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Wahres Beziehungs Problem oder alles Einbildung?

S
Liebes Forum,

nach monatelangem Grübeln brauche ich dringend mal eine Sicht bzw. Meinung von außen, daher habe ich mich hier angemdelt.

Ich bin w, 27 und Studentin. Mein Freund, mit dem ich nun bald 2,5 Jahre zusammen bin, ist im selben Alter und ebenfalls Student. Von Anfang an stand sein Studium an erster Stelle bzw. das tagelange Lernen. Ich musste deshalb schon in unserer Kennenlernphase ziemlich oft zurück stecken. Wir wohnen im selben Haus und haben uns so auch kennen gelernt - d.h. man läuft sich täglich mal über den Weg, schaut mal kurz beim anderen vorbei.

Hier liegt das Problem: Wir sehen uns zwar täglich für einige Minuten, jedoch wirklich unternehmen bzw. etwas zusammen planen tun wir wenn es hochkommt EINMAL pro Woche, Dann verbringen wir einige Stunden zusammen in Form von Essengehen, Spazierengehen .

Von Anfang an habe ich darunter sehr gelitten - gemeinsame Wochenendplanung gibt es nicht, wir übernachten auch nicht wirklich beinander, kein gemeinsame Fühstück, kein gemeinsamer Alltag . jeder lebt in seiner eigenen Wohnung weiter und macht sein Ding. Im Sommer letzten Jahres musste ich ihn tagelang überreden einen 9 tägigen Urlaub mit mir zu buchen - dies wäre Zeit, die ihm zum Lernen fehlt - so seine Aussage.

Anfangs habe ich auch oft die Initiative ergriffen . habe Dinge für uns geplant, immer wieder darauf gepocht mehr zu unternehmen. Jedoch bin ich damit am Ende meiner Kräfte angekommen und habe auch ehrlich gesagt keine Lust mehr dazu. Es macht mich sehr traurig und stürtzt mich in tiefste Verzweiflung.

Ich war einmal sehr verliebt in ihn . wir haben so viel zusammen gelacht, er ist attraktiv, smart und ich konnte mir so viel mit ihm vorstellen. Natürlich haben wir auch schon oft darüber gesprochen, er ist allerdings der Meinung ich würde alltäglich Probleme oft auf unsere Beziehung projizieren und wir hätte eigentlich gar kein Problem - diese Aussagen machen das ganze um ein Vielfaches schlimmer und ich weiss nicht mehr weiter. Mittlerweile leiden natürlich auch die Gefühle zu ihm sehr darunter.

Er befindetet sich in den Endzügen seines Studiums und ist der Meinung, dass sich unser Beziehung mit dem Abschluss seines Studium komplett ändern wird. Jedoch hab ich keine Hoffnung mehr darauf und weiss nun nicht ob ich dies wirklich abwarten soll oder ob dies nun verschwendete Zeit ist, die ich dazu gebrauchen könnte um darüber hinweg zu kommen

24.01.2020 13:32 • #1


T
Hallo Soya,
Dein Freund kann nicht abschalten, selbst die 9 Tage hat er sich abgerungen. Streber!
Mit Dir -im Haus- und Deinen geringen Ansprüchen lebte es sich sehr bequem.

Zitat von Soya:
ist der Meinung, dass sich unser Beziehung mit dem Abschluss seines Studium komplett ändern wird.
... und was sagt Dir Dein Bauchgefühl? Meinst Du, er wird alles mit Dir nachholen? Wann hat er zu Ende studiert?

24.01.2020 14:16 • #2


A


Wahres Beziehungs Problem oder alles Einbildung?

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S
Hallo Tempi, vielen Dank erstmal für deine Antwort.

Es gab auch schon Monate da haben wir mehr unternommen, jedoch überwiegen die Phasen in denen es eben so läuft, dass wir wenig gemeinsame Zeit zusammen verbringen.

In 3 Monaten ist das Studium vorbei. Und eigentlich sollte ich ja darüber froh sein und denken, dann wird alles besser ... jedoch merke ich, das passiert ganz unbewusst, wie ich die Hoffnung daran verloren habe und mich nicht mehr aufrappeln kann weiter daran zu glauben. Ich bin da gerade sehr hilflos.

Ich würde die Beziehung gerne weiter führen - jedoch hatten wir schon 100er Gespräche darüber und ich weiss bald nicht mehr ob wirklich ICH das nur so sehe oder ob die Beziehung einfach am Ende ist.

