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Wie soll ich die Situation einschätzen?

S
Meine Frau hat mich vor drei Wochen nach drei Jahren Ehe verlassen. Wir haben seit einem halben Jahr zusammen gearbeitet und sie wohnte von Anfang an mit in meiner Wohnung. Sie hat sich direkt nach der Trennung um eine neue Arbeitsstelle gekümmert und wir mussten uns von da an auch nicht mehr sehen. Meine Frau ist 24, ich bin 28. Wir waren kurz davor ein Haus zu kaufen. Wir hatten bis zuletzt keinen Streit und haben wie immer miteinander gekuschelt und geschlafen. Für mich gäbe es nie einen Grund zur Trennung. Mir ist in den Wochen vor der Trennung aufgefallen, dass sie sich distanziert. Rückblickend fällt mir auf, dass sie das bereits seit einem halben Jahr gemacht hat. Wir hatten in den letzten drei Wochen kaum Kontakt, nur damit sie ihre Sachen holen konnte, wenn ich nicht da war. Aufgrund von diversen Beraterseiten im Internet habe ich sofort mit der Kontaktsperre begonnen. Meine Frau kann nur schwer über Gefühle sprechen. Vor ein paar Tagen bin ich nach Hause gekommen und hatte einen 10-seitigen Brief auf dem Tisch liegen. Ihr tut alles so furchtbar leid aber sie hasst sich selbst dafür. Sie empfindet einfach keine Liebe mehr obwohl ich ihr absoluter Traummann bin und ich sie nicht besser hätte lieben können. Ich habe sie immer unterstützt und an sie geglaubt und durch meine bedingungslose Liebe zu dem gemacht was sie ist. Sie wird das alles wahrscheinlich schrecklich bereuen aber es sei mir gegenüber nicht fair mir länger etwas vorzuspielen. Sie vermisst mich schrecklich und es zerreißt ihr das Herz, wenn sie daran denkt, was sie mir antut. Seit sie weg ist geht es ihr aber auch besser, weil diese Last mich lieben zu müssen um jeden Preis weg ist.
Ich denke jetzt, sie ist noch sehr Jung. Ich war der erste Mann, der es ernst mit ihr gemeint hat. Die gemeinsame Arbeit (in meiner Firma) und das Haus (als nächstes Kinder) waren einfach zu viel, dafür dass sie sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher war. Sie hat vielleicht auch Angst etwas zu verpassen. Sie braucht jetzt etwas Zeit für sich um herauszufinden wer sie ist und was sie will. Aber ich denke mit ein bisschen Abstand wird sie merken was ihr fehlt und dann hoffentlich zurückkommen. Oder?

04.01.2017 22:47 • #1


Luto
Zitat von Steffen87:
Ich habe sie immer unterstützt und an sie geglaubt und durch meine bedingungslose Liebe zu dem gemacht was sie ist.

vielleicht ist an dem Punkt etwas nicht gut gewesen ...

04.01.2017 22:50 • #2


A


Wie soll ich die Situation einschätzen?

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S
Ja, sie war mein Lebensmittelpunkt. Ich habe alles immer mit dem Ansporn gemacht, dass ich ihr das Leben bieten muss, das sie als meine Frau verdient hat. Das wird mit der Zeit wahrscheinlich zu langweilig, wenn man genau weiß, dass der Partner einen nie verlassen oder betrügen würde. Aber das ist doch auch das kranke an der menschlichen Psyche. Wenn ich alles habe was ich brauche und genau weiß, dass es besser nicht sein könnte, dann verliert es seinen Reiz.

04.01.2017 23:02 • #3


S
Unsere Trennung ist jetzt auf den Tag genau drei Wochen her. Bis auf ein paar Ausnahmen hatten wir seither keinen Kontakt und haben uns auch nicht mehr gesehen. Seit genau einer Woche haben wir absolute Funkstille. Ich hasse diese Stimmungsschwankungen die mich seitdem begleiten. Den Schmerz spüre ich den ganzen Tag. Richtig schlimm ist es, wenn ich alleine bin. Manchmal wache wir nachts auf, weil ich meine sie atmen gehört zu haben. Wenn ich dann neben mich greife ist das Bett jedoch leer. Schlaflos liege ich oft stundenlang im Bett. Ich versuche zu begreifen, dass es wirklich aus ist. Aber es fällt mir so verdammt schwer. Dann habe ich wieder Phasen, wo es mir besser zu gehen scheint. Wo ich positiv denke und auch die negativen Seiten unserer Ehe belichte. Dann bin ich fast schon froh, dass es so ist. Aber diese Phasen halten nicht lange an. Ich vermisse sie so unendlich. Wann hört das endlich auf?

