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Wie die Vernunftstrennung durchhalten?

S
Liebe Leser/Innen!

Ich bin 29 Jahre alt-mein Partner/Ex ist 35. Wir haben eine 5 Jahres-Beziehung hinter uns-im November 2015 kam unsere Tochter zur Welt. Seit ich im 5ten Monat schwanger war entwickelte sich leider alles gegen ein gemeinsames Leben...unsere Beziehung war immer ein ständiges auf und ab (künstlerisches Dasein-er ist ein Lebemensch und Chaot)-und ohne die Verantwortung unserer Tochter gegenüber war das auch kein Problem. Mein Partner hatte noch nie im Leben eine richtige Arbeitsstelle-als das Baby unterwegs war habe ich mit ihm gesprochen-ihn gefragt ob er die Familie wirklich leben will-weil dazu müssen wir beide an unserem Lebensstil etwas ändern. Aus der unabhängigen Beziehung wo einfach jeder Tag verlebt wird müsse eine Partnerschaft mit Struktur und Verständnis entstehen usw. Er sagte er will sich 100 prozentig ändern weil er uns liebt und er das möchte und selbst meinte er ist sowieso bereit jetzt für den nächsten Schritt. (er hat bereits einen 6 Jahre alten Sohn-er möchte es beim 2ten Kind auf jeden Fall richtig machen-seine Worte)....dann gong alles sehr schnell. Er hat seine geringfügige Arbeit gekündigt-meint dass jeder der 40 Stunden pro Woche arbeitet ein armes Dasein als lebendige Leiche führt- hat mich auch zu Hause nicht unterstützt...mir mehr Arbeit gemacht als sonst was. Ist genervt gewesen dass die Kleine nachts weint-er will immerhin seine Ruhe haben-wollte nicht mit ihr spielen...und zum Drüberstreuen sagte er dann noch er vermisse seine s.uelle Freiheit! Nachdem unsere Tochter da war versprach er ständig Veränderungen die nie stattfanden. Und wenn ich wieder am Limit meiner Kräfte war und ihn drauf ansprach kam nur ein-ja das wird schon irgendwie-ich liebe euch ja so sehr. Nur ein Irgendwie kann ich mir für meine Tochter nicht vorstellen. Gefühle sind noch da...aber es spricht alles gegen ein Zusammenleben...und trotzdem tuts unfassbar weh...und ich weis nicht wie Ichs schaffen soll mich von ihm zu lösen. Wenn er unsere Tochter besucht tut es mir weh zu sehen dass er nur Papa auf Zeit ist...und beginne an die schönen vergangenen Jahre zu denken. Gleichzeitig weis ich aber auch dass ein Zurück die Probleme nicht ändern oder wegmachen würde...vielleicht ist die Trauer nur so groß weil ich unsere Alltagsprobleme jetzt nicht mehr so realisiere? Habt ihr aufbauende Worte für mich? Etwas das Mut macht? Ähnliches erlebt?

12.03.2016 15:39 • #1


H
Hallo Sternenfängerin.,
das ist harter Tobak.
Sei du erstmal nur für dein Kind da. Dein (Ex?)Freund ist eigentlich alt genug um sich erwachsen zu benehmen.
Er weigert sich Verantwortung zu übernehmen, und ein 2. Kind kannst du jetzt nicht gebrauchen. Passt er wenigstens auf sein Kind auf, wenn du wieder arbeiten gehst, denn er zahlt ja noch nicht einmal Unterhalt.
Solche Leute ,wie er ,nennt man auch Sozialschmarotzer.

12.03.2016 15:47 • #2


A


Wie die Vernunftstrennung durchhalten?

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Snacki
Hey Sternensängerin - nun, sagen wir mal so: Dein Ex bleibt so wie er ist ... und Du musst Dich Deiner neuen Rolle aber auch Herausforderung als Mutter stellen (willst Du ja wohl auch), für Deine Tochter eben da sein ... ich würde an Deiner Stelle versuchen, nun möglichst viel Ruhe reinzubringen / auf Anstand gehen, um Dich aber auch um Deiner Tochter willen: das könnte bedeuten: die Trennung akzeptieren (Trauer ist gut und notwendig!), Dich so gut wie es eben geht um Dich und Dein Kind kümmern, neue Wege gehen ... nach einer gewissen Zeit Menschen kennenlernen, die in der gleichen oder ähnlichen Situation sind (so dass man sich gegenseitig helfen kann) ... gib Dir Zeit, rette Dich ... alles Liebe, Snacki

12.03.2016 15:57 • #3


S
Ich konzentrier mich natürlich voll und ganz auf meine Tochter denn Sie ist mein ganz großes Glück. Nur wenn die Nächte kommen wird es hart für mich...die Maus schläft und ich grübel herum. Die Enttäuschung ist einfach so groß. Und es macht mich wütend dass er ständig von Liebe spricht, mich anweint aber gleichzeitig sein Leben und die damit verbundene Verantwortung nicht in den Griff bekommt. Ich fühl mich irgendwie schuldig und gescheitert-frag mich ob ich mir was vorgemacht habe oder gewisse Lebensunterschiede/Vorstellungen ignoriert hab...

12.03.2016 16:03 • #4


Snacki
Du bist nicht verantwortlich für das Leben von Deinem Ex - ja, Du kannst / magst wütend darüber sein. Und enttäuscht dazu. Aber nochmals: es liegt nicht in Deiner Verantwortung, wie sich Dein ehemaliger Partner verhält.

