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Brauche nur bitte tröstende Worte und Anteilnahm

Jusilin
Hier meine Geschichte. Fühle mich gerade sehr alleine und wäre dankbar für etwas Anteilnahme. Habe so sehr Angst, dass ich nicht von ihm loskomme und verstehe mich auch nicht. Ich war immer selbständig und stolz und jetzt bin ich zum Wurm mutiert und habe es nicht mal gemerkt. Dadurch habe ich sicherlich auch viel kaputtgemacht - ungewollt.

Hallo, ich bin gerade 2 Wochen getrennt nach 17 Jahren Ehe und 24 gemeinsam Jahren insgesamt. Wir sind im Abi zusammengekommen. Ich hatte ein doppeltes Trennungselternhaus und mein Mann war damals nach Jahren zum ersten Mal ein Zuhause für mich. Zum ersten Mal habe ich mich bedingungslos geliebt gefühlt.

Die Letzten 1,5 Jahre waren psychisch die Hölle. Meine Kids sind gerade 12 und 14 geworden. Die große war lange mit Suizidgefährdung und in der Klinik. Das Ritzen ging los, als die Afgäre meines Mannes Gestalt annahm. Das weiß ich nun.
Der Kleine hat eine Angststörung. Ich hatte Krebs vor 8 Jahren und arbeite seit der Kinder nur stundenweise. War immer zuhause und für die Kinder da. In jeder Situation. Haben vor 8 Jahren ein großes Haus gebaut im Umland mit Garten. War immer unser Traum, Mein Mann fing plötzlich an exzessiv Rennrad zu fahren. Hatten nach dem Krebs Probleme und waren in der Paartherapie. Er hat immer gesagt, Trennung existiere in seinem Wortschatz nicht wegen der Kids. Dann hat er sich nen Porsche gekauft. Und dann hat er sich ne Firma gekauft und praktischerweise war dort gleich eine Alternative für mich mit dabei. Sie hat sogar denselben Vornamen. Jedenfalls hat er seit 3 Jahren gemerkt, dass da was ist aber hat sie trotzdem jeden Morgen mit zur Arbeit genommen. Obwohl auch sie unglücklich in ihrer Ehe war. Seit 2 Jahren sagt er ständig, er wäre zu alt für Kinder, vor 2 Jahren fiel der Spruch ich will nur noch machen was ich will, kein Bock mehr auf Haus und Garten. Ich hab ihm damals gesagt, dass ich lieber mit ihm in ne Stadtwohnung ziehe als irgendwann alleine im Haus zu sitzen.
Seit einem Jahr haben sie eine feste Beziehung, er und seine Angestellte. Mich hat er das letzte Jahr wie Dreck behandelt. Wirklich. Ich habe so oft gefragt, was er fühlt, wo ich stehe, was los ist, ob er eine Andere hat, hab gebeten gemeinsam einen Weg aus dieser Situation zu suchen - er hat alles ignoriert. Ich konnte nicht loslassen und habs mit mir machen lassen. Habe es nicht verstanden und versucht, ihm noch mehr abzunehmen um ihn zu entlasten. Wie er die freie Zeit genutzt hat, weiß ich jetzt ja. Hab vor 2 Wochen Ihre Briefe gefunden. Ich kenne diesen Menschen nicht mehr. Es macht mich fertig. Er ist mein Zuhause gewesen, meine Sicherheit, meine Geborgenheit, mein Fels und all meine Hoffnung.

Er hat dann innerhalb von 4 Tagen eine möblierte kleine Wohnung in der Nöhe gefunden. Tiere dürfen da nicht hin und wir haben Ostern einen Hund gekauft und wollten uns das teilen. Für die Kinder. Noch mehr Verantwortung, die ich nicht will!

