39

Zerrissenheit und belastende Gefühle

T
Ich entwische dir und deinem berauschenden Gift...Ich renne schneller, als mich meine Beine je tragen konnten. Du wirst hinter mir immer kleiner und müder...Lässt mich ganz langsam los...

Ich spüre wie jeder Balast ganz langsam von mir abfällt und ich nach vorne in die langsam aufgehende Sonne blicke. Meine aufgekratzten Narben erholen sich ganz langsam.

Ganz aus weiter Ferne höre ich wie der Echo deiner Stimme meinen Namen flüstert...Ich sehe dich nun immer verschwommener...

20.01.2016 01:29 • #31


T
Der Schleier aus Sehnsucht, Kummer, Angst und Zweifel lichtet sich langsam und mit Tränen in den Augen springe ich in kalte Wasser der ungewissen Zukunft.

Mal bin ich kurz davor zu ertrinken und dann tauche ich mit letzter Kraft wieder auf und bin mitten im Leben. Ganz im Hier und Jetzt. Dich im Hintergrund als hoffentlich bald abgeschlossene Vergangenheit....

20.01.2016 01:58 • #32


A


Zerrissenheit und belastende Gefühle

x 3


T
Meine Seele trägt so viele Narben, viel mehr als mein Körper tragen kann.Ich kann nicht mehr weinen, meine Seele und meine Augen sind leer....Hinausgespült ist alles in die Außenwelt.

Ich gehe in mich und suche mich selbst. Mein inneres verletztes Kind, dass um Hilfe schreit. Ich umarme es liebevoll. Ich akzeptiere es und streichel oder küsse sanft alle Narben der Vergangenheit. Ich lasse
es endlich langsam erwachsen werden und es strahlt mich an...

24.01.2016 01:33 • x 2 #33


einfachich49
Könnte von mir kommen

24.01.2016 01:36 • x 1 #34


T
Zitat:
Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen deiner Seele wirbt sie um dich. Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst. Von
Hermann Hesse

Das hat mich inspiriert

24.01.2016 01:41 • #35


T
Unser inneres Kind ist zum einen das Symbol für unsere Verwundbarkeit und zum anderen der Ursprung für unsere Angst als Erwachsene wieder verletzt und zurückgewiesen zu werden. Es steht für unsere Sehnsucht nach Liebe, nach Anerkennung und der Akzeptanz, dass wir in Ordnung sind, genauso wie wir sind....

Durch das Abschneiden der schmerzhaften Gefühle, die wir als Kind erlebt haben, wird jedoch auch das Empfinden positiver Gefühle verhindert und Gefühle des Ungeliebtseins, der Leere, der Wut, der Trauer und der inneren Einsamkeit manifestieren sich. Aber alles Verdrängte kommt auf den seltsamsten Wegen nach oben, wenn es abgeschnitten bleibt und nicht bewusst wird. Es ist nur verbannt in das Reich der inneren Schatten und führt dort ein mitunter zerstörerisches Eigenleben......

Menschen die ein verletztes inneres Kind in sich tragen sind der festen unbewussten Überzeugung, dass sie sich selbst nicht glücklich machen können und dass sie Schmerz und Ablehnung nicht aushalten können. Das führt auch dazu, dass sie dazu neigen andere für ihr Leid verantwortlich zu machen, sie zu kontrollieren und zu manipulieren.

Sich selbst entzieht das innere Kind hingegen jeglicher Kontrolle, es schreit nach Abgrenzung, obwohl es sich gleichzeitig nach nichts mehr sehnt, als nach Nähe und dem Gefühl geliebt zu werden.
Das verletzte innere Kind aber kann all diese positiven Anteile nur begrenzt ausleben. Es ist wütend, es ist traurig und es fühlt sich schuldig, aufgrund der bis ins Erwachsenenalter unbewusst wirkenden Introjektion derer, die ihm Schmerzen oder Böses zugefügt haben.

Zerrissen zwischen der Sehnsucht nach Liebe und der Angst vor neuen Verletzungen lebt das innere Kind in einem Niemandsland. Es fühlt sich niemals angekommen und nie angenommen, wobei eins das andere bedingt – wer sich nicht angenommen fühlt ist ein Heimatloser in sich selbst und heimatlos in der Welt......

Allein mit sich selbst, das ist für keinen Menschen leicht aber für das verletzte innere Kind ist es ein Gefühl, das ihm den Boden unter den Füßen wegreißt. Denn das Glaubensmuster des Kindes ist: Ich muss geliebt werden, sonst kann ich nicht überleben. Wenn dieses Glaubensmuster vorherrscht sind wir unfrei – nicht nur in uns selbst, sondern in jeder zwischenmenschlichen Beziehung.

Wir sind, wie als Kind, abhängig von Anderen und damit manipulierbar. Wir projizieren auf den Partner eine Art Ersatzelternteil und fordern unbewusst diese eine Liebe, die wir niemals bekommen haben. Das überfordert jeden Menschen, denn diese Forderung kann niemals erfüllt werden, weil sie alt ist und mit dem Partner nichts zu tun hat - es ist die kindliche Sucht nach Liebe und Anerkennung durch die Eltern. Wird sie nicht erfüllt, bleibt sie ein Leben lang ein Fass ohne Boden.
Es macht also Sinn unserem inneren Kind einen inneren Erwachsenen zu Seite zu stellen.