07.01.2017 12:11 • #4


S
Leute, eines müsst ihr mir jetzt bitte mal erklären. Meine Noch-Frau hat mir letzte Woche geschrieben, dass sie dieses Wochenende die letzten paar Sachen abholt und mir meinen Schlüssel dann in der Wohnung lässt. Hat sie auch getan. Ich sitze heute in der Firma und bereite alles für die nächste Woche vor. Plötzlich geht die Tür auf und sie steht vor mir. Hallo, ich will nur kurz meinen Arbeitsplatz räumen und bin dann wieder weg. Das hat sie dann auch getan. Sie hat mir dann auch den Firmenschlüssel zurückgegeben und ich habe sie rausgelassen. Wir haben kaum miteinander gesprochen, ich haben fragen nur mit ja oder nein beantwortet und sie ohne eine Blick wieder rausgelassen. Ich war stinksauer, wollte aber auch keine Diskussion anfangen. Wir hatten vereinbart, dass sie die Übergabe mit einer Mitarbeiterin macht, wenn ich nicht da bin. Sie ist ohne Vorwarnung reingeplatzt. Was soll das?

08.01.2017 17:46 • #5


Luto
Zitat von Steffen87:
Wir hatten vereinbart, dass sie die Übergabe mit einer Mitarbeiterin macht, wenn ich nicht da bin. Sie ist ohne Vorwarnung reingeplatzt. Was soll das?

Ich schätze mal, das ist ein Cocktail aus verschiedenen Motiven, dabei möglicherweise: Gedankenlosigkeit, Reinen-Tisch-machen-wollen, trotzdem nochmal kurz sehen, Machtdemonstration, Aktionismus ....

09.01.2017 10:26 • x 1 #6


G
Zitat von Steffen87:

Wir hatten vereinbart, dass sie die Übergabe mit einer Mitarbeiterin macht, wenn ich nicht da bin. Sie ist ohne Vorwarnung reingeplatzt. Was soll das?


Na ist doch nicht so dramatisch , ob sie nun dir oder der Mitarbeiterin den Schlüssel gibt . Sie wollte es vlt schnell hinter sich bringen . Hätte ja auch sein können , daß du gerade nicht im Büro bist .....

Dein Thread steht unter “ Ex zurück gewinnen “ ---- willst du das denn noch ?
Klingt alles nach deutlichem Ende .

09.01.2017 11:10 • x 1 #7


Drops07
Zitat von Steffen87:
Ich habe sie immer unterstützt und an sie geglaubt und durch meine bedingungslose Liebe zu dem gemacht was sie ist


Du hast sie gemacht zudem was sie ist, vergessen hast Du dabei das sie ein Eigenständiger Mensch ist, welcher sich alleine zu dem macht was er ist. Unterstützung ist gut, zuviel davon jedoch gibt dem anderen schnell das Gefühl weniger Wert zu sein, dann bricht der Partner meist aus. Evtl. ist ein Zusammen arbeiten dann ebenso noch mal so ein Punkt, 24/7 zusammen, konnte sie evtl. dann eben nicht sein wer sie ist, sondern eher so wie Du sie erschaffen hast...

09.01.2017 11:27 • x 1 #8


S
Zitat von Gracia:
Zitat von Steffen87:

Dein Thread steht unter “ Ex zurück gewinnen “ ---- willst du das denn noch ?
Klingt alles nach deutlichem Ende .



...wenn ich das wüsste!? Die ersten drei Wochen waren die Hölle. Aber mittlerweile bin ich einfach nur noch enttäuscht uns sauer. Die Art und Weise, wie schnell das alles ging und warum sie vorher nie etwas gesagt hat. Sie hat einfach den Kopf in den Sand gesteckt und als das nicht mehr geholfen hat, hat sie die Flucht ergriffen. Wir sind schließlich verheiratet und nicht nur Freund und Freundin. Zum anderen bin ich mega enttäuscht, weil sie nach der Trennung zwar zuerst bei einer Freundin gewohnt hat aber als sie da raus musste ist sie vorübergehend bei einem Bekannten eingezogen, der bereits mehrfach sein Glück bei ihr versucht hat. Weil sie da kostenlos wohnen kann und es nicht weit zur Arbeit ist... irgendwann wird er die Situation ausnutzen und sie ist einfach zu naiv um das einzusehen. Ich verstehe einfach nicht, wie sie mich so demütigen kann.

