Zitat von IchMagLilien:Wir haben uns vor einem Jahr kennengelernt und waren davon 8 Monate zusammen.
Er meldete sich die letzten Wochen einfach nicht mehr.
Das ist zwar nicht die feine englische, war aber letztlich schon eine spürbare Vorwarnung.
Zitat:Wir sahen uns nur am WE und in 4 von 5 WE fuhr ich zu ihm.
Warum war das so ungleich verteilt?
Zitat:Gegen nachmittag rief ich an und fragte, ob wir nicht wegfahren wollten. Da sagte er, er war schon los mit seinem Kumpel. Ich hätte mich ja melden können wenn ich mitwollte.... (HÖ?)
Dein Ex scheint mir so einer zu sein, der wenig teamfähig ist, denn er hält offenbar nichts von
offener Kommunikation oder dem
gemeinsamen Vereinbaren von Absprachen: Erst entscheidet er ganz für sich allein, daß Kontaktplege jetzt ausschließlich Deine Aufgabe ist und dann denkt er sich noch mal ebenso aus, daß
Du Dich selbst bei längst getroffenen Verabredungen
nochmal melden mußt, damit
er sie wirklich einhält.
Wie er auf so merkwürdige Vorstellungen kommt, sei dahingestellt - beziehungstauglich ist das jedenfalls nicht und da man an erwachsenen Menschen nicht mehr allzuviel rumerziehen kann und sollte, kannst Du nachträglich froh sein, daß er sich aus Deinem Leben verabschiedet hat.
Zitat:Nun fragte ich ihn, einfach aus einem Bauchgefühl heraus, warum er die Beziehung nicht einfach beendet wenn er nicht mehr möchte. Da hat er einfach aufgelegt...... Ich rief zurück.
Daß Du ihn gefragst hast, war o.k. - seine Reaktion war es natürlich nicht. Allerdings hätte ich an Deiner Stelle nicht nochmal rückgerufen. Denn so unreif seine wortlose Reaktion sein mag - Deine Frage war damit klar beantwortet. Ab hier
konnte es nur noch darum gehen, um eine Begründung zu betteln. Eben die solltest Du Dir von einer Flasche, die sich nicht mal angemessen artikulieren kann, aber nicht erwarten - da hast Du ihm schlicht mehr zugetraut, als er offensichtlich drauf hat.
Wie wenig das
ist, hatte er Dir doch gerade erst offen demonstriert?
Zitat:Meine erste Beziehung ging 6 Jahre, wir haben davon zusammengewohnt. Er kam einfach nicht mehr nach Hause.
Und bis dahin war wirklich alles gut gelaufen? Oder gab es Anzeichen für eine Krise, die sich zumindest im Nachhinein ausmachen lassen, wenn Du sie nochmal revue passieren läßt?
Zitat:Meine zweite Beziehung ging 2 1/2 Jahre. Auch hier haben wir zusammengewohnt. Er wollte eine Pause und bat mich auszuziehen. Auch hier habe ich die Wohnung wieder von meinem Ersparten eingerichtet. Wir waren danach noch 6 Monate zusammen , Fernbeziehung. Und dann meldete er sich plötzlich nicht mehr.....
Öhm.... warum ziehst
Du aus einer von
Deinem Geld eingerichteten Wohnung aus, nur weil
er eine Pause braucht?
Zitat:Warum machen Männer das?
Siehe meine Frage weiter oben. Merkst Du was?
Ich sehe zwei Ansatzpunkte für Dich:
a) Partnerwahl Beim nächsten Mann, der Dich interessiert, versuch Dir nicht nur die schönen Zeiten vorzustellen, die Du mit ihm erleben kannst, sondern frag Dich mal, wie er sich verhalten könnte, wenn Du
- mal wirklich auf ihn und seine Unterstützung angewiesen sein solltest;
- eine Trennung mit ihm durchziehen mußt.
Ein Typ, der sich abwertend über frühere Exe äußert oder damit brüstet, wie er sie am Ende noch abgezogen hat, sollte beispielsweise sofort ausgefiltert werden. Wer so redet, wird irgendwann auch Dir gegenüber entsprechend handeln.
b) VerantwortungsbewußtseinEs hat nichts mit miesem, sondern vielmehr mit gesundem Egoismus zu tun, wenn man die eigenen Grenzen kennt, achtet und dies auch von anderen einfordert. Wo steht beispielsweise geschrieben, daß Du diejenige bist, die für andere eine Wohnung einzurichten hat?
Du mußt genauso hart arbeiten, um über die Runden zu kommen und Rücklagen zu bilden, wie jeder andere auch. Du läßt Dich nicht von anderen durchfüttern, also fütterst Du umgekehrt auch selbst niemand mit durch - einen jungen, gesunden, arbeitsfähigen Mann schon gleich gar nicht.
