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Was verändert sich nach der Trennung?

T
Guten Abend liebes Forum,

ich wende mich mal wieder mit einem allgemeinen Thema an euch, welches mich brennend interessiert. Einen wirklichen Anlass gibt es dazu eigentlich nicht, aber vielleicht spielt der Aspekt, auf den ich gleich eingehen werde, doch eine Rolle.

Es ist ja allen wohl bekannt, dass man sich im Leben und in einer Beziehung entwickelt und weiterentwickelt bzw sollte man dies tun und wenn möglich gleichermaßen in Relation zum Partner. Veränderungen gehören schließlich dazu.

Nun, ich hatte heute urplötzlich wieder Kontakt zu der besten Freundin von meiner Ex, mit der ich mich ein wenig unterhielt. Es sieht wohl so aus, als ob sich meine Ex, mit der ich schon bald ein Jahr lang nicht mehr zusammen bin (ja, mir geht es diesbezüglich sehr gut); sich sehr gewandelt haben muss. Ihre beste Freundin meinte, dass sie sich oberflächlich verändert hätte und von ihrem Wesen her sich ins Negative entwickelt hat. Ihre Persönlichkeit spiegelt nicht mehr das wieder, wie sie sonst immer gewesen ist.
Auch die Freundschaft zwischen den beiden hat enorme Risse bekommen, auch weil ihre Freundin weg gezogen ist und das nicht gerade um die Ecke.

Wie dem auch sei - ich weiß natürlich nicht, wie genau sich meine Ex gedreht hat etc, denn es geht mich nichts an und Kontakt habe ich zu ihr auch keinen mehr.

Aber kann es sein, dass sich Persönlichkeiten nach Trennungen ändern können, also nicht unbedingt gewollt oder bewusst? Wenn dem so ist, wie ihre Freundin sagt, dann hat sie nichts mehr mit der Frau gemeinsam, die ich vor Jahren kennengelernt und ich mich in sie verliebt habe.

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

19.06.2019 18:15 • x 1 #1


U
Zitat von Titos:
Guten Abend liebes Forum, ich wende mich mal wieder mit einem allgemeinen Thema an euch, welches mich brennend interessiert. Einen wirklichen Anlass gibt es dazu eigentlich nicht, aber vielleicht spielt der Aspekt, auf den ich gleich eingehen werde, doch eine Rolle. Es ist ja allen wohl bekannt, dass man sich im Leben und in einer Beziehung entwickelt und weiterentwickelt bzw sollte man dies tun und wenn möglich gleichermaßen in Relation zum Partner. Veränderungen gehören schließlich dazu. Nun, ich hatte heute urplötzlich wieder Kontakt zu der besten Freundin von meiner Ex, mit der ich ...



Hallo Titos!

Meine Meinung nach verändern sich die Exen durchaus, besonders, wenn sie warm wechseln oder der oder die nächste Bettgefährte/in kommt. Meine Ex habe ich nicht wiedererkannt, hätte ich sie so kennengelernt, wie sie mich letztlich betrog, wäre ich niemals mit der zusammen gekommen. Aber hätte wäre wenn usw . - es nützt ja leider nichts. Ich selbst stehe Veränderungen eher kritisch gegenüber und ich denke, heutzutage geht es vielen Menschen, nicht allen, auch manches Mal zu gut. Das hat ja zu der Veränderung im Denken und Handeln der Neuzeit geführt. Nicht alles ist positiv, ich könnte einige Dinge nennen, die negativ sind.

Im Prinzip verhält es sich auch so zumeist bei Beziehungen. Wobei ich mal sage, bei Trennungen wird oft auch der wahre Kern gezeigt und dann denkt jeder: Was ist das für ein Mensch? Vielleicht gehört Vorgaukeln, Vorspielen etc. zum natürlichen Umgangston. Das eigene Ego steht über allem, Beziehungen werden nicht mehr geführt, weil sie beiden zueinander nützlich sind oder diese sich aufeinander fokussieren. Heute heißt es oft nur: Eine Beziehung muss mich verbessern, muss mir guttun, muss meine Bedürfnisse abdecken.

Wo ist das Wir? Wo die Verpflichtungen für- und miteinander? Die sehe ich nicht gegeben an - weil sie gar nicht mehr gewollt sind. Und so dreht sich die Spirale immer weiter.

Meine gescheiterte Ehe hat mir nur Kummer, Wut, Hass und Verbitterung gebracht. Vor allem gegenüber der Menschheit insgesamt. Weiter bringt es mich nicht - ich hatte mich total zurückgezogen, die Konsequenzen sind entsprechend.

