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Wir sind wie ein Paar - ehegleich

Blanca
… und wenn man dann weiterliest, in den Beiträgen, wo sowas behauptet wird, stellt sich rasch heraus:

„Wir führen eine Affaire. Mindestens einer von uns beiden ist längst anderweitig gebunden und findet auch ständig Gründe, warum er daran bis auf weiteres nichts ändern kann und wird.“

Und dann wird aufgelistet, warum man dennoch wie ein Paar sei bzw. die Affaire angeblich ehegleich:

01. man begehrt sich leidenschaftlich;
02. man bleibt regelmässig in Kontakt, vor allem textlich;
03. man erlebt schöne Events, je nach Ausstattung vom gemeinsamen Dinner bis zum Yachturlaub;
04. der AM teilt Informationen, die er nicht mal seiner Hauptbeziehung zur Verfügung stellt;
05. der AM redet über die Hauptbeziehung, als sei sie ein alter Hund, der nur noch Gnadenbrot bekommt;
06. der AM redet davon, daß er noch nie (inkl. Hauptbeziehung) so eine Nähe zu jemand erfahren durfte;
07. man selbst hat sich auch noch nie jemand so nah gefühlt;
08. man ist ein fester Bestandteil im Leben des AM (also in seinem Kalender) geworden, genau wie die Hauptbeziehung;
09. der AM schleicht sich womöglich sogar Weihnachten, Ostern oder an Geburtstagen ans Telefon, um sich zu melden – er ist also selbst an solchen Tagen immer irgendwie „bei einem“
10. alle anderen – außer der betrogene(n) Hauptbeziehung(en) – wissen davon (Beispiel: Katherin Hepburn, Spencer Tracy);
11. der AM hat einen sogar den eigenen Eltern und Geschwistern vorgetellt, aber auch die hüten das Geheimnis gegenüber der EF fleissig mit;
12. man ist schwanger vom AM oder hat heimlich Kinder mit ihm, die man jahrelang in einer Scheinehe versteckt (Beispiel: Liz Mohn);
13. man wird nicht vom AM verlassen, obwohl die Sache aufgeflogen ist und seine Hauptbeziehung das eingefordert hat (Beispiel: Camilla Parker-Bowles);
14. der AM hat heimlich eine Lebensversicherung abgeschlossen, die einen für den Todesfall begünstigt, oder zumindest die mit ihm gezeugten Kinder absichern wird; (Beispiel: familienrecht-allgaeu.de/de/lebensversicherung-bezugsrecht.html)
15. etc.

Die Reihenfolge orientiert sich am „Verbindlichkeitsfaktor“. Die meisten Affairen, über die hier im Forum berichtet wird, kommen über die ersten 8-9 Punkte gar nicht erst hinaus, aber anlässlich des Beispiels Hepburn/Tracy fiel im Thread nebenan das Wort „ehegleich“ (wie-komm-ich-davon-weg-ne-beziehung-zu-wollen-t34909-s15.html#p824314 ), nachdem die TE in Beitrag #1 zuvor schon von wie ein Paar geschrieben hatte - und da wurde ich wach.

Spontan erinnerte ich mich an eine Filmszene aus Mistress (1987), wo der AM seiner AF – passenderweise im Bett – ein paar Familienfotos präsentiert. O.k.: fiktiv. Aber das Teilen der Fotos und ihre Bemerkungen dazu fand ich schon damals (ich sah den Film vor ca. 20-25 Jahren) als irritierend bis befremdlich: . Warum wichen beide hier so vom Grundgebot der Abgeschiedenheit so ab? Welchem Zweck sollte das dienen - von seiner Warte aus (Zeigen der Fotos) ebenso wie aus ihrer, die sie über die Kinder mit einem Stolz sprach, als seien es ihre eigenen? Die AF rutschte in dieser Szene unwillkürlich in die - für meine Begriffe aberwitzig anmutende - Rolle einer großherzigen Gönnerin, die eben diese Familie stabilisieren hilft. Aber war sie das wirklich? Bzw. wollte sie das tatsächlich?

Das Zugehörigkeits-Kopfkino der AF wurde jäh unterbrochen, als ihr das erste Foto vom AM mit der EF in die Hände fiel – der AM hatte offenbar vergessen, es auszusortieren und entschudigte sich dafür (daß die AF ihn eng umschlungen mit der EF präsentiert bekam...).

Und schon lief folgendes Programm ab:
Prompt verzog sich ihr Gesicht;
prompt sprach sie aus, daß sie der EF zwar nichts Böses wolle, aber selbst unter der Situation leide;
prompt verstieg der verheiratete AM sich dazu, ihr die Ehe anzubieten;
prompt fing die AF von ihrem Kinderwunsch an.