Mein Sohn ist sau wütend und verletzt, da er etwas geahnt hat und sein Vater und ich ihm gesagt haben, dass es keine andere gibt. Meine Tochter tut so als wäre alles wie immer. Beide verarbeiten so unterschiedlich, dass sie dich damit gegenseitig verletzen und nur ekelig [/u]miteinander sind. Ist mein Mann da, reißen sie sich zusammen und sind ruhig und ich bekomme alles ab. Ertrage das gerade auch nicht und bin nur fertig.
Jetzt bin ich für 3 Tage in seiner Wohnung. Musste raus und schlafen und denken und schreiben. War heute die erste Nacht hier. Er macht die Tage die Kinder. Ich denke das ist hart, aber mein Sohn muss einen Weg finden mit seinem Papa, den er gerade liebt und vermisst und nicht versteht, verachtet, wütend und enttäuscht ist.

Mein Mann übernimmt diese Verantwortung und ich möchte ihn daraus auch nicht entlassen. Er hatte 3 Jahre Zeit sich Schritt für Schritt zu trennen und hat sich was komplett Neues aufgebaut in allen Bereichen und ich sitze da in den Scherben. Er hat jemanden, der ihn liebt und bewundert, der ihn tröstet, in den Arm nimmt etc. Ich fühle mich alleine und abgelegt, gefangen in dem was er mir überlassen hat (Haus und Kinder und unser Lebensmodell).

Er hat eine Arbeit. Mit hat er im Januar gesagt ich soll kündigen und könne bei ihm arbeiten. Da hatte er die Andere schon fest und die arbeitet bei ihm. Arbeit hat er mir nie gegeben. Bin ihm ständig auf den Sack gegangen deswegen.
Also bin ich völlig auf Zuhause zurückgeworfen. Ich war gerne zuhause für das was wir uns aufgebaut haben und für ihn, aber ich bin nicht gerne zuhause, wenn er mir das nimmt. Und das hat er.

Ich komme gar nicht mehr klar. Verstehe es nicht, hab schrecklich Liebeskummer und hänge in der Jammer-und Warumphase. Bin absolut fassungslos. Habe keine Zukunftsbilder und muss lernen wieder ich zu sein und mich zu spüren. Mein Spiegel ist weg, über den ich mich 24 Jahre definiert habe. Ich bin unglücklich alleine, Sehne mich nach Komplimenten und Umarmungen. Auch wenn ich das im letzten Jahr kaum hatte.

Ich liebe meine Kinder beide sehr. Aber momentan fehlt mir die Kraft. Würde gerne eine Kur machen um wieder klar zu kommen und Abstand zu bekommen.
Aber ich habe das Gefühl erst mal diese ganzen finanziellen Anwaltsregelungen erledigen zu müssen. Mein Mann ist feige und plant auch nicht voraus. (Er dachte anfangs sogar, alles bleibt wie es ist und er wohnt im Gästezimmer. Ich hab nur einen Morgen gehört wie er sich unten fertig macht und wusste, er fährt in die Firma und zu der anderen in die wunderschöne heimliche Welt, die sie sich aufgebaut haben. Das war seine letzte Nacht mit mir unter einem Dach.)
Jedenfalls wird die Andere ganz sicher planen und wenn sie ihre Wünsche und alles ins Spiel bringt, ist er vielleicht nicht mehr so großzügig. Das macht mir Angst. Kann ihm ja nicht vertrauen.also kann ich erst mal nicht weg.
Überlege deshalb, ob wir nicht übergangsweise das Nestmodell fahren. Bis ich wieder auf den Beinen bin und neue Ziele habe.

Nichts von dem wie es gerade ist möchte ich! Ich weiß nur was ich nicht will, weiß nicht was ich will außer nicht mehr diese Verzweiflung zu spüren und diese vielen Frsgen in meinem Kopf. Am liebsten würde ich alles wissen wollen: wie oft, wann, wo und wie. Wie er sich dabei gefühlt hat. Wie er es geschafft hat beides parallel laufen zu lassen. Warum er sie immer weiter mit zur Arbeit genommen hat. Wie er sich gefühlt hat, während er mich angelogen hat. Wann er sie jetzt sieht. Wie er sich die Zukunft vorstellt und was sie planen.....
Hört das auf?! Ich kenne mich nicht mehr. Ständig kreisen meine Gedanken um ihn. Und eigentlich ist er richtig fies. Und trotzdem entschuldige ich ihn innerlich immer noch.
Und ich habe große Angst vor der Zukunft.
Hab noch nie alleine gewohnt oder mich um alles kümmern müssen. Hätte noch nicht mal S. mit einem anderen Mann. Doch, das gibt es noch sowas wie mich. Hab Angst das nicht zu schaffen und alleine zu bleiben.
Und ich habe Sensucht nach S. ? Geht das noch jemandem so? Hat das was damit zu tun, dass man sich selbst gerade nicht spürt?! Das verstört mich alles total.

10.10.2016 12:01 • x 3 #1


Charlotte12
Liebe Jusilin,

du bist in einer schrecklichen Lage, es tut mir sehr leid, dass du durch so viele schlimme Baustellen musst - und das auch noch gleichzeitig! Du bist hier in unserem Forum genau richtig, denn es ist randvoll mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben und vollkommen am Boden liegen oder lagen.

Mein erster Tipp, fürs Überleben in der nächsten Stunde: Lies ein paar Threads von Anfang bis Ende und du erfährst, dass das Elend Schritt für Schritt besser wird. Du wirst es auch schaffen, dein schweres Schicksal zu meistern, ich bin mir sicher!

Mein zweiter Tipp für heute: Schreib hier weiter alles rein, was dich bedrückt. Quäl dich nicht alleine damit, es ist zuviel für eine Seele. Und dann kriegst du Kraft - und siehst Licht am Ende des Tunnels.

10.10.2016 12:17 • x 5 #2


A


Brauche nur bitte tröstende Worte und Anteilnahm

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Jusilin
Ich les schon ganz viel, aber diese Posts mit 4Jahre nach Trennung noch immer Liebeskummer machen ganz schön Angst.

10.10.2016 12:20 • x 1 #3


Charlotte12
Die lass erst mal links liegen, denn das sind Rückfälle, die kommen und gehen viel schneller, als das frische Elend, wie bei dir. Lies die anderen Threads

10.10.2016 12:22 • x 1 #4


Meer7
@Jusilin
Es tut mir sehr leid und mir fehlen die Worte für das, was dir passiert ist. Ich kann verstehen, wie schlecht es dir geht, wie durcheinander und wohl auch überfordert du dich fühlst. Du kannst jetzt nur ganz kleine Schritte gehen, nicht alles auf einmal bewältigen, dein Leben alleine erstmal sortieren und ordnen und angehen. Und schreib dir alles von der Seele. Das hilft wirklich.

10.10.2016 12:27 • x 4 #5


Jusilin
Momentan komme ich auch nicht drumherum ihn zu sehen oder zu schreiben oder zu sprechen. Es ist immer was zu klären.
Ich reduzier das. Aber die Vorstellung keinen Kontakt mehr zu haben bricht mir das Herz. Am besten wäre es.
Und es verunsichert mich total, dass ich nicht weiß, wie er mich sieht, wo ich bei ihm stehe. Sieht er mich freundschaftlich oder wäre er mich am liebsten los? Hasst oder verachtet er mich? Irgendwie ist mir das sehr wichtig.

10.10.2016 12:37 • #6


VictoriaSiempre
Liebe Jusilin,

Deine Situation tut mir total leid, willkommen im Club, wo niemand Mitglied sein möchte.

Emotional kann Dir da grad keiner helfen (ich hoffe, Deine Kinder geben Dir Kraft), da musst Du leider durch. Ich beschränke mich auf sachliche Tipps:

Du solltest so schnell wie möglich die rechtliche Seite abklopfen. Hör Dich nach einem guten Fachanwalt für Familienrecht um, such alles, was Du an Unterlagen zu Finanzen finden kannst, zusammen und mach davon Kopien. Damit gehst Du zu einer Erstberatung. Die kostet meist so um die 160 € und Du erfährst, womit Du rechnen kannst bzw, musst. Der Anwalt unterliegt der Verschwiegenheitspflicht und wird erst aktiv werden, wenn Du ihm grünes Licht gibst. Daher muss Dein Mann davon zunächst einmal überhaupt nichts erfahren.

