Abschließen, aufgeben oder abwarten - was tun?

Hallo Ihr,

jetzt mal meine Story.
Ich habe vor ca. einem Jahr jemanden kennengelernt, mit dem ich mich auch auf Anhieb gut verstanden haben. Er hatte einfach alles, was ich an einem Mann mag. Wir interessierten uns auch für die selben Themen.
Von Treffen zu Treffen wurde die Verbindung zwischen uns immer tiefer.. allerdings haben wir uns nie fest gebunden. Wir wollten abwarten, wie sich alles entwickelt.
Zeitweise haben wir uns nur alle 2 oder 3 Wochen gesehen, da ich bezüglich meiner beruflichen Zukunft in eine etwa 120 km entfernte Stadt gezogen bin. An Wochenenden war ich in der Heimat und somit auch in der Nähe von ihm. Wir haben uns täglich Nachrichten und Bilder geschickt, um so viel vom Leben des anderen mitzubekommen. Wir haben uns hoffnungsvolle und liebe Texte geschrieben. Ich hab mich endlich mal wieder sicher gefühlt... und an meinen Wochenenden in der Heimat haben wir, wenn es denn ging, ein Treffen ausgemacht. Da er sein Hobby am Wochenende lebt, kam es so auch schon ab und an vor, dass wir kein Treffen ausmachen konnten. Das war meistens nicht weiter schlimm, weil ich froh war, ihn zu haben und ich dachte, dass würde er genauso sehen.

Am Ende des letzten Jahres kam es dann erstmals zum Streit zwischen uns, weil er ein Treffen von uns beiden vergessen hatte. Ich war so unendlich enttäuscht, dass ich sagte, dass wir erstmal keinen Kontakt haben sollten, wenn er sogar schon eines von unseren so wichtigen Treffen vergessen würde... so hatten wir bis zum Neujahr keinen Kontakt (etwa eine Woche). Wir unterhielten uns über den Streit der vorgefallen war und wir einigten uns darauf, zu schauen, wie es mit uns weitergeht. Er äußerte in diesem Gespräch zum ersten Mal, dass ihm die Entfernung Angst macht und er nicht denkt, dass es klappen würde. Weil er etwas langfristiges suchen würde, und eine Partnerin, die er ´nicht nur einmal in der Woche sehen kann... er wäre ja auch schon etwas älter (28) und müsste langsam seine Zukunft planen.... mich hat das alles schon sehr gekränkt. Allerdings habe ich weiterhin die Hoffnung gehabt, dass das alles klappen könnte. Ich wollte nicht aufgeben, ich hatte ihn schon viel zu sehr in mein Herz geschlossen.
Nach diesem Gespräch sprachen wir 2 Wochen wie immer, allerdings trafen wir uns nicht in dieser Zeit. Es fühlte sich für mich komisch an und ich wollte einfach nur davonlaufen. Aber ich konnte nicht, ich war bereits verliebt in ihn. Ich konnte nicht einmal etwas zu ihm sagen oder ihn fragen, was denn los sei... ich nahm es hin und hielt den Kontakt.... Ende Januar wurde das Schreiben zwischen uns schon weniger... ich entwickelte eine Richtige Sucht nach Kontrolle... ich kontrollierte seinen Online Status bei Facebook und Whatsapp.. ich suchte nach der Antwort.

Eines Freitags Ende Januar dann war er den ganzen Abend wie verschollen und ich entwickelte Ängste.. Ängste und Eifersucht. Er meldete sich nachts. Ich reagierte aus Wut mehrere Tage nicht auf seine Nachrichten.. Als ich ihm dann Schlussendlich antwortete, tat ich dies, um ihm zu sagen, dass ich das so nicht mehr kann und will.. und dass ich mich nicht ehrlich behandelt gefühlt habe. Er sagte mir darauf, dass er sich seit Wochen schlecht fühlen würde, weil er Angst davor hatte, was aus uns hätte werden können. Wir unterhielten uns zum letzten Mal über unsere Gedanken, Gefühle, Ängste.. Ich weinte unbeschreiblich viel....Unsere Wege trennten sich.. ich löschte seine Nummer, unsere Freundschaft auf Facebook usw.....

Ich vermisse ihn unbeschreiblich stark und träume regelmäßig von ihm. Ich weiß nicht, ob es ein Fehler war, so voreilig die Reißleine zu ziehen, aber ich konnte nicht mehr. Ich wollte ihn, für immer. Und fest. Da er allerdings - so wie es mir schien - den Rückzug eingeleitet hat, hatte ich Angst vor weiteren Schmerzen.

Ich kann sagen, dass es mir heute mal wieder sehr schlecht geht.. aber das ist nicht immer so. Manche Tage sind leichter, manche schwerer. Erinnerungen kommen hoch und andere verblasen.

Soll ich kämpfen, um etwas was vielleicht hoffnungslos ist? Oder soll ich es bei meiner Entscheidung belassen?
Kommt er nochmal zurück?

weißt Du, Kämpfen ist irgendwie immer der falsche Begriff in solchen Dingen. Wie passt das zusammen, schöne Gefühle, Liebe und .........Kämpfen? Gar nicht! Hör auf Deine Gefühle, spüre mal etwas nach. Versuch mal rauszufinden, was das Ganze ausmacht. Das ist das, was Du - mit DIr selbst - tun kannst und wenn Du da zu einem Ergebnis kommst, dann kommt das Handeln ganz von selbst oder eben das Nichts-Machen. Aber: bleib bei DIr und kümmere Dich und höre auf DIch selbst und Deine Gefühle, dann - und nur dann - sind die nächsten Schritte richtig!

nix für ungut und

Glück auf!

streamline

Zitat:

Weil er etwas langfristiges suchen würde, und eine Partnerin, die er ´nicht nur einmal in der Woche sehen kann...

Ich kann ihn in dieser Hinsicht schon verstehen bzw. hätte ich langfristig auch keine Lust auf eine Partnerin, die ich nicht so oft sehen kann. Fernbeziehung kann auf Dauer einfach nix.

Zitat:

Ich kann ihn in dieser Hinsicht schon verstehen bzw. hätte ich langfristig auch keine Lust auf eine Partnerin, die ich nicht so oft sehen kann. Fernbeziehung kann auf Dauer einfach nix.

Ja natürlich nicht.. aber es stand ja noch in den Sternen, wie lange ich dort bin und was aus all dem wird.

Zitat:

aber es stand ja noch in den Sternen

Und wie würde es aktuell aussehen? Solange die Konstellation Fernbeziehung vorhanden ist, wird es wohl auch nicht laufen mit euch beiden.

Ich würde nicht zurückgehen, nur damit wir eine feste Beziehung führen können...
Im Schmerz würde ich dies wahrscheinlich sagen, aber ob ich meinen geliebten Job aufgeben würde..also sofort..ist fraglich..in 1 oder 2 Jahren könnte ich mir das gut vorstellen..

Zitat:

Ich würde nicht zurückgehen, nur damit wir eine feste Beziehung führen können...

Was sich demnach nicht mit seinen Vorstellungen vereinbaren lässt und eine weitere Beziehung damit hinfällig wäre. Daher von meiner Seite in Bezug auf deine Eingangsfrage der Rat, mit dieser Beziehung abzuschließen.