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Wie beweise ich, dass er mir wieder vertrauen kann?

R
Er ist 43, ich 24, 4 Jahre zusammen. Wir waren glücklich... bis letzten Dezember. Meine Oma erkrankte schwer an Krebs, meine Mutter brach deswegen zusammen und bei meinem Freund fanden die etwas im Blut und wissen bis heute nicht, was es ist, obwohl sie schon etliche Tests durchgeführt haben. Dazu kam noch Prüfungsstress im Dezember und alles drum herum. Ich schloss mich vor allen weg und war für Niemanden mehr da. Alle haben mir nur die Ohren vollgeheult und mich nahm es mit. Alles. Ich versuchte aber für alle - auch wenn nur am Telefon - da zu sein... Aber zurück zu meinem Freund.
Dinge, die passiert sind, die zu dem geführt haben, wie es heute ist:
1, Ich, da ich keine Unterstüzung bei ihm fand, verguckte ich mich in Jemand anderen - es war nur eine Schwärmerei und mich deswegen von ihm trennen wollte ich mich nicht, da ich, wie merkwürdig es auch klingen mag, ihn liebe. Er weinte sehr deswegen. So sehr, dass es mir das Herz brach. Die Schwärmerei unterdrückte ich - die ging dann auch nach ein paar Wochen weg, gesagt habe ich es aber trotztdem - weil ich ehrlich zu ihm sein wollte und ihm sagen wollte, das egal was passiert, ich mit ihm zusammen sein will.
2, Er weinte am Telefon sehr, als die Ärzte bei ihm einen Tumor vermutet haben. Er schwebte eine ganze Woche in Ungewissheit und rief mich an ... ich hatte keine Zeit, da ich in der Schule war, hab es ihm auch gesagt und als ich auflag brach ich vor der Lehrerin weinend zusammen - dass hab ich ihm bis heute nicht gesagt und er wirft es mir bis heute vor.
3, Ich, da ich wollte, dass irgendeine Reaktion von ihm kommt, dass ich ihm wichtig bin (keine Ahnung, was mich in diesem Moment geritten hat) meinte ich, dass ich nach Amerika abhaue. Ich gestand ihm dann, dass ich es mir nur ausgedacht habe, damit er sagt: Bleib hier, bleib bei mir.
Im Dezember und im Januar war ich die ganze Zeit nicht bei ihm, da ich wirklich viel um die Ohren hatte, ich hatte keine Kraft mehr. Ich versuchte da zu sein, obwohl es nicht immer ging. Als ich dann im Februar kommen wollte, meinte er, ich könnte es, solle mir aber keine Hoffnungen mehr machen dass er noch mit mir zusammen sein will... Ich kam nicht und er schrieb mir zum Valentinstag dass er da und da sein wird und wir uns treffen könnten. Als wir uns sahen nahm er mich in den Arm, drückte mich, küsste mich, hielt mich die ganze Zeit an der Hand... ich versteh ihn nicht. Als ich dann zu ihm kam meinte er wieder, dass er mich zwar noch liebt, aber nicht weiss, ob er mit mir zusammen sein will. Als ich antwortete, dass ich meine Sachen packen kann und gehen kann, wenn er mit mir nicht mehr sein will, fühlte er sich plötzlich angegriffen und meinte, dass ich ihn damit erpresse. Hallo?! Wir einigten uns auf eine Pause, die sich aber gar nicht so angefühlt hat ... wir schrieben, riefen uns an, haben uns gesehen, schliefen miteinander... Wir konnten beide nicht voneinander ablassen. Ich zwar mehr, er schrieb aber auch...
Jetzt sind wir immer noch ein Paar. Es hat sich mit der Zeit auch verbessert - er ist aber stehts distanziert und mir kommt es so vor, als ob er mich emotional nicht an sich ranlässt - als ob er Angst davor hätte, sich mir wieder zu öffnen. Als wir das Thema angesprochen haben - redeten über das alles was passiert ist, meinte er, er hätte es mir verziehen... Aktuell weiss er aber noch immer nicht, ob er mit mir zusammen sein will - aber angeblich zieht ihn etwas zu mir hin, angeblich begehrt er mich immer noch wie ein verrückter Teenager, angeblich will er es auch, dass es sich verbessert und hofft, dass es in die richtige Richtung geht und er strengt sich auch an. Ich weiss, dass ich viele Fehler gemacht habe... Ich will sein Lächeln zurück, seinen Witz, seine Freude, seine gelassene und lockere Art. Sein Herumalbern - unseres Herumalbern, seine Knuddelsucht, seine SMS-Nachrichten und Anrufe. Ich weiss, dass er mich liebt - als ich letztes Wochenende da war und mich erkältet habe, kümmerte er sich um mich - machte mir fast jede zweite Stunde einen Tee, Mittagessen, Abendessen... Er nennt mich immer noch Liebling, mein kleines Kätzchen.
Ich fühle nichts desto trotzt, dass da eine Blockade ist... wie komme ich wieder in sein Herz rein? Liebe Grüsse und vielen dank für eure Antworten.

04.05.2017 20:12 • #1


Y
Ich halte von Beweisen nicht so viel, weil sie mehr künstlich konstruiert und auf mich manipulierend wirken. Deshalb meine Frage:Was könntest du für ihn tun, damit er sich bei dir sicher und getragen fühlt?