Sei verantwortlich - zunächst und vor allem gegenüber Dir selbst!
Und laß andere es für sich sein; das gehört zum Erwachsensein dazu und nennt sich Reife.
Deine Ersparnisse sind dafür gedacht, daß
Du einen Puffer hast, falls morgen der Waschtrockner defekt ist oder
Dein Notebook sich verabschiedet, oder falls
Du übermorgen
Deinen Job verlierst und für diverse Wochen oder Monate mit einem deutlich niedrigeren Einkommen über die Runden klarkommen mußt, ohne auf einen Privatkonkurs zuzusteuern - nicht für die Probleme anderer! Soviel Ersparnisse kannst Du gar nicht bilden, daß Du die alle auch noch mitschultern könntest...
Wenn jemand anders meint, sich keine Ersparnisse anlegen zu müssen und lieber von der Hand in den Mund lebt, so mag das gute Gründe haben, ist aber letztlich
seine freie Entscheidung und damit
nicht Dein B.. Dann kann derjenige sich eben noch keine eigene Wohnung leisten und muß in seinem Kinderzimmer bleiben, aber wieso solltest
Du Deine Ersparnisse aufbrauchen, nur damit
er weiter von der Hand in den Mund leben kann? Da wäre es doch sinnstiftender,
Du gönnst
Dir selbst
auch mehr Konsum und vielleicht mal 'ne eigene Weltreise zwecks Selbstfindung, als ständig zu sparen, nur damit jemand
anders sich eben
das weiterhin leisten kann?
Ich bin um die 50 und in meiner Jugendzeit war es noch nicht völlig unüblich, Menschen zu dieser Denke zu erziehen. Bislang bin ich stets gut damit gefahren, bzw. die wenigen Male, die ich davon abgewichen bin, habe ich mich aber
sowas von auf die Nase gelegt, daß es sie regelrecht zementiert hat. Daher kann ich Dir nur raten:
Achte künftig vor allem bei neuen Begegnungen
ganz genau darauf, was jemand bereit ist,
für Dich zu
tun, statt Dir Aufmerksamkeit und Zuneigung damit
erkaufen zu wollen, daß
Du Dich nützlich machst. Das sind Verhaltensmuster, die man zumeist im Elternhaus gelernt hat und die zunächst mal auch nicht völlig abzuwerten sind, aber die nicht so weit gehen dürfen, daß man ein Helfer-Syndrom entwickelt oder den eigenen Wert ausschließlich auf eben diese Nützlichkeit reduziert.
Mach Dir bitte klar, daß viele Menschen da draußen 70 Jahre nach Kriegsende und 10.000 Jahre nach dem letzten großen Vulkanausbruch in der Eifel so dermaßen verwöhnt sind, daß sie vieles
nicht mehr wertschätzen, was eigentlich alles andere als selbstverständlich sein
sollte: Also beispielsweise, daß man sich täglich satt essen
kann, daß man ein Dach über dem Kopf und ein frischgewaschenes Bettlaken
hat, auf dem man ruhen darf. Oder daß man überhaupt einen Arbeitsplatz
findet und ein geregeltes Einkommen
hat, und sei es noch so klein. Je
leichter man ihnen das zukommen läßt, desto
weniger wird es wertgeschätzt; manche sind sogar perv. genug, die Hand zu
verachten, die sie füttert.
Nun ist dies ein freies Land und so kann natürlich jedes Tierchen gern sein Pläsierchen haben - aber bitte auf
eigene Kosten und
nicht auf Deine! Darauf solltest Du
achten und dazu im Fall der Fälle auch klare Ansagen
machen - und zwar
feststellend, also
ohne Dich auch nur ansatzweise zu rechtfertigen dafür, daß Du jetzt beispielsweise
nicht bereit bist, mal eben so eine komplette Wohnungseinrichtung
allein zu stemmen, womöglich auch noch Umzugskosten in eine fremde Stadt on top dafür in Kauf zu nehmen - nur um
Dich dann verziehen zu sollen, weil
Euer Durchlaucht jetzt grad' mal 'ne Beziehungspause braucht.
Verstehst, wie ich meine? So geht das einfach nicht: Bitte
reflektiere Deine Grenzen, begründe sie
vor Dir selbst und dann
setze sie auch anderen gegenüber. Je klarer Du damit bist, desto mehr werden sie Dich entweder
meiden (was ggfs. kein Verlust ist) oder
respektieren (und unter denen suchst Dir dann jemand aus).
In diesem Sinne,