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Trennung wirft mich aus der Bahn - schlafe kaum mehr

K
Hallo, meine Frau hat sich von mir getrennt. Wir waren 25 Jahre zusammen davon 20 Verheiratet.
Obwohl es irgendwie absehbar war das es so kommt, hat es mich völlig aus der Bahn geschmissen,.
Wir haben 2 Kinder (18 u, 12) . Ich habe eine neue Wohnung, erst zum 15.06. solange müssen wir noch zusammen wohnen.
Ich bin 55 J. habe keine Familie mehr und auch keine sozialen Kontakte.
Ich bin am Ende, ich schaffe es nicht, seit der Trennung vor 3 Wochen bin total im Eimer.
Ich denke immer nur an das ganze, schlafe kaum mehr, gehe nicht mehr unter Leute.
Beruflich leiste ich nichts mehr, da ich nur an die Trennung denke.
Mein Selbstbewusstsein ist schon seit Jahren im Keller. Habs mit Sport versucht erfolglos, Therapieplätze gibts erst
in frühestens 3 Monaten.
Hilfe!

27.05.2018 00:50 • #1


Lebensfreude
Gut, dass Du ins Forum gefunden hast.
Auch wenn eine Trennung sich ankündigt, ist der Vollzug doch schmerzhaft.
Nach so langer Zeit die Beziehungspartnerin zu verlieren, tut verdammt weh.
Dass man dann in der Arbeit nicht mehr funktioniert ist normal.
Eine Trennung ist genauso schmerzhaft wie ein Todesfall und steht auf der Streßskala ganz oben.
Dieses einschneidende Ereignis zieht einem den Boden unter den Füßen weg.
Hier findest Du Menschen, die Ähnliches oder das Gleiche erlebt haben.
Nach dem anfänglichen Schock und dem Entsetzen und der Angst vor der ungewissen Zukunft
beginnt ein Trauerprozess. Dieser Prozess ist sehr anstrengend . Alles tut weh, alles ist mühsam.
Du wirst hier aufgefangen und begleitet.
Hol Dir Hilfe und Unterstützung von Freunden, sprich über Deinen Kummer und teil Dich hier mit.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Auch wenn Du es jetzt nicht glaubst, der Schmerz wird weniger, Du wirst Dich neu sortieren.
Du bist nicht alleine mit Deinem Kummer.

27.05.2018 01:06 • x 2 #2


A


Trennung wirft mich aus der Bahn - schlafe kaum mehr

x 3


A
Deine Kinder bleiben dir noch und so bist du nicht alleine.
Keine Freunde ? Kaum Selbstbewusstsein ? Wo ist beides hin ?
Was hast du versäumt ?
Warum glaubst du ist deine Ehe zerbrochen ?

Wenn es dir sehr schlecht geht scheue dich nicht deinen Arzt aufzusuchen, er kann dich evtl. krankschreiben und/oder dir etwas pflanzliches geben was dir in den Schlaf helfen kann.

Gut, dass du schon eine Wohnung hast, ist heut nicht so leicht zu bekommen, so kannst du besser Abstand bekommen und Ruhe finden. Hast du ein Hobby ? Machst du Sport ?

27.05.2018 01:08 • #3


Luto
warum hast du keine sozialen Kontakte?
ansonsten ist es normal, dass Du im Eimer bist, da müssen jeden Tag tausende Leute durch, aber es wird besser, ich verspreche es dir!

27.05.2018 01:09 • #4


K
Danke für eure Antworten.
Ich weiß ja das es irgendwann mal vorbei geht.

Wir haben uns einfach auseinander gelebt. Meine Frau hat keine Gefühle mehr für mich.
Ich kann erst in 3 Wochen ausziehen. Versuche mich ja zusammen zu reißen allein schon wegen der Kinder.
Aber wie soll ich mich verhalten. Wir essen noch jeden Abend mit den Kindern zusammen. Man läuft sich ständig über den Weg...
Das ich Leide sieht man mir an. Ich kann mich leider nicht verstellen.
Ablenkung fällt mir schwer. Wir wohnen in einer kleinen Stadt, hier ist nix los. Freundschaften habe ich alle
schleifen lassen in den letzten Jahren. Habe eigentlich nur zu den Arbeitskollegen Kontakt aber die sind alle 25 Jahre jünger.

Wie kann ich das noch die nächsten 3 Wochen aushalten.