04.05.2017 20:24 • x 1 #2


A


Wie beweise ich, dass er mir wieder vertrauen kann?

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R
Vielleicht habe ich mich auch nur falsch ausgedrückt - das ist ja auch eher meine Frage - was kann ich für ihn tun, damit er mir wieder vertraut und sich bei mir sicher und geborgen fühlt? ... Das ist wohl eher meine Frage. Und genau das will ich erreichen. - Entschuldigt, ich komme aus Tschechien und das Deutsch entfremdet sich mit der Zeit langsam. Aber verstehen tu ich alles immer noch

04.05.2017 20:28 • #3


Y
Zitat von rikarebel:
Vielleicht habe ich mich auch nur falsch ausgedrückt - das ist ja auch eher meine Frage - was kann ich für ihn tun, damit er mir wieder vertraut und sich bei mir sicher und geborgen fühlt? ... Das ist wohl eher meine Frage. Und genau das will ich erreichen. - Entschuldigt, ich komme aus Tschechien und das Deutsch entfremdet sich mit der Zeit langsam. Aber verstehen tu ich alles immer noch


Habt ihr mal über seine Ängste gesprochen, als er erkrankte? Wie seid ihr damit umgegangen?

04.05.2017 20:31 • #4


R
Zitat von Selbstliebe:

Habt ihr mal über seine Ängste gesprochen, als er erkrankte? Wie seid ihr damit umgegangen?



Ich frage ihn oft, wie es ihm geht, wie es um ihn steht. Seine Angst wurde von ihm genommen, da seine Bluttests dessen negativ ausgefallen sind - ist also kein Tumor. Bis jetzt weiss er nur nicht, was die Diagnose - nicht genügend weisse Blutkörperchen - auslöst. Da wissen sich die Ärzte keinen Rat. Ich sag ihm ständig, dass ich jetzt stärker geworden bin und für ihn jetzt mehr da sein kann. Und dass er zu mir kommen kann und ich alles machen werde, was in meiner Macht steht, um ihn zu helfen.

04.05.2017 20:38 • #5


T
Zitat von rikarebel:
Vielleicht habe ich mich auch nur falsch ausgedrückt - das ist ja auch eher meine Frage - was kann ich für ihn tun, damit er mir wieder vertraut und sich bei mir sicher und geborgen fühlt?


ihm zeigen, dass du auch in schwierigen Situationen zu ihm hältst und für ihn da bist, wäre eine Möglichkeit. Das hast du versäumt in der Vergangenheit. Zum Beispiel, als die Tumorerkrankung im Raum stand und du keine Zeit hattest..

04.05.2017 20:39 • #6


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Zitat von trauer37:

ihm zeigen, dass du auch in schwierigen Situationen zu ihm hältst und für ihn da bist, wäre eine Möglichkeit. Das hast du versäumt in der Vergangenheit. Zum Beispiel, als die Tumorerkrankung im Raum stand und du keine Zeit hattest..


Ich war ständig für ihn da. Als sein Vater gestorben ist war ich auch um 3 oder 4 Uhr morgens am Hörer und versuchte ihn zu beruhigen, sagte ihm, dass ich da bin. Ab September hatte meine Omi die Krebsdiagnose und ER war nicht da. Er war mit sich selbst beschäftigt, was in seinem Blut ist und was nicht. Ich versuchte für ihn da zu sein. Aber als da Niemand für mich da war - nicht er, nicht meine Ma oder sonst noch Jemand (oke, ein Doktor aus meiner Uni nahm sich mich an) da schloss ich mich aus. Völlig aus... und war nur für mich selbst da. Ich weiss, dass das ein Fehler war.

04.05.2017 20:44 • #7


Y
Zitat von rikarebel:
Und dass er zu mir kommen kann und ich alles machen werde, was in meiner Macht steht, um ihn zu helfen.


Kannst du dir vorstellen, ihn mit etwas zu überraschen, worüber er sich freuen würde... etwas was er dir mal nebensächlich erzählt hat, was er mal gerne machen/sehen/erleben möchte....aufmerksames Zuhören kann ein Türöffner sein....es signalisiert Interesse.

04.05.2017 20:48 • x 1 #8


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Zitat von Selbstliebe:

Kannst du dir vorstellen, ihn mit etwas zu überraschen, worüber er sich freuen würde... etwas was er dir mal nebensächlich erzählt hat, was er mal gerne machen/sehen/erleben möchte....aufmerksames Zuhören kann ein Türöffner sein....es signalisiert Interesse.


Ich hab morgen vor, einen Toaster zu kaufen - er wollte dieses Gerät schon immer mal und hat mir vor einem Jahr davon geschwärmt wie es wohl sein könnte, wenn wir uns morgen einen Toast machen könnten... sicher lecker... Am Sonntag haben wir unseren Jahrestag - da hab ich für ihn einen kurzen Minibrief geschrieben und irgendwann gegen Ende Mai hat er eine wichtige Prüfung für die ich ihn schon mal einen Glücksbringer gekauft habe, ich ihn den aber erst später gebe.
Jetzt übers Weekend können wir nicht viel machen, da sein Sohn bei uns sein wird.

04.05.2017 20:55 • #9


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