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Was soll ich nur tun? ,

BrokenHeart
Zitat von Lina-Lee:
und es dauert sehr sehr lange, bis ich jemanden im Stich lassen würde.

in diesem Fall hat es gar nichts mit im Stich lassen zu tun.
Das Gefühl kannst Du mal ganz schnell abschütteln

03.08.2021 01:44 • x 3 #16


Balu85
Zitat von Lina-Lee:
WANN habe ich das Recht eine Beziehung nach so langer Zeit zu beenden?

Immer hast du das Recht dazu. Das entscheidest nur du, niemand anderes.
Zitat von Lina-Lee:
Ich denke immer öfter daran, aber was soll er denn dann tun? Wieder Heim ziehen?

Das kann dir, so schmerzlich es auch klingt egal sein.

Von Canab. kenne ich zwar nicht derartig extreme Verhaltensweisen bei Abhängigkeit aber keine Sucht verläuft wie die anderen. Sicher ist das so wie es jetzt ist, das kein Leben für dich ist.
Also entweder ändert sich etwas grundlegendes oder du solltest zu deinem eigenen Wohle die Sache beenden.
Eine Sucht bzw. Dro., psych. Betreuung für deinen Freund wäre sicher eine Option. Bringt aber nur etwas wenn er es auch will. Ob du ihm auf diesem Weg begleitest liegt bei dir, aber nichts und niemand verpflichtet dich dazu.

Zitat von Lina-Lee:
Er ist 32, er meinte immer, er könnte es mir nie verzeihen wenn ich ihn mal verlassen würde, weil er ja so viel Zeit in diese Beziehung investiert hat.

Nunja, ähnlich wie bei allen anderen Investments gibt es eben keine Garantie das man dabei auch gewinnt. Und so wie ich das hier lese, hat er seit 2018/19 von seiner Investition gelebt und alles was er investiert hat inkl. Zinsen verbraucht. Also, ja er hatte mal viel investiert...das ist aber schon eine ganze Weile her.
Da du dir selber nicht sicher bist ob du ihn noch liebst, oder einfach an der Erinnerung an den Menschen von früher festhältst würde ich sagen das du reinen Tisch machen solltest. Wenn er eine klaren Kopf hat,rede mit ihm. Sag ihm was du uns hier geschildert hast, wie du dich in der ganzen Zeit gefühlt hast und das es so wie es jetzt ist für dich keine Zukunft hat.
Dann gibt es 2 Möglichkeiten, entweder er sieht das es dir ernst ist und ist bereit etwas zu tun, bittet dich evtl. auch um deine Hilfe. Oder er wird dir Vorwürfe machen wie du nur so gemein zu ihm sein kannst, gerade jetzt usw. usf. evtl. wird er auch ausfällig. In letzterem Fall sollte es für dich ein klares Zeichen sein deinen eigenen Weg zu gehen. Ohne ihn, auch wenn es schwer fällt nach all den Jahren. Aber wenn du das nicht machst wird es nicht nur nicht besser sondern schlimmer und zieht dich noch mehr runter.


Meine Persönliche Erfahrung mit Abhängigkeit (nicht ich selber): wirklich geändert hat sich erst wenn der Betroffene schon viel verloren hat und es fast schon zu spät war.
Bei einem war die Frau weg, der Job beinahe auch (und damit wäre auch alles andere futsch gewesen)
Der andere musste im Rettungswagen reanimiert werden. Beide seit vielen Jahren trocken.

03.08.2021 01:50 • x 4 #17


A


Was soll ich nur tun? ,

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L
Es ist nur wirklich sehr sehr schwer, wenn du den perfekten Mann an deiner Seite hattest, gemeinsam erwachsen geworden, immer für mich da..jeden Tag mehrmals gesagt, wie sehr er mich liebt und es war einfach der Mann der wenn es hart kommt, an deiner Seite steht und sagt "WIR schaffen das, okay? Gemeinsam"
Der ALLES mitmacht! Und der sich für nichts zu schade war, fleißig, vernünftig, liebevoll usw.