Hätte jemand der AF jetzt bei Programmende danach gefragt, so wäre wohl auch von ihr die Aussage gekommen, ihre Affaire sei ehegleich bzw. sie und ihr AF seien wie ein Paar - wer würde es bezweifeln? Wo er ihr doch sogar einen Heiratsantrag gemacht und die Gründung einer neuen Familie mit ihr geplant hatte. Das Ganze übrigens im Brustton der Überzeugung - wie kann ich da nur so gemein sein, an der Echtheit seiner Liebe zur AF auch nur den leisesten Zweifel zu hegen - bzw. gar offen zu äußern?

Öhm... hallo? Was konkret stimmt an diesem Bild denn nicht?

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß ich die Inhaltsangabe des Films vor dem ersten Anschauen nicht gesehen und somit auch keine Ahnung hatte, wie er weiterging. Doch selbst heute, soviel Jahre später, erinnere ich noch lebhaft, wie merkwürdig berührt ich mich beim Anblick dieser Szene fühlte - sie fühlte sich falsch an - künstlich - und das lag sicher nicht an den beiden Schauspielern, denn die machten ihren Job einfach Klasse...

--- zweiter Teil folgt als Antwort auf diesen hier -----

02.10.2016 12:12 • x 2 #1


Blanca
Bis hierher ging es aber auch nur um bloße Statements - - getätigt in der Abgeschiedenheit einer von der Hauptbeziehung peinlich getrennt gehaltenen Welt. Der Unterschied zwischen einer echten Ehe und zu einem echten Paar zeigte sich wenige Szenen später, als es hart auf hart kam:

Die AF fand ihn anderntags tot neben sich im Bett (Herzinfarkt im Schlaf), wurde - noch mitten im aktuen Schockzustand - von einem gemeinsamen Freund aus der Wohnung gezerrt, damit die EF sie dort nicht vorfindet, wenn der Körper abgeholt wird... und als nächstes erfuhr sie anläßlich des ersten Friedhofsbesuchs, daß er alles (Firma, Konten, Häuser,bislang von der AF genutztes Auto) längst der EF übertragen hatte.

Mal abgesehen davon, daß sein „in zwei Jahren heiraten wir“ sich damit als Luftnummer entpuppte (wieso überträgt jemand alles seiner EF, nur um 2 Jahre später die AF zu heiraten?) - die AF stand von einer Minute zur nächsten völlig mittellos da. Denn während sie sich über immerhin 9 Jahre in einer ehegleichen Beziehung gewähnt hatte, weil er sie aushielt, war es die EF, die für den Ernstfall wirklich bedacht worden war.

Worauf ich damit hinauswill: Affairen sind ein Spiel, mehr nicht.
Ehen und Festbeziehungen hingegen stehen für ernsthafte Absichten. Sie sind partnerschaftlich motiviert.

Und ob AFs das nun wahrhaben wollen oder nicht: Das zeigt sich nicht an der im Eröffnungsbeitrag geposteten Liste, sondern in dem was Sache ist, wenn es hart auf hart kommt. Nämlich so wie in diesem Filmbeispiel. Oder wie im realen Fall der Katherine Hepburn, auf den ich im Thread nebenan zurückkam.

Es gehört mit zum Spielprogramm, daß AMs ihren AFs suggerieren, dem sei nicht so. Deshalb kann man gar nicht genug darauf rumreiten, daß Begriffe wie Ehe, Paar oder Partnerschaft für ganz konkrete Aspekte stehen, die eine Affaire aber nun mal nicht erfüllt - nicht weil sie was Böses wäre, sondern weil das schlicht nicht auf ihrem realen Spielplan steht.

Und ja: Affairen können Spaß machen, wenn man mit ihnen umzugehen weiß. Und das tut nun mal nicht jeder, deshalb ist es auch nicht spießig, wenn jemand entsprechende Avancen rigoros für sich ablehnt. Ich kenne Menschen, die hatten über viele, viele Jahre sogar sehr viel Spaß damit. Aber die haben auch nie versucht so zu tun, als sei hier die Macht des Schicksals am Werk und als handele es sich bei ihren Abenteuern um verhinderte Ehen oder Festbeziehungen. Die standen dazu, daß sie sich Affairen gönnen: Spaß, Spiel, Leidenschaft, frivoles Prickeln, Experimente, Lebensfreude... alles, was so ein Konstrukt eben hergibt. Und dann kommt man auch klar damit.

