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Zerstört die Trennung mein Leben? !

N
Hallo,
ich bin momentan emotional überfordert. Ich habe mich vor vier Monaten von meinem Mann getrennt. Trage den Ring nicht mehr, schlafen getrennt und es gibt keine Zärtlichkeiten. halt getrennt. Wir leben jedoch noch zusammen. Haben einen drei jährigen Sohn und letztes Jahr ein kleines Häuschen gekauft.
Im letzten Jahr ist mein Mann an Depressionen erkrankt. Kam teilweise mit alltäglichen Situationen nicht klar, aber mittlerweile hat sich das gelegt.
Das ganze hat uns auf eine harte Probe gestellt. und tut es immer noch. Ich merke wenn es ihm wieder schlechter geht (er nicht). Er geht nur alle 3 Monate zum Neurologen, um einen Therapieplatz hat er sich anfangs noch bemüht, aber jetzt macht er gar nichts mehr, dabei braucht er Hilfe.

In den letzten Monaten konnte ich immer mehr Lügen aufdecken. Es tut so weh und er wusste es. Dabei geht's an sich um Nichtigkeiten, aber er bevorzugt gewisse Sachen zu verschweigen und dann zu leugnen.

Mit anderen und über andere reden funktioniert einwandfrei, aber mit mir kann er es nicht. Nur Belanglosigkeiten. Er hat sich so unglaublich verändert.

Durch diesen ganz Mist bin ich emotional schon lange von ihm getrennt. er lernt aber nicht aus dem Mist, den er anstellt hat. Ich sage ihm das ich damit nicht zurecht komme, mir (unter andrem) Ehrlichkeit und Vertrauen sehr wichtig ist und er ignoriert es und macht genau die gleichen Fehler.

Jetzt hat mein Mann endlich eingesehen, dass es so nicht weitergeht. Aber ändern sieht er nicht ein, stattdessen willigt er in die Trennung ein und will bald ausziehen. Das macht mich so fertig. Eigentlich will er keine Trennung, aber er plant deinem Auszug. ich versteh die Welt nicht mehr. Ist die Trennung in so einem Chaos also doch besser? !
Ich muss nächste Woche ins Krankenhaus und kann noch nicht sagen wann ich wieder arbeiten kann. Arbeite auch nur Teilzeit. Ich befürchte, dass die finanzielle Situation für mich bedrohlich wird.

Unser Umgang miteinander ist, für unseren Sohn, so freundschaftlich wie nur möglich. Aber ich hab Angst vor der Zukunft.
Ich habe keine Angst meinen Mann zu verlassen, eher Angst meine kleine Familie zu zerstören.
Ich hab das nie gewollt, aber ich hab doch auch ein Anrecht glücklich zu sein.
Bin ich zu streng mit ihm?
Ist diese große Angst unberechtigt?
Ich hab Angst alles kaputt zu machen. mein Sohn soll nicht leiden, ich will ihm ein unbeschwertes Leben ermöglichen, glaube aber nicht das es so funktioniert.
Wäre der kleine nicht und hätten wir nicht letztes Jahr gekauft, wäre die Entscheidung nicht so schwierig.

11.07.2017 21:20 • #1


Seeträne
Schwere Zeit für Dich...
Ich kann Dir nur sagen, wenn Eltern Eltern bleiben können Kinder eine Trennung gut verkraften.
Als ich gegangen bin war die Tochter 2, Sohn 5. Haus vor 9 Monaten gekauft...
Wir waren als Paar nicht mehr ansprechbar aber als Eltern besser als vor der Trennung
Kann dir gerne mal ne Pn schicken oder wir telefonieren.
Möchte dir Mut machen. Kinder spüren ALLES
Und wenn es Eltern nicht gut geht, verlieren sich oft die Kids. ... alles Gute

11.07.2017 21:31 • x 1 #2


A


Zerstört die Trennung mein Leben? !

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Luto
ich verstehe nicht alles.
es hatte Depressionen,so ausm Nichts, und dann haben die sich mal eben erledigt, aber dann geht es ihm auch wieder schlechter ...? und dann leugnet er das?
und das ist der Mist, den er gemacht hat, oder noch anderer?
dann bist Du emotional schon getrennt, aber bekommst Probleme mit der wirklichen Trennung?
Du wolltest am liebsten Familie erhalten, auch ohne Liebe?
Was habt ihr letztes Jahr gekauft?
Du glaubst, ein Kind hat mehr Probleme bei der Trennung der Eltern, als wenn sie unglücklich zusammenblieben?

11.07.2017 21:37 • x 1 #3


N
Hmm. Das ist schwierig.
Dein Mann ist krank und es ist unklar ob die Beziehung sonst gut laufen würde.
Jedoch müsste er derjenige sein, der etwas unternimmt, als Depressiver kann man jedoch nicht, da fehlt jede Motivation, wenn man erstmal in dem Loch ist.

