Bäumchen - wechsel - dich, Beziehungskiller - BurnOut

L
es folgt nun eine lange geschichte, der letzten monate...

ausgangspunkt war: ich war gut 2 jahre in einer beziehung, mit genau dem mann, der als erster in mir wahre gefühle geweckt hat, bei dem auch noch nach über einem jahr immer noch diese schmetterlinge im bauch und diese extreme verliebtheit blieb. es war bei weitem keine einfache beziehung, oft war er beruflich bedingt wochenlang im ausland, hatte viel um die ohren mit beruf, volleyball co. oder brauchte auch mal etwas zeit für sich.

bis auf die geschäftsreisen war das auch alles wie in jeder anderen normalen beziehung. wenn er wochenlang nicht da war, hatte ich zeit für mich, hab gemerkt wie sehr er mir fehlt, wie viel er mir bedeutet und ihm ging es auch so. leider war es von seiner seite oft so, dass ich viel der initiator für gemeinsame dinge war, wir meist nur bei ihm waren, ich irgendwann meinen tagesplan nach seinem ausgerichtet habe, sodass es irgendwann für ihn selbstverständlich war. wenn er da war war ich einfach nur glücklich, auch wenn nicht immer alles so nach plan lief.

zu unserer beruflichen situation: wir wohnen im süden deutschlands, haben uns hier kennen gelernt, als wir noch recht neu in der stadt waren. wir sind unabhängig voneinander aus berufswegen hier hergezogen, haben uns in einander verliebt und sind zusammengekommen. jeder hat seine familie gut 500km weit in der heimat, an ganz anderen ecken deutschlands. damals war er grad frisch von der uni ins berufsleben gestartet, ich war als zeitarbeiter angestellt, im schichtdienst mit großer hoffnung zur übernahme in einen renomierten großen betrieb.

leider ist aus der übernahme nichts geworden, da unser großprojekt auslief und es keine folgeaufträge aufgrund der wirtschaftskriese gab. somit musste meine zeitarbeitsfirma mir einen neuen betrieb suchen. diese schickte mich dann in ein gut 70km entferntes nest zum schaffen. wieder fing es an: neu einarbeiten, neue kollegen, stellung im team erarbeiten (bei schwaben nicht immer so leicht ) hoffnung auf übernahme, 3-4 stunden pendeln am tag neben 8 bis teilweise 10 stunden arbeiten und das alles bei extrem schlechter bezahlung. egal was ich versuchte, irgendwie blieb ich immer der zeitarbeiter und da ich nicht bereit war wieder für zeitarbeit umzuziehen und durch das pendeln nicht so flexibel bin, ist das mit übernahme auch wieder nicht grade leicht, besonders als frau, mitte zwanzig in einem metallverarbeitenden betrieb. wo es doch so viele junge männer in der nähe gibt, welche die arbeit auch machen können.

leider krieselte es dann irgendwann in der beziehung, durch den druck, welchen ich mir in der arbeit gemacht habe, hat es mir das nicht leichter gemacht. aus angst ihn nicht zu verlieren, habe ich nicht richtig mit ihm reden können, auch aus angst er könnte mich nicht verstehen und aus scham, weil ich schulden hatte (an geld können nicht nur freundschaften zerbrechen sondern auch beziehungen). durch das ganze hin und her, hat es mich dann seelisch zerissen. diagnose: burnout.

statt meine beziehung zu meiner großen liebe zu retten, habe ich sie kaputt gemacht. (obwohl nicht liebe für den mann verloren habe)

da wir viel aneinander vorbei geredet haben, haben wir uns beide missverstanden gefühlt. ich suchte ablenkung in einem neuen freundeskreis, ein paar meiner alten freunde haben auch versucht mir meinen freund auszureden ... irgendwann war ich dann soweit, dass ich mehr mit anderen gemacht habe ohne ihn. weil er keine zeit hatte weil er mit kollegen vom verein unterwegs war oder mit kollegen vom geschäft und und und... wir haben wohl einfach ablenkung bei anderen menschen gesucht.

da war ich schon mitten im burnout, was ich damals aber noch nicht wusste. das burnout hat dazu geführt, dass ich meine gefühle nicht mehr richtig einschätzen konnte, ich depressiv wurde und irgendwie die gefühlsebene nur noch verschleiert und nebelig wahrgenommen habe.

