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Wo fängt man nach der ersten Trennung an?

sika1vr
Hey,

ich bin mir unsicher wie man sowas anfängt, aber ich hab keine Ahnung, wohin mit meinen Gedanken. Meine Partnerin (jetzt Ex) hat sich nach über sechs Jahren Beziehung von mir getrennt. Mit der Begründung, dass ihre Gefühle nicht mehr ausreichen und dass ihr meine familiäre Situation zu anstrengend ist. Irgendwie kann ich es verstehen, aber ich hätte mir zumindest in Bezug auf letzteres gewünscht, dass wir eher mal darüber geredet hätten.

Wir sind damals total naiv direkt fürs Studium zusammengezogen und haben seitdem immer zusammen gewohnt. Also bin ich nach der Trennung erstmal abgehauen und zurück zu meiner Mutter gezogen, bis ich etwas anderes finde. Mittelmäßige Entscheidung, auch egal, ist nur vorübergehend. Ich will sie eigentlich auch nicht noch mehr belasten, ich fühle mich schon schlecht genug, dass sie zwei traurige Söhne hat, aber ich habe einfach keine Ahnung, wie ich gerade weitermachen soll. Oder wo ich sonst hin soll. Die ganze Situation ist so bescheuert, dass ich sogar schon darüber nachdenke Kontakt zu meinem Vater aufzunehmen, den ich seit fast 20 Jahren nicht mehr gesehen habe (auch sinnlos, rational weiß ich das).

Mir wird jetzt erst so richtig klar, wie krass unser Leben miteinander verwoben war. So sehr, dass ich nicht mal mit unseren gemeinsamen Freunden darüber reden will. Meine alten Freunde aus der Heimat habe ich seit dem Abi nicht mehr kontaktiert und die Vorstellung jetzt einfach wieder anzukommen, fühlt sich echt armselig an.

Sie war meine erste richtige Beziehung, und ich hab keine Ahnung, wie man mit sowas umgeht. Ich check nicht, wie andere das hinkriegen. Es fühlt sich an, als müsste ich mein ganzes Leben neu ordnen, aber in meinem aktuellen Zustand kann ich mir nicht mal vorstellen, wo ich überhaupt anfangen soll. Ich hatte noch nie so bescheuerte Gedanken (ich weiß ja sogar, dass sie bescheuert sind, aber ich kann sie nicht stoppen) und langsam denke ich, ich bin verrückt. Am liebsten würde ich wie ein Idiot zurück zu ihr laufen und sie anflehen, es nochmal zu versuchen (auch bescheuert).

Ich fühle mich, als würde ich nur rumheulen, als muss ich mich einfach zusammenreißen. Aber ich weiß nicht wie. Keine Ahnung. Tagsüber kann ich mich ganz gut ablenken, aber nachts ist das schwer.

15.03.2025 02:45 • x 2 #1


Hanspunktexe
Willkommen an dem Ort, wo keiner landen wollte.

Scheinst wohl kein Auge zubekommen zu können.

Die Details wie Trennungsursache, die Sache mit deinem Vater und deinen Freunden umgehe ich zunächst mal gekonnt, da es mir eher wichtig ist, dass du jetzt wieder dich selber aufbaust (gerne kannst du zu den Themen trotzdem schon mal deine Gedanken sammeln, sicherlich werden andere Nutzer mit dir darauf eingehen). Da sind gute Freunde und Familie sicherlich hilfreich, aber deine Reparatur muss du selbständig durchführen. Du kannst dir auch später noch eine Platte machen, wer dir einen Kontaktversuch wert ist. Eins nach dem Anderen.

Verrückt bist du schon mal nicht, dafür machst du einen zu gefassten Eindruck, trotz des Umstandes. Du hattest eben nun mal einen großen Teil deines Lebens in einer anderen, stärker verzweigten Dynamik verbracht, diese hat sich nun schlagartig verändert. Gott sei Dank ist der Mensch anpassungsfähig. Das mit dem Leben neu ordnen müssen kannst du dir somit gerne als Ziel setzen, wenn nicht als Mittel zum Zweck.