Das ist ein langer Prozess und er erfordert Mut und Selbstbeobachtung. Er bedeutet auch unterscheiden zu lernen, wann unser inneres Kind die Kontrolle übernimmt und unser Leben mit seinen negativen Glaubensmustern boykottiert......

Die Arbeit mit dem inneren Kind, mit dem Ziel Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, ist mit viel Angst verbunden.Die Arbeit mit dem inneren Kind ist ein langer schmerzhafter Weg an dessen Ende die Versöhnung steht, mit dem, was das Leben uns aufträgt und es ist die Akzeptanz dessen, was das Leben uns zu lösen aufgibt.

Menschen, die ihr inneres Kind erlöst haben erkennt man auch daran, dass sie vom Wohlwollen, Liebe und der Zuneigung anderer nicht mehr so ganz abhängen. Das bedeutet nicht, dass sie andere nicht mehr brauchen, aber sie sind fähig sich das, was sie brauchen sich selbst zu geben. Nicht geliebt oder abgelehnt zu werden, bedeutet für sie nicht mehr die Zerstörung ihrer Existenz.

Sie akzeptieren, dass vieles vegänglich ist. Wir werden alleine geboren und sterben alleine. Diese beiden Prozesse der Geburt und des Todes macht ein jeder hautnah alleine durch....

Ich denke, dass viele Beziehungsmuster ihren Ursprung aus der Kindheit haben. Wir ziehen auch dementsprechend unbewusst bestimmte Menschen an oder werden von ihnen angezogen, um eine Lektion über sich und das Leben zu lernen....

24.01.2016 02:06 • x 2 #36


irgendwer
Genau das lese ich auch gerade. Und es hilft so sehr sich dies zu verinnerlichen.

24.01.2016 09:15 • x 1 #37


T
Danke @irgendwer

Ich selbst arbeite mit verhaltensauffälligen Kindern und weiß, dass vieles bei uns aus der Kindheit verankert ist. Wie zb. sichere stabile Bindung zu Bezugspersonen oder eine ziemlich unsichere Bindung, die sich später auch auf das Erwachsenen Leben auswirkt.

Zb. Überbehütung, keine Grenzen oder auch das Gegenteil wie emotionale Kälte dem Kind gegenüber kann sich auch auf spätere Beziehungen übertragen. Wie zb. Ängste,mit sich selbst nicht klar kommen oder starke Impulsivität...oder Beziehungssucht, weil einem oft beigebracht wurde, dass man ohne Anerkennung ein nichts ist usw....

Das waren ein paar Beispiele. Es gibt 1000 weitere...Wie gesagt mit der Zeit verdrängt man manches ins Unbewusste und in bestimmten Situationen kommt es hoch, wenn wir einen Verlust erleiden. Die einen verarbeiten es schneller und andere brauchen lange oder verdrängen alles...

24.01.2016 11:58 • x 1 #38


T
Ich kann zb. mich als Beispiel nehmen. Ich wurde erst extrem überbehütet und von allem Übel fern gehalten als Kind. Doch auf der anderen Seite legten meine Eltern mir all ihre ehelichen Probleme auf die Schultern...Wie Streit usw...Oft wurde ich dann für ihrer Meinung nach tadeliges Verhalten bestraft. Durfte ganz selten Freunde mit nach Hause nehmen. Erst als ich etwas älter wurde, aber auch dann eher selten.

...Ich erfuhr eine unsichere Bindung. Konnte damals nicht über alles mit ihnen reden. Testete meine Grenzen aus um ihrer Kontrollsucht zu entfliehen.

Ich war trotzdem sehr ängstlich als Kind und wurde dementsprechend von meinesgleichen oft gehänselt. Vieles davon habe ich verdrängt und manches kam im Erwachsenen Alter wieder hoch....Ich hatte als Kind, Jugendliche und junge Erwachsene ein paar traumatische Erlebnisse. Vielleicht haben sie mich geprägt und ich verdrängte das innere Kind, das sich trotzdem zu Wort meldete. Dementsprechend landete ich in emotional abhängigen und sehr ungesunden Beziehungen....Ich kann nicht alles auf die Kindheit abschieben, aber vieles basiert auf vergangenen und verdrängten Erlebnissen.

Ich hab jetzt zwar ein besseres Verhältnis zu meinen Eltern, trotzdem ist nicht alles zu hundert Prozent verarbeitet.

24.01.2016 12:19 • x 1 #39


einfachich49
Das Schatten und Das Sonnenkind.
Das Kind in dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl,tolles Buch.Lese ich gerade,kann ich nur empfehlen

24.01.2016 15:31 • x 1 #40


T
@einfachich49

Danke dir. Vielleicht hole ich es mir auch! Ja mein inneres Kind muss endlich mal ankommen und seine Heimat finden!