zu diesem zeitpunkt habe ich in meinem neuen freundeskreis einen anderen mann kennengelernt. die willkommene abwechslung. ich hab mich verstanden gefühlt, aufgehoben, er hat sich um mich bemüht, mir viel geholfen und mir zugehört. er hat mir genau das in dem moment gegeben, was grad in meiner beziehung zu kurz kam.

wieder hab ich auch auf freunde gehört und auf meine vernebelte gefühlswelt. ala: der ist doch viel besser, vll. ist dem sogar so. er ist ein total lieber, freundlicher mensch, eigentlich das beste was man sich sich wünschen kann. dadurch hab ich immer mehr zeit mit ihm verbracht, meinen freund immer weniger gesehen. das hat mein freund natürlich bemerkt, (das ich weniger zeit mit ihm verbringe, mich etwas distanziere, nicht das ich jmd. anders kennen gelernt habe) und dadurch wurden ihm die augen geöffnet. er hat sich sehr um mich bemüht, mit geduld...

leider ist das die ganze zeit mit dem burnout nicht besser geworden, durch das hin und her dann mit den beiden männern, bin ich auch irgendwann zum arzt, da ich nicht mehr schlafen konnte, ich sehr oft am zittern war ohne grund, nervlich einfach irgendwie am ende. dem arzt hab ich dann auch meine geschichte der letzten wochen/monate erzählt. sowohl den stress bei der arbeit, als auch was grad privat so drunter und drüber ging. so kam dieser zur klaren diagnose: burnout. wurde auch gleich eine woche krank geschrieben um mich erstmal körperlich vom stress zu erholen, bekam schlaftabletten, damit mein körper auch wieder etwas schlaf bekam dadurch auch mal sich regenerieren konnte und ein mittel gegen depressionen, angst panikstörungen. bis allerdings das antidepressiva wirkt meinte der arzt wird es noch einige wochen dauern. wie es bei einem burnout ist: man ruht sich aus (ich in dem fall eine woche) und war danach trotzdem nicht erholt. mit meinem freund lief es immer schlechter, ich dachte ich kann ihn mein krankes selbsbild nicht auch noch aufhalsen, neben meinen ganzen anderen kummer den ich eh schon hatte und hab mich schweren herzens von ihm getrennt, besonders weil ich auch nicht wusste wie ich mit ihm reden sollte, wiegesagt ich hab die zeit wie in einer eigenen welt gelebt, irgendwie weitab vom normalen

bin dann fast übergangslos mit dem anderen zusammen gekommen und dann auch 2 monate später wegen meiner geldprobleme zu ihn in die wg gezogen. für mich in dem moment das beste was mir passieren konnte: ich war nicht allein, hatte jemand der für mich da war, er war glücklich mit mir und ich auch mit ihm. in der wg waren wir auch nicht allein, es wohnte noch ein kumpel da. es war wirklich eine schöner sommer in dem ich mich langsam erholen konnte. meinen mittlerweile exfreund wollte ich noch nicht sehen, da ich mir dachte: wenn ich ihn nicht sehe, dann werd ich mich auch irgendwann entlieben. und immerhin war ich auch in meinen neuen freund verliebt, was ich auch jetzt noch bin.

langsam geht es mir nun besser, ich hab mir zeitgelassen mich wieder zufinden, zu sammeln, habe alte hobbys wieder aufgenommen, bin nicht mehr so viel unterwegs und oftmals einfach zuhaus geblieben (bin eher gerne viel unterwegs und unter leuten, ich muss das leben genießen und bin auch kein freund vom typischen alltag). nun ist unser mitbewohner ausgezogen und wir sind allein in der wg. mein neuer freund hat sich auch schon gut an die situation gewöhnt. er mag seinen geregelten alltag, oftmals ruhe und nicht immer so viel leute um sich herum.

