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Wie soll ich damit klarkommen

T
Hallo liebe Forenmitglieder,
Ich hab eine etwas ungewöhnliche Trennung erfahren und weiss nicht wie ich damit klarkommen soll. Ich war mit meinem Freund 2,5 Jahre zusammen. Das erste halbe Jahr war sehr schön, da beschlossen wir zusammen zu ziehen. Mitten zwischen neuen Mietvertrag unterschreiben und alte kündigen bekam ich die Nachricht Verdacht auf Eierstockkrebs. Ich kam in Kh und mir würden die eierstöcke raus genommen. Zum Glück stellte es sich raus das es gutartig war.
Aber jetzt begannen unsere Probleme. Das letzte woran ich jetzt dachte war S., was mein Freund nicht verstehen könnte, weil wir vorher ein reges S. hätten. Er übte mehr und mehr Druck auf mich aus und Verstand nicht das es mit Druck nicht funktioniert. Seitdem haben wir kein zufriedenstellendes S. hinbekommen. Ich hab immer wieder versucht mit ihm zu reden, das der Druck da raus muss. In der Zeit haben wir auch immer mehr gestritten.
Nach 1,5 Jahren kam er plötzlich mit zwei meiner Kinder ( beide erwachsen ) nicht mehr klar. Mein Sohn (20) der bei uns gewohnt hat war ziemlich bequem und machte keine Anstalten sich einen Job zu suchen. Das hat mich auch ziemlich geärgert und ich hab mein Sohn immer wieder aufgefordert sich einen Job zu suchen. Mein Freund aber wollte das ich ihn aus der Wohnung werfe. Vor einem halben Jahr ist mein Sohn dann ausgezogen und hat auch einen festen Job.
Auch mit meiner Tochter (28) hat er immer wieder Streit angefangen.
Er bekam regelmässig Wutanfälle, manchmal wegen Kleinigkeiten. Es könnte passieren das er in den Nachrichten was hörte worüber er sich regelrecht in Rage ärgerte. Hierfür könnte ich kein Verständnis aufbringen.
Am Jahresanfang war unsere Beziehung so festgefahren, seine Wutausbrüche, kaum noch S. und unsere Streitereien, das ich nochmals versuchte ein Gespräch zu führen. Vor allem die Wutausbrüche könnte ich nicht ertragen, da diese auch gegen mich und meine Kinder gingen. Mein Sohn hatte damals ziemlich Übergewicht den nannte er nur noch Fetti. Das tat mir sehr weh. Ich schlug ihm eine Therapie vor, davon wollte er aber nichts wissen. Versprach aber was zu ändern. Hat leider nur 3 Tage angehalten. Ich hatte mittlerweile überhaupt keine Lust mehr auf S. Handlungen bei so einer schlechten Grundstimmung. Er aber sagte er braucht das. Nachmittags flippte er aus und abends wollte er S.. War für ihn völlig ok und normal.
Ich hab lange überlegt wie wir das wieder hinbekommen. Im April haben wir uns eine Wohnung angeschaut weil wir umziehen wollten. Diese ist von der Genossenschaft und ich bin dort angemeldet. Als ich den Zuschlag für die Wohnung bekam beschloss ich alleine dort hin zu ziehen, aber die Beziehung auf keinen Fall beenden möchte.