Wie hast du vor der Beziehung gelebt? Klar ist es komisch nun erstmal wieder alleine klarkommen zu müssen, das hast du aber auch schon vor der Beziehung irgendwie gemeistert, oder?

Mach es wie vorher: Gehe deinen Interessen nach, öffne nebenbei ein paar neue Türen und schau was dir gefällt, kümmere dich um dein Wohlergehen. Gesundheitlich alles soweit ok? Finanzielle Sorgen? Gibt es noch andere Baustellen in deinem Leben die dir schon immer lästig waren oder noch sind? Ran an den Speck!

Und für die nächste Beziehung: schau dass du immer etwas am Laufen hast was dir unabhängig von der Partnerin gefällt, sei es Sport, Hobby, Meditation, weiß der Kuckuck was. Dann zieht es dir den Boden nur unter einem Fuß weg, statt unter beiden Füßen. Egal ob Partner oder nicht, egal wie die Trennung verläuft, am Ende hast du immer noch dein eigenes Leben zu leben.

Versuch wieder in dein eigenes Leben einzusteigen, dann kommst du auch schneller durch dieses elendige Tal des Was wäre wenn?. Die Zeit die du mit Grübeleien verbringst kannst du auch nutzen, um deine Zukunft unter die Lupe zu nehmen, und wenn es nur das geplante Essen für morgen mittag ist.

Gute Nacht. ^^

15.03.2025 03:54 • x 5 #2


A


Wo fängt man nach der ersten Trennung an?

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Laetitia2024
@sika1vr Lenk dich ab, indem du deine Ideen in die Tat umsetzt. Kontaktiere deinen Vater, das kann doch nach so langer Zeit ganz interessant werden. Genauso mit deinen alten Freunden. Geh auf die Menschen zu und sieh dir an, was aus denen geworden ist. Das ist spannend! Und bringt dich auf andere Gedanken.

15.03.2025 08:54 • x 2 #3


K
Ach du, fühl dich mal virtuell gedrückt.
Sie war deine erste Liebe, deine Jugendliebe. Man fällt bei der ersten Trennung sowieso irgendwie aus allen Wolken, egal ob mit 25 oder mit 40.
Aber das ist normal und gehört zum Leben. Ihr wart Jugendliche, jetzt seid ihr Erwachsene. Ihr habt euch in dieser Lebensphase eine zeitlang begleitet und jetzt trennen sich eure Wege,jeder hat sich wohl weiter entwickelt. Das ist normal und tut weh.

Aber es kommen neue Lieben nach.
Der Liebeskummer vergeht! Versprochen! step by step.
Erstmal! Wohnung suchen oder Studenten- WG, neues probieren?

15.03.2025 09:13 • x 1 #4


N
@sika1vr mir fällt es schwer, mich in deine Situation rein zu versetzen und im Nachhinein bin ich sogar irgendwie erleichtert, dass es mir nie so ging, auch wenn ich einiges Negatives durchgemacht habe und glaube ich beide Erfahrungen sehr schmerzhaft sind.

Meine ersten Beziehungen und meine Erfahrungen mit meinen Eltern haben mich bereits mit unter 20 Jahren gelehrt, dass das ganz schnell vorbei sein kann. War es meistens auch und meistens nicht auf die schöne Weise. Ich habe so aber sehr früh gelernt, Beziehungen auch gehen zu lassen und wieder alleine zu sein. Auch nicht schön, weil es mir schwer fällt, zu vertrauen und mich sicher zu fühlen.

Meine Eltern sind seit 50 Jahren zusammen und quälen sich auch seit 50 Jahren fast durchgehend miteinander. Das erschreckt mich jedes Mal und gibt mir auch das Gefühl, dass etwas schlimmes besser enden sollte, als dass die Qual ein Leben lang anhält. Vielleicht hilft Dir dieser Gedanke auch.

Was ich Dir als Tip geben kann:

Jeder Mensch hat Säulen in seinem Leben, die ihn stark machen. Eine Säule für die Arbeit (oder das, was man eben gerne die meiste Zeit tut, muss nicht zwingend bezahlt werden), eine für die Familie, eine für Freundschaften, eine für Hobbys und eine für Gesundheit und natürlich eine für Beziehungen.

