Wie finde ich mich?

Liebe Carlaa, Liebe Penny79,

ich denke mal, dass Grace meine Zeilen richtig verstanden und auch richtig eingeordnet hat, zumal sich einige meiner Worte auf allgemeine bzw. persönliche Erfahrungen beziehen. Unsere Grace ist zudem lebenserfahren genug, um selber zu entscheiden, was sie für sich annehmen sollte oder was eben auch nicht.

Im Übrigen schreibe ich in diesem Forum Nichts, was ich nicht selber erlebt oder erfahren habe und ja, ich habe mich schon in einer ähnlichen Situation bzw. in einen ebenso tiefen Loch wie Grace befunden. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste auch ich noch garnicht, dass es derart tiefe Löcher für uns Menschen geben kann.

In dieser schwierigen Phase habe ich alle Höhen sowie Tiefen durchlebt und unwahrscheinlich viel wertvolle Zeit mit Trennungsschmerz sowie Selbstmitleid vergeudet. Heute kann ich meine damaligen Denk- sowie Verhaltensweisen selbst nicht mehr verstehen, aber unser Leben ist und bleibt eben ein ständiger Lernprozess.

Kurzum, ich verstehe Grace durchaus und ich weiß natürlich, was Grace gerade durchmacht.

PS

Da es in diesem Forum immer wieder kritische Anmerkungen über zu harte Worte gibt, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass in den schweren und sehr komplizierten Lebenssituationen, auch mal ein paar härtere Worte sehr hilfreich sein können. Dies hat aber absolut garnix mit einer Abwertung, sondern mit wirklich ehrlich gemeinter Hilfe zu tun.


VG Holzer60

Ich glaube, es ist ein zu hoher Anspruch, jemand sein zu wollen, statt einfach zu sein. Ist das irgendwie verständlich?

Sich zu kennen dagegen finde ich wichtig. Du kennst Dich doch ganz gut. Du hast lediglich noch ein paar blinde Flecken auf Deiner Landkarte.

Wir beschreiben unsere Landkarten unser ganzes Leben lang. Grenzen verschieben sich usw. Manchmal machen wir Expeditionen in unentdeckte Gebiete, aber man kann nicht permanent auf Expedition sein. Man muss sich auch mal ausruhen.

Vielleicht befasst Du Dich zu sehr damit, mit aller Macht die blinden Flecken füllen zu wollen, statt die Dir bekannten Felder zu stärken und auszuweiten.

Es geht nicht alles auf einmal. Irgendwann muss man lieber an einer Stelle von der Theorie in die Praxis kommen, statt alle Felder permanent theoretisch zu beackern.

Ich finde wichtig, auch mal Dinge auszuprobieren, von denen man vielleicht im ersten Moment meint, sie würden einem eher nicht liegen. Ich fand darüber vor Jahren zur Bildbearbeitung. Ich hatte einen Wochenendfotokurs gewonnen. Ein Tag war der Bildbearbeitung gewidmet und ich hatte null Lust dazu. Ich wollte lieber auf Safari sein, aber dann hat es richtig viel Spaß gemacht und ich habe im Anschluss viel Zeit damit verbracht.

Meine Freundin und ich probieren immer mal wieder Neues aus. Betongießen, Nähen, Golf, Blumenbinden (steht noch aus) etc. An manchen bleibt man hängen. Es muss ja nicht für immer sein. Und ja, warum sich nicht mal ansehen, wie Miniaturstädte entstehen.

Da ich wie Du dazu neige, mich anderen mehr verpflichtet zu fühlen als mir selber habe ich mir im Januar einen Personaltrainer gegönnt und ihm gleich gesagt, er soll streng sein. Es ist nicht so teuer, da ich ihn fest nur 1x im Monat sehe und wir dann Trainings- und Ernährungsplan besprechen. Ansonsten sehen wir uns sporadisch oder wenn ich Fragen habe. Für mich ist das ne gut Lösung. Neulich sagte er, ich solle mir langsam über neue Ziele Gedanken machen. Da habe ich einen lang von mir gehegten Traum, der eher am Rande mit dem Training zu tun hat, rausgehauen. Er war mörder beeindruckt. Und ich dachte erst, Mist, jetzt hast du es gesagt. Und dann, cool, jetzt hast du es gesagt, nun wirst du daran gemessen, nun musst du es auch machen.