Ich teilte meinem Freund mein Entschluss mit und erklärte ihm auch warum. Das unsere Beziehung festgefahren ist und es zu viel Streit, zu wenig S. und eine schlechte Grundstimmung herrscht. Ich wollte Abstand und das er etwas gegen seine Wutanfälle tut. Er wollte nicht das ich alleine ausziehe und hat auch prompt reagiert. Ist zur Caritas zu einer Therapeutin gegangen, wo ich beim 3. Termin auch mit ging. Hat mich dauernd angefleht das wir gemeinsam umziehen. Aber ich wollte erstmal Abstand und dann neu anfangen.
Alles sah gut aus. Er plante sogar wann wir bei wem in der Wohnung sind. Kurz vor meinem Auszug sind wir noch in Urlaub gefahren. Die Stimmung im Urlaub war aber eher schlecht. Er wollte den Umzug fahren hat mir aber im Urlaub immer wieder gesagt er würde mich hängen lassen. Also hab ich kurzerhand umgeplant und den Umzug ohne seine Hilfe geplant.
Kaum aus dem Urlaub gab es nur noch Streit. Er beschwerte sich das ich alles umorganisiert hab und er wäre den Umzug auf jeden Fall gefahren. Ich fühlte mich aber abhängig von ihm und da er ja von vornherein nicht wollte das ich ausziehe hatte ich Angst das er alles boykotiert. Er hat sich eh schon wie ein wandelndes Hb Männchen aufgeführt. Er hat alle niedergemacht (verbal) und alles schlecht geredet. Am Umzugstag hat er aus Wut gesagt das alles aus wäre. Ich war mittlerweile so genervt das ich am Umzugstag erstmal froh war raus zu sein.
Ich bin täglich bei meinem Freund in der Wohnung gewesen, aber kaum sah er mich brüllte er wieder los. Also hielt ich erstmal 3 Tage Abstand und versuchte es mit einer Mail. Ich schrieb ihm ob er jetzt wirklich alles aufgeben will weil wir eine Zeitlang nicht zusammen wohnen. Hab ihn an unsere Träume und Ziele erinnert. Er teilte mir auf diese Mail hin mit das er Zeit brauchte das zu überdenken.
5 Tage nach dieser Mail hab ich ihm dann geholfen einen Schrank aufzubauen. Als er immer wieder auf sein Handy schaute entdeckte ich eine andere Frau auf seinem Display. Natürlich hackte ich sofort nach, erst sagte er das hätte nichts zu bedeuten. Aber als ich nicht locker ließ hat er mir gesagt das sei eine Brasilianerin die ihm ein Freund vermittelt hat. Er kennt die Frau nur vom Foto aber es sei genau sein Beuteschema. Ich fiel aus allen Wolken. Er meinte meine Mail ist eine Woche zu spät gekommen. Er meinte ich hätte so viel für ihn getan (Er hatte am Anfang unserer Beziehung eine aussichtslose finanzielle Situation mit der er unter gegangen wäre und ich hab das alles für ihn geregelt) und hätte auch eine 2. Chance verdient, aber er will die Brasilanerin.
Klar hab ich schon mit meinem Auszug in Kauf genommen das die Beziehung zerbrechen könnte. Aber es hat nie Anzeichen gegeben das er gehen will. 3 Wochen vor meinem Auszug hat er mir noch gesagt wie froh er ist das er mich hat.
Und jetzt sitze ich alleine in der eigentlich viel zu Grössen Wohnung (3 Zi., 80 qm) für mich alleine. Und weiss nicht wie ich das alles verarbeiten soll. Ich bin einfach am Ende weil ich uns bis vor 1 Woche noch als glückliches Paar in der Zukunft sah.
Etwas Abstand und ein Neuanfang in Begleitung mit der Paartherapeutin hätte uns sicher geholfen, weil wir sonst gut harmoniert haben.
Leider etwas lang geworden aber ich musste das mal alles niederschreiben
LG Tina

