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11 Jahre Ehe - Frau hat seit 1,5 Jahren eine Affäre

V
Zitat:
Wenn Du aber zuhause bleiben musstest um auf den Großen zu warten, dann kannst du selbstverständlich die Wartezeit auch nutzen, wie Du magst...da sehe ich zwischen Fernseh schauen, was essen oder eben Spaß haben keinen Unterschied.


Ja, ich sag mal so: Sicherlich wäre es möglich gewesen, dass ich irgendwie bei der Kaiserschnitt-Geburt hätte dabei sein können. Dann hätten wir uns irgendwas einfallen lassen müssen wegen unserem Sohn. Hätten wir intensiver überlegt, wäre uns da sicherlich was eingefallen, aber wir wollten es nicht zu kompliziert machen. Der Termin lag einfach ungeschickt für uns und große Lust auf eine Kaiserschnitt Geburt hatte ich auch nicht (hab bei unserem ersten Sohn alles mitbekommen und das war alles andere als schön - Frau kotzt mich voll, Kind kam nach der Geburt weg wegen Problemen durch die lange Geburt, hab es nicht sehen können und meine Frau ist sofort nach der Geburt auf Station gekommen um zu schlafen. War wenig toll dieses Ereignis). Ich fürchtete erneut so eine Geburt - dass es ganz anders war, konnte ich nicht ahnen. Ich hab die Wartezeit dann entsprechend genutzt und mich abgelenkt. Bin auch nicht stolz drauf, erst recht nicht, nachdem ich weiß, wie schön diese Geburt doch war.

Zitat:
Anscheinend muss Deine Frau offener zu Dir werden. Nicht das eine sagen und das andere meinen. Irgendwie wollte sie Dir auf biegen und brechen gut tun oder hat sich schlichtweg nicht getraut, Dir deutlich zu machen, was sie stört.


Das mit der mangelhaften Kommunikation wissen wir inzwischen. Meine Frau hat immer was anderes gesagt als sie sagen wollte - zum einen, um keinen Streit aufkommen zu lassen und Harmonie zu bewahren und zum anderen, weil sie befürchtete, sie würde dann irgendwie bei mir anecken, bei mir in Mißgunst fallen. Totaler Blödsinn, da ich immer auf 100% Ehrlichkeit bedacht war und das auch von ihr erwartete. Sie sagte ja auch gelegentlich, dass meine Neigungen garnichts für sie sind, sie manchmal schon anwidern und ärgern - um dann 3 Wochen später mit mir zusammen nach schicken Mode-Accesoires oder Kleidern, Wäsche Co zu shoppen. Sie bestellte sogar öfters extra Sachen für mich mit. Ich verstand dieses Verhalten nicht, dachte aber, ok - sie findets nicht toll, akzeptiert und toleriert es aber und sieht mich als Mensch mit Fehlern. Das es so schlimm für sie war, war mir nie bewusst. Sie hat sich immer wieder bei ihrer Mutter und Schwester über mich ausgeheult, mir aber nichts davon gesagt. Finde ich natürlich schade.

Zitat:
Und Du lässt Dich zu einem zweiten Kind überreden...


Ja, ich wollte wirklich kein zweites Kind. Habe mich jahrelang erfolgreich dagegen durchgesetzt, war auch nie die richtige Zeit dafür da. Nach Hausbau kam aber etwas Ruhe rein und da wollte ich ihr den Wunsch erfüllen, auch wenn ich nicht absolut davon überzeugt war. Heute sehe ich das anders, meine Tochter ist der absolute Sonnenschein in meinem Leben, so anstrengend sie auch manchmal ist.

Ich denke, das mit dem Sx wird sich im Laufe der Zeit einränken. Momentan ist alles etwas chaotisch und dazu noch Krankheit, Stress. Ich dränge halt sehr, ärgere mich dann über mich selbst, weil ich weiß, dass es kontra-produktiv ist. Irgendwie habe ich den Zwang, die versäumten Jahre aufzuholen, so dumm es klingt.

