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Zum absoluten Deppen gemacht beim zufälligen Treffen

D
Hallo,

nachdem mein Exfreund meiner Bitte um ein Treffen nach einem Jahr der Trennung (es gab kein persönliches Aus, was viele Fragen offen- und mich nicht losließ) abgesagt hat (er will zur Ruhe kommen) sind wir uns nun doch zufällig in der Stadt begegnet. Da wir nicht in der selben Stadt wohnen und keine gemeinsamen Freunde mehr vorhanden sind, war die Aussicht auf ein Wiedersehen nach seiner Absage gleich Null.

Da war er aufeinmal und die Reaktion meines Körpers etwas unangenehm, meine Kniee und Hände haben angefangen zu zittern. Spreche ich ihn an oder nicht? Ich tats. Da hatte ich es: ein Treffen, wenn auch ungeplant.

Wir waren beide etwas sprachlos als wir uns nach einem Jahr in die Augen sahen. Das Treffen dauerte schließlich ca 1,5 Stunden. Wir sprachen ein wenig über unsere ehemalige Beziehung, dann schwiegen wir wieder, dann wieder ein bißchen small Talk....haben sogar gelacht.Ich habe mir fast ein Jahr überlegt, was ich ihm sagen würde, wenn ich ihm begegne und als er vor mir saß bekam ich wenig aus mir heraus.
All die Fortschritte, die ich in meiner Entwicklung in Bezug auf mein Selbstwert - und Bewusstsein unternommen hatte, all die Stärke die ich mir aufgebaut habe, habe ich beim Abschied mit den abschließenden Worten Kann ich dich jetzt zum Abschied umarmen? und Ich denke an dich 24 Stunden am Tag niedergeschmettert. Ich war das kleine, liebeskranke Mädchen, welches in dieser Sekunde nicht als starke erwachsene Frau mit Fortschritt auftreten konnte, sondern ein Das ist nicht gut, dass du an mich 24 Stunden denken muss zurück bekam . Ich schämte mich so sehr für meine Worte und war traurig über seine Zurückweisung (Umarmen), obwohl ich es respektiere, er muss mich nicht umarmen, soweit bin ich in der Lage zu respektieren. Dennoch, in dem Augenblick hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Er sagte ich sei ihm nicht gleichgültig, aber vielmehr sagte er auch nicht. Er schwieg lange und war wieder sooo kontrolliert. Da hatte ich ihn, meinen Abschied, in dem ich wohl den dämlichsten aller Eindrücke hinterlassen habe.
Ich fragte ihn, ob ich es sein lassen soll, ihm zu schreiben, aber daraufhin konnte er mir keine Antwort geben , erst als ich die o.g. Sätze von mir gab, sagte er, dass es unter den Umständen nicht gut sei Kontakt zu haben (habe ihm an Silvester gratuliert, bekam aber keine SMS...beim Treffen hat er gesagt er habe sie bekommen, aber wolle zur Ruhe kommen....warum verletzt mich das so?) Welcher Mann kann mir DAS erklären?
Er sagte zwischendurch, dass er niemanden habe und dass einiges zur Ruhe kommen muss und dass schließlich sowieso alles gut wird -das war nicht wörtlich auf uns bezogen...es kam immer zwischendurch...
Nach einem Jahr bin ich irgendwie nicht weiter. Ich weiß nicht, wie ich mich ihm gegenüber zu verhalten habe. Zum einem baue ich mir ein neues Selbstbewusstsein auf, zum anderen mache ich mich zum Depp vor ihm. Wenn ich ihm schreibe bin ich ganz bei mir. Das was ich von mir gebe ist erwachsen, bewusst und gut. Ich kann dahinter stehen und wenn ich vor ihm stehe ist alles weg. Dann möchte ich das richten, aber auf der anderen Seite kann ich das ja nur per Mail oder Telefon, wovon ich aber absehen muss, weil er zur Ruhe kommen will.
Herrje, ich weiß nicht, ob jemand versteht, was in mir vorgeht, es ist schwierig das hier zu verfassen.
Ich hatte das Gefühl, dass er das schön fand, dass wir uns getroffen haben. Es ist nur mein subjektives Gefühl. Wir saßen ja überwiegend, nicht wirklich etwas aussagend, nebeneinander und konnten sogar manchmal lachen. Er nahm sich Zeit und ich entschied dann nach ner Std nach Hause zu fahren....Aber als ich ihn fragte, wie es ihm dabei geht hat er gesagt, dass wir nun hier sitzen, antwortete er, dass er das nicht sagen kann. Ich sagte: Du kannst nicht sagen, was du gerade fühhlst? Ob es dir jetzt in dem Moment gut oder schlecht geht? - Nein, sagte er. Das werde ich wohl im Nachhinein erst wissen...Mhh...Das habe ich in der Beziehung vermisst, dass er über seine Gefühle sprechen kann und beim Treffen hatte ich es wieder...und nach einem Jahr des Hin und Herdenkens und Fühlens habe ich das an ihm tatsächlich akzeptiert, aber es verunsichert mich trotzdem.
Ich hoffe jemand kann mir etwas dazu schreiben. Vielleicht aus der Sicht des Mannes oder der/die soetwas ähnliches erlebt hat.
Ist dieses Gefühl von Ich habs beim Treffen verbockt normal? Und wenn der andere zur Ruhe kommen möchte, wie kommt man selbst damit zurecht? Ich weiß im moment nichts mehr.
Danke schonmal. Ich hoffe, dass ich hier einen halbwegs umsetzbaren Rat erhalte.
LG die Knef