Bricht eine dieser Säulen ein, geht es uns erstmal extrem schlecht, weil unser Gebäude wackliger steht, als vorher. Gerade, wenn die erste große Liebe geht, ist das extrem einschneidend, weil man gefühlt ein Leben ohne diese Person gar nicht kennt...Deswegen muss man dringend die anderen Säulen stärken, damit das Gebäude stehen bleibt.

Lange Rede, kurzer Sinn : auch wenn die Säule Beziehung zum Ersten Nal bei Dir eingestürzt ist und das mit Sicherheit mega weh tut und dich hilflos macht, versuche, die anderen Säulen zu stärken. Gehe mit (neuen) Freunden aus (schreibe vielleicht wieder deine alten Freunde an) , suche Dir vielleicht ein neues Hobby (vielleicht in einem Verein,da lernt man auch neue Leute kennen), koche dir was schönes oder bestelle dein Lieblingsessen beim Lieferservice, schaue ne tolle Serie... Und und und... Tue alles, was Dir gerade gut tut. Und wenn das auch nur Kleinigkeiten sind. Konzentriere Dich auf die noch stehenden Säulen.

Und ich könnte jetzt sowas altkluges (ich darf das, ich bin 41 ‍️) sagen wie in dem Alter kommt nochmal eine Liebe und die wird viel schöner und das wird schneller gehen, als Du denkst, aber das ändert an dem Schmerz momentan null und du kannst Dir das mit Sicherheit gerade auch nicht vorstellen, kein Wunder nach 6 Jahren Aber vielleicht kannst du das trotzdem im Hinterkopf behalten.

Ich wünsche Dir alles Gute!

15.03.2025 14:21 • x 2 #5


sika1vr
Zitat von Laetitia2024:
Kontaktiere deinen Vater, das kann doch nach so langer Zeit ganz interessant werden.

Ja, vielleicht. Aber keine Ahnung ob ich dafür im richtigen psychischen Zustand bin. Vielleicht geht es auch total gut aus, aber vielleicht eben auch nicht.. naja.


Zitat von Laetitia2024:
Genauso mit deinen alten Freunden. Geh auf die Menschen zu und sieh dir an, was aus denen geworden ist.

Wenn ich mich versuche in meine alten Freunde hineinzuversetzen, dann kann ich mir kein Szenario vorstellen in dem die nicht sagen würden: Geht’s noch dass du ausgerechnet jetzt ankommst.


An sich hast du natürlich recht, Hauptsache Ablenkung und vielleicht stelle ich es mir echt schlimmer vor, als es ist. Danke für deine Antwort!

15.03.2025 14:32 • #6


N
@sika1vr darf ich mich kurz mal einmischen? Was Du wegen Deinen alten Freunden sagtest:

Wie wäre es, wenn du ihnen offen und ehrlich sagst, warum du dich nicht gemeldet hast? Dass dir das leid tut, dass du dich auf eine Beziehung konzentriert hast, die ins Leere lief? Dass sie dir aber trotz allem jetzt fehlen und du an einem blöden Punkt in deinem Leben bist?

Vielleicht hilft hier Ehrlichkeit am meisten. ‍️ Ich wäre bei solch einer Ansage von alten Freunden eher ergriffen und fände es gut, dass sie ehrlich sind, als dass ich sagen würde tja Pech, zu spät. Wir machen doch alle mal Fehler und setzen manchmal Prioritäten, die sich am Ende aks falsch erweisen ‍️

15.03.2025 15:03 • x 1 #7


ElGatoRojo
Zitat von sika1vr:
Es fühlt sich an, als müsste ich mein ganzes Leben neu ordnen, aber in meinem aktuellen Zustand kann ich mir nicht mal vorstellen, wo ich überhaupt anfangen soll.

In gewisser Weise musst du dein Leben tatsächlich neu ordnen. Aber das bekommst du hin. Bedenke - du hast auch vor der Beziehung zu ihr gelebt, bevor du sie kanntest. Man sagt, keiner stirbt am Ende der ersten Liebe - die späteren sind schlimmer. Mag nur so ein Spruch sein - aber du weißt doch nicht, welche Frauen dir noch begegnen werden und mit welcher du leben willst.