Zu dem kompletten Gegenteil..jetzt..
er ist ein anderer Mensch.
Und DAS ist auch der Grund, warum ich bis jetzt "nur" über eine Trennung nachgedacht habe. Und noch keine Grenze gezogen habe, weil ich es nicht glauben kann, wie sehr sich ein Mensch verändern kann. Und weil ich natürlich hoffe, irgendwann wird er wieder wie vorher, wenn er seinen Entzug durchsteht.

Aber ich habe auch Angst um meine Gefühle, weil ich nicht weiss, was jetzt überhaupt noch übrig ist..da ich sehr viel Ablehnung spüre..

03.08.2021 02:03 • x 1 #18


L
@Lebensfreude

Ich weiss es ehrlich gesagt nicht da ich mittlerweile nur noch von Tag zu Tag lebe..und auf eine Veränderung hoffe..an heiraten oder Familie gründen SO..kann ich nicht..auch wenn ich es gerne würde

03.08.2021 02:05 • x 1 #19


F
Mein exmann war/ist depressiv, auch dadurch verändern sich Persönlichkeiten.
Auch ich habe jahrelang gedacht:

Neee, das wird wieder.
Stell dich nicht so an, andere haben auch schwere Zeiten und stehen das durch.
Man muss zusammenhalten, grade wenn es schwierig ist.
Ich kann noch ein bisschen.
Ich warte noch bis dies oder das geschieht oder bis zu diesem oder jenem Zeitpunkt.
Er war ganz anders als wir uns kennenlernten, irgendwo da drin ist bestinmt noch der alte.
Er hat ja nach wir vor auch gute Seiten und es gibt ja auch immer noch mal schöne Momente.
Er wird abstürzen, wenn ich ihn verlasse.
Er ist meinetwegen weggezogen von den Eltern etc. - das kann ich ihm nicht antun (auch mein Ex meinte in der Paarberatung dann mal, dass er tief drinen schon der Meinung sei, ich würde ihm was dafür schulden).
Er hat ja niemanden außer mir.
Ich kann ihn nicht ändern, nur mich selbst - ich könnte nachsichtiger mit ihm sein und es einfach akzeptieren.
Ich muss mir mehr Mühe geben und nochmal richtig was reinstecken, auch gefühlsmäßig.

Aber egal wie man es dreht und wendet: am Ende steht da ein: Ich bin schon lange nicht mehr zufrieden und gut aufgehoben in dieser Beziehung.

Ich bin zu einer Einzeltherapie gegangen und habe mich dann getrennt.
Das ganze war ein Prozess, der fast 3 Jahre in Anspruch genommen hat (allerdings mit Haus und Kindern).
Fakt ist: nachdem er sich jahrelang geweigert hat, hat er nun, rund ein Jahr nach der Trennung, eine Therapie begonnen und sich ärztliche Hilfe gesucht.
Fakt ist: ich habe meine persönlichen Grenzen so oft verschoben, dass ich am Ende gar nicht mehr richtig wusste, wer ich eigentlich bin, was ok für mich ist und was nicht, was ich mir wünsche usw. Nie habe ich auf den Tisch gehauen und gesagt: Schluss jetzt. Das konnte ich tatsächlich erst mit der Unterstützung durch die Beratung.
Fakt ist auch: ich habe die Entscheidung, so schwierig und langwierig sie war, bis dato nicht für mich bereut.
Ich fühle mich besser und wieder stärker es ist gut, eigene Entscheidungen zu treffen und mein Leben wieder so gestalten zu können, dass es mir Freude macht und ich auch wieder Freude an mir selbst habe (von Freunden mal ganz abgesehen, von denen nach der Beziehung kaum welche übrig waren).

