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Wie kann ich dich endlich gehen lassen?

E
Hey,
ich war über einem Monat stiller Mitleser dieses Forums und habe mich nun entschieden endlich hier auch mal aktiv zu werden.
Als erstes möchte ich aber mal allen Danken, die hier immer wieder ihre Geschichten erzählen und denjenigen die immer mit Rat und Tat ihnen zur Seite stehen, das hilft glaube ich mal jedem einzelnen in dieser Zeit.

Nun zu meiner Geschichte:

Ich hoffe das ließt sich überhaupt irgendjemand durch, solang wie das geworden ist, dafür möchte ich mich bereits im Vorfeld entschuldigen

1. Die Trennung:

Meine Exfreundin (25) hat sich von mir (25) vor ca. 1/1/2 Monaten, nach 3 jähriger Beziehung getrennt. Es war eine einvernehmliche Trennung, da wir uns 6 Tage davor mal wieder wegen Kleinigkeiten gestritten hatten, weshalb sie über das Wochenende zu ihren Eltern gefahren ist. Nachdem sie wiedergekommen war in unsere gemeinsame Wohnung, wollte sie sich eigentlich trennen, ich konnte sie aber nochmals vom weitermachen überzeugen. Doch bereits am nächsten Tag habe ich selbst erkannt, das dies nicht möglich ist, da ich diese Situation nicht mehr aushalten konnte und auch keine Kraft hatte weiter zu kämpfen.
Nachdem wir gemeinschaftlich beschlossen haben das wir uns trennen, haben wir einen wunderschönen Abend miteinander verbracht, Wein getrunken und ich glaube eines der ehrlichsten und offensten Gespräche geführt, das wir seit langem hatten. Ja ich war erleichtert über diesen Schritt, da wie eine Last von mir abgefallen war und ich durchatmen konnte. Die nächsten zwei Wochen waren immer wieder seltsam, da wir weiter zusammen wohnten (ich im Wohnzimmer und sie im Schlafzimmer), aber wir begegneten uns immer wieder und Sonntags kochten wir gar gemeinsam. So richtig Abstand stellte sich erst über Weihnachten und Silvester ein, da wir (bis auf Weihnachtsgrüße und Neujahrsgrüße) nichts voneinander hörten. Dies war zwar einerseits hart, aber auch gut um sich über alles klar zu werden und zu reflektieren. Nach Neujahr verbrachte sie nur noch eine Nacht in der Wohnung, wobei ich ihr noch half die restlichen Sachen zu verpacken und zog dann am 03. Januar aus. Ich selbst bleibe in der Wohnung wohnen und lebe demnächst mit einem Kumpel in einer WG hier weiter. So konnte ich zwar bis jetzt mit der Beziehung an sich abschließen und habe dies auch getan, aber sie als Menschen zu verlieren, das geht bis jetzt einfach weder in mein Herz, noch in meinem Verstand ein. Natürlich hoffe ich immer noch, das man doch nochmal zueinander findet, aber tief in mir drin sagt mir immer wieder die Vernunft, das dies nie geschehen wird.

2. Trennungsgründe:

Sie sagte mir das sie mich in den Tagen bei ihren Eltern nicht vermisst habe, ja sie an mich gedacht und wie es mir geht, aber nicht vermisst. Daher schlussfolgerte sie das ihre Gefühle nicht mehr ausreichen um weiter zu kämpfen. Dies hat mich natürlich bis ins Mark getroffen, da ich sie einfach nur schrecklich vermisst habe, aber dennoch musste ich es akzeptieren und mir selbst eingestehen das ich selbst keine Kraft mehr hatte um zu kämpfen.
Nachdem ich nun Wochenlang darüber nachgedacht habe, wundert mich ihre Reaktion nicht. Ich habe mich in den 3 Jahren massiv gehen lassen (hab 30kg zugenommen, mich teilweise tagelang nicht rasiert,...), hab ihr kaum gezeigt was sie mir bedeutet (hab es ihr weder gesagt, noch gezeigt), hab sie teilweise abgewiesen oder ihr irrationale Dinge vorgeworfen mit denen ich eigentlich unzufrieden an mir war. Ich habe einfach geglaubt ich habe sie für immer erobert und kann sie nicht verlieren. Hinzu kommt noch das ich nur noch bis September studiere und nicht weiß wie es danach weitergehen soll, sie hingegen weiß genau wie es für sie weitergeht. Ihr Problem war, das sie nicht wirklich über ihre Gedanken und Gefühle mit mir reden konnte, wobei ich hier auch sagen muss, das ich sie teilweise dazu gedrängt habe (da würde ich auch dicht machen)
Unterschwellig hat sie mich immer wieder darauf aufmerksam gemacht, aber ich habe es einfach nie gecheckt.
Das soll jetzt keine Ausrede für mein Verhalten sein, das ich zutiefst bereue und mir glaube ich auch nie wirklich verzeihen kann, aber seit ca. 1/1/2 Jahren leide ich unter lethargisch-depressiven Verhalten, das ich zwar erkannt habe, aber nichts dagegen tun konnte. Das habe ich ihr ca. eine Woche nach der Trennung auch gestanden, warum weiß ich bis heute nicht.
Mittlerweile habe ich all diese Fehler erkannt und versuche sie an mir und vor allem für mich zu ändern. Ich habe mittlerweile durch Sport und Ernährungsumstellung 15kg abgenommen, habe mir neue Aufgaben und Hobbys gesucht, bin noch in psychologischer Beratung und bin heute wieder ein lebenslustiger, optimistischer, geselliger, starker und teilweise auch selbstbewusster Mensch geworden, ein Mensch der ich immer sein wollte. Daher weiß ich auch, das ich diese Beziehung so wie wir sie in den letzten 2 Jahren geführt haben, nicht nochmal will, da ich mich selbst viel zu stark aufgegeben habe.