07.01.2016 01:36 • #1


L
Nein, das ist nicht normal... du hast dich vor ihm klein gemacht, und das spürst du jetzt im Nachhinein.
Fühlst, du warst die bedürftige Frau während er (vermeintlich) souverän über den Dingen steht.
Die gute Nachricht ist: Fast jede Frau ist irgendwann im Laufe ihres Leben in so einer Situation.
Scheint auch so ein weibliches Ding zu sein.
Jetzt gehts an den Aufbau deines Selbstwertes und deines Selbst-bewusstseins. Dann wird dir das in Zukunft auch nicht mehr passieren. Dann kannst du trauern (oder auch nicht) ohne dich klein machen / fühlen zu müssen!
Alles Liebe

07.01.2016 02:20 • x 1 #2


A


Zum absoluten Deppen gemacht beim zufälligen Treffen

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T
Er empfindet nichts mehr für dich und hat abgeschlossen, deswegen kann er so smart sein. Stell dir einfach vor wie es bei dir wäre, wenn du jemanden hinter dich gelassen hast und dieser Mensch dir auch nicht mehr wichtig ist.

Er will zur Ruhe kommen bedeutet nichts anderes als das du ihn in Ruhe lassen sollst. Er sagt zwar du bist ihm nicht egal, aber das sind nur Worte die oft dem Anstand halber gesagt werden, schließlich will man ja kein böser Mensch sein.
Die Realität sieht aber so aus, dass wenn jemand mit einem abgeschlossen hat, dieser Mensch einem dann trotzdem relativ egal ist, man diesen Menschen jedenfalls dann nicht mehr unbedingt in seinem Leben braucht.

Die vielen Fragen sind in erster Linie nur Kopfkino und ein Abschlussgespräch hätte kaum etwas daran geändert. Es gibt eine einzige Antwort auf all deine Fragen, und sie lautet dass er dich ganz einfach nicht mehr liebt.

Der einzig wirklich wichtige Rat wäre, dass du den Kontakt vollständig beendest und einen positiven Abschluss für dich findest, damit du neu für dich ganz allein anfangen kannst.