Und ja: Natürlich kommt es auch in Affairen zu Emotionen. Ich hatte etwa bei der (fiktiven) „Mistress“ überhaupt nicht den Eindruck, daß der AM seine AF nicht mochte. Aber im Grunde hat er sich sie nur gehalten: wie einen Hund, der nach seinem unverhofften Ableben von dessen Partnerin – die seit jeher heimlich eifersüchtig auf seine Liebe zu diesem Tier war – jetzt genüßlich an ein Labor abgegeben worden ist, statt ihn wenigstens ins nächste Tierheim zu bringen. Ein liebender Hundebesitzer würde sowas nicht mal zulassen!

Nein - da wäre im Testament klipp und klar geregelt, in welchem Tierheim der Hund erst mal unterkommt und es wäre auch an einen Testamentsvollstrecker gedacht worden, der darauf achtet, daß das wirklich passiert. Um auch das sicherzustellen, würde dem Testamentsvollstrecker ein Anteil zugestanden, den er erst ausgezahlt bekommt, wenn das alles umgesetzt ist. Keine Ahnung, wieso meine „Kopflastigkeit“ in diesen Dingen manche User so gruselt, wie diesen hier: wie-komm-ich-davon-weg-ne-beziehung-zu-wollen-t34909-s60.html#p824652

Wieso sollte ich Betroffenen nicht empfehlen dürfen, die eigene Position doch bitte mal ehrlich und gründlich zuende zu denken? Um dann Tacheles zu reden und den AM zu unterbrechen, wenn er das nächste mal wieder von Liebe und Zukunft faselt, indem man klar ansagt, daß er einem diese Show doch bitte ersparen möge, solange er gleichzeitig alles dafür tue, daß seine Hauptbeziehung ihm bis ins hohe Alter erhalten bleibt? Wieso sollte man sich so eine Schmierenkomödie bieten lassen? Was ist daran erstrebenswert - außer, daß man sich vor der Reaktion des AM fürchtet, wenn man derlei klare Worte findet?

Klar ist das wenig romantisch – aber mal ehrlich: Wie romantisch ist es denn, was sowohl „Mistress“ (fiktiv) als auch Frau Hepburn (ganz real) schlußendlich widerfahren ist? Ich für mein Teil finde es jedenfalls einfach nur hundserbärmlich, wenn einem am Ende nicht mehr bleibt, als

1. erkennen zu müssen, daß man in letzter Konsequenz eben doch nur eine von vielen und die EF „die eine“ blieb;
mit einer Liste wie der weiter oben kommen zu müssen, um zu „beweisen“, wieso die eigene Liaison genauso viel „wert“ gewesen sein soll wie die der EF zur gleichen Person?
2. einsehen zu müssen, daß einem eben nicht dieselbe Anteilnahme, dasselbe Verständnis von Außenstehenden entgegengebracht wird, wie der EF – weil am Ende eben doch nicht nur die „Liebe“ zählt?
3. einsehen zu müssen, daß dies vom Liebhaber auch bewußt so in Kauf genommen wurde, ohne Rücksicht auf das, was es mit der AF so macht?
4, einsehen zu müssen, daß nicht die EF das Problem war, sondern die fehlende Solidarität des AF? (s hierzu auch: wie-komm-ich-davon-weg-ne-beziehung-zu-wollen-t34909-s60.html#p824645)

Preisfrage:
Was hat es mit gruseliger Kopflastigkeit oder auch nur mit Arroganz zu tun, wenn jemand sich selbst soviel wert ist, daß er aufmerksam darauf achtet, sich auf keinen Fall mit Menschen einzulassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, sich eines Tages in so einem Szenario wiederzufinden? Gruselig wäre, wenn jemand zu gefühlskalt ist, um sowas wie Liebe überhaupt zuzulassen. Das ist aber doch ein ganz anderer Kaffee?

Ich setze mal andersherum an:

In diesem Forum stehen u.a. auch Beiträge , wo die AF glasklar feststellte, daß ihr die ganze Affaire im Nachhinein wie eine einzige große Lüge vorkomme, nachdem sie auf eine Weise vom AM abgebrochen wurde (nach dem Auffliegen und auf Druck der EF), die überdeutlich machte, daß er sie (die AF) nie geliebt haben kann.

Es ist also nicht mal so, daß man sagen könnte: „Mei, ich lasse mich halt drauf ein, weil: Der AF ist so klasse, das ist mir den „Spaß“ wert!“ - sondern es ist vielmehr so, daß der „Spaß“ im Nachhinein eben in keinem gesunden Verhältnis mehr zu dem Leid zu stehen scheint, über das hier wieder und wieder berichtet wird...