Du schreibst, Du warst krebskrank. Ein Grund mehr, um unbedingt auf Dich zu achten und Dich zu stabilisieren. Geh zu Deinem Hausarzt und lass Dir eine Überweisung zu einem Psychologen gehen. Da die Wartezeiten oft absurd lang sind, googel nach Beratungsstellen für Lebenskrisen, wie sie z. B. von der Caritas angeboten werden (keine Sorge, die wollen Dich da nicht missionieren). Dort geht es meist relativ fix mit einem Termin bei akuten Problemen. Natürlich kann man Dir da Deine Not nicht abnehmen, aber vielleicht Tipps geben, wie Du damit besser umgehen kannst. Eine Kur ist auch eine gute Idee.

Hol Dir Hilfe und Trost, wo immer Du es finden kannst: Familie, Freunde. Hab keine Scham, zu erzählen, was passiert ist.

Versuche die Kinder rauszuhalten (aber das machst Du ja auch). Selbstverständlich bekommen sie mit, was mit ihren Eltern los ist. Es ist doppelt schwierig, weil die Pubertät ansteht - versuch, evtl. Aggressionen, die sie Dir gegenüber zeigen, nicht persönlich zu nehmen. Ist schwierig, ich weiß. Pubertierchen sind schon in einer gesunden Familie nicht einfach zu händeln; bei Euren Voraussetzungen wird es noch schwerer. Aber mach Dir klar, dass sie vor allem ein Ventil suchen, um Dampf abzulassen. Sie leiden auch.

Das Nestmodell halte ich bei Euren Umständen nicht für gut. Ich denke, dass eine deutliche räumliche Trennung besser ist. Dein Mann will möbliert wohnen? Dann soll er. Er sollte auch gucken, wie er Eure Kinder bespaßt und versorgt. Dass Du ihn nicht aus der Verantwortung rauslassen willst, finde ich richtig. Aber er sollte auch mit allen Konsequenzen der Trennung leben müssen.

Alles blöd, ich weiß!

Ist seine Affärenfrau denn mittlerweile auch getrennt? Und habe ich es richtig verstanden, dass Du Deinen Job gekündigt hast, um bei ihm in der Firma einzusteigen?

Im Moment wirst Du es wahrscheinlich nicht können, aber mittelfristig würde ich mich wieder nach einem Job umsehen. Zum einen, um selber Geld zu verdienen, zum anderen aber auch, um rauszukommen. Wenn Dein Mann selbstständig ist, dann hat er gute Möglichkeiten, am Gewinn rumzuschrauben. Und ja - leider ist es häufig so, dass alle Zusagen und Versprechungen hinfällig werden, wenn die Next an Einfluß gewinnt. Deshalb ist es gut, so weit wie möglich wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Lass Dir ruhig Zeit für Trauer und Wut. Du darfst traurig und wütend sein!

Ich wünsche Dir alles Gute.

10.10.2016 13:04 • x 9 #7


Tiefes Meer
Liebe Jusilin,

als ich Deinen Bericht gelesen habe, musste ich an vielen Stellen arg schlucken. Ich weiß, wie das ist, wenn man selber so fassungslos ist und so zerrissen zwischen dem Wunsch, den anderen zu entschuldigen und der Wahrnehmung, das Dinge passiert sind, die nicht entschuldbar sind. Es braucht Zeit bis sowas heilt.

Doch wirst da wieder rauskommen. Das ist sicher, auch wenn Du den Weg im Moment nicht sehen kannst. Versuche nicht, Deine Zerrissenheit aufzulösen. Das ist zwecklos in der Phase in der Du jetzt steckst. Akzeptiere, dass sie da ist. Sie ist berechtigt. Das Auflösen kommt später an die Reihe. Das ist jetzt nicht dran.

