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wenn man Jahre braucht, um vom Ex los zu kommen

Z
Ich war vier Jahre mit meinem letzten freund zusammen. Die letzten beiden Jahre waren unschön. Es fehlte bei ihm die Lust oder die Gefühle oder beides, den nächsten Schritt einzuleiten. Wir trafen uns immer seltener und stritten immer mehr.

Wir wohnten nie zusammen, aber 200m Luftlinie, war für ihn immer bequem. Dummerweise warben wir bei der gleichen Firma an und sind zusammen im gleichen Verein. Wir sehen uns also wirklich jeden Tag und auch am Wochenende. Anfangs war das toll, aber es ist seit der Trennung ein graus

Schlussendlich trennte er sich von mir, was sich zuerst wie ein Befreiungsschlag anfühlte. Das ganze ist nun bereits 1,5 Jahre her.

Er hat die Messlatte verdammt hoch gelegt. Er war ein toller Liebhaber, auch ein Beziehungsmensch, aber es passte irgendwie zu dieser Zeit nicht mit uns, es gab viele gründe.

Klar lernte ich in der Zeit Männer kennen, aber es gab keinen Tag, an dem ich nicht an ihn dachte oder ihn sah. Er war wie eingebrannt in meinem Kopf.

Er hat zwischendurch 2 feste Freundinnen gehabt, eine davon war auch noch Kollegin. Irgendwie hab ich Respekt - er hat also zwei Ex im Büro und kommt damit bestens zurecht. Bewundernswert!

Ich hingegen habe keinem echt eine Chance gelassen, mich kennen zu lernen. Und ich habe echte Angst, dass das ewig so weiter geht und ich bin mittlerweile 36 Jahre alt, er ist 31.

Ich kann weder weg ziehen, meinen Job auch nicht einfach an den Nagel hängen und der Verein gibt mir Halt. Also ich komme so ohne weiteres aus dieser Mühle nicht raus.

Gibt es Erfahrungen, wenn man jahrelang nicht weg kommen kann, weil man immer und immer konfrontiert wird mit dem Ex? Wir haben uns im März 2013 getrennt.

Anfangs war es befreiend, dann latent schmerzhaft, da er doch schnell eine Neue hatte und der Gipfel war noch, dass er von mir Rat haben wollte, wie er am besten das Mädel verführen könnte. Dann war ich mal zeitweise richtig sauer und Eifersüchtig. Dann wieder schadenfroh, als er wieder getrennt war. Ich beschäftige mich mehr mit seinem Liebesleben als dass ich ein eigenes habe, das ist mein Problem, aber ich kann es leider nicht verändern - vielleicht hat jemand hier Tipps

03.11.2014 13:22 • #1


M
Hallo Zulah

Ich kann dir leider keine hilfreichen Tipps geben. Kann Dir nur sagen, dass ich nach 12 Jahren noch nicht über meinen Ex hinweg bin und nun wieder angefangen habe um ihn zu kämpfen. Weil er einfach der Mann ist, mit welchem ich mein Leben verbringen möchte und ihn über alles liebe.

Dass Dich Dein Ex noch um Tipps gebeten hat, wie er diese Frau verführen kann, muss echt schmerzhaft für Dich gewesen sein. Möchtest Du ihn denn zurück? Oder geht es Dir darum, ihn zu vergessen? Hättest Du denn keine Möglichkeit, den Arbeitsplatz zu wechseln? Ich denke, wenn Du ihn täglich siehst, kannst Du ihn gar nie richtig loslassen?!

03.11.2014 13:37 • #2


A


wenn man Jahre braucht, um vom Ex los zu kommen

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C
Ich würde definitiv nicht meine Existenz, also den Arbeitsplatz aufs Spiel setzen für sowas. Was ist wenn du wechselst, mit dem Job nicht klar kommst und der Ex dir noch mehr im Kopf rum schwirrt? Das wäre dann worst case.

Ich hatte das mal - Liebelei die zu nichts führte, ich wollte zwar eh den Job wechseln, tat das dann aber vorschnell und weg war ich. Und was war? Ich hatte plötzlich nichts mehr, schei. Job, die Liebelei im Kopf und alles war mies.

Nein - der Mensch hält das schon aus, es ist nur eine Frage der Zeit.



Zitat von magie:
Hallo Zulah

Ich kann dir leider keine hilfreichen Tipps geben. Kann Dir nur sagen, dass ich nach 12 Jahren noch nicht über meinen Ex hinweg bin und nun wieder angefangen habe um ihn zu kämpfen. Weil er einfach der Mann ist, mit welchem ich mein Leben verbringen möchte und ihn über alles liebe.