Keine Ahnung, ob jemand Lust hat, diesen Thread zu kommentieren oder nicht. Wie so viele meiner Beiträge, hat auch dieser eine Länge, vor der gerade new age Vertreter üblicherweise zurückschrecken. Das ist in Ordnung – ich erwarte mir keine Reaktion darauf.

Aber wenn jemand was dazu anmerken mag: Bitte.

02.10.2016 12:46 • x 2 #2


A


Wir sind wie ein Paar - ehegleich

x 3


Urmel_
Ich kann Dir zumindest als Mann sagen, was da meist abgeht.

Es werden halt Entscheidungen auf Basis von EMotionen getroffen und wenn nachher der Katzenjammer groß ist, wird mit allen Mitteln das eigene Handeln heruntergespielt oder man stilisiert sich als Opfer des Mannes, als Opfer der eigenen gefühle, als Opfer der schlimmen emotionalen Folter des Ehemannes, als Opfer der repressiven Gesellschaft...letzendlich wird da jede noch so schräge Begründung gesucht, um selbst bloß nicht in schlechtem Licht darzustehen und, wenn dies nicht ganz geligt, voll und ganz auf die Opferkarte zu setzen.

Eigenverantwortung für das eigene Handeln ist da nicht so gefragt. Liegt aber auch mitunter daran, dass viele Frauen einfach eine Maske auf haben und tierisch Schiss haben, dass das soziale Umfeld anfängt Fragen zu stellen.

Da wird dann nur noch ausgeteilt und mitunter (kann man hier oft lesen) die eigene Ehe in einem maximal negativen Licht in die Öffentlichkeit gezerrt, mit den bereits genannten Motiven.

02.10.2016 12:57 • x 3 #3


B
Blanca, du hast in großen Teilen sicher Recht.
Zu diskutieren ist, in meinen Augen, aber darüber, wieso der Am handelt, wie er handelt.
Das Beispiel, der EF schnell rechtlich zu übertragen, was die AF bisher nutzte, scheint mir krass zu sein und kommt so sicher nicht so oft vor.

Vieles stimmt und darum geht es uns Af ja oft so schlecht.
Lediglich wird immer wieder behauptet, das ist dann keine Liebe.
Das aber kann völlig anders sein.
Der Am bleibt bei der Gattin möglicherweise aus rein praktischen Gründen.
Dass , was er der AF zeigt somit nicht die wünschenswerte Form von Liebe ist, ist klar.
Aber oft wird auch die Ef diese nie erfahren haben, wenn nämlich der AM zu solcher Liebe gar nicht fähig ist, weil in seiner früheren Geschichte, Kindheit ihm verwehrt geblieben ist, bedingungslos geliebt zu werden.

Soll keine Entschuldigung sein, für das, was alles so geschieht, in Affären.
Vieles scheint unentschuldbar.
Aber eine Erklärung kann es sein...

Liebe hat viele Gesichter.
Sie kann sein, ohne dem Idealbild ihrer selbst zu entsprechen.

Weiß jetzt auch nicht, ob irgendwer versteht, was ich meine.

02.10.2016 13:05 • x 1 #4


Blanca
Zitat von Bina:
Zu diskutieren ist, in meinen Augen, aber darüber, wieso der Am handelt, wie er handelt.

Das sehe ich diametral anders: Andere Menschen kann man nicht ändern - sich selbst schon.

Wenn jemand im Rahmen seiner Affaire in eine emotionale Abhängigkeit reingerät und immer unglücklicher damit wird, muß es dafür Gründe geben, die in ihm selbst liegen. Der AM mag noch so ein geschickter Manipulateur sein: Gäbe es keine Knöpfe, könnte er sie auch nicht drücken. Und selbst wenn es diese Knöpfe gibt und sie sich nicht abstellen ließen: Dann könnte er sie immer noch nicht drücken, wenn Du ihn daran hinderst.

Wer also nur mit dem Finger auf seinen AM zeigt und die Ursache allen Übels darin sieht, daß der doch tatsächlich die eigenen Knöpfe gefunden hat und immer weiter gedrückt hält, bis er dieses Spielchens müde wird, obwohl der doch sehen müsste, was er damit bei einem selbst anrichtet - der wird aus der Opfernummer nicht rauskommen. Dies übrigens auch in anderen Lebensbereichen nicht.

Ist dieses Prinzip nicht logisch?

Ich frage mal anders herum:
Wieso sollte der AM denn ernstnehmen, was er sieht (bzw. sehen müßte), wenn man sich das nicht mal selbst wert ist? Warum sollte er eine Verantwortung übernehmen, die man als Erwachsener doch eigentlich für sich selbst zu tragen hat?

