Verwirrt?, wieso meinst du mich persönlich angreifen zu müssen?
Habe den Menschen kennengelernt als er in einer religiösen Einrichtung gearbeitet hat. Es geht hier ums Judentum btw, spielt aber auch keine große Rolle. Das war vor ca 3 Jahren. Damals war er noch so ziemlich komplett Religiös. Es gab da aber auch so viele Regeln einzuhalten. Man durfte kein Fleisch außerhalb der Einrichtung Essen weil es evtl unrein wäre. Er hatte Probleme mit dem Chef dort. Hat sich noch nie gerne untergeordnet. Also am Anfang ging er mal außerhalb Essen, dann hielt er den Ruhetag nicht komplett ein, mit mir immer weniger und weniger. Ich habe mich übrigens in sein religiöses Leben nie eingemischt! Ich war da immer sehr flexibel, da gab es eigentlich nie Streit zwischen uns, was er mir hoch anrechnet. Ich habe ihn nie weder in die eine, noch in die andere Richtung gepusht, auch das rechnet er mir an. Aber wir haben sehr oft drüber diskutiert, weil wir beide extrem religiöse aber auch komplett Anti-religiöse Menschen in der Familie hatten. Wir haben uns sozusagen wunderbar in der Mitte gefunden, ausgemacht dass wir gewisse Ruhetage in einer bestimmten Form verbringen. Also der Alltag war nie das Problem!
Zu seinen Eltern: seine Mutter wurde als Kind misshandelt und sein Vater kam aus Skandinavien nach Israel auf der Suche nach sich selbst. Dort haben sich die Eltern getroffen. Er hat konvertiert und sie würde immer religiöser. Denen gefiel ihr Lebensstil. Der Vater wurde so religiös, dass er selbst andere Männer sozusagen zu Priestern hätte ausbilden können. Religion war also sein Hauptjob. Dann sind die Eltern mitsamt Kindern nach England gezogen. Und der Vater fühlte sich dort immer weniger wohl, distanzierte sich immer mehr, auch von der Frau. Die Frau, also Mutter vom Ex fing daraufhin an sich immer mehr an Gott festzuhalten. Sie wurde regelrecht eine religiöse Fanatikerin die andere unterdrückt hat. Sie hat mich nicht mal in ihr Haus gelassen weil ich nicht religiös war. Aber mir tat sie nur Leid, weil ich verstanden habe, woher das kommt. Mein Ex aber HASSTE sie dafür. Ab und an kam er mit Sachen an wie ich hasse Frauen, sie nerven mich. Dabei hat er 5 kleine Schwestern. Er hat es aber nur gesagt, nie im Leben etwas frauenfeindliches gemacht. Er meinte halt die meisten Frauen verstehen ihn nicht, keine Frau außer mir täte es, und jetzt tue ich es auch nicht mehr laut ihm. Dabei liebt er seine Mutter von tiefstem Herzen, er erträgt es nur nicht mit ihr zusammen zu wohnen, weil sie ihn gezwungen hat religiös zu sein wenn er es nicht mehr wollte. Und der Vater ist daraufhin immer mehr von der Mutter abgerückt. Hat gemeint es würde eh alles nur durch S. zusammengehalten. Der läuft total gebrochen durch die Gegend rum, jeder denkt sich schon, dass er nicht mehr Religiös ist, aber vor der Familie tut er so. Der Vater fing auch an ganz komische Texte, unter anderem mit Sätzen wie Er wurde des Frauenhasses beschuldigt, aber er meinte es nicht so ... Also alles wirklich ganz komisch. Und ich habe das Gefühl mein Ex, der seinen Vater als starken Menschen erlebt hat, er, der erste und einzige Sohn, der zu ihm
Eine besondere Bindung hat. Ich habe das Gefühl mein Ex gibt der Mutter bzw der Religion die Schuld für alles.
Ich habe ihn noch vor einem Jahr erlebt, als er total krank war und nicht mal ein Medikament mit Wasser nehmen wollte, weil es Fastentag war, und ein Priester ihm gesagt hat er solle es nicht tun. Ich habe dann sehr mit ihm gestritten, weil ich fand, dass er seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen sollte!
Ich fastete übrigens auch, aber selbst in der religion steht: nur, wenn es die Gesundheit nicht gefährdet.
Tja und dieses Jahr wollte er an dem Tag ganz normal Essen, und hat es nur aus Respekt zu seiner Mutter unterlassen.
Er ist zu ner Organisation gegangen die beim Ausstieg aus der Religion hilft - warum? Weil die Stipendien anbieten die er so dringend für sein Studium benötigte. Die sponsern ihm alles. Dabei war er zu der Zeit auch mal kurz in Deutschland und wollte bei einem Feiertag für eine Gemeinde singen (bringt Geld). Ich war sauer, weil ich das falsch fand. Er hat gemeint, dass denen nicht wichtig ist, ob religiös ist oder nicht, sondern nur dass er singt.
Ich würde gerne verstehen ob er all die Sachen macht, weil er daran wirklich (nicht) glaubt, oder weil er opportunistisch ist?
Das selbe ist ja auch mit mir. Sind wir zusammen, genießt er es. Bin ich weit weg und er braucht noch Energie zum Studieren will er Schluss machen.
Vor einem knappen halben Jahr sagte er zu mir: Wenn du mir sagen würdest, dass du Schluss mit mir machen willst, weil ich zu einer komplett anderen Person geworden bin, würde ich dich vollkommen verstehen.
Schon da gab er mir das Gefühl, dass er Schluss machen wollte.
Ich war empört. Denn sein Religionsstatus hat mich nie besonders interessiert. Ich mochte ja einige Eigenschaften an ihm.
Ach ja. Gestern hat er 6 Stunden lang die Bibel studiert. Einfach so Weils ihm Spaß macht. Er ist sich aber sicher, dass er nicht an Gott glaubt. (Vor 3 Monaten war es anders). Und jetzt hat er mit seinem Mentor gesprochen, der ebenfalls aus der Religion ausgestiegen ist, und der wäre stolz auf meinen Ex, wie fest er bei seiner Entscheidung gegen die Religion wäre. Der hat ihm auch das Interview fürs Fernsehen vermittelt- über Leute und ihre Gründe, warum sie aus der Religion ausgestiegen sind.
Er tut jetzt so als ob die Religion sooo schrecklich wäre und ihn eingeengt hat. Dabei konnte er immer machen was er wollte. Und als er in diese Organisation für Ausstiegshilfe gekommen ist, war es nicht sein Ziel auszusteigen, Sondern Geldhilfe zu bekommen. Und jetzt tut er so fest überzeugt. Gott, kotzt er mich an! Ich habe das Gefühl im Nachhinein biegt er sich alle Entscheidungen zurecht und vergisst total was die wahren Gründe dafür waren.
Ich habe das Gefühl, dass ich besser weiß, was in ihm vorging als er selbst, weil ich die einzige war die ihn von außen beobachtet hat, als er sich von der religion entfernt hat. Dabei tut er noch fast genau all das, was er in seinen religiösen Zeiten noch getan hat! Ja er geht sogar noch ab und ab ins Gebethaus zum Singen!
Und das selbe ist ja mit der Beziehung! Irgendwie liebt er mich schon und tut so gut wie das selbe wie als wir noch zusammen waren, aber sagt er ist sich absolut sicher, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat. Also Schluss. Er liebe mich, aber ich wäre nicht die eine zum Heiraten. Gut, das ist ein anderes Thema.
Aber was ich nicht verstehe sind diese Widersprüche! Sieht hier jmd noch Logik? Hilfe?