Diese Verpflichtung ist genau das, was ich brauche, um meinen Hintern hoch zu kriegen. Du vielleicht auch?

Ich hoffe, die neue Arbeit erfüllt Deine Erwartungen. Es ist toll, dass Du so schnell etwas Neues gefunden hast. Aber tu Dir einen Gefallen und erwarte nicht so/zu viel.

Ich bin auch immer sehr ehrgeizig und ambitioniert gewesen und spüre jetzt, wie gut es tut, dass es einfach friedlich ist. Nicht mehr und nicht weniger mit netten Kollegen im direkten Umfeld. Intellektuell nicht sonderlich anspruchsvoll, aber so langsam fange ich nach fast einem 3/4 Jahr an, mich wieder anders aufzustellen und deutlich zu machen, dass bei mir mehr geht und ich mehr will.

Wenn Du nicht zu viel erwartest, kannst Du positiv überrascht und nicht enttäuscht werden.

So, muss zur Hautkrebsvorsorge.

Guten Morgen ihr Lieben.

Ich bin seit gestern in Münster, Sightseeing und komm erst heute zum Nachmittag hin nachhause.

Ich melde mich dann bei euch respektive zu euren Nachrichten.

Liebe Grüße Grace

Hallo @Grace_99 ein toller Beitrag von dir, ich erkenne mich teiweilse in deinen ansichten wieder.

meine trennung ist jetzt 7 wochen her und gefühlt liegen jahre zwischen mir und der beziehung. er war meine erste beziehung nachdem sich der vater meiner tochter nach 9 jahren beziehung (davon 3 jahre verheiratet) urplötzlich wegen einer andren getrennt hat. ich bin in ein tiefes loch gefallen nach dieser Trennung, vor allem weil es so plötzlich und für alle unerwaret kam. ich war dann ein halbes jahr single und das war die schwärzeste zeit in meinem leben. ich musste meine geliebte wohnung aufgeben, meine kleine musste die kita wechseln und ich bin in eine kleine wohnung gezogen in die ich eigentlich nie wollte. habe dann diverse one night stands gehabt weil ich wieder leben wollte aber eigentilch wollte ich nur geliebt werden. dann habe ich meinen jetzigen ex kennengelernt und ich wollte unbedingt diese beziehung. um nicht mehr allein zu sein und wieder eine familie zu haben. am anfang hatte ich totals gefühlschaos und habe es nicht verstanden. ich wollte einfach daran festhalten. er hat mich mehrfach betrogen, ich habe alles mitgemacht.

vor über einem jahr standne wir bereits kurz vor der trennung. und ich weiß noch wie ich heulend bei meinen eltern gesessen habe und gejammert habe das ich nie wieder single sein will und nicht wieder in dieses hamsterrad will auf der suche nach einer neuen beziehung. und habe meinen partner dann als BAN angesehen (Besser Als Nix).

Jetzt ist die trennung 7 wochen her und ich bin so froh allein zu sein. keine lügen mehr, kein betrügen, keine rücksichtnahme, keine schlechte laune des anderen ertragen, keine rechtfertigungen. und ich mache jetzt dinge bewusst alleine (alleine im theater, im kino usw.) einfach weil ich die dinge machen will und nicht darauf verzichten möchte nur weil die anderen keine zeit haben. meine freunde haben allgemein nicht viel zeit, sind alle in beziehungen oder haben familie. da kann ich nicht viel von ihnen erwarten. und obwohl ich vor ein paar wochen noch mit einem mann geschrieben und mich getroffen hat der eigentlich ein traummann ist, der die gleichen ansichten udn erfahrungen wie ich gemacht hat und in mich verliebt war, habe ich ihm letzte woche den laufpass gegeben. weil ich gemerkt habe das ich dafür nicht bereit war und ich mich nicht wieder in die nächste beziehung stürzen möchte aus angst vor dem allein sein. ich muss lernen grenzen zu setzen, MEINE Grenzen. vielleicht wird es mit diesem mann noch was aber ich habe mir selbst als zeitpunkt den August/september gegeben, an dem ich Ihn VIELLEICHT wieder kontaktiere. und wenn ich mich dann noch nicht bereit fühle, dann eben nicht