24.01.2020 16:54 • x 1 #3


L
... ihr wohnt im selben Haus und seht Euch (von täglichen im-Flur-mal-über-den Weg-laufen abgesehen) EINMAL pro Woche? Also, auch kein Fernsehabend, gemeinsames Abendessen, was auch immer - verstehe ich das richtig?

24.01.2020 16:58 • #4


DieSeherin
naja... jetzt hast du das zweieinhalb jahre mitgemacht, eigentlich könntest du die drei monate auch noch !aussitzen, oder?

ihr beiden scheint ein komplett unterschiedliches nähe-distanz-bedürfnis zu haben... kann schon sein, dass es so unausgewogen ist, weil er all seine energie in das studium stecken will - dann lohnen sich diese drei monate warten durchaus. wenn er allerdings immer so ist, dann sind die drei monate auch schon egal.

setz dir doch genau das als ultimatum - dir, nicht ihm!

24.01.2020 17:03 • x 1 #5


S
Zitat von LostGirl1:
... ihr wohnt im selben Haus und seht Euch (von täglichen im-Flur-mal-über-den Weg-laufen abgesehen) EINMAL pro Woche? Also, auch kein Fernsehabend, gemeinsames Abendessen, was auch immer - verstehe ich das richtig?


Das ist leider richtig.

Für ihn ist das allerdings total normal und rücksichtslos von mir, da mehr einzufordern, immerhin muss er jeden Tag von morgens bis abends lernen. Ich habe schlichtweg die Befürchtung, dass es später dann die Arbeit sein wird o.Ä.

Mir geht es eben langsam so an die Substanz, dass ich bald selbst Probleme dadurch in meinem eigenen Alltag bekomme ... die ständigen Gedanken daran und immer wieder das Gefühl bei mir stimmt etwas nicht, ich würde zu viel verlangen.

24.01.2020 17:21 • #6


L
Zitat von Soya:
immerhin muss er jeden Tag von morgens bis abends lernen.

Wenn ich vn mir ausgehe: Da wäre bei mir im Hirn was durchgeschmort. Man braucht auch mal ne Pause zum Abschalten. Mag sein, dass es solche Lernmaschinen gibt, ich kann mich nicht rein versetzen.
Zumindest Essen muss er ja auch, das hätte man zB ab und zu zusammen tun können.

Zitat von Soya:
Für ihn ist das allerdings total normal und rücksichtslos von mir, da mehr einzufordern

Du hast ein höheres Nähebedürfnis. Einmal pro Woche sehen würde sich für mich nicht wie eine 'echte' Beziehung anfühlen. Zumal ja der Weg keine 2 Minuten dauert.

Zitat von Soya:
Ich habe schlichtweg die Befürchtung, dass es später dann die Arbeit sein wird o.Ä.

Er setzt das Studium auf Prio 1, und zwar so weit oben, dass er Dir nur Zeitkrümel übrig läßt. Er scheint auch in der Hinsicht nicht verständnissvoll oder kompromissfähig zu sein. Und das wäre es ehrlich gesagt, was bei mir eine rote Flagge wäre. Wenn es jetzt mal um 2 Wochen vor einer wichtigen Klausur gehen würde, okay. Aber selbst dann denke ich: ab und zu gemeinsam Abendessen, wenn man im gleichen Haus wohnt, sollte drin sein.

Zitat von Soya:
das Gefühl bei mir stimmt etwas nicht, ich würde zu viel verlangen.

Nein, finde ich überhaupt nicht. Bei manchen Menschen passt es halt nicht. Du wünschst Dir (wie ganz viele übrigens) eine gewisse Nähe, einen gewissen Alltag, und ein eingehen auf diese Bedürfnisse - zumindest einen Kompromiss. Er möchte nahezu seine komplette Zeit auf das Studium verwenden und erwartet von Dir Anpassung und Verständnis.
Ich kann nur für mich persönlich sprechen: das wäre kein Partner für mich. Wenn der jetzt schon nicht bereit ist über Kompromisse zu reden sondern ganz im Gegenteil, mir das Gefühl gibt, mein Bedürfnis nach Nähe wäre nicht normal - das würde ich nicht mit tragen. Ein Mann, der mich dazu bringt, an mir selbst zu zweifeln, ist kein Partner, mit dem ich wachsen kann.

24.01.2020 17:28 • #7




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