Nun, nach 5 Jahren der totalen Finsternis, versuche ich gegenzusteuern. Aber ob ich jemals wieder eine Frau in mein Herz lassen würde - ich würde nicht darauf wagen, zu wetten. Zu viel, zu oft, zu deutlich sehe ich da immer wieder das eigene Ego - und das kommt bei Trennungen in der einen oder anderen Form sehr zum Tragen, erst bei dem, der geht ( wegen Unzufriedenheit, egal in welcher Form) und dann bei dem, der verlassen wurde (weil diesen Menschen dann zumeist nur noch sie selbst wichtig sind). Wohin das führt, bedarf wohl keiner weiteren Diskussion.

Ergo: Ja, es ändert sich vieles. Manchmal sind es Rückentwicklungen, manchmal Primitivität, manchmal aber auch Fortschritte und Verbesserungen - egal wie diese dann moralisch oder sachlich korrekt liegen und wiegen.

LG

19.06.2019 19:39 • x 2 #2


A


Was verändert sich nach der Trennung?

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T
Zitat von U-I-B:


Hallo Titos!

Meine Meinung nach verändern sich die Exen durchaus, besonders, wenn sie warm wechseln oder der oder die nächste Bettgefährte/in kommt. Meine Ex habe ich nicht wiedererkannt, hätte ich sie so kennengelernt, wie sie mich letztlich betrog, wäre ich niemals mit der zusammen gekommen. Aber hätte wäre wenn usw . - es nützt ja leider nichts. Ich selbst stehe Veränderungen eher kritisch gegenüber und ich denke, heutzutage geht es vielen Menschen, nicht allen, auch manches Mal zu gut. Das hat ja zu der Veränderung im Denken und Handeln der Neuzeit geführt. Nicht alles ist positiv, ich könnte einige Dinge nennen, die negativ sind.

Im Prinzip verhält es sich auch so zumeist bei Beziehungen. Wobei ich mal sage, bei Trennungen wird oft auch der wahre Kern gezeigt und dann denkt jeder: Was ist das für ein Mensch? Vielleicht gehört Vorgaukeln, Vorspielen etc. zum natürlichen Umgangston. Das eigene Ego steht über allem, Beziehungen werden nicht mehr geführt, weil sie beiden zueinander nützlich sind oder diese sich aufeinander fokussieren. Heute heißt es oft nur: Eine Beziehung muss mich verbessern, muss mir guttun, muss meine Bedürfnisse abdecken.

Wo ist das Wir? Wo die Verpflichtungen für- und miteinander? Die sehe ich nicht gegeben an - weil sie gar nicht mehr gewollt sind. Und so dreht sich die Spirale immer weiter.

Meine gescheiterte Ehe hat mir nur Kummer, Wut, Hass und Verbitterung gebracht. Vor allem gegenüber der Menschheit insgesamt. Weiter bringt es mich nicht - ich hatte mich total zurückgezogen, die Konsequenzen sind entsprechend.

Nun, nach 5 Jahren der totalen Finsternis, versuche ich gegenzusteuern. Aber ob ich jemals wieder eine Frau in mein Herz lassen würde - ich würde nicht darauf wagen, zu wetten. Zu viel, zu oft, zu deutlich sehe ich da immer wieder das eigene Ego - und das kommt bei Trennungen in der einen oder anderen Form sehr zum Tragen, erst bei dem, der geht ( wegen Unzufriedenheit, egal in welcher Form) und dann bei dem, der verlassen wurde (weil diesen Menschen dann zumeist nur noch sie selbst wichtig sind). Wohin das führt, bedarf wohl keiner weiteren Diskussion.

Ergo: Ja, es ändert sich vieles. Manchmal sind es Rückentwicklungen, manchmal Primitivität, manchmal aber auch Fortschritte und Verbesserungen - egal wie diese dann moralisch oder sachlich korrekt liegen und wiegen.

LG


Guten Morgen,

vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar Der Inhalt dessen deckt sich mit Vielem, was auch mir widerfahren ist. Auch ich wollte meinen Augen und meinem Empfinden nicht trauen, als ich bemerkte, wie sehr sich meine Ex veränderte - gegenwärtig offenbar und in unserer Beziehung.

Ich merkte ja schon, wie sie sich in unserer Beziehung veränderte, versuchte allerdings dagegen zu steuern und diese Spirale, wie du sie beschrieben hast, aufzuhalten. Ohne Erfolg. Was folgte war ein stetiges Auseinanderleben mit dem Effekt, dass sie sich anderweitig umsah. Das habe ich nicht kommen sehen.

20.06.2019 12:06 • x 1 #3


U
Zitat von Titos:
Ich merkte ja schon, wie sie sich in unserer Beziehung veränderte, versuchte allerdings dagegen zu steuern und diese Spirale, wie du sie beschrieben hast, aufzuhalten. Ohne Erfolg. Was folgte war ein stetiges Auseinanderleben mit dem Effekt, dass sie sich anderweitig umsah. Das habe ich nicht kommen sehen.