am montag habe ich eine erste größere aufgabe bewältigt. ich bin allein mit meiner tochter über 120 km (eine fahrt) über die autobahn zu einem parkfest gefahren weil dort eine sehenswürdigkeit war die ich mir schon ewig ansehen wollte. am tag vorher habe ich die ganze zeit geschwankt zwischen - ich mache es - ich mache es nicht. am tag direkt hatte ich dann morgens noch einen streit mit meiner tochter und war kurz davor nicht zu fahren einfach weil ich dachte: jetzt haben wir uns schon gestritten, das wird sowieso nichts, du kannst das nicht. und meine tochter hat mich dann überzeugt doch zu fahren. und soll ich dir was sagen: ich bin froh das ich es gemacht habe: es hat mich wieder in meiner persönlichkeit weitergebracht und auch meiner tochter näher gebracht. sie hat gesehen das sie auch mit mama weit fahren udn tolle sache erleben kann.

heute abend geh ich wieder in mein fitnessstudio zu einem kurs und danach in die saune. einfach weil ich es ausprobiern will ob der kurs etwas für mich ist. ohne erwartungen.

meine wochenenden plane ich bereits anfang der woche durch um nicht in ein gefühl der leere zu kommen. mein kommendes wochenenede habe ich komplett für mich alleine geplant. ausflug zum hofladen, nachmittags sport, abends hobby (häkeln und malen nahc zahlen). jetzt hat mich eine freundin gefragt ob ich mit zum CSD komme und ich musste meine planung regelrecht freischaufeln um mitgehen zu können. und habe ihr auch gesagt das ich nur mitkomme wenn gutes wetter wird. denn wenn schlechtes wetter ist hätte ich mich zuhause gemütlich auf die couch gelegt. man muss auch lernen nein zu sagen

aber ich bin auch immer noch auf der suche wie ihr andern zu euch selbst zurückfindet. vielleicht habt ihr noch mehr tips?

Liebe Katja260488,

eine sehr interessante und sehr gut geschriebene Geschichte.


VG Holzer60

Ihr Lieben... Bin aus Münster zurück. Ich bin ziemlich ko und werde doch nicht mehr heute schreiben...

Ich sortiere noch.

Seid lieb gegrüßt.

Guten Morgen.

Wie geht es mir? Gute Frage, die ich weder mit gut, geht so, schlecht beantworten kann.

Mir taten die 2 Tage auswärts gut. Eine interessante, schöne Stadt. Viel gesehen, hätte noch mehr Zeit da verbringen können um alles zu besichtigen.

Es war irgendwie schon komisch mit jemanden anderen da zu sein. Manchmal bin ich traurig geworden, aber irgendwann konnte ich das ganz gut abstreifen.

Ich habe viel geredet, zugehört. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich es bin die da redet, also die Grace, die so lang verschüttet war, die nicht bewertet wird und hinterher ins kreuzverhör genommen wird. Das hat mir Sicherheit gegeben, dass ich ja doch noch die sein kann, die ich ansich bin.

Ich habe für mich gemerkt, dass es wichtig und gut ist auf mich selbst zu hören und meinen Prinzipien treu zu bleiben, egal ob das Gegenüber das gut findet oder nicht.

Ich glaube das hat mir sehr geholfen einen Teil meiner Stärke wieder zu spüren.

Mein Gegenüber hat auf Augenhöhe mit mir geredet und wir haben wirklich gute und sehr offene Gespräche geführt.

Auf der Rückfahrt haben wir fast 4 Stunden nur geredet und auch gelacht, das hatte ich lang nicht mehr.

Ich konnte einiges für mich reflektieren und muss das für mich sacken lassen.

Ja, die 2 Tage waren sehr wichtig für mich.

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Ich glaube nicht das ich in Selbstmitleid zerfliesse, aber ich weiß wie du lieber @Holzer60 das meinst. Mir nützt es auch nichts zu schauen wem es schlechter geht, ich schau auch nicht wem es besser geht, da ich zu sehr damit beschäftigt bin zu gucken wie ich den Weg zu mir finde, ich ziehe keine Vergleiche.

Was @KBR schrieb ist schon sehr sinnig, ich sollte mich darauf konzentrieren was bereits in mir vorhanden ist. Eine Idee wie sich das anfühlt hatte ich die letzten 2 Tage.