Gestern hat meine Frau gefragt, ob sie mit einer Kollegin nach der Spätschicht was trinken gehen darf. Diese Kollegin weiß von allem Bescheid und war da auch irgendwie involviert (der AM wollte einen Dreier mit ihr und meiner Frau und hat auch mit ihr geflirtet). Mir war das überhaupt nicht angenehm und das sagte ich meiner Frau auch. Die Situation Nach der Spätschicht, Trinken mit Kollegen und dann an dem Tag (da hat der AM nämlich immer frei) hat mir bitter aufgestoßen und alle schlechten Gefühle hochkommen lassen. Ich weiß bspw. das die beiden schonmal was trinken waren abends und dann der AM vorbeigeschaut hat und sich dazu gesessen hat. Hab meiner Frau gesagt, dass ich das nicht gut finde, sie aber selber entscheiden muss. Alternativ habe ich ihr vorgeschlagen, mal tagsüber ins Cafe mit der Kollegin zu gehen. Einfach weils mich dann nicht an die Ereignisse von damals erinnert. Ist das ok? Oder ist das schon Kontrolle?

Übrigens war gestern auch meine Frau sehr deprimiert: In der Arbeit war sie alleine, keine Kollegen unmittelbar in der Nähe, da ergab sich viel Zeit zum Nachdenken. Dazu noch die Umgebung in der Arbeit, die sie an ihre Affäre erinnert, da er ja auch in der Abteilung arbeitet. Das war nicht leicht für sie, das konnte ich sehr gut sehen. Ich denke, sie hat auch ganz stark mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen.

Ich verkneife mir wirklich, zuviel zu fragen, manchmal rutscht halt was raus. Gar nicht so leicht, seinen Wissensdurst runter zu schlucken.

20.09.2016 10:26 • #16


M
Verdünnung,
Ist ok das Du es ihr so gesagt hat.
Dir geht es nicht gut damit,weil alles Dich an die Situation erinnert,aber verboten hast Du es ihr ja auch nicht-würdest Du auch gar nicht können.
Damit zeigst Du ihr Vertrauen und Souveränität.Eine,wie ich finde weise Entscheidung.
Hab letztens auch den AM meiner Frau sehen müssen,war fast unvermeidlich,es sei denn ich wäre zuhause geblieben.Das kam nicht in Frage.
Sie hat es mir vorher gesagt und gebeten nicht in irgendeiner Art zu eskalieren.
Zweimal ist er mir über den Weg gelaufen,ob er mich bemerkt hat,weiss ich nicht.
Wir haben dann nachher nochmal drüber gesprochen und sie hat sich bedankt,das ich mich total ruhig verhalten habe.Aber das hat mich mental sehr viel Kraft gekostet und in der Verarbeitung echt zurückgeworfen.

20.09.2016 15:34 • x 1 #17


A


11 Jahre Ehe - Frau hat seit 1,5 Jahren eine Affäre

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DerMitfuehlende
Zitat von Verdünnung:

Gestern hat meine Frau gefragt, ob sie mit einer Kollegin nach der Spätschicht was trinken gehen darf. Diese Kollegin weiß von allem Bescheid und war da auch irgendwie involviert (der AM wollte einen Dreier mit ihr und meiner Frau und hat auch mit ihr geflirtet). Mir war das überhaupt nicht angenehm und das sagte ich meiner Frau auch. Die Situation Nach der Spätschicht, Trinken mit Kollegen und dann an dem Tag (da hat der AM nämlich immer frei) hat mir bitter aufgestoßen und alle schlechten Gefühle hochkommen lassen. Ich weiß bspw. das die beiden schonmal was trinken waren abends und dann der AM vorbeigeschaut hat und sich dazu gesessen hat. Hab meiner Frau gesagt, dass ich das nicht gut finde, sie aber selber entscheiden muss. Alternativ habe ich ihr vorgeschlagen, mal tagsüber ins Cafe mit der Kollegin zu gehen. Einfach weils mich dann nicht an die Ereignisse von damals erinnert. Ist das ok? Oder ist das schon Kontrolle?

