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Dreiecksbeziehung ertragen und weiter hoffen?

R
Ich bin neu hier.
Mein Mann hat sich vor zwei Monaten (nach 20 Jahre Beziehung, wir haben eine elfjährige Tochter) von mir getrennt, ist unverzüglich ausgezogen, gleichzeitig war eine andere Frau (viel jünger, er kannte sie da erst ganz frisch) am Start. Wir hatten beziehungsmäßig ein wahnsinnig schlechtes Jahr, vielleicht auch zwei, ich war selbst sehr unglücklich, habe mir das aber nicht eingestanden. Kurz gesagt: Ich verstehe, warum mein Mann hier einen Schlussstrich gezogen hat, auch wenn es für mich schrecklich ist, dass er nicht vorher Probleme benannt hat.
Ich war fast sechs Wochen mit einer kurzen Unterbrechung räumlich abwesend, wir haben telefoniert, geschrieben, und ich habe sehr viel nachgedacht. Ergebnis ist, dass ich quasi über Nacht so geworden bin, wie mein Mann mich gerne gehabt hätte - ordentlicher, attraktiver, weniger erwartungsgetrieben, zugewandter. Es war nicht mal schwer, was ihn mittlerweile völlig entsetzt. Ich habe diese Veränderungen in erster Linie für mich selbst umgesetzt, um mir zu zeigen, dass ich das kann. Der leise Wunsch, ihn damit zu beeindrucken, ist natürlich trotzdem vorhanden.
Momentan erleben wir eine gewisse Wiederannäherung, er ist quasi täglich hier, auch wenn das Kind nicht vor Ort ist. Wir reden viel, wir öffnen uns, wir genießen das Wiederentdecken des Gemeinsamen (und haben viele unangenehme Krisengespräche. ). Kein Körperkontakt. Gleichzeitig verbringt er natürlich Zeit mit seiner neuen Freundin - ich kann sie nicht mal Affärenfrau nennen, unsere Beziehung ist ja beendet, er wohnt auch nicht mehr hier. Ich glaube, er ist sehr verliebt. Aber völlig hin- und hergerissen, gerade auch wegen unserer Tochter.
Ich bin unglaublich eifersüchtig. Und immer noch stark gefühlsmäßig gebunden.
Hält man das aus? Ich habe bessere Tage und schlechtere Tage. Ich möchte mich ungerne entlieben, solange ich noch Hoffnung habe - die er mir nicht geben möchte, die aber trotzdem besteht, sie stirbt bekanntlich ja zuletzt. Böse bin ich ihm nicht, aber traurig und enttäuscht.
Hier haben ja sicher ganz viele von Euch Erfahrung. Wie gehe ich denn am besten mit der Situation um? Das Netz ist voll mit Kontaktabbruch, aber das sehe ich für mich noch so gar nicht.
Ich danke Euch.

19.08.2017 12:18 • x 1 #1


Luto
Zitat von richtungssuchend:
Momentan erleben wir eine gewisse Wiederannäherung, er ist quasi täglich hier,

weiß seine Flamme davon?
Zitat von richtungssuchend:
Ergebnis ist, dass ich quasi über Nacht so geworden bin, wie mein Mann mich

Du würdest Dich auch über Nacht weitgehend rückverwandeln, wenn Du mit deinem Ex in die Kiste gingest.
Du bist ja jetzt schon eifersüchtig.

19.08.2017 12:27 • x 1 #2


A


Dreiecksbeziehung ertragen und weiter hoffen?

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R
Zitat von Luto:
weiß seine Flamme davon?

Du würdest Dich auch über Nacht weitgehend rückverwandeln, wenn Du mit deinem Ex in die Kiste gingest.
Du bist ja jetzt schon eifersüchtig.


Ich gehe fest davon aus, dass seine Freundin weiß, dass er hier ist. Er hat ein Kind! Und, ganz ehrlich, selbst wenn diese Trennung fortbestehen bleibt, so bleiben wir ja gemeinsam Eltern, da ist es vermutlich sinnvoll, eine tragfähige Bindung wenigstens für diesen Teil des Lebens zu haben.
Und, ja, ich bin eifersüchtig. Warum jetzt schon? Mein geliebter Mann verlässt mich für eine andere, ist Eifersucht da nicht eher normal?
Rückverwandeln? Ich glaube das nicht. Wenn ich von der Eifersucht mal absehe, geht es mir mit mir selbst deutlich besser, als die letzten Jahre. Das hat alles mehr mit mir zu tun als mit ihm.
Und um in die Kiste steigen geht es irgendwie gerade nicht. Das würde ja gar nichts lösen oder klären.