Liebe @Penny79 Miniaturstädte finde ich gar nicht mal so schlecht. Weißt du warum? Geduld. Dafür braucht es Geduld und die geht mir so ab. Das kann daran geübt werden und man sieht den Fortschritt.

Ich habe heute Abend Therapie und ich habe wirklich etwas Muffe davor. Es geht ums eingemachte und das tut ja trotz allem weh.

Liebe Carlaa und Katja, vielen Dank für eure Beiträge, es tut gut zu wissen das es andere gibt, die ihre Erfahrungen teilen.

Zitat von Grace_99:

Es war irgendwie schon komisch mit jemanden anderen da zu sein

Klapperst du nun alle Städte ab, wo du einst mit ihm warst, um Erinnerungen zu überschreiben?

Nimm auch andere Städte ins Visier um gänzlich neue Erfahrungen zu machen, es täte dir sicherlich auch gut.

Zitat von Grace_99:

Ich habe viel geredet, zugehört. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich es bin die da redet, also die Grace, die so lang verschüttet war, die nicht bewertet wird und hinterher ins kreuzverhör genommen wird. Das hat mir Sicherheit gegeben, dass ich ja doch noch die sein kann, die ich ansich bin.

Sicherlich bist du noch da, die Grace, die es einst gab. Die mit sich noch im Reinen war, wenn auch schon mit Vorbelastungen.
btw - es dir gut tut, solches zu tun, tu es öfter.
Tu dir Gutes!

Zitat von Grace_99:

Ich habe für mich gemerkt, dass es wichtig und gut ist auf mich selbst zu hören und meinen Prinzipien treu zu bleiben, egal ob das Gegenüber das gut findet oder nicht.

Ich glaube das hat mir sehr geholfen einen Teil meiner Stärke wieder zu spüren.

Ich finde deine Stärke gut, besonders wenn sie dich umschließt und umfließt.

@KBR

Bezüglich der Arbeit...

Ich habe, so denke ich, da das Los gezogen, weil ich da komplett neu anfangen werde mit 2 Chefs, die das Büro bis dato mit studentischen Kräften besetzt haben und merken, dass das nicht funktioniert und sie jemanden brauchen, der Ahnung und auch die Kompetenz hat - Ich.

Ich steige also nirgendwo ein, wo alles seit 20 Jahren so und ja nicht anders gemacht wird, sondern wo ich mich einbringe, meinen 'Stempel' aufsetzen werde. Das wird mir viel meiner alten Stärke wieder geben.

Ich habe nächste Woche ja den Termin für Tattoo Nr. 6. Es wird u. a. auch Text mit eingefügt. 'Stay strong'. Ich frage mich, stay strong oder be strong? Oder doch eher brave? Ich weiß gerade nicht was besser zu mir passt. Ich muss da noch mal drüber nachdenken.

@mcteapot Ich war noch nie in Münster, die Trauer war eher ala darauf bezogen, weil ich Städtetrips immer mit ihm gemacht habe.

Rom, Paris, London, Wien, Bern du hast noch viel vor


Ich komme auch bald in deine Ecke

Zitat:

ich habe nächste Woche ja den Termin für Tattoo

Ich habe am 30.5. Vorgespräch für mein 4tes

London habe ich gelebt, ist meine Seelenheimat, da versuche ich mindestens 1 x im Jahr zu sein. Wien kenne ich schon, Paris auch.

Barcelona würde ich gern kennenlernen.

Ich würde gern so viel Neues wie geht in mir aufnehmen, ich glaube, ich brauche das zurzeit. Das ist ja auch meine Frage, wie finde ich mich...

Zitat von Grace_99:

ich glaube, ich brauche das zurzeit. Das ist ja auch meine Frage, wie finde ich mich...

Finde dich, indem du hinaus ziehst

Aber um Ende Juno Anfang Juli bitte in HH sein

Ja ich muss wirklich herausfinden was gut für mich ist und was mich an die Grace erinnert oder zurück finden lässt.

Solange es nicht der 23.06. ist, müsste es klappen.

29.6. fliege ich zu Euch meine

Hallo Grace, es ist super, dass Du diesen Ausflug gemacht hast.
Freue mich schon darauf eines Tages hier von Dir zu lesen war alleine ....
Auch wenn Du es im Moment nicht für möglich hälst. Zeit mit sich selbst verbringen ist wichtig und erdet.
Solonely