Dass Dich Dein Ex noch um Tipps gebeten hat, wie er diese Frau verführen kann, muss echt schmerzhaft für Dich gewesen sein. Möchtest Du ihn denn zurück? Oder geht es Dir darum, ihn zu vergessen? Hättest Du denn keine Möglichkeit, den Arbeitsplatz zu wechseln? Ich denke, wenn Du ihn täglich siehst, kannst Du ihn gar nie richtig loslassen?!


12 Jahre? Also da fehlt mir tatsächlich viel Verständnis. Wie kann man 12 Jahre einem Menschen, der offenbar kein Interesse an einem hat, nachlaufen?

03.11.2014 19:47 • #3


Endlichfrei
Zitat von calt100:
12 Jahre? Also da fehlt mir tatsächlich viel Verständnis. Wie kann man 12 Jahre einem Menschen, der offenbar kein Interesse an einem hat, nachlaufen?


12 Jahre sind hartnäckig und auch renitent. Egal was ein Mensch durchgemacht haben mag und worin er stecken blieb. Als volljähriger Mensch und im Vollbesitz aller geistigen Kräfte muss man nicht Opfer einer Beziehung bleiben oder darin verstrickt, sondern hat tausenderlei Möglichkeiten, sich selbstverantwortlich daraus zu befreien.

Therapie und konfrontative Kommunikation ohne Abhauen und Ausflüchte scheinen mir da das Zauberwort.

Bewusstheit der eigenen Situation gegenüber ist das Wichtigste, zu erkennen, wie ich mich fühle und warum ich mich so fühle.

12 Jahre sich sich selbst verweigern aber dafür einem anderen (anstelle sich selbst und dem ungesehenen ich) nachtrauern, sind hochpathologisch und dürfen als therapierenswert angesehen werden. Als wert, gesehen und verstanden und aufgearbeitet zu werden. Das bedeutet Therapie.

Alles Liebe.

03.11.2014 19:54 • #4


C
Zitat von Endlichfrei:
Zitat von calt100:
12 Jahre? Also da fehlt mir tatsächlich viel Verständnis. Wie kann man 12 Jahre einem Menschen, der offenbar kein Interesse an einem hat, nachlaufen?


12 Jahre sind hartnäckig und auch renitent. Egal was ein Mensch durchgemacht haben mag und worin er stecken blieb. Als volljähriger Mensch und im Vollbesitz aller geistigen Kräfte muss man nicht Opfer einer Beziehung bleiben oder darin verstrickt, sondern hat tausenderlei Möglichkeiten, sich selbstverantwortlich daraus zu befreien.

Therapie und konfrontative Kommunikation ohne Abhauen und Ausflüchte scheinen mir da das Zauberwort.

Bewusstheit der eigenen Situation gegenüber ist das Wichtigste, zu erkennen, wie ich mich fühle und warum ich mich so fühle.

12 Jahre sich sich selbst verweigern aber dafür einem anderen (anstelle sich selbst und dem ungesehenen ich) nachtrauern, sind hochpathologisch und dürfen als therapierenswert angesehen werden. Als wert, gesehen und verstanden und aufgearbeitet zu werden. Das bedeutet Therapie.

Alles Liebe.



Das sehe ich auch so. Also 12 Monate sind schon relativ lang, aber man ist tatsächlich irgendwann selbst verantwortlich. Alles nach einer Beziehung passiert sowieso nur im eigenen Kopf, die Gedanken wühlen die alten Gefühle hoch und kurioserweise meistens die guten, denn das, weshalb man sich getrennt hat verdrängt man ja oft Wenn ich 12 Jahre lang an einem Partner hänge, der mich nicht will, sollte ich zwingend einen Psychotherapeuten aufsuchen, sei denn ich stehe drauf, mich ewig selbst zu bemitleiden, solche Menschen solls ja auch geben.

03.11.2014 21:05 • #5


F
Wieso sollte das pathologisch sein? Es gibt sicher verschiedene Formen von Liebe. Vielleicht ist bei dem ein oder aneren auch die einzige, wahre, große Liebe darunter, die einen ein Leben lang in Gedanken begleitet, auch wenn man nicht mit ihr zusammen ist.

03.11.2014 23:08 • #6


T
@calt100:

Bei mir ist es über ein Jahr her und ich trauere nach wie vor um ihn. Das hat nichts mit Selbstmitleid zu tun. Es kommt immer auf die Art der Beziehung an. Ich hatte eine anfangs wunderbare Beziehung, die nachher qualvoll endete und als ich erkannte, dass er psychisch krank war, war ich schon zu sehr verstrickt. Trotz Psychotherapie stehe ich nach wie vor am Anfang....