Auf meine Frage gehst Du nicht ein. Was willst Du mir sagen? Dass ich mir selbst etwas vormache?
Ist möglich. Ich bin orientierungslos.

19.08.2017 13:27 • x 1 #3


K
Zitat:
Das Netz ist voll mit Kontaktabbruch, aber das sehe ich für mich noch so gar nicht.


solltest Du aber, Dein Mann ist ausgezogen, lebt mit einer anderen Frau und möchtest Du, dass er zurück kommt, weil er eure Tochter vermisst?
Du solltest - meiner Meinung nach - Konsequenzen ziehen. Anwalt, Scheidung, Finanzen ...
oder
Du machst weiter wie bisher ...

19.08.2017 13:31 • x 1 #4


R
Zitat von Küstenperle:

solltest Du aber, Dein Mann ist ausgezogen, lebt mit einer anderen Frau und möchtest Du, dass er zurück kommt, weil er eure Tochter vermisst?
Du solltest - meiner Meinung nach - Konsequenzen ziehen. Anwalt, Scheidung, Finanzen ...
oder
Du machst weiter wie bisher ...


ich möchte, dass er zurückkommt, weil er merkt, was ihm unsere Familie bedeutet. Ich weiß ja auch nicht, ob das Liebe ist oder Schwäche. Vielleicht beides.
Mir fehlt halt die Wut. Wir Menschen sind schwach, wir machen alle Fehler, auch ich. Alles hinschmeißen finde ich ganz, ganz schwer. Für mich.
Ich weiß aber auch nicht, wie lange ich die Situation aushalte.

19.08.2017 13:38 • #5


I
Zitat von Küstenperle:

solltest Du aber, Dein Mann ist ausgezogen, lebt mit einer anderen Frau und möchtest Du, dass er zurück kommt, weil er eure Tochter vermisst?
Du solltest - meiner Meinung nach - Konsequenzen ziehen. Anwalt, Scheidung, Finanzen ...
oder
Du machst weiter wie bisher ...


Warum sollte sie das? Sie hat noch Hoffnung dass er sich zurück besinnt, liebt ihn noch und auch bei ihrem Mann ist da durchaus noch Gefühl. Warum nicht um eine 20 jährige Ehe kämpfen?

19.08.2017 13:43 • x 3 #6


R
Zitat von Irrlicht:

Warum sollte sie das? Sie hat noch Hoffnung dass er sich zurück besinnt, liebt ihn noch und auch bei ihrem Mann ist da durchaus noch Gefühl. Warum nicht um eine 20 jährige Ehe kämpfen?


Vielleicht bin ich auch nur naiv, keine Ahnung. Es ist möglich, dass sich nur der Trennungsprozess verlängert. Oder dass wir jetzt zwei Jahre in so einer seltsamen Situation verharren, dass ich mir Hoffnungen machen, aber längst alles entschieden ist, was ich nicht sehen möchte.
Aber was ist die Alternative? aktiv Gefühle zerstören? denn Liebeskummer und Eifersucht bleiben, auch wenn ich zum Scheidungsanwalt renne...

19.08.2017 13:50 • #7


I
Liebe richtungssuchend, wenn du die Hoffnung hast, dass dein Mann sich wieder umendscheidet, ist es vielleicht gut eine Trennung auf Zeit zu vereinbaren. Es gibt ihm die Gelegenheit, dich zu vermissen und zu erkennen, was noch an Gefühlen da ist. Vielleicht ist die Neue ja auch gar nicht so toll. Für dich eine qualvolle Zeit aber das ist sie jetzt sowieso. Auch wenn du dich sofort trennen solltest. Eine Trennung auf Zeit wäre ein Kompromiss, wo ihr beide mal in euch gehen könntet . Vielleicht kommst du auch dahin, dass du ihn gar nicht mehr wirklich als Partner möchtet, sondern nur aus Gewohnheit. Es gibt euch jedenfalls erstmal etwas Abstand.

19.08.2017 13:51 • x 1 #8


B
ihr Mann ist aber bei einer anderen Frau.
Ob da, dort frisch verliebt, das große Vermissen von te kommt?
Familie. sicher.
Aber die te will ihn ja nicht nur als Vater, sondern als Partner.

Wenn ER getrennt von beiden Frauen wäre, DANN könnte er spüren, wen er mehr vermisst.