Um die Reaktion meiner Freunde würde ich mir weniger Gedanken machen. Wer dich schräge anmachtm weil deine Beziehung endete, der ist ohnehin jemand, wo man prüfen sollte, ob er wirklich Freund ist. Und dein Vater ist dein Vater - also geh in das Risiko. Entweder ihr versöhnt euch oder nicht - aber du warst aktiv. Mag sein, er hilft dir von Mann zu Mann?

15.03.2025 22:41 • x 2 #8


sika1vr
Zitat von kata_smiles:
Ach du, fühl dich mal virtuell gedrückt.

Danke schön! Tut mir leid für die späte Antwort, mir ist irgendwie aufgefallen, dass es mir irgendwie doch total schwerfällt darüber zu reden, wenn auch nur online. Aber ich bin allen total dankbar für die Antworten.

Zitat von kata_smiles:
Der Liebeskummer vergeht! Versprochen!

Ich frage mich nur wirklich, wie lange sowas dauert.... Wie lange ich mich noch so beschissen fühlen muss.

Zitat von kata_smiles:
Wohnung suchen oder Studenten- WG, neues probieren?

Ich habe schon darüber nachgedacht, ob ich vielleicht die Uni wechsele. Aber ich kann momentan nicht einschätzen, ob das nicht vielleicht ein bisschen überzogen ist. Deshalb belasse ich es erstmal dabei. In die gleiche Stadt möchte ich eigentlich nicht zurückziehen. Die ist nämlich nicht groß genug, als dass man sich nicht ständig über den Weg laufen würde, vor allem, weil wir ja trotzdem noch die gleiche Freundesgruppe haben. Mal sehen...

18.03.2025 02:52 • #9


sika1vr
Zitat von Nordseeliebe:
Meine Eltern sind seit 50 Jahren zusammen und quälen sich auch seit 50 Jahren fast durchgehend miteinander.

Den Gedanken finde ich auch erschreckend und das tut mir für dich mit leid. Es ist natürlich die Entscheidung deiner Eltern, aber das ist sicher nicht immer einfach gewesen.

Zitat von Nordseeliebe:
dass etwas schlimmes besser enden sollte, als dass die Qual ein Leben lang anhält

Ja, das hilft. Und das sehe ich auch genauso. Meine Eltern sind ja getrennt und ich denke, bei denen war das auch eine sehr wichtige Entscheidung..
Die Sache ist nur, dass es für mich ja gar nicht schlimm war. Ich hatte nicht das Gefühl, dass zwischen uns etwas nicht stimmt. Zumindest nicht in dem Ausmaß... keine Ahnung. Und ich fühle mich schlecht, weil ich es nicht vorher gemerkt habe.

Ich bin jedes Wochenende zu meiner Familie gefahren und das hat sie schon immer ziemlich genervt. Das ist das einzige, was mir einfällt. Das ging allerdings wegen meiner familiären Situation nicht anders und deshalb war ich da möglicherweise auch manchmal wenig verständnisvoll. Ich wusste, dass sie das nicht toll findet, aber dass es so ein großes Problem ist, habe ich nicht gemerkt.

Zitat von Nordseeliebe:
Gerade, wenn die erste große Liebe geht, ist das extrem einschneidend, weil man gefühlt ein Leben ohne diese Person gar nicht kennt...Deswegen muss man dringend die anderen Säulen stärken, damit das Gebäude stehen bleibt.

Die Metapher fand ich sehr schön, danke!

Zitat von Nordseeliebe:
Aber vielleicht kannst du das trotzdem im Hinterkopf behalten.

Ich versuche es, vielen Dank! Deine Nachricht ist total lieb.
Ich wünsche dir auch alles Gute!

18.03.2025 03:04 • #10


sika1vr
@Nordseeliebe Ich glaube ich würde es auch nicht schlimm finden, wenn ich mich in ihre Situation hineinversetze.

Vielleicht kann ich es nur gerade nicht, weil sich sowieso schon alles so bescheuert anfühlt. Vielleicht muss ich einfach noch ein paar Tage/Wochen warten, bis ich mich traue.