Zu Ihrem kurzen Besuch, sie wusste dass ich da bin, mein Auto stand davor. Ich schätze mal, die Kontaktsperre wollte sie auch nicht brechen und mir schreiben. Sie stand bestimmt auch 10 min davor, bevor sie reingekommen ist. Unterbewusst wollte sie mich sehen, wissen was ich mache und wie es mir geht. Aber ohne Voranmeldung vor mir zu stehen fand ich schon Respektlos.

Ja ich vermisse sie, sehr sogar. Aber ich kann mir nach diesen Aktionen ein Happy End nicht mehr vorstellen. Wie soll ich ihr je wieder vertrauen können? Was war ist definitiv Geschichte. Und ob ich dann einen Neuanfang riskiere, immer mit der Gefahr dass Sie mich wieder verletzt, ich weiß nicht. Schade um die wunderschöne Zeit und um die schönen Erinnerungen.

09.01.2017 18:15 • x 1 #9


S
Es wird immer seltsamer. Gestern haben wir uns verabredet, da wir wegen unserer Trennung zum Notar müssen. Ich hatte panische Angst vor dem Treffen. Angst dass ich irgendwas neues erfahren muss oder dass sie die ganze Geschichte locker weg steckt und ich der gequälte bin obwohl ich ihr mit diesem Notartermin zeigen wollte, dass es mir auch ernst ist. Aber es kam alles anders als erwartet. Wir waren uns nach zehn Minuten einig. Und obwohl ich den Abend damit beenden wollte, fing sie an zu erzählen und zu reden. Über Gott und die Welt, was sie so macht und was sie vor hat. Ich habe nichts hinterfragt, nur zur Kenntnis genommen und auch ein wenig über mich erzählt. Der Bekannte, bei dem sie wohnt ist ständig auf Montage und da er wieder mit seiner Freundin zusammen ist, wohnt diese auch wieder in seiner Wohnung. Das sind Dinge auf die ich sie niemals angesprochen hätte aus Angst vor einer weiteren schmerzhaften Wahrheit. Sie hat mehrmals angefangen zu weinen, ich war die ganze Zeit über sehr gefasst und locker. Es war ein schöner Abend, mal abgesehen von der Tatsache, dass wir uns gerade von einander verabschieden müssen.
Der Abend hat mich sehr verwundert, auch weil Sie ihren Ring noch immer trägt obwohl ich meinen schon lange abgelegt habe. Und als ob das nicht verwirrend genug gewesen wäre, hat sie mir heute per SMS geschrieben, was sie so macht. Ich habe jedoch nicht geantwortet. Wir wollen beide keine Freundschaft, so fühlt es sich jedoch gerade an.
Meine beste Freundin hat mir dazu folgendes gesagt: ...Ich soll aufhören mir Hoffnungen machen zu lassen. Klar hat sie damit nicht abgeschlossen aber sie hat sich dennoch dazu entschieden mich zu verlassen, wohl überlegt. Sie will einfach nur ihren besten Freund nicht verlieren. Das bin ich jedoch nicht sonder ihr Ex-Mann und sie soll die Trennung genauso akzeptieren wie ich. Wir werden beide sehr vieles vermissen aber das heißt nicht, dass sie zurückkommen wird. Ich werden den Kontakt zu ihr auch weiterhin meiden. Obwohl ich mir schon ein klein wenig Hoffnungen habe machen lassen.

12.01.2017 23:16 • #10


Drops07
Mag auch gut sein, dass Deine Frau noch tiefere Gefühle für Dich hegt....wenn man sich Deine Aussage anschaut:

Zitat:
die gemeinsame Arbeit (in meiner Firma) und das Haus (als nächstes Kinder) waren einfach zu viel


könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie von gewissen Dingen erdrückt wurde, sich mit der Trennung davon eben befreit hat. Wäre für Dich dann die Frage, könntest Du Dir vorstellen, die Beziehung auf eine andere Ebene zu stellen? Bzw. könntet ihr beide dieses? Zurück kommen, in der Form welche ihr hattet, dies wird sicher nicht geschehen aber evtl. könnt ihr gemeinsam einen ganz neuen Weg finden, einer auf welchem sie dann auch sie sein kann....

13.01.2017 11:54 • x 2 #11


S
Vielen Dank, genau das möchte ich ihr sagen aber ich habe Angst, dass es dafür noch etwas zu früh sein könnte. Außerdem möchte ich mir keine falschen Hoffnungen machen, da es mir zur Zeit wirklich wieder besser geht.