Ja, das war bei mir auch so. Dumm nur, dass man irgendwann dahinterkommt. Ob es nun ein Versehen des Partners war, sie erwischte oder das Bauchgefühl Alarm schlug: Empathische Menschen, wage ich zu behaupten, bekommen das auch irgendwann irgendwie mit. Leider kann man dann zumeist den Kurs nicht mehr korrigieren. Sind die bereits auf dem Dampfer gen Wolke rosarot, hat man verloren. Ergeht sowohl Frauen als auch Männern so. Und das ist schmerzlich: Man(n) oder Frau können nichts dagegen tun. Und da sage man, Verliebtheit und rosarote Wolken tuen nicht weh.

Interessant ist aber, wie sich ein Mensch dann verändert, wohin auch immer. Das ist einerseits faszinierend - und andererseits ganz schon beängstigend. Das ist mit ein Grund, warum ich mich so von Menschen zurückgezogen habe: Ich stehe auf Konstanz, Änderungen haben zumeist einen negativen Touch. Und einen negativen Verlauf. Aber das ist eben die Crux:

Eine Liebe, die Stand heute top ist, muss über einen langen Zeitraum anscheinend immer wieder neu aufgehübscht werden, statt konserviert und erhalten zu werden. Ich vermute, deshalb geht irgendwann jede Beziehung kaputt - oder die meisten zumindest:

Die wenigsten Menschen können sich dauerhaft auf einen Partner unbefristet einlassen und lieben. Genau das finde ich schade, denn es eghört schon eine gehörige Portion dazu, bevor ich jemandem in mein Herz lasse. Da stehen am Anfang und in der beginnenden Beziehungslaufzeit andere Faktoren auf dem Tisch: Respekt, Zuverlässigkeit, Treue, meinetwegen auch guter beep, innige Umarmungen, Händchenhalten, aber eben auch zueinander stehen, wenn der Partner mal Probleme hat. Und vor allem zuhören und miteinander reden - das können m.E. nur wenige Menschen.

20.06.2019 12:19 • x 1 #4


Kopflos
Ich denke jeder verändert sich..
Gerade eine trennung wirft dein ganzes geordnetes leben über den haufen.
Kann auch nur von mir sprechen, ich habe aufgeräumt...
Habe den kontakt zu einigen freunden komplett abgebrochen. Man hinterfragt freundschaften genauer...
Ich bin misstrauisch geworden, sehe im vergleich zu vorher gerne schwarz und gehe öfters vom worst-case aus.
Bin reizbar, ironie wird gerne durch polemik und sarkasmus ersetzt.
Tja, es wird besser, sonst werd ich mir bald ein achtung- evilbitchmonster schild basteln müssen.
Ich finde aber grundsätzlich nicht alles mies. Meine freunde sind richtige freunde. Glaube nicht dass es nötig ist sich mit allen luftatmern auf eine freundschaftsebene zu stellen.
Ich lerne mich neu kennen und versuche nett zu mir zu sein. Vorher hätte ich mir für jeden ein bein ausgerissen und erst danach nach mir geschaut.
Damit ist schluss, aber schlimm ist das nicht.

20.06.2019 12:19 • x 1 #5


U
Zitat von Kopflos:
Ich denke jeder verändert sich..
Gerade eine trennung wirft dein ganzes geordnetes leben über den haufen.
Kann auch nur von mir sprechen, ich habe aufgeräumt...
Habe den kontakt zu einigen freunden komplett abgebrochen. Man hinterfragt freundschaften genauer...
Ich bin misstrauisch geworden, sehe im vergleich zu vorher gerne schwarz und gehe öfters vom worst-case aus.
Bin reizbar, ironie wird gerne durch polemik und sarkasmus ersetzt.
Tja, es wird besser, sonst werd ich mir bald ein achtung- evilbitchmonster schild basteln müssen.
Ich finde aber grundsätzlich nicht alles mies. Meine freunde sind richtige freunde. Glaube nicht dass es nötig ist sich mit allen luftatmern auf eine freundschaftsebene zu stellen.
Ich lerne mich neu kennen und versuche nett zu mir zu sein. Vorher hätte ich mir für jeden ein bein ausgerissen und erst danach nach mir geschaut.
Damit ist schluss, aber schlimm ist das nicht.


Ich finde, dass hast Du sehr schön und gut beschrieben. Wahre Freunde sind gold wert, aber eben zumeist auch zahlenmäßig in der Unterzahl zu denen, die ich gute Bekannte nennen würde.

Na, also mit 36 (wenn Dein Alter stimmt) Dich als Evil B...-Monster zu bezeichnen ist schon etwas hart, oder? Du bist doch bestimmt nicht nur 24h am Tag so drauf, oder?

20.06.2019 12:26 • #6




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