04.11.2014 11:01 • #7


C
Ich denke auch noch viel über meine letzte Beziehung nach, so ist es auch nicht. Ich hing sehr an ihr. Aber sie eben offenbar nicht an mir. So....und nun habe ich die Wahl, meine Gedanken im Kopf zu beeinflussen. Ich kann mich im Selbstmitleid ersaufen und immer wieder die definitiv schönen Momente hoch wühlen, was man leider im Abschluss macht. Oder ich kann mir die frage stellen, ob ich mit einem Menschen zusammen sein will, vielleicht für immer, der mich in den ersten Wochen und Monaten schon hängen lässt und mich verlässt wegen unsinniger Gründe? Die frage ist schnell beantwortet. Nein. Und somit trauere ich nicht, sondern verarbeite und versuche aus dem Fehler zu lernen, einem Menschen nachgelaufen zu sein, dem ich es einfach nicht wert war.

04.11.2014 12:45 • x 2 #8


I
12 Jahre trauern? für mich leider nicht fremd! Ich hab meine große Liebe vor 23 Jahren verlassen, es ging zu diesem Zeitpunkt nicht anders, aber das ist eine sehr lange Geschichte! Seit 2,5 Jahren haben wir wieder Kontakt, und die alte Leidenschaft ist wieder entfacht, ich habe sehr schnell nach unserer Trennung einen Anderen geheiratet, er hat mittlerweile eine Familie mit Kindern und ich bin seine ewige Geliebte, ohne das abwertend zu sehen, aber durch seinen Beruf sehen wir uns nur sehr selten... um das ganze abzukürzen, ich würde alles tun, um die Zeit zurück zu drehen, ich bin bis heute nicht über den Verlust weggekommen, und ich bin ein ganz normaler Mensch, ich habe einfach nur sehr viele Emotionen und starke Gefühlen!

07.11.2014 19:59 • #9


M
Ich halte es für ziemlich romantisch gedacht, wenn man sagt es gibt verschiene formen von Liebe und es deswegen gerechtfertigt wäre. Jeder kann so leben wie er möchte, das ist klar. Und wenn man ewig in der Vergangenheit leben will dann darf man auch das. Aber für das Gemüt kann es nicht der richtige Weg sein... Wenn man eine intensive Zeit mit Jemanden hatte dann denkt man natürlich dann und wnan daran zurück und dann darf es auch mall wehmütig sein, aber wenn es einen wirklich über eine lange Zeit quält, dass der Mensch nicht mehr im Leben ist, dann sollte man das ernst nehmen. Dann möchte irgendwas in einem nicht loslassen und es gilt herauszufinden was das ist... möglicherweise mit Hilfe einer Therapie. Denn letztlich ist alles im Leben endlich und nichts für die Ewigkeit und man sollte lernen damit fertig zu werden. Dass das schwer ist weiß ich selber nur zu gut, aber Jahrelang hinter Jemanden her zu trauern frisst verdammt viel Energie und das wäre sehr sehr schade...

07.11.2014 21:09 • x 1 #10


H
Bei allen Emotionen, irgendwann muss die Trauer ein Ende haben - und das Leben wieder beginnen, akzeptieren und loslassen heisst das Zauberwort, auch wenns nicht leicht fällt. Zudem kommt es auf die Konstellation an, wenn der andere definitiv nicht will, sollte es leichter sein. Woran hält man dann noch fest? Man muss hinschauen, warum es dann noch so schwer fällt, das zu respektieren.

Ansonsten ist es wichtig, hinzuschauen warum man so festhängt, was für Strukturen diese Abhängigkeit (denn das ist es) in einem selbst bewirken. Es gibt sicher Verstrickungen, wie Trauere noch beschreibt, das kenn ich leider, ich habe die kranken Anteile weder bei ihm noch bei mir gesehen, bis ich tief drin war, und da blieb ich erst mal hängen....trotzdem auch in diesen Fällen: Es ist zu schaffen! Es hat viel mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun, selbst wenn man es erst mal nicht glauben will. Daran kann man arbeiten. Jeder in seinem Tempo und wie es ihm möglich ist. Und nicht verweifeln, wenn es zu langsam erscheint. Als ich beschlossen habe, dass mir meine Lebenszeit zu schade ist, um sie unglücklich zu verbringen, ging es aufwärts. Nach und nach, Schritt für Schritt.