27.05.2018 12:59 • #5


hahawi
Bei allem Mitgefühl. Das ist eine Sache, die ich hier immer wieder lese.
Ich habe keine Freunde, hab meine Freundschaften nicht gepflegt, hat mich nicht mehr interessiert.
Ich fürchte, jemand, der sein soziales Leben außerhalb der Beziehung vernachlässigt, der vernachlässigt auch diese.
Warum wird man so dumpf?
Ich bin selbst 50, also quasi in Deinem Alter.
Selbst seit fast 20 Jahren verheiratet, glaube, dass ich auch recht viel arbeite, auch im Haushalt und beim Lernen mit meinen Kindern die Aufgaben teile.
Aber ich nehme mir regelmäßig Zeit für meine Freunde, auch alleine.

Du musst schleunigst Deinen Ar*** bewegen, raus. Such Dir einen Sportclubs, ein Hobby, besuche eine Abendschule, mach sonst was, wo Du soziale Kontakte knüpfen kannst.

27.05.2018 13:10 • x 1 #6


A
Zitat von kowalsky:
Aber wie soll ich mich verhalten. Wir essen noch jeden Abend mit den Kindern zusammen.

Versuche möglichst neutral zu bleiben, hast du eine Rückzugsmöglichkeit in Haus/Wohnung ?
Habt ihr es den Kindern schon gesagt, dass ihr euch trennt ?

Such dir etwas womit du dich körperlich betätigen musst, das hilft Spannungen abzubauen und vielleicht auch besser zu schlafen, vielleicht radfahren, schwimmen, walken, Fitnessstudio ?

Bereite dich langsam auf den Auszug vor, sortiere Papiere, kopiere die Wichtigsten, miste aus, was von deinen Sachen du nicht mehr brauchst.

Warst du schon beim Anwalt hast dich beraten lassen ?

Es gibt Auffangsstellen, die die Zeit überbrücken können bis du in Therapie gehen kannst, z.B. bieten staatlich, kirchlich Einrichtungen psychosoziale Hilfe an, Caritas, die Lebenshilfe u.a.

27.05.2018 13:21 • x 2 #7


Gorch_Fock
Hey Kow, das sind schlimme Zeiten, haben viele von uns damals genauso durchgemacht. Ja, man denkt es ist alles vorbei in solchen Momenten, ist es aber nicht. Du musst Dir aber im Moment einiges an Prioritäten setzen und Dich selber auch aus dem Dreck ziehen.
Punkt 1: Super, dass Du schon eine eigene Wohnung hast. Ist goldwert. Das Zusammenleben nach einer Trennungsaussage ist die absolute Hölle. Nutze die Zeit und bereite Deinen Umzug vor.
Punkt 2: Lass bitte jede Betellei, Briefe und rumgeheule vor Deiner Nochfrau. Es bringt alles nichts. Solche Entscheidungen werden über Monate im Voraus getroffen und erwischen den Mann dann meist vollkommen überraschend. Du musst absofort eine Kontaktstperre light umsetzen (light deshalb weil ihr Kinder habt). Kein Kontakt mehr mit außer es handelt sich um Kinder / Orga Themen. Keine Henkersmahlzeiten mehr zusammen. Sie hat sich getrennt - gibt's nun nicht mehr. Ess in Deinem Zimmer z.B. Räumlich schlaft ihr hoffentlich getrennt, ansonsten setz das um.
Punkt 3: Sport ist super wichtig. Mach damit weiter! Eine Trennung ist gleichsamen eines kalten Dr.ogen.entzuges. Lindere die Symptome damit
Punkt 4: Geh zum Arzt und lass Dich krankschreiben für die Arbeit bzw. rede mit Deinen Vorgesetzten. Du brauchst Deinen Job, da nun auch hohe Kosten auf Dich zukommen werden.
Punkt 5: Umgehend anwaltliche Beratung einholen (Fachanwalt für FamRecht). Bei Euch läuft ein Kind mit 18 Jahren schon im Unterhaltsrecht für Volljährige. Für trennungswillige Frauen immer ein besonders heikler Akt, da viele Frauen einfach keinen Bock haben für ein Kind noch Geld zu bezahlen. Das hast bis dato sicherlich immer Du alles erledigt, und das soll auch so bleiben. Da Deine Nochfrau nun aber ebenfalls barunterhaltspflichtig ist, wird das noch eine heiße Geschichte, die sehr oft noch zu bösen Blut führen kann (insb. Aufhetzung des Volljährigen gegen Dich). Hier bitte sehr aufpassen.
Punkt 6: Gib es bereits einen Neuen? Selbst wenn Du es nicht sicher weißt, mach Dich mal geistig damit vertraut. Oftmals laufen schon seit Monaten Affairen im Vorfeld, wo dann ein Partner gedrängt wird, endlich die Trennung auszusprechen.
Punkt 7: Eine sehr wichtige Lektüre für Dich: Lob des Sechismus. Gibt's auch als PDF im Netz. Lies Dir das mal durch und reflektiere danach einfach mal Dein Verhalten in den letzten Jahren.