Was die Rückfälle anbelangt - die kommen in der Tat nach der ersten Verarbeitung immer wieder mal vor. Und wenn sie da sind, fühlt sich alles erstmal wieder dunkel an. Aber - wie soll ich sagen. Es sind nachgelagerte Verarbeitungsschritte.

Irgendwo habe ich gelesen, so eine Trennung ist ähnlich wie eine Verletzung mit einem Schrapnell. Nachdem die Hauptwunde geheilt ist, stecken irgendwo noch verbliebende Splitter. Und wenn an die gerührt wird, tut es nochmal weh. Die Rückfälle helfen, dass man diese Splitter nach nach findet, herauszieht, und auch dieses verarztet. Ich kann Dir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das funktioniert und man mit der Zeit auch herausfindet, wie das möglichst gut geht - so einen verbliebenen Splitter verarzten.

Weißt Du, irgendwann sagt man sich - Hallo Rückfall.
Dich kenne ich doch schon. Was ist es denn diesmal ? Und damit ist fast schon die halbe Miete geschafft.

Für den Moment versuche, Dir nicht gar so arg einen Kopf zu machen, wie Du das alles, was da auf Dich zukommt, nur stemmen sollst. Eines hat sich nämlich nicht geändert - das Leben wird Schritt für Schritt gelebt. Tag für Tag. Und für den Anfang ist es mehr als genug, die Tage zu überstehen. Mehr musst Du im Moment nicht schaffen. Heute hast Du es geschafft, hierher zu finden und Worte zu finden, die andere Menschen erreichen. Das ist viel und das hast Du gut gemacht.

Fühle Dich bitte unbekannterweise herzlich umarmt.

10.10.2016 13:17 • x 7 #8


Ilex
Liebe Jusilin,

kann mich den vorhergehenden Beiträgen nur anschließen...

Klär die rechtliche Seite für Dich ab, auch wenn Du vermeintlich keine Kraft dafür hast, aber wenn Du dort Klarheiten für Dich schaffst, bringt das schon eine Erleichterung...


Und Du machst das richtig, dass Du Dir erstmal Zeit für Dich genommen hast, Du darfs Dich jetzt komplett fallen lassen, wirst aber wieder aufstehen - auch wenn Du es nicht glauben kannst, Du kommst aus diesem Trauma - ggf. mit professioneller Hilfe, aber auch mit Hilfe von Freunden, die Du jetzt in Anspruch nehmen solltest - wieder heraus...

Mir hat in schlimmen Momenten, in denen mich die Sehnsucht nach ihm gepackt hat, geholfen, mir seine Lüge vor Augen zu führen... dann ging es schneller vorbei / ich wollte IHN nicht mehr... Die Sehnsucht nach Nähe und Geborgenheit blieb...

Man lernt, damit umzugehen und den plötzlichen Zustand des Alleinseins irgendwann auch mal als positiv anzusehen, man muss sich um sich selbst kümmern/auf sich zu achten, etwas, was vorher etwas verloren ging, man macht wieder Sachen, die man zu lange nicht mehr gemacht hat - für Dich gerade noch unvorstellbar, aber das wird kommen...

Fühl Dich bitte mal umarmt - Du hast wirklich sehr viele Päckchen, die Du verpacken musst

Aber wir haben ungeahnte Kräfte, das weißt Du ja schon...

Mir hat das Forum hier auch geholfen - und meine Freunde und ein schon frühzeitig begonnenes Coaching - das Leid und die Trauer und Verzweiflung zu thematisieren hat geholfen, mich neu zu sortieren, mich wahrzunehmen, loslassen zu lernen...

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!

10.10.2016 13:29 • x 8 #9


Payne
Liebe Jusilin
Erstmal, hier bist du genau richtig.
Schreib dir all den Mist von der Seele so oft und so viel, wie es dir danach verlangt.
Und glaub mir. Es wird irgendwann besser werden. Ganz bestimmt. Nicht heute nicht morgen. Aber irgendwann und allmählich auf jeden Fall.
Du hast wirklich ein schweres Päckchen im Moment zu tragen. Lass dir von Freunden und Familie etwas tragen helfen. Dich auf dem Weg der Verarbeitung begleiten.