Ich möchte nicht, dass sie sich meldet nur um ein bisschen Kontakt zu halten. Ich möchte ihr eigentlich nur sagen, pass auf, es ist doch ganz einfach so, du wolltest keine Nähe mehr zu mir sondern Distanz, deshalb hast du dich von mir getrennt und bist ausgezogen, womit es dir jetzt besser geht. Wir wollen beide keine Freundschaft, was du aber gerade versuchst aufzubauen, wenn auch unbewusst. Ich mag dich auch sehr und auch für mich ist die Situation schwer, ich bin aber nicht dein Freund, ich bin dein Ex-Mann. Du vermisst jetzt unsere gemeinsame Zeit aber vermisst du auch mich als Person? Darüber solltest du dir Gedanken machen. Und deshalb ist Kontakt das letzte was uns beiden hilft, deshalb möchte ich das auch nicht. Bitte verstehe das.

Und auf der Anderen Seite bin ich der Meinung, dass die Firma, das Haus usw. uns erdrückt haben. Deshalb ist unsere Beziehung gescheitert. Ich denke jedoch auch, dass uns weiterhin tiefe Gefühle füreinander verbinden. Vielleicht können wir auf einer ganz anderen Ebene neu anfangen, ohne gemeinsame Wohnung, ohne gemeinsame Arbeit, ohne Haus und Kinder. Auf einer Ebene in der du ganz du selbst sein kannst.

13.01.2017 12:34 • #12


Drops07
Zitat von Steffen87:
Außerdem möchte ich mir keine falschen Hoffnungen machen


Dann mache Dir einfach keine Hoffnungen, nur schlimmer kanns am Ende ja nun auch nicht werden. Entweder ihr findet wieder zusammen und gestaltet Euer gemeinsames Leben um oder es geht eben jeder für sich alleine weiter seinen Weg.

Zitat von Steffen87:
Wir wollen beide keine Freundschaft, was du aber gerade versuchst aufzubauen, wenn auch unbewusst.


Damit unterstellst ihr erst mal etwas, an der Stelle sprichst Du erneut wieder für sie. Du weißt nicht ob sie eine Freundschaft anstrebt oder eben Kontakt zu Dir sucht, um neu und anders wieder beginnen zu können. Solche Sätze streiche besser aus Eurer Kommunikation. Der erste und wichtigste Punkt wäre zu klären ob beidseitig noch ausreichend Gefühle vorhanden sind. Und erst dann, kann man weiter darüber nachdenken welchen gemeinsamen Weg gefunden werden kann. Mag ja auch sein, das Du diesen gar nicht mitgehen kannst, da ihre Vorstellungen komplett abweichen von Deinen.

Zitat von Steffen87:
du wolltest keine Nähe mehr zu mir sondern Distanz


Bist Du sicher das sie keine Nähe wollte? Wenn es mitunter daran liegt, das sie sich in Eurer Beziehung nicht verwirklichen konnte, dann hat dies nix damit zu tun, das sie nicht Deine Nähe wollte, sondern das Du ihr auf anderer Ebene nicht ihren Freiraum gewährt hast, welchen jeder Mensch benötigt.

Und noch mal zum Verständnis, nicht das Haus, nicht die Arbeit haben sie erdrückt, sondern der Fakt, das Du die Richtung vorgegeben hast und sie wie nen Dackel hinterher.....und jetzt will sie kein Dackel mehr sein, sondern ihr Leben gestalten....siehe ihre neue Arbeit, das hat sie sich erschaffen OHNE DEINE HILFE! Dennoch kann sie Dich lieben da das eine ganze andere Baustelle ist.

13.01.2017 12:59 • x 1 #13


S
Im Grunde habe ich vor vier Wochen genau das gedacht. Lass sie ziehen, sie braucht jetzt Zeit für sich, es war alles zu viel und sie weiß nicht was sie will. Sie muss sich jetzt erstmal Gedanken über sich und ihr Leben machen. Ich wusste auch, das wird keine zwei Wochen brauchen, sondern mindestens sechs bis acht, wenn nicht sogar länger. Damals hatten wir beide Urlaub, die ganze Situation war eine einzige Umbruchphase. Ich war mir sicher, wenn auch bei ihr wieder Alltag einkehrt, wird sie vielleicht merken was sie wirklich vermisst und braucht. Jetzt habe ich zum ersten Mal das Gefühl, dass es tatsächlich so kommen könnte, dass sich das Blatt jetzt wendet. Ich denke jedoch auch, es ist noch zu früh um das alles mit ihr aufzuarbeiten und sie fühlt sich damit vielleicht wieder unter Druck gesetzt. Deswegen sollte ich noch mindestens 14 Tage ins Land gehen lassen, bevor ich wieder von mir aus auf sie zugehe.

13.01.2017 19:22 • #14


A


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