Zitat von ElGatoRojo:
Und dein Vater ist dein Vater - also geh in das Risiko. Entweder ihr versöhnt euch oder nicht - aber du warst aktiv. Mag sein, er hilft dir von Mann zu Mann?

@ElGatoRojo Für meinen Vater zählt irgendwie das Gleiche. Nur komplizierter natürlich, weil mehr Zeit dazwischen liegt und es ’ne andere Dynamik ist.

Wahrscheinlich würde es sowieso nichts bringen. Der gratuliert mir und meinem Bruder nicht mal zum Geburtstag, deshalb wage ich leider zu bezweifeln, dass er mir sonderlich helfen kann.
Ich habe nur seit der Trennung irgendwie den Wunsch doch mal mit ihm zu reden. Einfach, weil ich das noch nie so richtig hatte (also jemanden (eine Vaterfigur), der mir bei „Männersachen“ Rat gibt) und natürlich ist der Wunsch schon immer da gewesen, bloß denke ich, das ist in der Realität eben nicht mehr als eine Wunschvorstellung von mir.

Vielleicht ist das auch einfach nur einer von den absurden Gedankengängen, die ich seit der Trennung immer wieder habe. Ich habe das Bedürfnis, alles zu klären. Vor allem natürlich mit meiner Ex, aber irgendwie auch mit meinem Vater. Andererseits habe ich Angst, dass er bei einem Kontaktversuch doch antworten würde und mir dann versucht einen vom Pferd zu erzählen, dass er mich vermisst hat, oder so einen heuchlerischen Mist.

18.03.2025 03:28 • #11


S
Zitat von sika1vr:
Hey, ich bin mir unsicher wie man sowas anfängt, aber ich hab keine Ahnung, wohin mit meinen Gedanken. Meine Partnerin (jetzt Ex) hat sich nach ...

Also erstmal ....tut mir leid dass es so ist wie es ist. Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Ich bin zwar anscheinend deutlich älterale du aber ich hab auch meine erste Beziehung und Trennung von meiner Liebe hinter mir. Es ist zwar nicht mehr so schlimm wie es mal war aber mir gehts nach Monaten immernoch nicht gut. Ich vermiss die Frau sehr.

So wie du schreibst, gehts mir auch manchmal. Man hat das Gefühl es stimmt was nicht mit einem...man wird verrückt wie du sagst. Auch les ich bei dir raus, dass du bereust und grübelst. Ich kann dir aus meiner derzeitigen Erfahrung sagen, dass das sehr schädlich ist...aber leider kann ich dir nicht sagen, wie man es einfach abstellt. Das mach ich auch sehr viel.

Wünsch dir auf jeden Fall viel Kraft und Energie.

18.03.2025 05:24 • x 1 #12


M
Hallo.
Erst mal tut es mir Leid dass du dich so durcheinander fühlst und es sich anfühlt als würde dein bisheriges Leben nicht mehr in der Form existieren.

Wenn ihr lange zusammen wart, gemeinsame Interessen und Kontakte hattet, so eine eingespielte Routine, dann wird es in gewisser Weise auch tatsächlich so sein dass sich nun erstmal gefühlt ganz viel ändert.

Wichtig ist dass du weißt dass du alle Gefühle annehmen darfst. Verletzt sein, traurig sein, Angst, Unsicherheit. Eine Trennung bringt viele Facetten mit sich.
Es zu unterdrücken und nur stark sein zu wollen hilft dir langfristig nicht weiter. Denn ganz wichtig ist auch das Auseinandersetzen mit deinen Emotionen, das Reflektieren, das Verabeiten und schließlich das Akzeptieren.

Daneben solltest du aber niemals komplett in deiner Trauer versinken und diese die Kontrolle übernehmen lassen.

Sprich du darfst traurig sein auch mal länger als es dir lieb ist, danach solltest du aber versuchen dich aufzuraffen und dein Leben wieder zu sortieren.

