsch da, doch mal zusammen zu ziehen? Aus meiner Sicht geht das ja der Familiengründung voraus. Eine Fernbeziehung kann natürlich intensiv sein, ohne Zweifel, allerdings erlebt man eine -alltagstaugliche- Beziehung doch nur durch einen gemeinsamen Hausstand, und dann erst mit allen schönen und nicht so angenehmen Seiten. . .ein Kinderwunsch ohne zusammen zu wohnen ist irgendwie seltsam, finde ich.

01.01.2018 22:25 • x 1 #4


A
Wow, schwierig. Tut mir wirklich sehr sehr leid für dich. Ich verstehe dich sehr gut - sie wiederum kaum. So wie du es beschreibst, hattet ihr wirklich eine sehr tolle Verbindung, und dass eine erwachsene Frau sich so dermaßen egosensibel verhält, wenn oder weil ihr hin und wieder streitet, finde ich gelinde gesagt seltsam. Scheint ein äußerst unsicherer Mensch zu sein, vorsichtig ausgedrückt. Mein Urgroßvater hat immer gesagt, Streit ist die Würze Und ganz so falsch ist das nicht.

Auch bei dem Punkt mit den Kindern verstehe ich dich total. Vor allem sind die Punkte mit dem Zusammenziehen etc ja nachvollziehbar. Und dass du sie derzeit nicht als mütterlichen Typ wahrnimmst, ist ebenso nachvollziehbar. Mal abgesehen davon, dass ich dann schon in Zweifel ziehen muss, ob sie stark genug für eine Mutterrolle ist. Denn auch für Kinder ist die Mama durchaus auch mal blöd und fangen zu streiten an, schon vor der Pubertät - und dann sowieso.

Aber gut, das hilft dir jetzt vermutlich wenig. Ich wäre an deiner Stelle, und das ist mein Rat jetzt an dich, auch durchaus sauer. Du hast schon einen sehr tollen Freund gegeben, finde ich. Und auch wenn niemand immer alles richtig macht, schickt sie dich durch die Hölle, weil sie unterm Strich ein richtiges egosensibles Weichei ist. Das sage ich dir jetzt so in aller Deutlichkeit. Das würde mich ärgern. Und ich wünsche dir, dass du dich ärgerst. Denn dann wird es dir besser gehen. Mit Zorn kommt man besser zurecht als mit Traurigkeit. Und ist ein Zeichen dafür, dass man langsam anfängt, den anderen von seinem Podest runterzuholen. Also vielleicht kannst du die Phase des Zorns irgendwie geschleunigen. Konzentriere dich nicht auf die schönen Momente, sondern auf ihre Weichei-Attitüde. Auch, wenn sie sicher viel draufhat, das spreche ich ihr nicht ab, aber ihre Begründung hat nicht nur starke egomanische Züge, sondern ist mE nicht wirklich erwachsen - und sicher auch nicht die Attitüde, die ich mit einer guten Mutter verbinden würde. Ich wünsch dir alles Liebe. Und merke: Die Zeit arbeitet für dich, es wird besser!

01.01.2018 22:51 • x 2 #5


D
Das behauptet sie, ich hab ihren Ex nur einmal kurz kennen gelernt und er machte einen sehr ruhigen und netten Eindruck, war auch glaube ich 10 Jahre älter.
Ich kann mir das schon vorstellen, dass er vieles nicht angesprochen hat oder sie sich ihm gegenüber auch sicherer empfand, die beiden waren verheiratet, lebten zusammen, schon irgendwie eine andere Verbindlichkeit.

02.01.2018 13:08 • #6


D
Hey Arnika, danke für deine Zeilen!
Ja streiten konnten wir uns einfach nicht gut und das wäre mit Kindern auch nicht einfacher geworden, da gebe ich dir völlig recht. Die stellen dein Selbstwert auch in Frage und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir an dem Punkt waren ein Familie zu gründen.
Ihre Angst war aber, dass ich in zwei Jahren immer noch nein sagen könnte und sie dann in den Druck kommt, jemanden finden zu müssen oder vielleicht gar keine Kinder mehr haben kann.
Den Gedanken verstehe ich, ich möchte natürlich nicht der Grund sein, weshalb sie im Falle X dann keine Kinder hat, aber sie fordert da auch eine Garantie ein, die ich ihr kaum geben kann...
Du triffst da schon einen Punkt mit der Wut, den ich mir auch nicht richtig erklären kann. Ich habe keine Wut... ich bin nur traurig, denke manchmal immer noch, dass das ein schlechter Scherz ist.
Aber wütend werde ich einfach nicht, ich denke dann, dass keine Trennung perfekt ist und sie die Gründe eben auch nicht weiß warum sie es nicht mehr gemeinsam versuchen will.
Sie hat nie gespielt, war nie jemand der es genossen hat, wenn der andere gelitten hat-
den einzigen Vorwurf mache ich ihr, dass sie nicht viel früher offen geredet hat bzw. angefangen hat, an sich zu arbeiten und nicht die Verantwortung in der Beziehung allein zu sehen.
Ich hoffe die Wut kommt irgendwann...
Das kostet alles so viel Kraft im Moment, ich fühl mich total abhängig von ihr, so hab ich mich während der Beziehung nicht gefühlt, wie ein J.....