eigentlich könnte man sagen: mir sollte es nun gut gehen. aber mit jedem tag, den es mir besser geht, begreife ich, dass ich zwar das richtige getan habe, als ich mich von meinem ex getrennt habe, aber, dass es falsch war, sofort eine neue beziehung einzugehen. und vorallem, dass es falsch war gleich zusammen zu ziehen.
ich hab meinen jetzigen freund sehr lieb und meine es auch wirklich ernst, dass ich mich in ihn verliebt habe. aber ich merke einfach nun nach einem halben jahr beziehung, dass ich so nicht glücklich werden kann. wir sind uns in vielem gleich, aber in grundlegenden dingen einfach zu unterschiedlich. ich brauche etwas trouble in meinem leben, will was erleben, muss was erleben, er braucht viel seine ruhe und seinen geregelten tagesablauf. auf die dauer kann ich das aber nicht

trotz stress im job und der gewissheit, dass ich mir bis ende des jahres einen neuen job suchen muss, geht es mir wirklich gut zur zeit. klar ich nehme immer noch antidepressiva, habe immer noch meine panikattaken und bin weit weg vom geheilt sein, aber ich hab mich ordnen können, meine lebensgeister wiedergefunden, etwas neue energie getankt und die freude am leben teilweise wiedergefunden. mit meinen neuen hobbys gehe ich auf, ich hab selbst nach einem langen tag noch genug energie um anderes alltägliches zu schaffen und wenn es spätabends ncoh ein einkauf ist (was mich zu tiefstzeiten einfach nur fertig gemacht hätte)

letztes wochenende hab ich mich dann mit meinem ex auf ein B. getroffen, weil er noch ein paar sachen von mir hatte und auch um uns einfach mal auszureden. natürlich im wissen von meinem freund.

dieses gespräch nach etwa einem halben jahr hat mir sehr die augen geöffnet. eigentlich hab ich damit gerechnet, dass wir uns wie 2 fremde gegenübersitzen, smalltalk führen und uns sonst nix weiter zu erzählen zu haben.

dem war aber nicht so. angefangen einfach ein bisschen vom beruflichen alltag zu reden (kommen beide aus der etwa gleichen branche) bis zu sachen was uns so die zeit passiert ist, sind wir irgendwann bei dem wie es uns geht gelandet. wir haben uns schon die ganze zeit total ehrlich unterhalten, offen ohne angst etwas nicht ansprechen zu können so wie es doch die letzten monate in unserer beziehung gewesen war. also habe ich ihm erzählt, dass ich jetzt eine neue beziehung habe und er hat sich für mich gefreut. aber da ich einmal ehrlich war und langsam auch das gefühlschaos der letzten monate deuten vermag, habe ich ihm auch wirklich gesagt, was ich fühlte (und immer noch fühle)


ich habe mich wirklich verliebt und mir geht es echt gut, aber wenn ich ehrlich bin: es ist nicht das gleiche wie mit dir.

und das kann ich wirklich so unterstreichen. in meiner jetztigen beziehung ist alles wunderbar, aber schon nach 6 monaten ist es mir zu alltaglastig, mir fehlen diese argen schmetterlinge im bauch, dieses auf wolke sieben schweben, wie ich es selbst nach 2 jahren in meiner vorherigen beziehung noch hatte.

ich habe mich so gut mit meinem ex unterhalten können, die trennung hat ihm auch die augen geöffnet, dass er fehler gemacht hat, wir konnten endlich über alles reden was uns belastet hat und ich habe ihm auch von meinen sorgen und der scham wegen meiner geldprobleme erzählt. (worauf er ganz einfach gesagt hat: das hätten wir doch hinbekommen)

ich will nun nicht sagen, dass ich zu meinem ex zurück möchte, denn ja ich liebe ihn noch, trotz neu verliebt, trotz einem halben jahr aus den augen, meine gefühle sind immer noch die selben wie eh und je für ihn.
ABER:
mir ist klar, dass ich in meiner akutellen beziehung nur unglücklich werde, dass ich meinen aktuellen freund damit auch keine freude machen werde auf die zeit und somit unser beziehung, auch wenn wir weiter keine großen probleme haben, einfach auf lange sicht keine zukunft haben wird

ich möchte meinem freund das nicht antun, nach alledem was er für mich getan hat. ich komme mir schlecht vor, als ob ich ihn nur ausgenutzt hätte (was ich ja auch gemacht habe in dem sinne, aber unbewusst, ich dachte das wäre der richtige weg, was er aber leider nicht war)

ich hätte nie so schnell mit ihm zusammenziehen sollen, denn nun bin ich in der nächsten zwickmühle am besten wäre es einfach, von beiden männern abstand zu nehmen. aber das kann ich nicht. ich habe weder das geld wieder hier auszuziehen so schnell, noch die kraft meinem freund dieses anzutun (er ist sehr sentimental und sensibel, gefühlsvoll und stress und sorgen machen ihn auch krank (er isst schlecht)) all seine freunde sagen mir, dass ich ihm gut tue, ihn mit etwas hoch ziehe, ihn zum leben erwecke. was ist dann wenn ich nicht mehr da bin? für ihn bin ich die liebe seines lebens, die frau mit der er kinder haben möchte und alt werden will.