Ich verkneife mir wirklich, zuviel zu fragen, manchmal rutscht halt was raus. Gar nicht so leicht, seinen Wissensdurst runter zu schlucken.



Du hast Dich vollkommen fair ihr Gegenüber in dem Gespräch verhalten. Der Vorschlag mit der Alternative an einem anderen Tag das Treffen mit der Arbeitskollegin ist okay und legitim von Dir, da Du ihr ja auch gesagt hast was Du fühlst un es Dich noch verletzt...
Vorschreiben kannst Du ihr nichts und selbst entscheiden muss sie selbst, auch das hast Du richtig erkannt.
Wenn Deine Frau dich wirklich versteht und bereut, dann würde sie aus Respekt den Termin auf Tagsüber verschieben.... Wie hat sie darauf reagiert mit dem Vorschlag? Fand sie das okay? Oder konnte man ihr anmerken das sie unbedingt an dem Abend wollte?

Man sieht ja schon einen Ansatz bei Dir nach der Affäre, der Wille was zu ändern... Deiner Frau musst Du auch Zeit geben, jeder verabeitet es anders...
Ich glaube auch, das Deine Frau einiges aus Scham noch verdrängt und langsamer mit der Aufarbeitung vorangeht,,,, Merkst Du das sich da was tut?...

Ihr müsst anfangen die Beziehung auf eine neue Ebene zu bringen. Komplett bei Null beginnen, dafür ist Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig....
Ihr braucht ein neues erstarktes Vertrauen zueinander. Das geht aber auch nur wie schon gesagt mit dieser offenheit und ehrlichkeit auch wenn es teilweise noch verletzend ist..... Da hat Deine Frau wohl noch Angst vor Dir wie du es verabeitest und ihr immer wieder vorwirfst und jedes mal auf Butterbrot schmierst !

Ich weiß wie man sich als Betrogener fühlt und schwer damit kämpft... auch wenn Du es versuchst zu unterdrücken... deine Frau merkt es Dir an und sagt lieber nichts bis Du es ihr aus der Nase ziehst...

Habt ihr das schonmal versucht.... einen Gesprächsterim mit Euch beiden aus zu machen? Ein Gespräch wo über alles gesprochen wird?
Ihr müsst gegenüber sitzen, einer fängt das Gespräch an und sagt was ihn alles stört, welche Ängste man hat, was einen verletzt, was man nicht versteht und sich wildeste Gedanken macht, usw... einfach das Herz ausschütten.... Ganz wichtig nicht unterbrechen, keine Zwischenfragen stellen, einfach ausreden lassen....

Meint ihr ihr könntet sowas? Eventuell lernt man sich dann erst richtig kennen.. wie ich es selbst erlebt habe und man geht anders miteinander um... Es gibt nichts schlimmeres als immer das ach so arme Opfer zu spielen (stimmt ja auch) und aufbrausend zu werden.....
Der Gegenüber wird dann immer verschlossener...

Wenn deine Frau sich wirklich öffnet in dem Gespräch und alles auf den Tisch kommt...... Am Ende musst Du auf sie zugehen und Dich bedanken dafür das sie offen und ehrlich mit Dir geredet hat. Zeig Stärke und hilf, damit ihr den Weg für einen Neuanfang auf Augenhöhe gemeinsam geht...

Ich wünsche Dir viel Geduld und arbeite weiter an deiner Selbstbeherrschung...
Du hast das bis jetzt gut reflektiert und bist auf einen guten Weg.... es wird aber ein sehr sehr langer Weg und dabei musst Du deine Frau an die Hand nehmen,ermutigen und unterstützen. Sei Du jetzt der Starke(so fühlst du dich aber nicht).... deine Frau braucht Unterstützung wo es nur geht, sie ist in allem noch so schwach...

Liebe Grüße
DerMitfuehlende

20.09.2016 16:47 • x 1 #18


V
Zitat:
Zweimal ist er mir über den Weg gelaufen,ob er mich bemerkt hat,weiss ich nicht.
Wir haben dann nachher nochmal drüber gesprochen und sie hat sich bedankt,das ich mich total ruhig verhalten habe.Aber das hat mich mental sehr viel Kraft gekostet und in der Verarbeitung echt zurückgeworfen.