Dass Du nachts grübelst / es hart für Dich - halte ich für völlig normal. Nach meiner Trennung hab ich die ersten drei Monate max 3 Stunden die Nacht geschlafen - ansonsten getrauert, gelesen, geraucht ... glaub mir, das geht vorbei ...

Ja, Durchhalten ist schwierig, wird aber auch irgendwann belohnt. Du musst nun (leider) Entscheidungen treffen - und was kann da nur die Grundlage für sein? Wohl nicht unwesentlich das Wohl Deines Glücks (wie Du schreibst) - also das Deiner Tochter... aber denk ruhig mal auch an Dich...

12.03.2016 16:15 • #5


Snacki
... und hör mal Aquarium von Endstation Berlin

12.03.2016 16:27 • #6


S
Danke für die Rückmeldungen..vielleicht haben ja auch noch einige Männer was dazu zu sagen...ich würd halt auch gerne verstehen können warum er so handelt...warum ihm das alles egal zu sein scheint...

12.03.2016 16:36 • #7


U
Hmm, ich als Mann würde da gar nicht so auf der Beziehungsebene ansetzen, sondern bei seinem Charakter. Sehr ähnliche Züge hatte auch eine meiner Ex-Freundinnen. Also mal abseits von Mann und Frau. Und da finde ich, zumindest so, wie Du es subjektiv beschreibst, ist der Partner nicht sonderlich erwachsen. Und ändern kannst Du ihn auch nicht.

Stellt sich also eher die Frage, was Du machen willst.

12.03.2016 18:51 • #8


Sashimi
Es ist eine Illusion zu meinen dass ein Mensch, der grundsätzlich solch eine Einstellung hat wie Dein Freund, sich aus eigenem Antrieb ändern kann und will. Er ist sich schlicht und ergreifend seiner Verantwortung nicht bewusst. Der einzige Sinn wäre gewesen schon am Anfang eurer Beziehung die geforderten Strukturen und Pläne umzusetzen um ihm das Bewusstsein zu geben worauf es ankommt. So aber hat er null Vergleich, sieht keine Konsequenzen und bleibt sich seinem Lebensstil treu. Erziehen wirst Du ihn nicht mehr, nur eigene Entscheidungen helfen Dir. Vielleicht zieht er dann mit, oder muss eben gehen. Eine andere Lösung wird es so leider nicht geben.

12.03.2016 19:34 • x 2 #9


S
Ja das beschreibt es gut...er hat echt ein Problem damit endgültige Entscheidungen zu treffen ohne sich ein Hintertürchen offen zu lassen...nicht sehr erwachsen-das stimmt! Seltsam finde ich eben wie er auf die vorzeitige Trennung reagiert-weint Millionen Tränen redet von Liebe und dass er seine Familie nicht verlieren will und auf der anderen Seite passiert aber auch nichts. Kein ok-genug geheult-jetz unternehm ich was! und hat mir einen seitenlangen Brief geschrieben dass er alles tun will dafür...ich mein redet er sich das ein oder schafft ers als Mensch nicht vom Charakter her?

12.03.2016 22:04 • #10


Sashimi
Es ist schon aufrichtig von ihm wenn er solch Drama macht und flennt. Dich liebt er und auch hat er eine Vorstellung von einer Familie, die er sich wünscht. Das Problem jedoch ist einfach seine fehlende Integrität. Er handelt nicht sondern versucht Dich jedes mal wieder zu besänftigen. Vermutlich so lange, bis Du die Situation akzeptierst.

Um es ironisch auszudrücken:
Wer trennt sich denn schon von einem Menschen der einen so tief und innig liebt? Da sind doch die fehlenden Impulse und leeren Versprechungen nichts dagegen.

13.03.2016 11:37 • x 1 #11


S
Danke für deine Antwort sashimi...du drückst die Dinge sehr treffend aus und irgendwie bedenkst du Perspektiven über die ich noch nicht nachgedacht habe....ich hoffe ich schaffe es irgendwie die Trennung durchzuhalten...fürchte mich ein bisschen vor dem danach weil er ja trotzdem als Vater ständig präsent sein wird -auch in meinem Leben...ich fürcht mich auch vor der Neuen die nach mir kommt...das wird ein Stich ins Herz...auch wenns wahrscheinlich heisst dass wir weitergehen was für die momentane Situation sicherlich besser bzw.vernünftiger wäre....

13.03.2016 21:23 • #12


Sashimi
Zitat von Sternenfängerin:
Danke für deine Antwort sashimi...du drückst die Dinge sehr treffend aus und irgendwie bedenkst du Perspektiven über die ich noch nicht nachgedacht habe....ich hoffe ich schaffe es irgendwie die Trennung durchzuhalten...fürchte mich ein bisschen vor dem danach weil er ja trotzdem als Vater ständig präsent sein wird -auch in meinem Leben...ich fürcht mich auch vor der Neuen die nach mir kommt...das wird ein Stich ins Herz...auch wenns wahrscheinlich heisst dass wir weitergehen was für die momentane Situation sicherlich besser bzw.vernünftiger wäre....


Letztendlich kann er daran nur reifen und vielleicht siegt die Vernunft bei ihm. Dann steht einer Reunion ja nichts im Wege.

13.03.2016 23:43 • #13


A


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