Trennung wäre da sicher besser, als Trennung auf Zeit.
Das ist für ihn ja wie ein Freifahrtschein.

Und für die te quälende Wartezeit, in der sie nicht heilen kann.

Echte Trennung hingegen ermöglicht später einen evtl echten Neuanfang.

19.08.2017 13:58 • x 2 #9


K
also, Du kannst weiterhin Dich so ändern, wie der Mann das gerne hat, ihn willkommen heißen, wenn er denn nach hause kommt (auch wenn Kind weg ist) und mit ihm über alles reden. Und ihn liebevoll winkend verabschieden, wenn er zu seiner neuen Frau fährt.

Das ist ein Weg.
Vor allem einer, der ne Menge Selbstverleugnung voraus setzt.

19.08.2017 14:04 • x 4 #10


R
Liebes Irrlicht, ich finde die Idee einer Trennung auf Zeit an sich in Ordnung - aber für ihn wäre es ein Rückschritt. Er HAT sich ja getrennt, um eine neue Beziehung einzugehen, das müsste er ja relativieren, dazu ist er sicherlich nicht bereit. Ich könnte natürlich versuchen, die Situation für mich so zu definieren und das auch zu kommunizieren. Aber ob ich dazu den Mut finde?

19.08.2017 14:07 • #11


G
Ich denke , die Situation musst du schon eine Weile aushalten .

Dein Mann wird *dem Braten* wohl nicht trauen , dass du dich urplötzlich geändert hast .
Dass er zur Zeit bei der anderen Frau lebt finde ich tatsächlich eber nebensächlich . Awalt Trennung sehe ich immo noch nicht , er macht da ka wohl auch keine Anstalten , aber über Unterhalt Kind kann man nat schonmal reden .

19.08.2017 14:12 • #12


R
Zitat von Binaneu:
ihr Mann ist aber bei einer anderen Frau.
Ob da, dort frisch verliebt, das große Vermissen von te kommt?
Familie. sicher.
Aber die te will ihn ja nicht nur als Vater, sondern als Partner.

Wenn ER getrennt von beiden Frauen wäre, DANN könnte er spüren, wen er mehr vermisst.
.


Ja, das ist natürlich auch meine Befürchtung.

Zitat von Binaneu:
Trennung wäre da sicher besser, als Trennung auf Zeit.
Das ist für ihn ja wie ein Freifahrtschein.

Und für die te quälende Wartezeit, in der sie nicht heilen kann.

Echte Trennung hingegen ermöglicht später einen evtl echten Neuanfang.


Glaubst Du?
Es scheint mir falsch, dass ICH das umsetzen soll - ich will mich ja nicht trennen.
Aber vielleicht wäre es trotzdem richtig.

19.08.2017 14:20 • #13


R
Zitat von Gracia:
Ich denke , die Situation musst du schon eine Weile aushalten .

Dein Mann wird *dem Braten* wohl nicht trauen , dass du dich urplötzlich geändert hast .
Dass er zur Zeit bei der anderen Frau lebt finde ich tatsächlich eber nebensächlich . Awalt Trennung sehe ich immo noch nicht , er macht da ka wohl auch keine Anstalten , aber über Unterhalt Kind kann man nat schonmal reden .


Was ist eine Weile?
Und warum ist es nebensächlich, dass er bei einer anderen Frau lebt? (Tut er nicht, wobei das vermutlich auch nicht mehr viel ändern würde)
Ich frage sehr ernsthaft. Aushalten ist schwierig, aber alles andere ziehe ich momentan wohl eh nicht durch. Vielleicht er.

Und, ja, ich verstehe, dass ihn mein Änderungsprozess überrascht. Mich ja auch. Das ganze Elend hat bei mir aber Energie freigesetzt, immerhin.

19.08.2017 14:24 • #14


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Zitat von Küstenperle:
also, Du kannst weiterhin Dich so ändern, wie der Mann das gerne hat, ihn willkommen heißen, wenn er denn nach hause kommt (auch wenn Kind weg ist) und mit ihm über alles reden. Und ihn liebevoll winkend verabschieden, wenn er zu seiner neuen Frau fährt.

Das ist ein Weg.
Vor allem einer, der ne Menge Selbstverleugnung voraus setzt.


Ich weiß nicht, ob ich leugne. ich tue nicht so, als ob das in Ordnung wäre. Ich suche einen Weg, um mit diesem Mann noch einmal glücklich zu werden und versuche, meine Grenzen zu verstehen.
Ob mir das gut tut? Ich weiß es echt nicht.

19.08.2017 14:27 • #15


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