Das ist etwas, da habe ich noch extrem Bammel davor. Bisher habe ich nur sein Auto vor mir fahren sehen und ihn einmal aus der Distanz gesehen und uns einen verbalen Schlagabtausch geliefert (wir sprechen uns noch, etc.). Habe auch Angst zu erkennen, dass der andere Mann deutlich attraktiver ist als ich und das ich erkenne, warum meine Frau so auf ihn stand. Wie ich reagieren werden, wenn ich ihn vor mir habe, weiß ich nicht. Meine Frau hat gesagt, sollte sie ihn sehen und selbst das Auto fahren, dreht sie um und fährt weiter. Aber dummerweise kaufen wir alle in den gleichen Geschäften in der Gegend ein (Baumarkt, Gartencenter, Getränkemarkt), so dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er vor mir steht. Bisher vertrete ich die Haltung, Faust ins Gesicht ohne Vorankündigung. Meine Frau hält sich dahingehend bedeckt, äußert aber auch so manches mal den Wunsch, ihm eins zu verpassen. Warten wir ab. Vielleicht vergeht diese Phase, ehe wir ihn sehen.

Zitat:
Wenn Deine Frau dich wirklich versteht und bereut, dann würde sie aus Respekt den Termin auf Tagsüber verschieben.... Wie hat sie darauf reagiert mit dem Vorschlag? Fand sie das okay? Oder konnte man ihr anmerken das sie unbedingt an dem Abend wollte?


Zunächst kam ihr garnicht die Idee, dass mich das verletzen würde. Allein das fand ich schon etwas schade. Es war ihr dann auch nicht wirklich passend, einen anderen Termin zu suchen, weil die Kollegin anders wenig Zeit hat (die hat aber keine Kinder, wir schon...egal). Anfangs machte sie mir den Eindruck, meine Bedenken dahingehend nicht verstehen zu wollen - weil am Abend würde ich eh schlafen und daher auch keine Zeit mit ihr verpassen. Aber dummerweise waren das immer die Zeiten, an denen sie sich mit ihrem AM vergnügte (anderer Wochentag, aber sonst gleich). Am Ende hat sie es doch eingesehen, dass ich da ein ungutes mulmiges Gefühl habe. Wir haben uns geeinigt, dass sie heute früher am Abend geht und dann entsprechend früher wieder heim kommt.

Zitat:
Ich glaube auch, das Deine Frau einiges aus Scham noch verdrängt und langsamer mit der Aufarbeitung vorangeht,,,, Merkst Du das sich da was tut?...

Ihr müsst anfangen die Beziehung auf eine neue Ebene zu bringen. Komplett bei Null beginnen, dafür ist Offenheit und Ehrlichkeit sehr wichtig....
Ihr braucht ein neues erstarktes Vertrauen zueinander. Das geht aber auch nur wie schon gesagt mit dieser offenheit und ehrlichkeit auch wenn es teilweise noch verletzend ist..... Da hat Deine Frau wohl noch Angst vor Dir wie du es verabeitest und ihr immer wieder vorwirfst und jedes mal auf Butterbrot schmierst !


Das trifft den Kern der Sache. Meine Frau schweigt nach wie vor am liebsten alles tot. Ich will ja garnicht wissen, was genau wann passiert ist, aber ich will und muss wissen, was in ihr vorgeht, was ihr zu schaffen macht, was sie denkt und warum. Diese Ehrlichkeit muss sie wirklich erst lernen, das hat sie in den letzten Jahren absolut verlernt. Sie sagt nur das, was der Verstand sagt - nicht das, was ihr Herz sagt.

Zitat:
Habt ihr das schonmal versucht.... einen Gesprächsterim mit Euch beiden aus zu machen? Ein Gespräch wo über alles gesprochen wird?


So wirklich formell bisher nicht, wobei es lange Gespräche immer wieder mal gibt. Und ich finde, die tun uns immer sehr gut. Nur sträubt sich meine Frau immer wieder davor, weil sie die Dinge nicht beim Namen nennen will und lieber totschweigt. Ich muss ihr das nochmal vorschlagen, finde die Idee wirklich gut.

Zitat:
deine Frau braucht Unterstützung wo es nur geht, sie ist in allem noch so schwach...


Das weiß ich, aber sie ist viel zu stolz, so etwas zuzugeben. Das war sie schon immer, will kein Mitgefühl, geschweige denn Mitleid und auch sonst ist sie ein starker Mensch. Allerdings weiß ich inzwischen, dass es Dinge gibt, bei denen man doch Hilfe braucht.

20.09.2016 19:47 • #19


M
Ok Verdünnung,
Dieser Angst musst Du dich stellen.Kann sein das er in Deinen Augen attraktiver,maskuliner,kräftiger erscheint.
Aber er ist dann einfach nur anders,nicht besser-verstehst Du?
Anders nicht besser und by the way:Er ist eine Wurst,ein Schwächling und charakterschwach-im schlimmsten Fall für Dich hat er versucht eine ,Deine Frau,aus der Ehe zu eisen.Wenn nicht,wollte er einfach nur Spaß und das disqualifiziert ihn normal schon als echten Partner.

Und wenn Deine Frau nicht reden möchte,lass sie,rühr nicht darin rum-das zu akzeptieren ist auch ein Zeichen von Stärke.

Du schaffst das

20.09.2016 20:07 • x 1 #20


V
Ich weiß, dass er ein Depp ist. Das hat meine Frau mir zur Genüge von ihm berichtet. Absolut stereotypischer Südländer. Macho. Möchtegern-Casanova. Steht auf Fußball im Fernsehen, hat keine Hobbies, hat keine Ahnung vom Sx (war weder in seinem Leben je im S.xshop, kennt keine S.xtoys) aber hält sich für den Super-Lover (er gab meiner Frau an, seine Ehefrau binnen kürzester Zeit zum Höhepunkt bringen zu können - klar, und bei meiner Frau hats nie geklappt und sie hat ihm erbarmend dann einen Höhepunkt vorgetäuscht. Ein Schelm wer nicht denkt, dass seine Frau ihn nur möglichst schnell von ihr runter haben wollte...laut seiner eigenen Aussage war sie ja eine strikte S.x-Verweigerin. Aber das passt ja überhaupt nicht: S.x verweigern, aber sofort vom Ehemann zum Höhepunkt gebracht zu werden).

Der Typ ist ne Nullnummer. Und natürlich Charakterlos. Für ihn spricht halt, dass er einigermaßen gut aussieht und südländisch-cool herkommt, schön behaart, etc. Aber seine Inneren Werte (sofern man davon reden kann) und seine Leistungen sind erbärmlich. Eigentlich eine arme Wurst...

Klar, ich muss natürlich glauben, was mir meine Frau ihmbezüglich sagt. Da gehört auch eine Brise Skepsis dazu, das weiß ich. Ich denke aber, dass ich meine Frau gut einschätzen kann und weiß, wann sie lügt. Denn eines ist sicher: Während der Affäre hat sie mich kein einziges mal angelogen! Sie hat nur die alles gesagt - sonst wäre ich ihr wohl auf die Schliche gekommen. Denn Lügen kann meine Frau mal überhaupt nicht gut, da hat sie kein Talent. Was für ein Auto der AM bspw fährt konnte ich sofort erraten, da konnte sie noch so lügen.

20.09.2016 20:25 • #21


V
Deine Frau kann nicht lügen, du durchschaust alles ? ... eineinhalb Jahre eine Affäre, wer findet den Fehler ?

1,5 Jahre eine Affäre, wiederholte treffen über so lange Zeit für komplett unbefriedigenden S,ex ?

Das alles liest sich auch gar nicht so als wenn sie ihn unbedingt schlecht machen will, um dich zu beschwichtigen ... von daher

Wer hält die Wette das sie dem AM wahrscheinlich ähnliches erzählt hat über dich ?
Ich mein komm, dir muss doch klar sein das dies VIEL zu dick aufgetragen ist.

21.09.2016 16:34 • #22


V
Zitat:
Deine Frau kann nicht lügen, du durchschaust alles ?


Moment, ich habe nie gesagt, dass ich alles durchschaue. Ich habe gesagt, dass ich erkenne, wenn sie lügt, wenn sie etwas Unwares sagt. Dass sie Vieles verschwiegen hat, ist mir bewusst. Ich habe nicht erkannt, dass sie mir viel verheimlicht hat. Aber da gab es schlichtweg nichts zu erkennen. Meine Frau hat sich nach dem Weggehen mit Freunden oder Kollegen maximal 30 Minuten mit ihm getroffen, denn zu spät konnte sie nie heimkommen. Da gabs keine Möglichkeiten, stundenlang Zeit zu verbringen. Die Örtlichkeiten waren auch stets aufs Auto des AM beschränkt. Alles nicht gerade die optimalen Bedingungen für eine Super Affäre, würde ich sagen.
Zudem hatte ich mit meiner Frau stets gleich oft S,ex, sie hat mich nicht abgelehnt, eher ich sie. Von daher habe ich nie was ahnen können. Gab auch keine Hinweise wie Parfümduft, unerklärliche Abwesenheiten, etc. Ich sehe meine Frau normalerweise 24h am Tag, außer wenn wir Arbeiten. Unsere Freizeit verbringen wir fast vollständig zusammen, nur sehr selten ging sie mit Freunden aus (klar, und da hat sie sich dann auch ab und zu getroffen)

Zitat:
1,5 Jahre eine Affäre, wiederholte treffen über so lange Zeit für komplett unbefriedigenden S,ex


Dass der S,ex nicht schlecht war, gab sie mir ja offen zu. Mal war er besser, mal schlechter. Er war halt wohl nie von einem Höhepunkt am Ende gekrönt. Für meine Frau war das in dem Moment erstmal auch nicht wichtig, ihr ging es um die Zuneigung, das Gefühl, als gleichwertiger Mensch / Frau wahrgenommen zu werden. Natürlich fand sie es schade, dass es beim AM nicht so klappte. Aber vor jedem Treffen war die Hoffnung da, dass es diesmal klappen würde. Irgendwann war es ihr halt zu blöde. Das lag alles an der Atmosphäre beim Treffen. Sie konnte sich da nicht fallen lassen, hoffte aber immer auf mehr. Das diese Erwartungen am Ende nicht erfüllt wurden, gab irgendwann Anlass mir alles zu beichten.

Zitat:
Das alles liest sich auch gar nicht so als wenn sie ihn unbedingt schlecht machen will, um dich zu beschwichtigen ... von daher


Sicherlich wird sie mir nicht aufs Brot schmieren wollen, wie toll er doch war - oder wie toll sie sich das vorstellte. Finde ich ok, das verstehe ich auch. Aber ich weiß auch, dass sie sich im Nachhinein betrachtet von ihm ausgenutzt sieht. Sie fühlt sich als billiges S,exspielzeug, dass auf Bedarf für ihn da sein sollte. Und das ärgert sie jetzt. Sie ärgert sich über ihn und über sich selbst, dass sie das nicht schon früher bemerkte. Anfangs gab es eine Vereinbarung zwischen den beiden, dass die Affäre sofort beendet würde, wenn Gefühle ins Spiel kommen sollten. Leider kamen dann wirklich Gefühle dazu, aber vom Beenden wollte der AM dann nichts wissen. Meine Frau war nicht stark genug dazu, obwohl sie es 2 mal versucht hat (jedesmal hat er dann den Kontakt wieder hergestellt und die Sache weitergeführt und das Nein nicht akzeptiert). Auch das ist der Grund, wieso meine Frau ihm gegenüber heute richtige Hassgefühle hat. Von daher kann ich ihrer Schilderung schon recht weit vertrauen, auch wenn ich es mit einer Brise Skepsis sehe.