24.01.2016 20:57 • #41


T
Meine innere Zerrissenheit

Der Kampf findet ständig und unaufhaltsam in all meinen Lebenslagen statt:

Einerseits gibt es die liebende, sensible Seite in mir, die sich nach Geborgenheit, Liebe und einem ruhigen geregelten Leben sehnt.

Andererseits gibt es eine Seite in mir, die nichts als Hass, Verzweiflung, Leid, Misstrauen und Selbstzweifel empfindet

Eine Seite will stark lieben.
Die andere Seite will vielleicht nur harten, schnellen S..

Eine Seite sieht noch eine positive Zukunft.
Die andere Seite sieht die Hölle und weiss, jeder Mensch schafft sich seine eigene Hölle.

Eine Seite will aufbauen und Schönheit hervorheben.
Die andere Seite will vernichten und über alles schöne spotten.

Eine Seite liebt alle Männer sehr.
Die andere Seite hasst und verabscheut sie und traut ihnen nicht über den Weg.

2 Seiten von mir die sich in einem ständigen Konflikt befinden, man könnte sagen der uralte Kampf zwischen Gut und Böse, obwohl er selten derart stark in einem einzigen Verstand statt findet.

Beide Seiten sind ein wichtiger Teil von mir und jeder Mensch hat wohl seine Dämonen die ihn quälen und ihn prüfen. das richtige Gleichgewicht zwischen beiden Seiten ist wohl das einzig wichtige.

Beide Seiten sind wohl die Wahrheit unserer Existenz.

Zerrissenheit werden wir ein Leben lang mit uns tragen.
Aber den Strahlemann kann man nicht immer spielen

Die Vergangenheit holt mich doch immer ein

Vergessen ist das einzige was ich nur noch möchte!

Ich bin auf der ewigen suche nach meinem sicheren Hafen.
Möchte meinen inneren Frieden finden
Aber meine Kraft reicht nicht aus.
Ich habe sogar Angst mich fest zu binden.



Nähe brauche auch ich ab und an, und Wärme
Aber wenn ich sie habe möchte ich am liebsten weglaufen!

Mein Inneres ist ein einziger Trümmerhaufen!
Möchte alleine sein, möchte mich verkriechen!
Weil die Dunkelheit mich sehr zufrieden macht


Aber wenn’s dann dunkel ist um mich herum
Schrecke ich auf, bekomm Panik ohne Ende!

Aber gleichzeitig suche ich nach allem dunkeln
Weil es mich beschütz vor der ganzen Menge!

Ach, ich will doch nichts anderes als Ruhe finden
Möchte mich auch mal ohne Vorbehalt fallen lassen!

100 Gedanken rasen im Eiltempo durch meinen Kopf,
ich kann nicht einen Gedanken richtig fassen.
Ich fühle mich wie ferngesteuert,
seltsam getrieben.
Ein inneres Gefühl der Zerissenheit macht sich breit.
Was tue ich denn jetzt?
Ich habe den Drang mich in meinen gefühlen zu verlieren.
Doch ich möchte stark sein!
Will aus dem Zustand herauskommen!

Manchmal weiß ich nicht, wer ich denn nun wirklich bin. Ersehne mir den inneren Frieden.Aber die zwei Seiten meines ICHs gehören zu mir!

Ich muss endlich mal Verantwortung über mich selbst übernehmen!

Doch Verantwortung für alles zu übernehmen bedeutet auch, die Verantwortung für unsere eigenen Gedanken und Gefühle zu übernehmen, sagt mir die Vernunft.... Gefühle entstehen nicht aus dem nichts, sondern aus unseren Gedanken und eigenen(positiven/negativen) Bewertungen.

Es ist einer der größten menschlichen Freiheiten, dass wir selbst entscheiden können, wie wir auf äußere Umstände reagieren, sagt mir die Theorie!
Es ist aber gar nicht so einfach flüstert die Angst und die Gewohnheit mir ins Ohr.

Doch ich finde sie im Moment nicht, die innere Ruhe.
Fühle mich allein, klein und von allen verlassen...

Wie damals als kleines Kind/Jugendliche, wo ich das hin und her kannte....
Das hin und her von Schuld und Last....

Heute fühle ich mich nicht weniger zerrissen als damals, obwohl ich für mein eigenes Glück anscheinend selbst verantwortlich bin....

22.02.2016 22:37 • x 1 #42


Thomas69
@Tamilein harter Stoff... Hoffe du findest deine Mitte irgendwann wieder...

22.02.2016 22:52 • x 1 #43


T
Das hoffe ich auch...Bin immer kurz davor gewesen meine Mitte zu finden und irgendwas bringt einen da wieder heraus ins Dunkle....Hoffe es geht mal endlich wieder vorbei.
An manchen Tagen holt einen die Vergangenheit mit voller Wucht wieder ein...Dir noch eine gute Nacht

22.02.2016 22:56 • x 1 #44


Thomas69
@Tamilein wünsche ich dir auch, und das du abschalten kannst!

22.02.2016 23:04 • #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag