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Alk. als Beziehungskiller, ich habe mich getrennt

I
Hallo liebe Forums-Mitglieder,

Ich (44) habe mich am vergangenen Sonntag von meinem Mann (42) getrennt, nach 27 gemeinsamen Jahren (davon 18 verheiratet) und zwei fast erwachsenen Kindern.

Leider hat mein Mann in der Corona -Zeit ein Alk. entwickelt, dass zu Blackouts und anderen Differenzen, zwischen mir, unseren gemeinsamen Kindern und ihm führte.
Leider hat er lange alle Bedenken und Interventionen meinerseits abgewunken und Hilfe von außen abgelehnt.
(Braucht er nicht)
Im Oktober eskalierte die Situation dann leider aber völlig.
Es wäre seinerseits fast zu einer körperlichen Auseinandersetzung seinerseits gekommen. Eigentlich wollte ich mich schon da trennen.
Da ich aber auch 27 Jahre nicht einfach aufgeben wollte, räumte ich ihm noch eine Chance ein, die er aber nur teilweise nutzte. Ganz ehrlich meine Gefühle waren schon zu diesem Zeitpunkt weg
Seine eigenen Traumata arbeitet er immer noch nicht auf.
Am vergangenen Wochenende war dann wieder eine Situation in der er übertrieben und emotional unreif gehandelt hat.
Und ich wieder von negativen Gefühlen überflutet wurde.
Auch leugnet er nach wie vor, was im Suff vorgefallen ist.
Ich habe jetzt die Reißleine gezogen und merke das es mir nach dem Schlussstrich besser geht.
Ihm geht es natürlich schlecht.
Er wird nächste Woche ausziehen.
Wir konnten in den vergangenen Tagen schon eines klären und wir sind beide finanziell absichert, was gut ist.
Ich will auch keinen Rosenkrieg o.ä.
Vielleicht könnt ihr als Verlassene mal eure Gefühlswelt in den ersten Tagen. Wochen. Monaten nach der Trennung beschreiben.
Da mit ich das besser nachvollziehen kann.

Viele Grüße

17.01.2024 18:54 • x 5 #1


Birkai
Zitat von Ilse80:
Vielleicht könnt ihr als Verlassene mal eure Gefühlswelt in den ersten Tagen. Wochen. Monaten nach der Trennung beschreiben.

Die ersten Tage war ich tatsächlich total neben der Spur. Die Trennung kam mir total irreal vor, zumal es vorher bei uns keine große Probleme gab. Ich habe viel geweint und wenig geschlafen.

Neben dem Verlust der geliebten Person, habe ich auch erstmal mit Zukunftsängste zu tun gehabt. Die geplante Zukunft gibt es ja nicht mehr. Das ist schon ein echt besch... Gefühl und ich habe auch jetzt nach ca. 3 Monaten dieses noch nicht ganz abgelegt.

Wir haben aber auch noch kleinere Kinder, da richten sich die Überlegungen natürlich auch nach deren Bedürfnissen.

Nach wie vor habe ich so Tage an denen gar nichts wirklich geht. Da bin ich einfach nur unfassbar down und würde mich am liebsten den ganzen Tag verkriechen. An den meisten Tagen funktioniert es aber ganz gut. Ich komme mittlerweile an den Punkt, wo ich auch unsere Beziehung nicht mehr so positiv beurteile, wie ich es noch am Tag der Trennung getan hab.

Bock auf Rosenkrieg habe ich aber auch als Verlassene nicht. Das würde mich viel zu viel Kraft kosten, die ich lieber in positive Dinge investieren möchte.

Das ist aber auch alles ein sehr individueller Prozess.

Eine Suchtproblematik ist natürlich im Trennungsprozess ein schwieriges Thema.

17.01.2024 21:08 • x 3 #2


A


Alk. als Beziehungskiller, ich habe mich getrennt

x 3


I
Hallo Birkai vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort.
Das gibt mir wirklich etwas Orientierung.
Mein ehem. Partner tut mir gerade sehr Leid.
Ich bin froh, dass er gute Freunde hat, mit denen er auch sprechen kann.
Ich hoffe er fängt sich bald zumindest etwas.
Er wird zu seiner Mutter ziehen, was ich gerade im Hinblick auf das Alk. gut finde.
Wenn er alleine ist, wird er früher oder später wieder trinken.

Darf ich fragen warum dein Partner sich von dir getrennt hat?