Ich würde sagen dass du nicht voreilig aufgeben solltest. Vielleicht wäre es gut selbst psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, als Angehörige des Erkrankten steht dir das auch zu. und vielleicht gibt es eine Abkehr vom Abgrund.
Ja, du hast auch ein Recht dein Glück zu suchen, aber es ist nicht gesagt dass der Weg über Scheidung,Schulden und alleinerziehend werden zum Glück führt.

11.07.2017 21:38 • #4


R
Hallo namawo und herzlichen Willkommen im Forum
Ich lese aus Deinem Beitrag viel Enttäuschung heraus und leider gehst Du auf die der Lügen nicht weiter ein. Ich halte es für möglich, dass das Mann auf Grund der Depression einfach handlungsunfähig ist und gar nicht in der Lage ist, Liebe und Zärtlichkeit zu geben. Es ist ihm sicher nicht egal, aber er schein sich momentan unter einer Art Käseglocke zu befinden. Dein letzter Satz sagt für mich auch sehr viel aus, nämlich das Eure Beziehung auf dem gemeinsamen Sohn und dem Haus basiert, wäre das nicht vorhanden, wärst du schon weg, oder ? Bist du noch bereit, für die Beziehung zu kämpfen ? Vielleicht braucht er Dich jetzt ganz besonders ...
LG, Rachel

11.07.2017 22:05 • #5


N
Ich hab halt viele Baustellen, dass ist das Problem.
Mit der Depression hätte ich an sich keine Probleme, aber er schweigt einfach nur.
Statt zu sagen was ist, verleugnet er es und dazu kommen noch andere Lügen, die ich nicht verstehe. Er weiß das alle Lügen auffallen und trotzdem bleibt er dabei.
Seine Depression begann durch mobbing am Arbeitsplatz, ging dann über zu Ängsten vorrangig um mich und unseren Sohn. Dabei auch so völlig absurde Ängste, er hat nur das schlecht in der Welt gesehen und dadurch Angst um uns gehabt.
Jetzt ist es so, dass er in diesen depressiven Phasen total abwesend ist. Keine Hilfe im Haushalt und außer spielen, konnte er mit dem kleinen nichts machen. Auseinandersetzungen haben ihn völlig aus der Bahn geworfen und das nur weil der kleine trotzte.
Aber das war für mich nicht schlimm. Ich hab ihm da zur Seite gestanden.
Die Depression ist für mich ok. Mit dem Tabletten ist es jetzt auch viel besser. Aber er braucht einen Therapieplatz. Kann ja nicht sein alle paar Monate für ne gewisse Zeit in ne Klinik zu gehen und dann funktioniert er wieder ne gewisse Zeit.
Ich finde er sollte Zeit für sich haben um gesund zu werden. Aber er hat nichts gemacht...
...und meinen Sohn möchte ich davor schützen. Ich weiß, dass es für ein Kind nicht gut sein kann in einer schlechten Umgebung aufzuwachsen. Aber was ist schlimmer: mit einem depressiven Vater leben oder ohne Papa? (Wobei er ihn so oft sehen dürfte, wie beide das wollen)

Mein Alptraum ist, wenn er irgendwann sagt Mama, ich hatte ne beschissene Kindheit und du bist schuld

11.07.2017 22:29 • #6


Holunder
Hey!

Im Umgang mit psychisch Erkrankten, insbesondere depressiven Menschen habe ich eingehende Erfahrung. Allerdings, ganz wichtig, nicht therapeutisch , sondern in betreuender Funktion.
Da ich keine Familie habe, kann ich bezüglich der Verpflichtungsgefühle-contra-Liebe nur Beobachtungen in meine Erfahrungen einflechten
Einerseits: es wird nicht ganz klar, wie tiefgehend dein Blick auf eine wiedervereinte Familie, wie ernsthaft dir die Frage nach dem Weg Zurück ist. Denn ich kann dir nicht raten, kämpfe um die gesamte Familie an sich und mit deinem Mann gegen seine Erkrankung, wenn du innerlich schon lange Abstand genommen hast und es (nur) moralische Bedenken sind. Es wäre in meiner Welt ein zu hartes Stück Arbeit mit ungewissem Ausgang.

Andererseits: Seine Erkrankung macht es erforderlich, dass ER, anfangs auch in Begleitung und motiviert durch dich Freunde, später aber unbedingt alleine den Weg zum Neurologen nimmt, sich ambulant psychiatrisch begleiten lässt und eine Ebene erreichen kann, die ihn befähigt, sich selber unabhängig von dir Hilfe zu suchen, wenn wieder eine Depression ausbricht. Bis er auf dieser Ebene ist, müsstest du für euch kämpfen...