Letztlich ist es nicht wichtig was er in dir sieht. Sondern was du in dir siehst.
Gib wirklich gut auf dich acht.
Fühl dich gedrückt.

10.10.2016 13:50 • x 5 #10


Maus-89
Liebe Juselin,
deine Geschichte ist meine Geschichte, schon gespenstig, wie sie sich gleichen.
Verheiratet, zwei Kinder, Krebs vor 9 Jahren, wir entfernten uns voneinander,
mein Mann hatte vier Jahre lang eine Affäre, mein Gedanke das schaffe ich
nie ohne ihn.
ABER, ich habe es geschafft, es geht mir wieder gut, sogar viel besser.
Dir alle Einzelheiten zu erzählen, würde Stunden dauern. Nur das Wichtigste.
Auch meiner wollte so weitermachen, wie es deiner beabsichtigt hat. Eine
Zeit lang ging es auch. Auf die Dauer wäre ich kaputt daran gegangen.
Mit Hilfe von meinen Ärzten und meinem Therapeuten habe ich beschlossen,
ihn zu verlassen. Hab jetzt seit 15 Monaten eine kleine Wohnung, die mir
ganz alleine gehört. Zum ersten Mal in meinem Leben. Ich habe viel gelitten,
geweint und gezweifelt. Weil ich mich immer nur als Opfer betrachtet habe.
Jetzt weiß ich, ich bin der Macher in einem Leben und es geht mir sehr, sehr
gut damit. Mein Mann hat, als er sich von dem Schock erholt hatte (sie zieht
die Trennung tatsächlich durch), von seiner Affäre getrennt und wir bewegen
uns wieder aufeinander zu. Aber meine neugewonnene Freiheit gebe ich
nicht auf. Ich hoffe, ich konnte dir etwas Mut machen.

10.10.2016 14:22 • x 12 #11


Jusilin
Zitat von Karlo:
Zitat:
aber diese Posts mit 4Jahre nach Trennung noch immer Liebeskummer machen ganz schön Angst.

Das gilt nur für schwierige und unfähige Menschen. Mit Liebeskummer hat das dann nichts mehr zu tun.


Wow, das ist ne harte Ansage.

10.10.2016 15:20 • x 1 #12


Maus-89
So hart kann man das nicht beurteilen. Diese Menschen sind oft krank,
psychisch krank. Ich weiß, wie das ist.

10.10.2016 15:27 • #13


Charlotte12
Das sehe ich auch nicht so, Karlo!

Jeder hat seinen Weg. Und geht auf ihm seine Schritte. Ob zwei nach vorne und einen zurück - oder ganz anders - hängt mit der eigenen Biographie zusammen. Und die sollte jeder wertschätzen und achten. Also: Jeder so, wie er kann.

Unfähige Menschen gibt es nicht, aber unfähige Kommentare.

10.10.2016 15:28 • x 5 #14


M
Ich gehe jetzt nur auf den überflogenen Eingangspost von TE ein.

Sorry, ich lese von vielen Jahren viel Kummer!

UND deiner Sehnsucht nach - ich nenne es mal salopp - Harmonie!
Und deiner Angst es nicht zu schaffen alleine....

Der Weg alleine ist sicher kein Spaziergang, aber aus viel Erfahrung, kann ich dir versichern,
dass es aufgewogen mit dem was du gerade durchlebst, dann doch fast wieder ein Spaziergang wird.

Schritt für Schritt - denn jeder Schritt wird dir deine Selbstsicherheit zurückbringen und
du kannst dir aus den Trümmern der Vergangenheit ein Treppchen in die Zukunft bauen.

Alles Gute aus tiefstem Herzen!

murph

10.10.2016 15:46 • x 2 #15


A


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