Ich habe mich noch nie in meinem Leben im Streit o.ä. von anderen Menschen abgewandt (habe mich allerdings auch nie so schlimm gestritten), auch zu meinem Ex pflege ich jetzt ein gutes Verhältnis, würde ich sagen. Bin da auch mehr der Typ: bis zum Ende durchhalten...-aber vielleicht auch, weil ich mir heimlich in der Rolle gefalle (?): die Jeanne d'Arc der Beziehungen, die auch am letzten Aschehäufchen noch beharrlich steht und heldenhaft aushält für die Liebe/Freundschaft/wasauchimmer. Oder weil ich Angst habe zu versagen und abgelehnt zu werden? Dass es am Ende sein kann, dass jemand mich dann nicht mehr mag - und ich damit nicht umgehen müssen will?
Vielleicht von beidem etwas?

Da lohnt sich manchmal auch ein kritischer Blick drauf, WARUM das eigentlich so wichtig für einen ist.

Zitat von Balu85:
Da du dir selber nicht sicher bist ob du ihn noch liebst, oder einfach an der Erinnerung an den Menschen von früher festhältst würde ich sagen das du reinen Tisch machen solltest.

Das denke ich auch.

03.08.2021 02:21 • x 13 #20


L
@Florentine

Wow, danke für deine Offenheit 3
Und dass du Jeanne d'Arc erwähnst, finde ich interessant, da ich sie auch schon immer sehr bewunderte, besonders als Kind
Und es macht mir Mut zu hören, dass man es auch nach 3 Jahren bangen und das trotz Kinder und anderen Verpflichtungen, noch schaffen kann, zu sagen "bis hierher und nicht weiter". Und das obwohl es die eigene Selbstlosigkeit noch schwieriger macht.

Eine Therapie könnte ich mir wohl nicht erlauben, das würde mein Freund nicht zulassen und da ich Streiten und Stress tunlichst vermeiden möchte, denke ich derzeit nicht an so etwas -.-

Es tut jedenfalls seeeehr gut so viele Antworten und Meinungen zu meinem Problem zu hören und ich möchte mich nochmals bei euch allen bedanken, da es wirklich nicht selbstverständlich ist, einfach so, Hilfe von Unbekannten Menschen zu erhalten, danke für eure Gedanken und Wünsche 3

03.08.2021 02:38 • x 1 #21


Balu85
Zitat von Lina-Lee:
Eine Therapie könnte ich mir wohl nicht erlauben, das würde mein Freund nicht zulassen

Dein Freund muss dir die Therapie auch nicht erlauben, er kann ja gerne sagen das er das bescheuert findet...aber dann weißte ja auch woran du bist.
Du bist weder sein Eigentum, seine Reinigungskraft, seine Angestellte....irgendwie fallen mir viele Bezeichnungen ein.
Aber was du da beschreibst ist keine Beziehung.
Und irgendwie drängt sich mir der Begriff Co-Abhängigkeit ein wenig auf....nutze mal bitte google und schau ob das das auf dich zutrifft.

Gruß Balu

03.08.2021 02:45 • x 8 #22


BrokenHeart
Zitat von Lina-Lee:
Eine Therapie könnte ich mir wohl nicht erlauben, das würde mein Freund nicht zulassen und da ich Streiten und Stress tunlichst vermeiden möchte, denke ich derzeit nicht an so etwas

Du bist für Dich und Dein Glück verantwortlich. Und wenn eine Therapie Dir dabei hilft, ist es gut so, dann mach das auch ....


Trenn Dich schnellstens und beginne eine Therapie und zack ... Du wirst sehen,
es geht Dir besser

03.08.2021 02:46 • x 2 #23


L
@Balu85
Habe den Begriff gegoogelt und es trifft wirklich sehr sehr vieles davon zu..ich bin zumindest froh, dass er jetzt wieder seit einer Woche nüchtern ist und hoffe es bleibt diesmal dabei, die einzige Angst ist eben, dass die Persönlichkeitsveränderung auch bestehen bleibt und er sich nie wieder ändern wird.
Und ich das unvermeidliche, nur unnötig herauszögere, 13 Jahre, ist eine lange Zeit, es war fast mein halbes Leben bisher.
Und das kommt natürlich noch zu den Schuld und Pflicht-gefühlen hinzu. -.-