11.07.2017 22:31 • #7


N
Für mich ist es nicht einfach darüber zu schreiben. Ich bin sonst jemand der seine Sachen für sich behält bzw nur mit den Personen bespricht, die es betrifft....
Häufigste Lüge: er bedient sich an meinem Portmonee. Bei dem ersten 2. Malen kam ich nicht auf die Idee das er es war, hatte nur gefragt ob er es gesehen hätte, als ich es dann gefunden hatte war es leer. Wochen später gab er es zu, weil sich die Fälle häuften. Wozu er es brauchte war lange ein Geheimnis. Er sagte dann irgendwann für essen, aber es waren wohl eher Zig.. Was er bis heute nicht zu gibt, aber man riecht so was ja. ...und trotzdem besteht er darauf.
Erst gestern hatte er es wieder getan. Ich hab schon krumm Begriff zu hause, Pin Nr kennt er nicht und dann marschiert er halt zur Bank. Ich sag ihm auch es gibt kein Theater, dass er Geld nimmt, sondern das er nichts sagt.

Mittlerweile sagt er nur ich weiß nicht wie man eine richtige Beziehung führt, hat man mir nicht vorgelebt. So, mir auch nicht und trotzdem weiß ich doch was ich will und was nicht

Natürlich ist da was in mir, dass nicht aufgeben will, aber nach so viel Enttäuschung sind die Zweifel schon größer.
Ich kam ja nur bis zu einem gewissen Grad seine Depression verstehen. Aber wenn er z.b. nicht spricht, dann denke ich mir, ist ihm halt nicht wichtig oder er will mich ärgern. Manchmal glaube ich das er sich darauf ausruht das ich ja da bin. Das geht schon seit einem jahr so.

11.07.2017 22:56 • #8


Luto
Zitat von namawo:
Wozu er es brauchte war lange ein Geheimnis. Er sagte dann irgendwann für essen, aber es waren wohl eher Zig.. Was er bis heute nicht zu gibt, aber man riecht so was ja. ...und trotzdem besteht er darauf.
Erst gestern hatte er es wieder getan. Ich hab schon krumm Begriff zu hause, Pin Nr kennt er nicht und dann marschiert er halt zur Bank. Ich sag ihm auch es gibt kein Theater, dass er Geld nimmt, sondern das er nichts sagt.

Das klingt neben Depression noch nach einer zweiten kleinen Baustelle ...
allerdings: er nimmt Geld, raucht heimlich, gibt es nicht zu, auch wenn man`s riecht ... so what?
Hat er halt den Tick, eigentlich Nichtraucher spielen zu wollen, ohne es zu schaffen.
Zitat von namawo:
Mittlerweile sagt er nur ich weiß nicht wie man eine richtige Beziehung führt, hat man mir nicht vorgelebt. So, mir auch nicht und trotzdem weiß ich doch was ich will und was nicht

Andere sind da eben nicht so klar!
So nebenbei gefragt: wie war seine Familie? Ist er Einzel, Nachzügler- oder Mittelkind?

12.07.2017 06:11 • #9


N
Neben dem, dass ich rauchen wirklich nicht ab kann, nerven mich die Lügen deswegen. Wie kann man nur so feige sein. Aber das war er bei dem Thema schon immer.
Er ist das erste von 3 Kindern, von 12-18 ein Problemkind: Schule, Lügen und die eigenen Elten beklaut.
Dann soll es aber wieder geklappt haben. Hatte einen Nebenjob um die Schulden abzuzahlen, Schule/Ausbildung gemacht, alles super.
Aber richtig mit Geld umgehen, kann er immer noch nicht. War schon immer ein Streitthema auch bei uns. Deshalb hat er kein eigenes Konto, damit ich einen Überblick hab und uns vor finanziellen Schwierigkeiten bewahre.
Seine Eltern vermitteln das Gefühl nur noch aus Gewohnheit zusammen zu sein. Vor viiiielen Jahren hatte die Mutter eine Affäre, getrennt hatten sich die Elten letztendlich nicht. Die drei Kinder haben aber alles mitbekommen. Mein Mann hat bis heute seine Probleme damit.
Mutter übrigens sehr emotional und der Vater distanziert.

12.07.2017 06:51 • #10


Luto
Zitat von namawo:
Aber richtig mit Geld umgehen, kann er immer noch nicht. War schon immer ein Streitthema auch bei uns. Deshalb hat er kein eigenes Konto, damit ich einen Überblick hab und uns vor finanziellen Schwierigkeiten bewahre.

huch! und mit dieser Regelung war er einverstanden? aber er verdient das meiste Geld, und kommt da nicht dran, wenn er mal heimlich rauchen möchte?