02.01.2018 13:19 • #7


Luto
Zitat von _derwanderer_:
sie sich ihm gegenüber auch sicherer empfand,

vielleicht hat sie sich aber auch mehr gelangweiligt ...
warum trennten die sich denn, und warum hatten die keinen Kinder?

02.01.2018 13:20 • x 1 #8


D
Ja am Ende war es genau das, sie liebte ihn nicht mehr, es war alles zu sicher. Er war zu richtigen Zeit da, hat ihr geholfen ihre Wege zu gehen und war ihr eine Stütze. Die brauchte sie irgendwann nicht mehr, bzw. hat sich dann in mich verliebt und bei denen war es einfach ziemlich totgefahren.
Es war krass, sie hatte totalen Horror davor mit ihm Kinder zu bekommen, sie wollte sich erst mal künstlerisch was aufbauen und hatte Angst dann in einer Sackgasse zu sein.
Als ich sie kennengelernt habe, hatte sie nachts oft Panikattacken, weil sie Angst hatte sie könnte schwanger sein. Die beiden waren zwar nicht mehr zusammen, aber offiziell noch nicht geschieden. Ich hab sie dann immer beruhigt und gesagt, egal was passiert ich bin für sie da und übernehme Verantwortung, dass sie nicht alleine ist, natürlich war sie nicht schwanger. Diese Grundangst ging bestimmt die ersten 2 1/2 Jahre.
Auch ein Grund warum mich der plötzliche Kinderwunsch irritierte.

02.01.2018 13:31 • #9


G
Guten Tag,
wenn der Partner sich dauernd zur Verfügung halten muss,wenn es jedesmal Streit gibt wenn er /sie den Willen nicht kriegt und wenn aus einer Fernbeziehung in null komma nix eine Familie mit Kind werden soll...ist das wohl fernab von *Liebe*.Für mich klingeln da eher die Glocken von Macht, Kontrolle und extremen Selbstzweifeln.
Da keine Bereitschaft zur Reflexion oder sinnvollen Gesprächen besteht ist die Aussicht auf einen gemeinsamen Weg eher bei Null.
Deine Trauer und Betroffenheit lassen mich als Leser mitleiden...trotzdem möchte ich Dir sagen...*lieber ein Ende mit Schrecken, als...*..Tut mir leid für Dich.
Alles Gute Dir.

02.01.2018 13:42 • #10


Y
Hast du sie mal gefragt, ob sie mit dir zusammen wohnen/ leben möchte und sich vorstellen kann, die Fernbeziehung in eine nächste, verbindlichere Form überzuleiten?

02.01.2018 13:45 • #11


Luto
Zitat von _derwanderer_:
sie hatte totalen Horror davor mit ihm Kinder zu bekommen

das kann man doch auch als Frau verhindern.
hatte sie auch dann erst Angst, mit Dir Kinder zu bekommen, oder waren die Panikattacken Relikte aus der Beziehung davor?

Zitat von gastfrau0201:
.ist das wohl fernab von *Liebe*.Für mich klingeln da eher die Glocken von Macht, Kontrolle und extremen Selbstzweifeln.

das sehe ich auch eher so.

02.01.2018 13:46 • #12


W
Wanderer es tut mir leid, für mich liest es sich so als hättest Du jetzt vier Jahre ihre jetzigen Defizite kaschiert wie voher der Ex-Mann. Irgendwie scheinen mir die Männer Stützen, wenn diese nicht das (mehr) das liefern was sie braucht, ist es vorbei. Vorher die Sicherheit, dann das künstlerische Ausleben, jetzt der Kinderwunsch. Es muss im Außen stimmen, was derjenige ihr gibt, wenn nicht macht sie dicht. War die Beziehung wirklich so harmonisch wie Du schreibst, oder willst Du sie in der Rückschau und im Schmerz und Verlust jetzt so sehen? Für mich liest sich das nicht besonders eng muss ich sagen. Eher abhängig, diese ständige telefonieren, ihre Suche nach Bestätigung, Halt, Eifersucht ... Viel Bringschuld für Dich. Was hat sie Dir denn gegeben?