Liebe Grüße

17.01.2024 21:43 • #3


Birkai
Zitat von Ilse80:
Darf ich fragen warum dein Partner sich von dir getrennt hat?

Er hat keine romantischen Gefühle mehr. Ich habe ihm im Jahr vor unserer Trennung nicht die Aufmerksamkeit geschenkt, die er sich gewünscht hat. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einige gesundheitliche Probleme und war auf Wohlergehen fokussiert. Leider hat er nicht mit mir über seine Bedürfnisse gesprochen und sich so in die negativen Punkte vertieft. Wenn man das lang genug macht, bleibt nichts mehr an Liebe übrig.

17.01.2024 21:50 • x 2 #4


I
@Birkai hm, ich denke wenn es dir gesundheitlich nicht so gut ging, wäre es auch schön gewesen einfach mal hinzunehmen, dass du dich zunächst um dich selbst kümmern musst.
Da war wohl seitens deines Ex auch eine gute Portion Egoismus mit dabei.

17.01.2024 21:57 • #5


Birkai
Zitat von Ilse80:
Da war wohl seitens deines Ex auch eine gute Portion Egoismus mit dabei

Lag aber auch zum Teil daran, dass ich viel mit mir selbst ausgemacht habe. Der Umfang war ihm gar nicht so richtig bewusst.

17.01.2024 22:03 • #6


T
Das Problem einer Sucht kenne ich auch aus meiner letzten Beziehung. Hier war es meistens Canna.*s welches wir über Jahre konsumiert hatten, um unsere Differenzen aus dem Weg zu schaffen bzw. zu betäuben.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich hier auch der maßgebende Faktor war, dass wir davon nicht losgekommen sind. Warum habe ich trotzdem nicht anders gehandelt? Ich wusste, das unsere Probleme viel tiefgründiger sind als das Thema mit dem Gras. Dennoch hat es sicher nicht dazu beigetragen unsere Beziehung zu verbessern.

Zitat:
Vielleicht könnt ihr als Verlassene mal eure Gefühlswelt in den ersten Tagen. Wochen. Monaten nach der Trennung beschreiben.

Ein großes Down gefolgt von kurzer Euphorie, welche aber eingebildet war. Danach kam wieder das Down und ich war schwach und nahm wieder Kontakt zur Ex auf.
Kurz darauf hatten wir wieder zwei wunderschöne Wochen, nur um jetzt am Wochenende wieder vor der gleichen Trennungs-Situation zu stehen.
Uns war beiden bewusst, dass es so kommen kann - und trotzdem haben wir es so durchgezogen. Warum? Nicht loslassen können vielleicht... wer weiß

Alk. ist aber nochmal eine andere Sucht und ich drücke ihm die Daumen, dass er davon wegkommt. Und für Dich, dass Du gestärkt daraus hervorgehst

17.01.2024 22:10 • x 2 #7


I
@TruthIs Hallo
Ich habe deinen Beitrag zuvor gelesen und imein Gefühl ist, dass deine Ex ein echtes Problem mit sich selbst hat, dass sie auch erst einmal be- und verarbeiten muss. Es geht nicht über den Partner und lästern. Das kommt mir tatsächlich nicht mal jetzt in den Sinn.
Ich hoffe für die nächste Beziehung reflektiert deine Ex- Partnerin sich zumindest dahingehend.

Alle Suchtmittel sind problematisch. Alk. finde ich aber am schlimmsten . Er ist ja frei verfügbar und gesellschaftlich akzeptiert.
Ich wünsche meinen Ex auch, dass er standhaft bleibt und gut dadurch kommt.

Und das ihr beide es noch mal blauäugig versucht habt, dafür habe ich vollstes Verständnis, dass ging mir ja so ähnlich.
Man will das Geliebte, oder einst Geliebte, Gewohnte nicht einfach so aufgeben.

Danke für deine Worte

17.01.2024 22:16 • x 2 #8


T
Zitat von Ilse80:
@TruthIs Hallo Ich habe deinen Beitrag zuvor gelesen und imein Gefühl ist, dass deine Ex ein echtes Problem mit sich selbst hat, dass sie auch erst einmal be- und verarbeiten muss. Es geht nicht über den Partner und lästern. Das kommt mir tatsächlich nicht mal jetzt in den Sinn. Ich hoffe für die nächste ...

Ich hoffe es auch für sie, weil sie hat definitiv Eigenschaften die liebenswürdig sind - drücken wir ihr und deinem Ex die Daumen.
Und danke für die lieben Worte zurück

17.01.2024 22:30 • x 1 #9


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