Zitat von namawo:
Ich kam ja nur bis zu einem gewissen Grad seine Depression verstehen. Aber wenn er z.b. nicht spricht, dann denke ich mir, ist ihm halt nicht wichtig oder er will mich ärgern

Das ist ein wenig zu leicht gedacht. Depressive bekommt man nicht mal eben motiviert, indem man sie genervt auffordert, gefälligst den Popo hoch zubekommen. Dass Du seine Krankheit nicht lustig findest, kann ich nachvollziehen.
Die Frage ist ja auch, ist Deine Liebe noch da, von Deiner Genervtheit zugedeckt, oder ganz erstickt?

12.07.2017 07:20 • x 1 #11


N
Es war ja nicht so das ich wegen paar Euros diese Regelung getroffen hab. Es waren mehrere hundert Euro, die einfach mal weg waren, der dispo vollkommen ausgereizt. Das war die Notbremse. Vorher hatte ich schon ne Vollmacht, hab mich schon immer ums finanzielle gekümmert. Für ihn war das nichts. Da ich in ner Bank arbeite, war es demnach auch am einfachsten, denn ich kann alles vor Ort erledigen. Ich will nur nicht das Konto überziehen, dass macht nur Probleme.

Ich sehe mittlerweile ein, dass ich ihn hätte mehr unterstützen sollen einen Therapeuten zu finden. Ich war da schon zu genervt und der Ansicht er muss es alleine schaffen. Ich sehe es ein da zu streng gewesen zu sein, ich werde ihm heute meine Hilfe anbieten evtl übernehme ich das.
Es hilft mir sehr so viele Meinungen zu hören. Ich kann das ganze ja nicht objektiv betrachten, war auch schon zu gefangen in meiner Enttäuschung. Ich hätte mehr für ihn da sein sollten. Ich kann durch eure Einwände und Ratschläge es jetzt etwas besser bzw anders verstehen.
Ich werde heute einen schritt auf ihn zugehen und ihm ohne Druck meine Hilfe anbieten. Wenn er etwas nicht sagt oder macht, dann weil er nicht kann, nicht weil er nicht will.
Ich will ihn lieben, es auch spüren, aber seit Monaten ist da nur Enttäuschung. Ich habe ständig gehofft er kommt auf mich zu, aber ihm hab ich nie zugestanden es nicht zu können, dachte nur er will nicht....
selbst wenn es unsere ehe nicht rettet, möchte ich das es ihm gut geht, damit er ein guter Vater sein kann. Unser Sohn hat das verdient und da wir durch ihn immer verbunden bleiben, ist es meine Aufgabe ihm zu helfen. Wenn nicht als Ehefrau dann als Freundin...und vielleicht schaffen wir es ja doch und sonst hoffe ich auf einen guten freundschaftlichen Umgang

12.07.2017 08:16 • x 1 #12


L
Zitat von namawo:

Mein Alptraum ist, wenn er irgendwann sagt Mama, ich hatte ne beschissene Kindheit und du bist schuld


Mit diesen Vorwürfen muss wohl jeder geschiedene auch rechnen. Ist auch nicht so toll, wenn es dann heisst Du hast Papa verlassen als es ihm schlecht ging. Ist deine Entscheidung, würde aber eher bleiben. Ist nichts aussergewöhnliches ein krankes Familienmitglied zu haben. Trennung ist IMHO selten eine Lösung und weglaufen von Problemen, dann kommen neue. Aber letztlich musst du eine Entscheidung pro oder contra treffen und das dann konsequent durchsetzen und nicht alle paar Monate wieder auf den Tisch bringen.

12.07.2017 08:19 • #13


Holunder
@namawo
Es ist ganz wichtig zu wissen, dass du als Angehörige eines an Depression Erkrankten ebenfalls nicht allein bist und Unterstützung erfahren kannst. (Selbsthilfegruppe, oder ein Forum wie dieses hier zum Thema)
Therapie wäre das eine, was dein Mann angehen sollte, dass andere wäre eine kurzfristige Hilfe im (ambulanten) psychiatrischen bereich.
Liebe Grüße,
Holunder

12.07.2017 08:27 • #14


N
Ich hatte schon wegen einer Selbsthilfegruppe geschaut, es gibt bei uns in der nähe eine für Angehörige, trifft sich einmal im Monat und ist eher für Eltern depressiver Kinder, der Gruppenleiter sagte es könnte für mich schwierig werden, da meine Situation nicht wirklich zu den der anderen passt. Fand das natürlich nicht so toll und habe mich dagegen entschieden.
Das mit der ambulanten Hilfe ist eine gute Idee. Werde ich heute ansprechen. Unser Sohn schläft heute bei meiner Mutter, da haben wir etwas zeit.
Uns ich werde mal so ein Forum aufsuchen, kann ja nur helfen....so wie hier!

12.07.2017 08:39 • x 1 #15


A


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