07.08.2018 20:25 • #1


A
Zitat von Tina466:
Ich bin einfach am Ende weil ich uns bis vor 1 Woche noch als glückliches Paar in der Zukunft sah.
Etwas Abstand und ein Neuanfang in Begleitung mit der Paartherapeutin hätte uns sicher geholfen, weil wir sonst gut harmoniert haben.

Hallo Tina

machst du dir da nicht selbst etwas vor ? Dein Freund verhält sich wie ein Kleinkind, hat schon nebenher was laufen und läßt seinen Frust an dir ab und macht alles und jeden schlecht.
Was eure Köperlichkeiten angeht benimmt er sich auch sehr egoistisch und hat kein Verständnis für dich.
Solange er seine Rage nicht in den Griff bekommt und herumwütet wirst du sein Fussabtreter bleiben, dafür solltest du dir zu schade sein.
Ich kann nicht erkennen warum du dich zukünftig mit ihm als glückliches Paar siehst, selbst falls die Therapie etwas bringen sollte, wird es wahrscheinlich viel Zeit in Anspruch nehmen und er baggert schon längst eine Andere an.

Schaue nicht darauf was er sagt, schaue dir seine Handlungen an...

07.08.2018 23:13 • x 1 #2


A


Wie soll ich damit klarkommen

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poesine
Hallo,
nach einer Krebs-OP an seine eigenen Bedürfnisse zu denken und selbst nach Rumgebrülle Se. zu wollen zeigt viel von Egoismus aber sehr wenig von Liebe und Rücksichtsnahme.
Er geht dreimal zur Therapie und danach nicht mehr?
Meckert an deinen (!) Kindern rum und beschimpft sie sogar.#
Da muß ich dir als zweifache Mutter sagen: Meine Kinder gehen mir über alles und wenn sich mein Partner sich gegen sie stellt, dann stellt sich automatisch auch gegen mich.
Männer gibt es viele, aber meine Kids nur einmal.
Dann lässt er sich noch eine Neue vermitteln.
Na ja, wie er schon sagte: Sein körperliches Bedürfnis muß befriedigt werden.
Liebe ist wohl anders...
Insgesamt erwartet man von einem erwachsenem Mann doch seine Wut runterschrauben zu können, seine Probleme nicht nur kurzfristig anzugehen weil eine räumliche Trennung ansteht und seine krebskranken Partnerin mit Verständnis und Hilfe zur Seite zu stehen.
Vor diesem Hintergrund kann ich dir nur gratulieren diesen Menschen nicht mehr an deiner Seite zu haben.

07.08.2018 23:26 • x 1 #3


lenski
Puh, ein harter Brocken. Und ich glaube, dass Du die Vergangenheit etwas zu verschwommen siehst, obwohl Du hier alles klar deutlich schilderst.

Dein Text vermittelt den Eindruck, als sei über euch von Beginn an, das erste halbe Jahr mal außen vor gelassen, eine dunkle Wolke geschwebt. Und der Auslöser liegt hier nicht in deinem gesundheitlichen Problem (Wie geht es dir mittlerweile?), sondern darin, dass er offenbar nicht mit Konflikten und Situationen, die nicht nach seiner Nase gehen, klarkommt. Sehr egoistisch, wenn Du mich fragst.

Netter Versuch, die Therapie. Die sollte er auch tatsächlich weiterführen - nicht für euch, sondern für sich selbst.

Versuch' dein Leben zu leben. In einer neuen Wohnung. Gehe deinen Hobbys nach, lade dir Freunde in dein neues Zuhause ein, verbringe Zeit mit deinen Kindern schau', dass es dir gut geht.

07.08.2018 23:34 • #4


D
Sorry, aber das klingt nicht gut.
Das wird nix.
Das weisst Du aber auch innerlich ganz genau?
Es passt einfach nicht.
In der Liebe ist es simpel. Man begegnet sich und alles wird gut.
Ihr....seid eine fleischgewordene Katastrophe.
Da sieht doch niemand mehr etwas Gutes?
Du auch nicht, wenn Du ehrlich bist?
Kämpfe nicht weiter, denn Liebe bedeutet, dass das Licht auch ohne Streichholz leuchtet.

07.08.2018 23:35 • #5


M
Hallo, ich glaube du wünschst dir was, was an der Realität vorbei geht. Er hat ständig Wutausbrüche, meinst du die gehen einfach so nach ein paar Therapie sitzungen weg? Er beleidigt dein Kind, verletzt es und dich auch. Ich sehe da keine zukunft für eine GLÜCKLICHE Zukunft!

07.08.2018 23:39 • #6


Froschkönig
Zitat von Dattel:
Ihr....seid eine fleischgewordene Katastrophe


Sehr schön und passend geschrieben

07.08.2018 23:43 • #7


T
Danke für die ehrlichen Rückmeldungen. Ich sehe das genauso wie ihr, er war egoistisch, rücksichtslos und nicht kommunikationsfähig. Genaus die Dinge die er über mich behauptet.
Aber warum tut es trotzdem so weh? Ich müsste doch eigentlich froh sein, jetzt endlich mein Frieden zu haben.

08.08.2018 06:44 • #8


lenski
Es tut weh, weil Du ihn dennoch geliebt hast. Und Liebe lässt sich nicht immer rational erklären.

Du lässt gemeinsame Zukunftsvisionen los musst dich neu ordnen.

Du wurdest verletzt. Deine Kinder wurden verletzt.

Das alles sind ausreichend Gründe, weshalb es so sehr wehtut.

08.08.2018 06:55 • #9


H
Liebe Tina466,

Ich möchte mal mit dem Ende deines ersten Eintrages beginnen:

Zitat von Tina466:
Und jetzt sitze ich alleine in der eigentlich viel zu Grössen Wohnung (3 Zi., 80 qm) für mich alleine. Und weiss nicht wie ich das alles verarbeiten soll. Ich bin einfach am Ende weil ich uns bis vor 1 Woche noch als glückliches Paar in der Zukunft sah.