02.10.2016 13:59 • x 1 #5


K
Zitat von Blanca:
Wenn jemand im Rahmen seiner Affaire in eine emotionale Abhängigkeit reingerät, muß es dafür Gründe geben, die in ihm selbst liegen. Der AM mag noch so ein geschickter Manipulateur sein: Gäbe es keine Knöpfe, könnte er sie auch nicht drücken.



Oh, halt ... da mag ich mal einhaken. Emotionale Abhängigkeit hat nicht unbedingt mit den Protagonisten zu tun. Denn gerade in Affären, und insbesondere in Fernaffären der modernen Zeit, hängt die emotionale Abhängigkeit ganz einfach an den Mechanismen, die in so einer Affäre passieren. Der sporadische Kontakt, womöglich noch via Handy (man wird von E-Mails, SMS, WA etc. sehr sehr schnell abhängig, weil jede eintreffende Nachricht das Belohnungszentrum im Gehirn stimuliert, deshalb gibt es ja auch immer mehr Handysüchtige ... es ist z.B. sogar inzwischen erwiesen, dass ein Posting bei FB, das von x Menschen gelikt wird, beim Menschen das Belohnungszentrum stärker anspricht als S.! Das muss man sich mal vorstellen ...), die ständige Abwechslung von Sehnsucht/Schmerz und Erfüllung/Glücksgefühl, die immer wieder eine Art Entzugserscheinungen auslöst, die ja dann in einer Art Rausch wieder gestillt werden ...

Das sind einfach Hirnstrukturen, die da entsprechend stimuliert werden, wie bei jeder anderen Sucht auch. Und es spielt überhaupt keine Rolle, ob die Person, der das zustößt, emotional stabil ist oder nicht - wenn es passiert, passiert es eben. Und man gerät viel schneller in so eine Sucht, als man glaubt. Bei Dr. ist es ja nun mal eben auch so, und vor einer Dr.sucht ist nur gefeit, wer die Gefahren kennt und deshalb von Anfang an widersteht.
Bei einer Affäre aber kennen die wenigsten diese Suchtgefahr, deshalb lassen sie sich drauf ein. In der Regel sind Affären ja auch am Anfang harmlos, und bevor man sich versieht - zack - hängt man am Haken. Und das betrifft meistens nicht nur die Affärenfrau, sondern auch den Mann, der sich oft innerhalb seiner Affäre auch nicht wiedererkennt und sich genauso fragt, was da eigentlich gerade mit ihm los ist und warum er es eben nicht schafft, klare Konsequenzen zu treffen.

Die allerwenigsten (Affären)männer sind geschickte Manipulatoren aber die ganz normalen Mechanismen des Gehirns spielen ihnen in die Hände, meistens ohne, dass sie selbst überhaupt davon wissen.

02.10.2016 14:13 • x 5 #6


Urmel_
hehe, da möchte ich dann bitte auch sofort einhaken:

Zitat:
(man wird von E-Mails, SMS, WA etc. sehr sehr schnell abhängig, weil jede eintreffende Nachricht das Belohnungszentrum im Gehirn stimuliert, deshalb gibt es ja auch immer mehr Handysüchtige ... es ist z.B. sogar inzwischen erwiesen, dass ein Posting bei FB, das von x Menschen gelikt wird, beim Menschen das Belohnungszentrum stärker anspricht als S.! Das muss man sich mal vorstellen ...)


Und nun schaut mal, wer bei beispielsweise Facebook oder Flirt-Apps wie Instagram deutlich mehr Likes bekommt: Männer oder Frauen?

Ist weder positiv noch negativ, aber wenn man beispeilsweise in einer Beziehung ist und praktisch süchtig nach Aufmerksamkeit auf Minutenbasis ist und der Partner dies so nicht liefern kann...ja, dann wird schnell mit dem Kick aus dem Netz verglichen - auf emotionaler, nicht realer Basis. Und dann kommt halt der nächste Partner, der den Kick im Netz ja mitbringt. Doof nur, dass er dann zur Realität wird und schon wird weiter gesucht. Teufelskreis.

In Kombination mit der Abnahme an Bindungsfähigkeit bei Frauen bei Zunahme der 6-Partner hat man da massive Probleme am Horizont für die kommende Generation unter 30. Und auch ich habe schon massive Probleme mit Mädels, die spät zur Party gekommen sind. Was sich da momentan in meinen Social Circeln abspielt ist ganz ganz bitter. Die drehen alle total hohl - Männer wie Frauen. Aber beide auf unterschiedliche Art und Weise.