03.08.2021 02:54 • #24


Balu85
Zitat von Lina-Lee:
Und ich das unvermeidliche, nur unnötig herauszögere, 13 Jahre, ist eine lange Zeit, es war fast mein halbes Leben bisher.
Und das kommt natürlich noch zu den Schuld und Pflicht-gefühlen hinzu. -.-

Ja 13 Jahre sind eine lange Zeit. Aber es gibt keinen Grund dich schuldig zu fühlen. Er ist ein erwachsener Mann, er hat entschieden das man doch mal Ki**en könnte. Habe ich in meiner Jugend auch gelegentlich gemacht, viele viele andere auch.
Aber er hat für sich entschieden das es eben auch mal etwas mehr sein kann usw.
Du hast ihn nicht dazu gezwungen, nicht dazu überredet ihn nicht das Zeug organisiert. Du bist nicht verantwortlich dafür.

Ich denke wirklich das die eine Einzeltherapie helfen kann. Ich denke du hast viel was die auf der Seele brennt und was raus muss. Der Mensch der dir da eigentlich zuhören sollte, kann es gerade nicht ´weil er seinen eigenen Kampf austrägt. Und auch er braucht hilfe. Aber du achtest jetzt bitte auf dich.

03.08.2021 03:11 • x 1 #25


Balu85
Zitat von Lina-Lee:
die einzige Angst ist eben, dass die Persönlichkeitsveränderung auch bestehen bleibt und er sich nie wieder ändern wird.

Und dann ist er auch nicht mehr der Mann in den du dich verliebt hast.
Zu wissen wie er mal war, wie schön es mal war....davon wird und bleibt man nicht glücklich.

03.08.2021 03:15 • x 1 #26


Lebensfreude
@Lina-Lee wie schaffst du denn dein Studium?

03.08.2021 03:16 • #27


BrokenHeart
13 Jahre ist lange, aber Du hast noch mehr als die das Doppelte vor Dir .......
Verschenke und/oder verschwende es nicht .....
Es ist DEIN Leben und Du bist nicht für den Dro. Konsum verantwortlich ....
es war SEINE freie Entscheidung

03.08.2021 03:17 • x 1 #28


BrokenHeart
Es ist ja auch so, dass, solange Du ihm die Stange hälst, sich nichts verändern wird.
Er muss spüren, dass sich grundlegend etwas verändert, solange er nichts an seinem Verhalten ändert.
Und deshalb solltest Du schnellstmöglich trennen und auch ausziehen. Damit er merkt, dass es so nicht weitergeht ......

Das hat nichts mit böswillig zu tun, sondern nur mit aufwachen

03.08.2021 03:33 • #29


F
Zitat von Lina-Lee:
Persönlichkeitsveränderung auch bestehen bleibt und er sich nie wieder ändern wird.
Und ich das unvermeidliche, nur unnötig herauszögere, 13 Jahre, ist eine lange Zeit, es war fast mein halbes Leben

Kein Grund aus den 13 noch 20 zu machen.
Du kannst mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass er nicht mehr so wird wie früher.
Hoffnung ist da ein schlechter Berater - wie lange willst du warten bis er wieder so wird? 1 Jahr? 2? 3?

Hat seine Mama denn Aussicht, wieder gesund zu werden?

Das Gespräch über sein Verhalten aufzuschieben, wird dir nichts bringen - er sieht ja gar nicht, dass/wie er sich verändert hat.
Am besten führst du es so bald wie irgendwie möglich. Heute. Oder diese Woche.

Vielleicht begebt ihr euch auch einzeln auf den Weg und schaut dann in einem Jahr, wo ihr steht?

Therapie verbieten...warum? Zum Arzt geht man ja auch wenn man sich mies fühlt oder Schmerzen hat. Es gibt Angebote von Beratungsstellen, die kostenlos sind.
Auch muss das ja gar keine jahrelange Geschichte werden....manchmal reichen ja ganz einfach 5 oder 10 Stunden zum Reden.

03.08.2021 10:28 • #30


A


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