07.01.2016 02:57 • x 1 #3


L
Ich denke es ist ganz normal, dass man Selbstzweifel hat. Im nachhinein sagt man sich immer: hätte ich dies oder jenes gesagt.

Aber anhand deiner Schilderungen würde ich sagen: schließe ab. Schreib ihm keinesfalls mehr! Frage auch nie nach, wie er jetzt fühlt oder das Treffen empfand. Es führt zu nichts. Was würde es dir bringen, wenn er sagt: mir gehts schlecht. Neue Hoffnung?
Oder wenn er dir nochmal was negatives antwortet? Dann fühlst du dich noch schlechter.

Lass ihn los, tu dir selbst damit einen Gefallen und schaue nach vorne. Zerbrich dir nicht mehr den Kopf über das Gesagte und seinen Gefühlszustand.
Alles Gute!

07.01.2016 03:08 • x 1 #4


H
Er hat das Treffen selbst beendet. Er wollte gehen.
Seine Antworten waren alle neutral so in der Art ist mir egal.
Halte den Kontakt auf gar keinen Fall.
Er wollte dich nicht umarmen?Bitte werde frei für jemanden der verrückt danach ist dich zu umarmen!

07.01.2016 21:01 • x 1 #5


Rosmarin
Ich finde es überhaupt nicht schlimm einen schwachen Moment zu haben und meine Gefühle zu zeigen. Er hat doch auch einfühlsam reagiert. Es bricht dir keinen Zacken aus der Krone und er wird sich geschmeichelt fühlen. Ist das so schlimm? Ich glaube nicht,dass er da negativ oder großkotzig drüber denkt. Und ich glaube auch nicht, dass jetzt alles weg ist,was du dir in der Zwischenzeit aufgebaut hast. Das fühlt sich jetzt vielleicht so an. Weil es so frisch ist und du ihn immer noch magst. Mir hätte das genau so passieren können. Ich bin lieber ich,als mich zu verstellen. Ich kann das auch gar nicht. Will ich auch nicht. Lass das erstmal sacken. Du bist nicht die Dumme! :-*

07.01.2016 21:33 • x 1 #6


D
Eure Antworten tun gut. Vielen herzlichen Dank für die, die mich vor einer weiteren Enttäuschung bewahren möchten. Ihr tut gut. Ich war immer der Part in der Beziehung der das Herz auf der Zunge trug und er der bedachte, souveräne Part. Das waren schon ziemlich zwei verschiedene Welten. Ich steh zu dem was passiert ist und hoffe auf den Tag, an dem es besser sein wird. Das Forum trägt einen Teil dazu bei.
Alles Gute für jeden Einzelnen von Euch.
Hilde.

07.01.2016 21:49 • #7


E
Zitat von dieknefmachts:
All die Fortschritte, die ich in meiner Entwicklung in Bezug auf mein Selbstwert - und Bewusstsein unternommen hatte, all die Stärke die ich mir aufgebaut habe, habe ich beim Abschied mit den abschließenden Worten Kann ich dich jetzt zum Abschied umarmen? und Ich denke an dich 24 Stunden am Tag niedergeschmettert. Ich war das kleine, liebeskranke Mädchen, welches in dieser Sekunde nicht als starke erwachsene Frau mit Fortschritt auftreten konnte, sondern ein Das ist nicht gut, dass du an mich 24 Stunden denken muss zurück bekam . Ich schämte mich so sehr für meine Worte und war traurig über seine Zurückweisung (Umarmen), obwohl ich es respektiere, er muss mich nicht umarmen, soweit bin ich in der Lage zu respektieren. Dennoch, in dem Augenblick hat es mir den Boden unter den Füßen weggezogen.
Er sagte ich sei ihm nicht gleichgültig, aber vielmehr sagte er auch nicht. Er schwieg lange und war wieder sooo kontrolliert.
(....)
Ich fragte ihn, ob ich es sein lassen soll, ihm zu schreiben, aber daraufhin konnte er mir keine Antwort geben , erst als ich die o.g. Sätze von mir gab, sagte er, dass es unter den Umständen nicht gut sei Kontakt zu haben (habe ihm an Silvester gratuliert, bekam aber keine SMS...beim Treffen hat er gesagt er habe sie bekommen, aber wolle zur Ruhe kommen....warum verletzt mich das so?) Welcher Mann kann mir DAS erklären?