aber genau das kann ich ihm nicht geben

was soll ich nun tun? mir ist klar, ich werde nichts überstürzen, ich muss mir auch erstmal klar werden, ob es wirklich so ist wie ich grad fühle, aber auf die dauer werden wir nicht glücklich...

liebe grüße
leyara

14.09.2011 19:02 • #1


L
wir wollten heute weggehen. er hat mal wieder keine lust.

leider bin ich nun soweit, dass ich nun allein zu freunden gehe und später vll. auch noch mit leuten in einen club, in dem wohl auch mein ex sein wird.

ich weiß nicht mehr was ich machen soll, ich bin mit diesem lieben, treuen mann sowas von unglücklich... ich will ihn nicht verletzen, irgendwie lieb ich ihn ja, aber es ist nicht genug... er hingegen überschüttet mich mit liebe, sodass es mich schon erdrückt und ich kaum atmen kann

16.09.2011 19:07 • #2


A


Bäumchen - wechsel - dich, Beziehungskiller - BurnOut

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S
hallo leyara,

deine situation ist wirklich nicht leicht. fühl dich erstmal gedrückt.

aus meiner sicht gibt es keinen anderen weg, als deinem jetzigen freund reinen wein einzuschenken.
er scheint wirklich ein lieber kerl zu sein und hat es nicht verdient so behandelt zu werden.
ich weiß, möchtest ihn nicht verletzen aber jetzt führt da kein weg dran vorbei.
du solltest schnellstens mit ihm reden und dann auch direkt gucken, ob du nicht irgendwo unterschlupf finden kannst.

du brauchst jetzt erst einmal abstand und den jetziger freund wird diesen auch benötigen.

lg
sun

16.09.2011 20:07 • #3


L
heute ist es mal wieder soweit. mein freund liegt im bett, launisch... und ich geh gleich mit einer freundin in die stadt... und wieder genau in den club in dem auch mein ex ist (zufall) aber wir werden uns wieder treffen, wir freuen uns aufeinander, und zuhaus halt ich es kaum noch aus

24.09.2011 22:51 • #4


L
er fährt morgen weg. und was mache ich?
genau. werde mich an eine andere schulter anlehnen.
freitag wird er wieder da sein und total geschafft sein, was mache ich? gehe in einen club feiern und übernächtige bei einer anderen starken schulter.

ich werde unsere freunde jetzt auf den supergau vorbereiten, damit er nicht allein ist, wenns dazu kommt. aber noch bevor dieses jahr rum ist, wird unsere beziehung der vergangheit angehören.

mein herz gehört einem anderen schon seit über 2 jahren, das würde ihm nur weh tun und mir auch nur...

bin so zerissen, hab kaum kraft mich meinem alltag zu stellen, das burnout schlägt wieder zu... aber ich muss, ich muss mich alledem stellen!

05.10.2011 23:29 • #5


R
Zitat von leyara1:
er fährt morgen weg. und was mache ich?
genau. werde mich an eine andere schulter anlehnen.
freitag wird er wieder da sein und total geschafft sein, was mache ich? gehe in einen club feiern und übernächtige bei einer anderen starken schulter.

ich werde unsere freunde jetzt auf den supergau vorbereiten, damit er nicht allein ist, wenns dazu kommt. aber noch bevor dieses jahr rum ist, wird unsere beziehung der vergangheit angehören.

mein herz gehört einem anderen schon seit über 2 jahren, das würde ihm nur weh tun und mir auch nur...

bin so zerissen, hab kaum kraft mich meinem alltag zu stellen, das burnout schlägt wieder zu... aber ich muss, ich muss mich alledem stellen!

Anstatt von starker Schulter zu starker Schulter zu springen wäre es vielleicht bessere mal eine Therapie im eigenen Interesse zu machen. So wie Du das lebst und anscheinend auch nicht anders kannst, könnte das ziemlich übel enden.

06.10.2011 00:28 • #6




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