Ich kann an dieser Stelle nur allen raten, die nicht wissen wie es weitergehen soll, sich durch Sport, neue Träume und Ziele oder der Verwirklichung alter Vorhaben neu zu finden, wieder in sich selbst zu Ruhen und so wieder glücklicher zu werden. Ihr seid alle starke Menschen, die auf niemanden anderen angewiesen sind, um glücklich zu sein.

3. Die Beziehung:

Wir haben uns im August 2011 über Freunde richtig kennen gelernt, kannten uns aber bereits davor flüchtig. Nachdem wir gemeinsam meinen Geburtstag gefeiert hatten, fingen wir an uns zu schreiben und dann auch zu treffen. Es war eine wunderschöne und traumhafte Woche. Da ich aber nach der Woche für eine Woche zu meiner Schwester nach Italien gefahren bin, lief nichts in der Zeit außer Reden (einfach um keine falschen Hoffnungen zu schüren). Doch während meines Urlaubs in Italien haben wir jeden zweiten Tag über zwei Stunden telefoniert und schlussendlich hat sie mich am Tag meiner Ankunft Abends vom Bahnhof abgeholt. Wir sind dann zu mir, haben uns ans Flussufer gesetzt und eine Flasche Wein getrunken und dieser lauen und romantischen Septembernacht. Auch hier lief nichts, da sie am nächsten Morgen ins Praktikum musste. Aber es knisterte gewaltig zwischen uns beiden. Nachdem ihr Praktikum vorbei war, bin ich zu ihr gefahren und wir haben uns den ganzen Abend nur geküsst, es war einfach nur Bauchkribbeln pur.
So kann unser erstes gemeinsames Jahr als Traumhaft, glücklich und einfach nur perfekt (zumindest liebestechnisch) beschrieben werden. Doch einfach war es nicht, denn als ihr Praktikum vorbei war, begann ich mein Praktikum, hinzu kamen Stressfaktoren in unseren WG's, wobei sie dann ausziehen wollte. Daher beschlossen wir im August 2012 zusammenzuziehen, da sie Probleme hatte und in unserem Freundeskreis alle zusammengezogen sind. Aber richtig überzeugt war davon weder sie noch ich (wie ich heute erkennen musste). In dieser Zeit habe ich mich meist von Meinungen und Gedanken meines Umfeldes leiten lassen und nicht auf meine eigenen gehört.
Daher hatten wir hier auch den ersten großen Streit, sie beteuerte mir immer wieder, das sie mit mir zusammen ziehen will, aber als es darum ging ihren Eltern davon zu erzählen, wollte sie einen Rückzieher machen. In diesem Moment habe ich mich einfach verraten und allein gefühlt, aber wir haben die Kurve bekommen und sind im Januar 2013 zusammengezogen. Anfangs war es traumhaft und fühlte sie wie die Vollendung unserer gegenseitigen Liebe an. Doch nach einem halben/dreiviertel Jahr begann meine Lethargie, ich habe mich immer wieder gefragt ob es das für mich jetzt gewesen sein sollte (zusammen zu leben wie ein altes Ehepaar), wir haben uns immer gesehen, egal ob zu Hause, in der Uni oder bei der Arbeit. Bis auf seltene Ausnahmen haben wir größtenteils nur Fernsehabende gemacht. Schlussendlich verbrachten wir in unserem letzten Beziehungsjahr auch noch fast jeden Tag miteinander, ohne das einer mal für ein paar Tage nach Hause zur Familie fährt.
Was so traumhaft und magisch begann, endete so traurig und tragisch. Dabei ist sie die Frau, mit der ich eigentlich alt werden wollte, mit der ich Zukunftspläne hatte, die ich Liebe so wie sie ist, auch wenn ich ihr das gerade in letzter Zeit nicht gezeigt habe.
Ja unsere Zukunftspläne haben sich geändert, sie möchte gern an der Uni bleiben, doch das hat mich nie gestört, bis ihre Eltern mit mir darüber geredet haben und ich ihr alle Standpunkte (also Pro und Contra) offen dargelegt habe. Damit wollte ich einfach nur, das sie sich absolut sicher ist, aber es heißt ja der Überbringer schlechter Nachrichten wird enthauptet
In unseren Diskussionen hatte sie auch immer das Gefühl, das ich sie ändern wollte, dabei wollte ich mich eigentlich ändern.