Zitat:
Wer hält die Wette das sie dem AM wahrscheinlich ähnliches erzählt hat über dich ?


Nein, die beiden haben selten bis garnicht über die Partner gesprochen. Meine Neigung wurde 1-2 mal angsprochen und dass ich zuwenig S;ex von ihr will, was er garnicht verstehen konnte, da er meine Frau irre toll fand. Von seiner Ehefrau weiß ich, dass sie frigide war und sich nicht für Dess. erwärmen konnte. Über se,xuelle Fähigkeiten wurde nie gesprochen - wozu auch? Und ehrlich gesagt, wen juckts? Die Wahrheit darüber wird nie ans Licht kommen. Ich kann nur wissen, was meine Frau mir erzählt. Ihn kann ich schlecht fragen. Und meine Frau ist inzwischen so weit geläutert, dass sie sich verkneift, mir was falsches zu erzählen. Lieber ist sie offen und sagt mir das möchte ich aus Rücksicht nicht zu Dir sagen, denn das würde Dir weh tun. Und das ist auch fair.

Zitat:
Ich mein komm, dir muss doch klar sein das dies VIEL zu dick aufgetragen ist.


Nein, wieso? Kennst Du uns? Weißt Du, wie offen wir miteinander in den letzten 11 Jahren waren? Hättest Du die Eier besessen, einer neuen großen Liebe am ersten Abend von deinen heimlichen perversen Neigungen zu erzählen? Das die letzten 2 Jahren durch die Affäre stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, ist mir bewusst. Trotzdem war sie auch in diesen Jahren nicht eklig zu mir, hat mich beschimpft oder war sonstwie böse mir gegenüber. Sie dachte schlichtweg, ich hätte kein Interesse an ihr und mir wäre das egal bzw. sogar recht, weil es dann ein Ende der Ehe gibt. Das alles hat sich halt (gottseidank) nicht bewahrheitet. Ich stehe zu meiner Frau. Sie ist ein Mensch und Menschen machen Fehler, aus den unterschiedlichsten Beweggründen.

Ich weiß, es gibt hier viele Menschen, die einem Partner sowas nie verzeihen würden. Das ist ok, ich bin nicht so. Ich gebe meiner Frau eine neue Chance. Und damit unserer Beziehung eine neue Chance, alles besser machen zu können. Ja, das ist schwer - verdammt schwer. Aber aus unserem Freundeskreis und von Bekannten/Kollegen, die mich bzw. uns kennen, finden es alle toll, dass ich die Stärke habe, die Sache nicht einfach hinzuschmeissen, sondern für meine Beziehung zu kämpfen. Und genau das werde ich tun, solange ich kann. Wenn es irgendwann nicht mehr geht, dann lasse ich los und kann sagen ich habe alles versucht, aber es klappt nicht. Aber frühzeitig werfe ich die Flinte nicht ins Korn, das ist nicht meine Art. Ich kämpfe um das, was mir wichtig ist.

21.09.2016 17:33 • #23


V
So, kurzes Update meinerseits: Gab wieder ein paar intensivere Gespräche gestern und heute - wobei man klar sagen muss, dass die beiden Tagen doch eher unangenehm und schmerzlich für uns beide waren. Seit einigen Tagen verhält sich meine Frau etwas distanziert. Habe sie darauf angesprochen und sie hat mir das auch bestätigt. Für sie fängt das Verarbeiten jetzt so langsam erst richtig an. Hat sie die ersten Wochen alles noch tief begraben und totgeschwiegen, sucht sich das alles jetzt einen Weg nach draussen. Ständig muss sie an das Geschehne denken, an den AM, was sie mit ihm gemacht hat, was er für Gefühle erweckt hat und wie weh sie mir und uns damit getan hat - und wie groß die Last auf ihren Schultern wirklich ist. Das zieht sie unheimlich runter und momentan fehlt ihr die Kraft, sowohl das, als auch meine Probleme zeitgleich anzupacken. Ich versuche ihr entgegen zu kommen und nicht zuviel zu verlangen.