Und die gefühlte große Liebe ist oft gar keine wahre, sorry, wenn sie so groß wäre - ja wäre man dann nicht glücklich zu zweit? Da wirken Ängste, meine Erfahrung ist, dass man erst mal Distanz schaffen muss, raus aus dem Film was wäre wenn... und rein in die Realität wie war es wirklich und wie ist es. Und wichtig: Brauche ich so was in meinem Leben, das nicht unendlich ist? Mir hat das jedenfalls geholfen, vielleicht hilft es euch auch.

07.11.2014 21:12 • x 1 #11


C
Vieles hat man selbst in der Hand, vieles passiert im Kopf. Ich kann mir immer und immer wieder die Gefühle mit der Ex Partnerin auf einen Altar legen und schmücken, ach wie toll das alles war. Und mal zurück gedacht und ehrlich geblieben: War es das wirklich? Ich habe Momente, da denke ich zurück und denke: Schade dass wir nicht mehr zusammen sind und dann sage ich mir sofort STOP - hättest du dieses und jenes jetzt wirklich so gewollt? Und die Antwort: Nein. Schon ist der Spuk vorbei und es wird weniger.

Ich kann die Gedanken steuern, natürlich denk ich auch noch häufig an die Ex, aber es wird weniger, wenn ich die Gedanken nicht ständig zulasse und mich vernünftig ablenke, dann wird das auch.

Die gefühlten großen Lieben, da gebe ich meiner Vorrednerin Recht - ist leider häufig genau die, die nie eine wurde, sondern man baut sie im Kopf zu der größten Liebe des Lebens aus. In Wahrheit weiß man nicht, ob es je eine geworden wäre. Und ich kenne das selbst, ich lag oft im Bett neben ihr und fragte mich: Ist es wirklich das, was ich will? Und ich komme immer wieder zum Nein. Und trotzdem erwische ich mich in der ein oder anderen Minute den Gedanken, wieder gern mit ihr zusammen zu sein. Ich bin überzeugt, wenn sie heute vor der Tür stehen würde, ich würde mich gegen sie entscheiden, weil dann sofort all die Realität wieder hoch kommen würde.

07.11.2014 21:52 • x 1 #12


B
Hallo calt 100, ich geb Dir zu 100 % Recht! Es ist ein innerer Kampf, ein ewiges hin und her.Immer wenn ich ihn ganz arg vermisse, so daß es mich fast zerreißt, frag ich mich will ich jemals wieder so leben? und die Antwort ist jedes mal :NEIN! Funktioniert immer besser! Man muß schon was tun und sich Strategien ausdenken um sich selber aus der Sch. zu ziehen!
Liebe Grüße

08.11.2014 18:55 • #13


C
Zitat von blumenkoenigin:
Hallo calt 100, ich geb Dir zu 100 % Recht! Es ist ein innerer Kampf, ein ewiges hin und her.Immer wenn ich ihn ganz arg vermisse, so daß es mich fast zerreißt, frag ich mich will ich jemals wieder so leben? und die Antwort ist jedes mal :NEIN! Funktioniert immer besser! Man muß schon was tun und sich Strategien ausdenken um sich selber aus der Sch. zu ziehen!
Liebe Grüße


Was passiert mit alten Freunden? Man behält sie in guter Erinnerung und bei Ex Partnern ist es leider so, dass einem nur die guten Dinge einfallen, je nach dem. Aber es ist meist so bei mir, dass ich am Wochenende denke, ganz schlimm Freitags, weil wir uns da häufig gesehen haben, wäre sie nun nur hier und dann denke ich sofort STOP - die ganzen schlechten Dinge. Wollte ich das? Klares NEIN. Also hat sich schon wieder alles erledigt.

Damit unterdrücke ich quasi mit einer Sofortmaßnahme alle guten Gedanken. Es gibt soviele negative Punkte und die rufe ich sofort ab. Wie eingetrichterte Vokabeln und dann geht es mir sofort besser.

Neulich sind mir Informationen zugetragen worden, dass sie evtl. einen Neuen hat. Und zuerst dachte ich natürlich Super Aktion. Sofort dachte ich aber - sie ist der gleiche Mensch geblieben, ihr wird als Sportwagen der Sprit sowieso wieder auf halber Strecke ausgehen und dann verfällt sie mit ihrem Neuen ins gleiche Muster. Wenn sie nicht an jemanden zufällig gerät, der das Spielchen mit ihr abzieht, das sie mit mir abgezogen hat.....und sofort hatte ich ein Lächeln auf den Lippen. Nach dem Motto: Der nächste wird sich bedanken.

Man braucht seine individuelle Strategie.

08.11.2014 19:10 • #14


A


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