Ich weiß das ich diese Beziehung und diese Liebe selbst auf dem Gewissen habe, allein diese Schuld bürgt schon immer viel Last, aber ich ändere mich und will soetwas keiner anderen Frau nochmal antun. Zur Erinnerung daran, steche ich mir in den kommenden Wochen ein Tattoo auf den Unterarm, so das ich jeden Tag an dieses neue Lebensmotto erinnert werden.

Doch all dies nützt leider nichts, noch immer habe ich Hoffnungen, noch immer Hänge ich an ihr als Mensch, noch immer Liebe ich sie, doch ich weiß das es kein zurück geben wird und will sie einfach nur gehen lassen, doch weiß leider nicht wie.

20.01.2015 20:38 • #1


Traurige maus
hallo

deine geschichte war wirklich super beschrieben.

das mit dem liebeskummer ist so eine sache an der wir alle zuknabbern haben

deine verstand sagt dir das eure entscheidung war aber dein herz sagt etwas anderes...ich denke auch das geht den meisten hier so...

es ist schwierig aber es wird mit der zeit leichter. ich würde dir raten erstmal auf abstand zu waren bist du wider einen klaren verstand hast...wenn du dann über diese beziehung weg bist spricht doch nichts dagegen ihr freundschaft anzubieten oder?
du musst das denke ich erstmal verinnerlichen das es wirklich vorbei ist...

21.01.2015 13:59 • x 1 #2


A


Wie kann ich dich endlich gehen lassen?

x 3


Traurige maus
sorry was hab ich da für ein durcheinander geschrieben...

BeitragVerfasst am: 21.01.2015, 12:59 Titel:
hallo

deine geschichte war wirklich super beschrieben.

das mit dem liebeskummer ist so eine sache an der wir alle zuknabbern haben kopf gegen die wand

deine verstand sagt dir das eure entscheidung richtig war aber dein herz sagt etwas anderes...ich denke auch das geht den meisten hier so...

es ist schwierig aber es wird mit der zeit leichter. ich würde dir raten erstmal auf abstand zu bleiben bist du wider einen klaren verstand hast...wenn du dann über diese beziehung weg bist spricht doch nichts dagegen ihr freundschaft anzubieten oder?

so jetz ist alles richtig sorry nochmal..bin bisschen durcheinander heute

21.01.2015 14:02 • #3


E
Hey,

danke dir für die Antwort.

Ja ich weiß schon das es wohl noch eine ganze Weile dauern wird, bis ich sie auch im Herzen los lassen kann, aber diese ständigen Hoffnungen machen mir einfach zu schaffen und das obwohl ich weiß das sie unbegründet sind.

Das mit dem Abstand wäre schön, ist aber aktuell nicht so richtig möglich, da wir immer mal wieder (meistens einmal die Woche) schreiben müssen, wegen Wohnungsangelegenheiten, Post, usw. Ansonsten versuch ich schon ihr aus dem Weg zu gehen, da wenn ich sie sehe mein Herz fast explodiert und droht herauszuspringen um zu ihr zu kommen. Das halte ich einfach nicht aus.

Als wir uns das letzte mal gesehen haben, war es ähnlich, aber wohl auch weil sie so traurig ausgesehen hat, das ich sie am liebsten in den Arm genommen hätte, bis dahin hatte ich auch geglaubt das ich das gut weggesteckt hab. Nun weiß ich aber, das es eben leider nicht so ist.

Gibt es irgendetwas, das es leichter macht?

21.01.2015 20:30 • #4




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