02.10.2016 14:19 • x 4 #7


K
Zitat von Urmel_:
In Kombination mit der Abnahme an Bindungsfähigkeit bei Frauen bei Zunahme der 6-Partner hat man da massive Probleme am Horizont für die kommende Generation unter 30. Und auch ich habe schon massive Probleme mit Mädels, die spät zur Party gekommen sind. Was sich da momentan in meinen Social Circeln abspielt ist ganz ganz bitter. Die drehen alle total hohl - Männer wie Frauen. Aber beide auf unterschiedliche Art und Weise.


Das geht jetzt sehr am Thema vorbei, denn es geht ja nicht um Social Media in Beziehungen ... das ist noch mal was ganz anderes und ja, sicher auch in Zukunft ein immer größeres Problem. Aber wenn Du Mädels datest, hast Du damit ganz sicher immer Probleme Erwachsene, emotional reife Frauen sind meiner Erfahrung nach nämlich völlig immun gegen den ganzen Zirkus.

02.10.2016 14:30 • x 3 #8


Urmel_
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von Urmel_:
In Kombination mit der Abnahme an Bindungsfähigkeit bei Frauen bei Zunahme der 6-Partner hat man da massive Probleme am Horizont für die kommende Generation unter 30. Und auch ich habe schon massive Probleme mit Mädels, die spät zur Party gekommen sind. Was sich da momentan in meinen Social Circeln abspielt ist ganz ganz bitter. Die drehen alle total hohl - Männer wie Frauen. Aber beide auf unterschiedliche Art und Weise.


Das geht jetzt sehr am Thema vorbei, denn es geht ja nicht um Social Media in Beziehungen ... das ist noch mal was ganz anderes und ja, sicher auch in Zukunft ein immer größeres Problem. Aber wenn Du Mädels datest, hast Du damit ganz sicher immer Probleme Erwachsene, emotional reife Frauen sind meiner Erfahrung nach nämlich völlig immun gegen den ganzen Zirkus.


1) Es steht in Deinem Text und ich habe es daher kommentiert.
2) Social Media in Beziehungen? Hallo, es ist 2016, nicht 1990. Social Media ist überall und hat Einfluss auf alle Menschen um Dich herum.
3) Ich dachte Semantik in Bezug auf die Verwendung von Mädels hätten wir jetzt schon oft genug diskutiert.
4) Imun? Wahnwitz! Wenn die erste Freundin im Freundeskreis an der Nadel hängt, ziehen die nächsten nach. Frauen erfreuen sich immer über Aufmerksamkeit.

In Summe (nicht alle), und derzeit sicherlich tendenziell häufiger die jüngeren Generationen, hat Social Media die Büchse der Pandora für Frauen geöffnet und wir Männer müssen ständig mit der virtuellen Konkurrenz mithalten, was schlicht nicht möglich ist, das es Phantasie ist. Was aber entscheidend hinsichtlich der Affären ist, sind die überzogenen Ansprüche in der Beziehung nach Aufmerksamkeit und dem Kick im Minutentakt. Das kann kein Mann erfüllen und deswegen würde ich jedem Mann derzeit raten auf keinen Fall und unter gar keinen Umständen zu Heiraten. Einen Vertrag zu schließen, der von einer Seite ohne Konventionalstrafe aufgelöst werden kann, mit der schlichten Begründung weil mir ein Furz quer sitzt.

Die Mädels müssen auch gar keine Verantwortung (böse Emotionen) übernehmen, denn es warten im Netz 10 Jungs, die tolle Gefühle im Minutentakt geben. Und dazu eine globale Häkelgruppe die es geschafft hat, dass er nimmt meine Gefühle nicht ernst als Valedierung ausreicht, um mit einem anderen Typen zu pop.. Und dann wird dem Mann auch noch eingeredet, dass ER Schuld sei an der Lage. Zum kotzen! Den meisten Frauen ist überhaupt nicht klar, wie beschissen egoistisch und mies das ist, nur weil sie zu feige sind für die eigenen Verfehlungen die Verantwortung zu übernehmen. ZUM KOTZEN!

02.10.2016 14:43 • x 3 #9


K
Zitat von Urmel_:

Die Mädels müssen auch gar keine Verantwortung (böse Emotionen) übernehmen, denn es warten im Netz 10 Jungs, die tolle Gefühle im Minutentakt geben. Und dazu eine globale Häkelgruppe die es geschafft hat, dass er nimmt meine Gefühle nicht ernst als Valedierung ausreicht, um mit einem anderen Typen zu pop.. Und dann wird dem Mann auch noch eingeredet, dass ER Schuld sei an der Lage. Zum kotzen! Den meisten Frauen ist überhaupt nicht klar, wie beschissen egoistisch und mies das ist, nur weil sie zu feige sind für die eigenen Verfehlungen die Verantwortung zu übernehmen. ZUM KOTZEN!