27.05.2018 13:37 • #8


K
Es läuft alles einvernehmlich ab. Wir haben keinen Streit. Einen neuen hat meine Frau auch nicht.
Es ist einfach vorbei. Wir standen in den letzten Jahren schon einige male vor dem aus.
Ich habe zuwenig für die Beziehung getan. So wirklich überrascht war niemand in unserem Umfeld.

Je länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Endschluss das es bei mir die Angst vor dem
alleine sein, der Einsamkeit ist die mich so fertig macht.
Ich arbeite sehr viel , 240 std u. mehr im Monat, viele Wochenenden und bin zwischen Oktober und März auch oft
beruflich für längere Zeit, (meistens 1-2 Wochen, 2 Tage zuhause und wieder weg), unterwegs.
Meine Frau hat mir immer den Rücken freigehalten.
Ein weniger stressiger Job wär mir auch lieber, aber wir brauchen das Geld.
Ich hab mich immer auf das Nachhause kommen gefreut. Die Kinder, meine Frau, mein Zuhause.
Wenn ich nun daran denke, das niemand mehr da ist wenn ich nachhause komme dann...

27.05.2018 14:34 • #9


A
Zitat von kowalsky:
Ich arbeite sehr viel , 240 std u. mehr im Monat, viele Wochenenden . . .
Ein weniger stressiger Job wär mir auch lieber, aber wir brauchen das Geld.

Ich hab mich immer auf das Nachhause kommen gefreut. Die Kinder, meine Frau, mein Zuhause

War dieser stressige Job das alles Wert, was damit aufs Spiel gesetzt wurde ?

Jetzt wirst du nach Trennung/Scheidung noch mehr Geld brauchen weil doppelte Haushaltsführung mehr kostet und du jetzt auch das verlierst was dir nach deinem stressigen, zeitaufwendigen Job Halt und Sicherheit gab : deine Familie.

Wir leben nicht auf einer einsamen Insel und deshalb ist deine Angst unbegründet, du darfst es allerdings nicht so wie in deiner Ehe halten, du musst dich darum bemühen Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu pflegen.

Es wird dir nicht leicht fallen und ist dennoch eine Chance deinem Leben eine neue Richtung zu geben und dir ein frohes Leben zu schaffen.
Dafür alles Gute !

27.05.2018 15:45 • x 1 #10


C
Hallo kowalksky,
vor ziemlich genau neun Wochen habe ich mich hier auch angemeldet. Meine Partnerin hatte mich nach 13 Jahren verlassen. Ein absoluter Schock für mich. Es kam so unerwartet direkt nach dem Urlaub. Es gab bei ihr auch schon einen neuen Mann. Für mich brach nicht nur eine Welt zusammen.
Ich war damals zu keiner Aktivität zu gebrauchen. Es ging gar nichts mehr.
Überall im Forum bekam ich zu lesen, dass es irgendwann besser werden würde.
Jetzt nach neun Wochen kann ich dir bestätigen, dass es tatsächlich besser wird. Es sind ganz kleine Etappen. Manchmal kommt auch ein ordentlicher Rückfall (wie heute bei mir). Aber in der Gesamtsumme wird es Stück für Stück besser. Niemals hätte ich gadacht, solche Zeilen auch mal zu schreiben.
Ich bin heute aus meinem ersten Aktivurlaub zurückgekehrt. Das war super. Sport bis zur Erschöpfung.
Mach Sport und such dir neue Hobbys. Das wird helfen.
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft.

27.05.2018 16:55 • x 1 #11


hahawi
@caprifischer
Hallo wieder einmal
Schreib doch bitte in Deinem Strang, wie es Dir so ergangen ist.
Du liest Dich schon besser!

27.05.2018 17:03 • x 1 #12


M
Zitat von kowalsky:
aber wir brauchen das Geld.

Wofür?

27.05.2018 17:08 • #13


A


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