Irgendwie eine gewisse Struktur rein bringen. Erinnere dich an Dinge die du gerne magst und vielleicht länger nicht gemacht hast. Sei es eine bestimmte Sportart, ein neues Hobby, etwas was du schon lange mal machen wolltest.

Such dir Perspektiven. Versuche jeden Tag mal an die Luft zu gehen, dich zu bewegen. Deine Gedanken kreisen zu lassen aber trotzdem auch in die Zukunft zu lenken. Dinge tun die dir gut tun. Nur dir allein.

Wenn du deine Freunde vernachlässigt hast, kontaktiere sie. Erkläre es ihnen. Entschuldige dich ggfs. Echte Freunde stehen dir bei.

Vielleicht findest du auch neue Bekanntschaften. Menschen um sich herum zu haben nach einer Trennung ist nie verkehrt. Sie können dir eine Stütze sein und dich ablenken.

Geh raus, hab Spaß, zerdenke nicht rund um die Uhr alles. Wahrscheinlich musst du dich jetzt ein Stück weit wieder selbst finden und kennen lernen.

Das braucht Zeit. Aber das wirst du schaffen. Ich drücke dir die Daumen.

18.03.2025 11:40 • x 1 #13


sika1vr
Zitat von silos:
Wünsch dir auf jeden Fall viel Kraft und Energie.

Die wünsche ich dir erstmal auch!

Zitat von silos:
Ich vermiss die Frau sehr.

Ich auch.
Tut mir leid zu hören, dass es bei euch auch nicht geklappt hat. Ich hoffe, dass wir beide irgendwie darüber hinwegkommen können. Darf ich fragen, wie lange es bei dir her ist?

Zitat von silos:
Ich kann dir aus meiner derzeitigen Erfahrung sagen, dass das sehr schädlich ist.

Warum?
Also klar, ich schätze, weil es irgendwie nichts bringt, aber ... ach keine Ahnung, ich habe einfach Angst, dass irgendwie alles meine Schuld ist und auch wenn es jetzt eh nichts mehr bringt, kann ich das wie du total schwer abstellen. Ich denke es ist okay sich darüber Gedanken zu machen, deshalb würde mich deine Meinung dazu interessieren.

18.03.2025 22:17 • #14


sika1vr
Zitat von Mael28:
Wichtig ist dass du weißt dass du alle Gefühle annehmen darfst.

Hey @Mael28, ich habe lange über den Satz nachgedacht und (das gebe ich nur zu, weil es mir gerade sowieso sch. geht) musste irgendwie ein bisschen weinen, als ich das gelesen habe. Ich finde das ganz schwer, aber ich denke, dass du recht damit hast.

Zitat von Mael28:
Daneben solltest du aber niemals komplett in deiner Trauer versinken und diese die Kontrolle übernehmen lassen.

Deshalb versuche ich mich auch die ganze Zeit zu beschäftigen. Die ersten drei Tage habe ich erstmal ziemlich apathisch rumgesessen (sogar noch in unserer Wohnung, weil sie direkt nach der Trennung erstmal bei einer Freundin war), aber seit ich zurück bei meiner Mutter bin, versuche ich mich eigentlich die ganze Zeit mit irgendetwas abzulenken.
Meine Familie ist relativ vorbelastet, was Depressionen angeht und weil ich Angst habe, dass ich genauso abrutsche wie meine Mutter damals nach der Trennung von meinem Vater, versuche ich die ganze Zeit irgendwas zu machen. Ich kann sowieso nicht so gut still sitzen.

Zitat von Mael28:
Wenn du deine Freunde vernachlässigt hast, kontaktiere sie. Erkläre es ihnen. Entschuldige dich ggfs. Echte Freunde stehen dir bei.

Ich habe das hier ja jetzt schon zwei, dreimal gelesen und ich denke, dass ich das auch machen werde. Wenn nichts draus wird, dann ist es so. Aber so habe ich es wenigstens versucht.


Zitat von Mael28:
Geh raus, hab Spaß, zerdenke nicht rund um die Uhr alles.

Zitat von Mael28:
Das braucht Zeit. Aber das wirst du schaffen. Ich drücke dir die Daumen.

Ich versuchs. Danke!

18.03.2025 22:53 • x 1 #15


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