Gestern haben wir unterwegs den BMW des AM vor uns gehabt - wir hatten beide irre Herzrasen und die Stimmung war für den Rest des Nachmittags kaputt. Meiner Frau ging es dabei noch schlechter wie mir. Sie hatte eh schon Weinkrämpfe am Vormittag und dann das noch dazu. Am Abend erzählte sie mir, dass es ihr aus irgendeinem Grund wichtig ist, was der AM über sie jetzt denkt. Sie wünscht sich, er würde sie hassen dafür, dass sie es mit ihm beendet hat. Aber irgendwie sind ihre Gefühle dahingehend wohl nicht klar, denn er tut ihr ein bisschen leid, dass sie das einfach so schlagartig beendet hat. Gleichzeitig hasst sie ihn für das Ganze, da die Initiative ganz klar von ihm kam. Ihr Problem ist wohl, dass ab und an positive Erinnerungen aufkommen und erst der Verstand sagt, dass das alles totaler Mist war und nix wert war.

Heute im Gespräch gab sie zu, immer wieder ständig an ihn denken zu müssen - aber weder im positiven Sinne, noch im negativen. Die Affäre ist ständig in ihren Gedanken präsent und stimmt sie traurig - traurig deshalb, weil ihr bewusst wird, dass sie nicht das Erhoffte bekommen hat und das sie gleichzeitig unsere Ehe kaputt gemacht hat, ohne zu wissen, wie sehr ich noch daran hänge. Sie gab mir vor ein paar Wochen den Tip, nach Vorne zu schauen und positiv zu denken, als ich deprimierende Gedanken hatte. Jetzt ist sie in der selben Situation und kommt nicht heraus. Da merke ich dann, dass sie noch einige Zeit hinter mir ist, was das Verarbeiten angeht.

Ich habe auch an einigen Tagen bzw. in einigen Momenten Lust, alles hinzuwerfen und mich zu trennen, weil es so weh tut. Aber dann denke ich, dass es so weh tut, eben weil ich noch so viel empfinde und dass das Leben weitergeht. Ich will für meine Frau, meine Kinder und eine gemeinsame Zukunft da sein. Und spätestens, wenn es meiner Frau dann auch mies geht, werde ich ärgerlich und versuche, sie wachzurütteln. Und im gleichen Moment werde ich wieder positiv gestimmt und schöpfe neue Kraft. Einfach verrückt.

Ich weiß momentan nicht, wohin unsere Reise gehen wird. Das ist alles so verdammt schwer und manchmal wissen wir nicht weiter. Eine kurzfristige räumliche Trennung ist schwer realisierbar (wir schichten beide und die Kinder müssten dann hin und her geschoben werden) und den Gedanken finde ich furchtbar. Aber gleichzeitig bedrückt uns auch alles hier zuhause. Einziger Lichtblick ist unsere gemeinsame Zeit am Abend, wenn wir kuscheln oder S,ex haben. Das fühlt sich so intenstiv schön und richtig an. Da denke ich kaum an das Geschehene und liebe meine Frau aus ganzem Herzen. Aber wenn am nächsten Tag wieder trübe Gedanken auftauchen, sinkt das Barometer wieder. Und dieses Auf- und Ab macht uns beide fertig.

Wie verarbeitet man solche Phasen? Wie lange geht so etwas, bis sich wieder eine halbwegs stabile Gefühlswelt bei beiden Partnern einstellt? Wie bekommt meine Frau die Verarbeitung ihrer Affäre besser in den Griff? Soll/darf ich dabei helfen oder sollte das jemand außenstehendes sein? Sie findet es so unendlich schlimm, was passiert ist und wie weit das alles ging, und versteht garnicht, wie ich noch bei ihr sein kann bzw. an uns glauben kann. Ich weiß es oft selber nicht. Ich weiß nur, dass mir das Gefühl von Trennung sehr bitter aufstößt und ich dafür momentan nicht zu haben bin - und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

23.09.2016 23:21 • #24


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