DAS kann man(n) folgendermaßen erklären: Er will keine Gefühle für dich haben, egal ob gute oder schlechte und auch egal wie stark die noch sein mögen. Aus seiner Sicht gibt es keine Chance auf ein zurück und er will das auch so.
Daraus folgt, dass auch für dich absolute Kontaktvermeidung der sinnvollste Weg ist, eben weil jeder Kontaktversuch dich wieder in ein Loch stürzt. Ganz einfach, weil er keine Beziehung mit dir haben will und alles andere dich (noch) nicht glücklich macht.

Zitat von dieknefmachts:
Wenn ich ihm schreibe bin ich ganz bei mir. Das was ich von mir gebe ist erwachsen, bewusst und gut. Ich kann dahinter stehen und wenn ich vor ihm stehe ist alles weg. Dann möchte ich das richten, aber auf der anderen Seite kann ich das ja nur per Mail oder Telefon, wovon ich aber absehen muss, weil er zur Ruhe kommen will.
Du kannst da nichts mehr richten, du fügst dir nur neuen Schmerz zu. Es ist völlig egal was er nun von dir denkt. Wenn es was negatives ist, ist er halt kein liebenswerter Mensch und ansonsten kann er sich denken, weswegen du Auge in Auge anders agierst.

Zitat von dieknefmachts:
Aber als ich ihn fragte, wie es ihm dabei geht hat er gesagt, dass wir nun hier sitzen, antwortete er, dass er das nicht sagen kann. Ich sagte: Du kannst nicht sagen, was du gerade fühhlst? Ob es dir jetzt in dem Moment gut oder schlecht geht? - Nein, sagte er. Das werde ich wohl im Nachhinein erst wissen...Mhh...Das habe ich in der Beziehung vermisst, dass er über seine Gefühle sprechen kann und beim Treffen hatte ich es wieder...und nach einem Jahr des Hin und Herdenkens und Fühlens habe ich das an ihm tatsächlich akzeptiert, aber es verunsichert mich trotzdem.
Du hast die Trennung nicht akzeptiert, ansonsten würde dich das nicht verunsichern. Es nützt dir auch rein gar nichts zu wissen was er fühlt, es verletzt dich entweder direkt oder macht dir falsche Hoffnungen, die dich dann wiederum auch verletzen. Es gibt kein zurück. Hör auf über ihn nachzudenken..
Zitat von dieknefmachts:
Ich hoffe jemand kann mir etwas dazu schreiben. Vielleicht aus der Sicht des Mannes oder der/die soetwas ähnliches erlebt hat.
Ist dieses Gefühl von Ich habs beim Treffen verbockt normal? Und wenn der andere zur Ruhe kommen möchte, wie kommt man selbst damit zurecht? Ich weiß im moment nichts mehr.
Die Situation war ähnlich in meinen ersten Trennungswochen. Ich wollte Antworten und meine Frau wollte keine liefern. Da kann man nichts dran ändern, man muss es hinnehmen und immer, wenn man wieder daran denkt, bewusst an etwas anderes denken. Am besten was positives was man NACH der Trennung erlebt hat. Und daher mein Ratschlag an alle unfreiwillig Getrennten: unternehmt was und geht unter Leute.

Ja das macht am Anfang nicht wirklich viel Spaß, aber anders bekommt man halt keine neuen Eindrücke, an die man denken kann, wenn man wieder nur an die Trennung denkt.

07.01.2016 22:00 • x 1 #8




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