Also das kannst du doch nicht wirklich ernst meinen? Ich wundere mich ja immer wieder darüber, was Menschen anderen Menschen unter dem Deckmantel der Liebe so antun bzw. was Menschen bereit sind, im Namen der Liebe zu ertragen

Du wirst vermutlich auch eines Tages feststellen, dass es seinerseits keine wirkliche Liebe gewesen ist und dann wirst du eventuell sogar froh darüber sein, dass alles so gekommen ist.

Natürlich ist euer erstes halbe Jahr sehr schön gewesen, denn nachweislich ist es ganz genau jene Zeit, in der die Schmetterlinge noch so richtig fliegen. Es ist die allgemein bekannte Phase, wo sich die frisch Verliebten in einem Ausnahmezustand befinden und wo der Partner einfach nur perfekt und ohne jeglichen Makel scheint.

Nach sechs Monaten hält in der Regel der normale Alltag seinen Einzug und erst dann zeigt sich, ob aus der Verliebtheit wirklich Liebe wird und welchen Wert das Miteinander eigentlich tatsächlich hat. Nach diesen sechs Monaten sieht man den Partner nämlich nicht mehr durch die roasarote Brille, sondern ganz reell, also mit all seinen Stärken sowie Schwächen.

Wenn er sich nach deiner OP so gefühllos bzw. so egoistisch verhalten hat und sogar den S .. erpressen bzw. erzwingen wollte, dann muss er in seinem Leben ja wirklich sehr extrem bzw. sehr schräg unterwegs sein. Solche Denk- sowie Verhaltensweisen kann selbst ich als Mann absolut nicht nachvollziehen, zumal ich diese sehr als sehr bedenklich, abstoßend und gruselig empfinde. Für mich wirkt diese respekt- und würdelose Behandlung so, dass er dich lediglich als ein Objekt seiner Begierde betrachtet hat. Zu diesem Thema mit der Brasilianerin möchte ich mich lieber nicht groß äußern, denn dann müsste ich einige Seiten schreiben. Alleine der Begriff Beuteschema macht mich schon wieder fassungslos, da dieser Begriff ganz deutlich zeigt, wie abwertend er euch Frauen betrachtet.

Was die Probleme mit deinen Kindern betrifft, da fällt mir gleich garnix mehr ein und spätestens hier wäre meine Entscheidung gefallen und bei mir wäre da auch sofort Schicht im Schacht gewesen. Selbst wenn die Kinder bereits erwachsen sind, kann man so einen Umgang nicht dulden und schon garnicht zulassen.

Ich schreibe dir jetzt mal zwei meiner Lieblingssätze nieder, weil sie mir sehr wichtig sind.

Das Wichtigste, was ein Vater (Partner) für die Kinder tun kann, das ist, ihre Mutter zu lieben.

Kinder werden erst dann richtig glücklich sein, wenn es ihre Eltern auch sind (ihr Elternteil ist).

Wenn man diese beiden Sätze mit eurem Miteinander vergleicht, dann ist nicht nur einiges in Schieflage, sondern auch eine echte Belastung für alle Beteiligten gewesen. Seine krankhaften Ausbrüche, seine Beleidigungen sowie Erniedrigungen, sagen zudem sehr vieles über diesen Menschen aus.

Dies alles ist aber letztendlich genau der Grund dafür gewesen, dass dir dein Bauchgefühl geraten hat, alleine in die neue Wohnung zu ziehen. Mir ist natürlich vollkommen klar, dass es ihm absolut missfallen hat, denn damit hat er die Kontrolle und die Macht über dich verloren hat. Du musst dich nun nicht mehr abhängig fühlen, kannst jetzt sogar völlig eigene und völlig neue Wege gehen .

Liebe Tina466,

ich bin persönlich davon überzeugt, dass du die einzig richtige Entscheidung getroffen hast. Du solltest deine Kraft ab jetzt nur noch für dich und deine Kinder aufwenden. Der Tag wird kommen, wo du dir dafür selber dankbar sein wirst.

VG Holzer60

08.08.2018 09:13 • x 4 #10


T
Danke Holger für deine offenen Worte. Sie haben mich zum Nachdenken angeregt. Ja das denke ich auch das die einzige die in dieser Beziehung geliebt hat ich war. Ich hab selber schon öfters an Trennung gedacht, hab aber anscheinend ein Problem mit dem loslassen.

10.08.2018 16:40 • #11


A


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