02.01.2018 14:01 • #13


D
Jetzt sind einige Wochen vergangen und ich bin immer noch am Boden. Alles was ich tue oder nicht tue hat mit ihr zu tun bzw.damit dass ich den Schmerz nicht mehr will.
Ich wünschte sie könnte mir wenigstens einen klaren Grund geben, manchmal denke ich dann es wäre leichter für mich damit abzuschließen.Ich liebe sie immer noch und ich kapituliere vor meinem Schmerz. Ankämpfen macht keinen Sinn. Ein Teil in mir ist völlig abhängig von ihr, fühlt sich nicht lebensfähig ohne sie.Mein erwachsener Teil weiß es besser aber der kommt gegen die Emotionen kaum an. Niemand, wirklich niemand aus meinem Freundeskreis oder meiner Familie begreift was passiert ist. Und ja ich weiß ich muss zu mir finden, bei mir bleiben, mich selber lieben- aber ich hab davon so die Schnauze voll. Ich will einfach meine Freundin zurück. Und dann frage ich mich etwas, vielleicht habt ihr da Anregungen, Erfahrungen etc.
Die intensivsten Beziehungen hatte ich, wenn sie symbiotisch waren.Man wurde als eins wahrgenommen, war sehr verbunden, hat sich sehr in die Beziehung reingegeben und ihr eben auch den größten Stellenwert gegeben. Ich hab das zu Hause immer so vorgelebt bekommen, meine Mutter als Borderlinerin lebte immer in total abhängigen Beziehungen.Hat sich total klein gemacht und darin aufgegeben.Es gab immer Streit und großes Drama.Immer Konflikte was Nähe uns Distanz anging.
Ich bin nicht so, ich gebe mich nicht auf und kann meine Bedürfnisse formulieren, aber auch zurücknehmen.Aber der Wunsch nach dieser Nähe ist auch in mir.Beziehungen wo einfach jeder sein Ding macht und man nicht diese Verbundenheit erlebt reizen mich nicht, aber vielleicht liegt da ja auch mein Problem.Vielleicht suche ich die falschen Partner. Ich hab zwar in der Beziehung nicht gelitten aber jetzt nach der Trennung bin ich wie ein J..Ich bin so endlos enttäuscht,entsetzt dass sie diese Verbindung löst. In mir schreit alles. Ja ich hab sie geblockt, ja wir haben keinen Kontakt mehr bis auf einen Anruf vor 2 Tagen, ihre Sachen die ich ihr endlich geschickt habe, kamen zurück weil sie keine Benachrichtigung bekommen hat. Ihre Stimme zu hören, alles so vertraut, mir so lieb wie eh und je und ich wusste wenn sie mir heute zum ersten Mal begegnen würde, wäre ich wieder genauso verliebt. Das ist doch nicht zu fassen? Wo ist mein Stolz? Wo ist mein Selbstschutz? Ich will nur sie, trotz allem.Aahhhhhhhh

08.02.2018 16:14 • x 1 #14


D
Wieder einige Tage vergangen, ich war das Wochenende in Wien mit einer Freundin und wir hatten eine tolle Zeit, vor allem weil uns kein S. dazwischen kam, da sie sich eher für Frauen interessiert. Das schöne war, dass ich dadurch gut bei mir bleiben konnte, ohne Geflirte etc.
Und es war schön, vieles Neues gesehen, ein paar Freunde getroffen und ich dachte, es ist gut so, genauso wie es ist. Wenn sie jetzt zurück kommen würde, wüsste ich nicht einmal ob ich es noch wollen würde, was hätte sich denn verändert? Der Gedanke war neu, noch nicht stark und völlig ausgereift, aber ein Samenkorn der Hoffnung und es gab mir eine Idee von Selbstverantwortung. Auch ich kann Entscheidungen treffen und bin nicht nur passiv und in der Opferhaltung. Nun es ist ja auch nur Spekulation, vermutlich will sie mich auch nicht mehr zurück, aber darum geht es gar nicht, der kurze Perspektivwechsel half mir, sie für Augenblicke von ihrem Podest zu holen und da habe ich gespürt wie sehr ich vor lauter Verlustschmerz kaum in der Lage bin klar zu denken. Und in diesem kurzen Gefühl lag eine Ahnung darin, dass Wut hier nichts zu suchen hat, es gibt keinen Grund wütend zu sein. Sie hat zu keinem Zeitpunkt aus böser Absicht gehandelt, sie ist genauso wie ich vor den Scherben der Beziehung. Da kam kurz Frieden in mir auf.
Ich weiß nicht ob ich mich je getrennt hätte, auch wenn ihr Kinderwunsch erst einmal nicht meiner gewesen ist, ich glaube ich wäre vor schlechtem Gewissen vergangen mich aus solchen Gründen zu trennen. Aber ich möchte im Moment und wahrscheinlich auch in den nächsten zwei Jahren keine Kinder mit ihr. Vielleicht habe ich das auch unterbewusst gespürt und konnte mich daher nie richtig durchringen zu ihr zu ziehen oder sie zu mir. Ich weiß es nicht, es sind alles nur Spekulationen und ich schreibe es auch nur, weil ich euch Hoffnung machen möchte, dass es Momente geben kann, in denen wenn auch nur kurz, neue Gedanken kommen und das vielleicht ein Weg in Richtung Heilung ist.
Ich werde berichten, wie es weitergeht. Ich möchte nicht hassen, ich möchte einfach nur loslassen und mich mit Dankbarkeit an unsere Zeit erinnern. Ich möchte nicht ewig in der Vergangenheit leben. Das ist die Richtung in die ich steuern will.

16.02.2018 16:16 • #15


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