Autsch, ehrlich. Mir scheint, da steckt noch einiges zu Verarbeitendes in Dir ... das tut mir leid. Aber wenn ich ein Date mit einem Mann hätte, der sich in dieser Form über Frauen äußert, würde ich schreiend weglaufen. Noch bevor ich meinen ersten Drink getrunken hätte.

Ich glaube, fehlende Selbstreflektion ist doch wohl kein Gender-Problem, sondern ein Menschen-Problem. Selbstreflektion setzt Intelligenz voraus, keine besondere Chromosomen-Zusammenstellung.

02.10.2016 15:08 • x 1 #10


Urmel_
Zitat:
Autsch, ehrlich. Mir scheint, da steckt noch einiges zu Verarbeitendes in Dir ... das tut mir leid. Aber wenn ich ein Date mit einem Mann hätte, der sich in dieser Form über Frauen äußert, würde ich schreiend weglaufen. Noch bevor ich meinen ersten Drink getrunken hätte.

@männer: Behauptungen über eine Person und Schwächungen des Übermittlers sind bei Frauen oft das Mittel der ersten Wahl, wenn es um das Entkräften von Argumenten geht. Da geht es nicht um den Inhalt, sondern um die Emotion beim Mitleser.

Zitat:
Ich glaube, fehlende Selbstreflektion ist doch wohl kein Gender-Problem, sondern ein Menschen-Problem. Selbstreflektion setzt Intelligenz voraus, keine besondere Chromosomen-Zusammenstellung.

Was für ein Gender-Problem? Ich rede von asozialen Verhaltensweisen, auf die wir Männer keine Lust mehr haben. Das scheint euch irgendwie nicht so ganz klar zu sein, aber die meisten Männer haben schlicht keine Lust mehr auf die Extratouren vieler Frauen.

Ich wäre allerdings nicht soweit gegangen und hätte behauptet, dass Frauen weniger intelligent sind. Denn die Resultate sehen wir ja alle, also bleibt nach Deiner Logik nur der Umkehrschluss, dass Frauen nicht besonders helle sind. Sowas würde ich nie behaupten.

Wie ich bereits sagte, dass äußert sich bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die Frauen ziehen es halt durch, weil sie es derzeit noch können, die Männer lassen es mit sich machen, weil sie es nicht besser wissen und wechseln dann zu Taktiken wie Binden oder Manipulation - was sie ebenfalls nicht weiter bringt.

02.10.2016 15:16 • x 2 #11


K
Zitat von Urmel_:
Ich wäre allerdings nicht soweit gegangen und hätte behauptet, dass Frauen weniger intelligent sind. Denn die Resultate sehen wir ja alle, also bleibt nach Deiner Logik nur der Umkehrschluss, dass Frauen nicht besonders helle sind. Sowas würde ich nie behaupten.


Das habe ich nicht behauptet, wie Du sehr wohl weißt, denn es gibt mindestens so viele nicht-reflektierende Männer wie Frauen auf der Welt. Weil - ach, siehe oben. Steht ja schon da.
Ich kenne jedenfalls mindestens so viele Männer, die nach einer gescheiterten Beziehung jaulen Die blöde Kuh hat mich verlassen, dabei habe ich gar nichts falschgemacht! wie Frauen.

Zitat von Urmel_:
Wie ich bereits sagte, dass äußert sich bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die Frauen ziehen es halt durch, weil sie es derzeit noch können, die Männer lassen es mit sich machen, weil sie es nicht besser wissen und wechseln dann zu Taktiken wie Binden oder Manipulation - was sie ebenfalls nicht weiter bringt.


Das ist offenbar Deine persönliche Erfahrung, aber daraus Allgemeinplätze zu machen (Die Frauen) finde ich ganz einfach nicht okay. Und was diese ganzen NLP-Manipulationsgeschichten, PUA und sonstigen Kram angeht, das sollten erwachsene, reife, gesunde Menschen meiner Meinung nach ganz einfach nicht nötig haben. Wer sich davon einschüchtern lässt, dass seine Partnerin von anderen Männern angeflirtet wird, sollte sich erstmal mit sich selbst beschäftigen. Denn Frauen wurden und werden schon immer angeflirtet, auch wenn sich das heutzutage gerade bei uns immer mehr aufs Internet verschoben hat.
Wenn man als Frau mal durch Paris oder Rom flaniert, ist man entzückt, wie offen die Männer dort noch flirten. Das findet man in Deutschland leider kaum noch, und ich finde das sehr schade.

02.10.2016 15:52 • #12


Blanca
Zitat von Kaetzchen:
Denn gerade in Affären, und insbesondere in Fernaffären der modernen Zeit, hängt die emotionale Abhängigkeit ganz einfach an den Mechanismen, die in so einer Affäre passieren. Der sporadische Kontakt, womöglich noch via Handy (man wird von E-Mails, SMS, WA etc. sehr sehr schnell abhängig,

Du implizierst hier, daß das ein unausweichlicher Automatismus sei. Dem widerspreche ich entschieden, denn es ist eine Sache der Achtsamkeit, daß man eigene Reaktionen frühzeitig genug erkennt, um sie als Alarmsignale wahrzunehmen und daraufhin ein bestimmtes Aktionsmuster einzuleiten, das einen vor allem weiteren schützt.

Warum manche Menschen achtsam mit sich sind und andere nicht, hat unterschiedliche Gründe, darauf gehe ich jetzt nicht näher ein. Fakt ist, daß diese Achtsamkeit erlernbar ist. Und dann kann man sich sehr wohl auch davor schützen, in emotionale Abhängigkeiten reinzugeraten.

Zitat:
Das sind einfach Hirnstrukturen, die da entsprechend stimuliert werden, wie bei jeder anderen Sucht auch.

Zitat:
Und es spielt überhaupt keine Rolle, ob die Person, der das zustößt, emotional stabil ist oder nicht - wenn es passiert, passiert es eben
.
Kannst Du belegen, daß es wirklich jedem passieren würde? Nicht mal beim Milgram-Experiment waren alle Teilnehmer bereit, den Knopf zu bedienen. Warum sich an den Knopfdrückern orientieren, statt an jenen, die gescheiter reagiert haben? Warum nicht rausfinden wollen, was genau bei diesen Verweigerern anders ist?

Zitat:
Bei einer Affäre aber kennen die wenigsten diese Suchtgefahr, deshalb lassen sie sich drauf ein.

So wie es auch genug Menschen gibt, die grundsätzlich nicht mal allein mit jemand ausgehen, sobald sie erfahren, daß er verheiratet ist und seine EF nicht dabei sein wird (berufliche Anlässe ausgenommen). Wobei die heutzutage gern belächelt werden, denn so eine konservative Einstellung ist ja überhaupt nicht mehr hipp. Aber wie heißt es so schön: Wer zuletzt lacht, lacht am besten...

Zitat:
In der Regel sind Affären ja auch am Anfang harmlos, und bevor man sich versieht - zack - hängt man am Haken
.
Man hängt am Haken, weil man offen dafür war, sich von einem gebundenen Menschen anflirten zu lassen. Früher wäre das allein schon Anlaß genug (für den Angeflirteten) gewesen, sich aufzuregen. Heute gilt man als hysterische Kuh, wenn man schon hier die Grenze setzt.

Es fängt also schon an der Stelle an, wo es einem wichtiger wird, vor den Augen der Welt keine hysterische Kuh zu sein, als frühzeitig genug für sich selbst zu sorgen, indem man dem Bemühen Priorität gibt, nicht mal in die Nähe von irgendjemandes Haken zu gelangen.

Und wenn man dann doch am Haken hängt, dann hört es erst damit auf, daß man sich eingesteht, daß die Alten mit manchen Dingen wohl doch nicht so ganz unrecht hatten - hipp hin, Affairenspaß her. Nochmal: Retrospektive gesehen, steht für viele AFs das am Ende empfundene Leid in keinem Verhältnis mehr zu dem Spaß, den die Affaire zu harmlosen Zeiten noch gemacht haben mag.

02.10.2016 16:23 • #13


Blanca
Im Grunde hätte ich mich auch ganz kurz fassen können:
Mit Gefühlen sollte man nicht spielen, solange man sich ihrer nicht 100%ig sicher ist (und wer ist das schon?).
Weder mit den eigenen, noch mit denen der anderen.
Wer mit dem Feuer spielt, läuft eben Gefahr, darin umzukommen.

Anders gesagt:
Die Leichtigkeit des Seins kann für manche Menschen unerträglich drückend und schwer werden.

02.10.2016 16:41 • x 5 #14


D
@blanca, hallo. Du sagst, ich kopiere das jetzt mal 1:1 so rein, weil ein zitieren deiner Beiträge für mich etwas mühsam ist: Warum manche Menschen achtsam mit sich sind und andere nicht, hat unterschiedliche Gründe, darauf gehe ich jetzt nicht näher ein

Genau das würde mich aber jetzt wirklich sehr interessieren! oder deine Sichtweise.

03.10.2016 02:04 • #15


A


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