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Alleinseinwollen vs. Einsamkeit

C
Hallo ihr anderen Trennungsgeplagten,

geht es euch anderen auch (manchmal) so:

Einerseits ist der Schmerz so groß, dass ich niemanden treffen will, andererseits fühle ich mich einsam, wenn ich niemanden treffe (einlade oder besuche).

Ich habe mich in den letzten Tagen (bzw. während des Wochenendes) gegenüber Freund/inn/en und Verwandten aus diesem zwiespältigen Gefühl heraus auch sehr zwiespältig verhalten (wollte keine Treffen vereinbaren, habe die Leute hingehalten, vertröstet, behauptet, ich würde mich telefonisch melden etc.). Jetzt meldet sich (von selbst) niemand mehr... klar, ich habe auch ausgestrahlt, dass ich eher meine Ruhe brauche/will.

Selbst zögere ich auch, zum Telefon zu greifen...
Und kann mich auch nicht aufraffen, einfach so bei jemandem vorbei zu schauen (obwohl mir das von mehreren angeboten wurde).

Also: Einerseits fühle ich mich überfordert damit, normal zu kommunizieren und mit anderen zusammen zu sein, andererseits könnte ich mich ohrfeigen: Wieder ein (sogar einigermaßen sonniger Urlaubs-)Tag vorbei und nur allein am PC gesessen....

Kennt das jemand?

Viele Grüße
Chiara

PS: Bin mir leider nicht sicher, in welche Rubrik dieses Thema am besten gehört.

16.08.2011 18:03 • #1


0neWay
Hallo Chiara,

ich kann Deine *Zwiespältigeit* sehr gut nachempfinden....mir ging es in den ersten Trennungswochen auch so.

Einerseits möchte man wirklich gerade nur alleine sein um seine Wunden zu *beep*, sich sogar selbst zu bemitleiden (unangenehmer Nebeneffekt, wie ich finde)....man fühlt sich gerade nicht *gesellschaftsfähig* sieht auch dementsprechend aus (müde leere Augen, um einige Fältchen reicher....weil das Selbstwertgefühl so arg leidet fühlen wir uns minderwertig und unattraktiv....da bleibt man besser in seinem Mauseloch und zeigt sich niemandem).....

Andererseits ist es im Grunde schade um jeden schönen sonnigen Tag, den wir einfach so verstreichen lassen. JA NE, is klar, wir hätten ihn ja auch lieber mit unserem Partner (EXpartner) verbracht....das wäre doch viel schöner......geht aber nun mal nicht mehr. Okay, unser soziales Netzwerk (Familie und Freunde) ist funktionsfähig....und es ist auch notwendig, dass wir ihnen mit Offenheit bezügl. unserer momentanen Situation begegnen....----reden ist gerade ganz wichtig....aber es funktioniert auch nur bis zu einem gewissen Punkt....denn plötzlich beschleicht uns eine innere Unruhe, man möchte doch wieder (ganz fix) in das traute Heim und gespannt abwarten, was und ob überhaupt noch etwas passiert, was uns wieder *glücklich* macht.

Allerdings passiert nichts....zumindest nichts, was uns Freude bereitet....und es neigt sich wieder ein Tag dem Ende entgegen und man hat ihn wieder gar nicht so richtig wahr genommen....lebt wie in Trance!

Aber ALLES das vergeht, wenn man es will!

Es liegt einfach an uns, ob wir nicht doch den Tag genießen können....aber es funktioniert nur, wenn wir positiv unsere Gedanken beeinflussen!

Die Situation ist nun mal gerade so wie sie ist und wir können an Entscheidungen die ein anderer traf überhaupt nichts ändern....das einzige was wir ändern können ist unsere *innere* Einstellung der Tragödie gegenüber!

Wünsche Dir viel Kraft, aber ich weiß, dass Du das irgendwie packst...Du kannst Deine Gedanken beeinflussen!

Drück Dich

Tina

16.08.2011 18:47 • x 1 #2


A


Alleinseinwollen vs. Einsamkeit

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S
Hallo zusammen,

OneWay, erklärst du mir gerade kurz, wie du es schaffst, deine Gedanken positiv zu beeinflussen? Ich versuche das nämlich schon eine ganze Weile, leider ohne jeglichen Erfolg.

Die Sache mit dem 'Zwiespalt' kenne ich sooo gut! Einerseits weiß man dass es falsch ist, nur zuhause zu hocken. Andererseits macht jede andere Beschäftigung einfach absolut keinen Spaß.
Bei mir ist es mittlerweile aber auch schon so, dass ich keine Lust mehr habe, anderen Leuten mit meiner 'Stimmung' den Tag zu versauen. Man geht sich im Prinzip ja selber schon genug auf die Nerven.
Klingelt das Telefon, denke ich teilweise 'rangehen oder lieber nicht rangehen?'. Denn wenn die berühmte Frage kommt 'Wie gehts dir denn', hab ich nach wie vor leider immer nur die eine Antwort parat 'beschissen'. Ich kann mich das selber nicht mehr sagen hören, aber es ist einfach so!
Man nimmt sich viele schöne Dinge vor, macht sie dann teilweise auch, aber sie machen keinen Spaß. Am Ende des Tages sitzt man doch wieder völlig gefrustet zuhause.
Trifft man sich hingegen mit Freunden, hat man keine Lust, immer wieder dieselbe alte Leiher abzuspulen. Wird man mit anderen Themen unterhalten, interessiert es einen aber eigentlich gar nicht.

Schwierig, aber leider eine Zeit, durch die wir durch müssen. Ich erlebe das alles gerade zum zweiten Mal und kann daher sagen, dass es besser wird, irgendwann nicht mehr schlimm ist... und irgendwann sogar verheilt. Leider kam diese Heilung das letzte Mal bei mir erst als ich meinen jetzigen Ex kennengelernt hab...

Liebe Grüße vom Sternchen!

16.08.2011 20:25 • x 1 #3


0neWay
Hallo Sternchen,

mir hat es geholfen, indem ich immer und wieder einen Satz rezitiert habe, den ein sehr *schlauer* Mensch hier einst schrieb...ich ihn für mich verinnerlichte und somit überhaupt erstmal die Trennung AKZEPTIERT habe.

*Wenn die Beziehung hätte halten sollen, dann hätte sie es getan...was nicht mehr zu uns gehört fällt ab und macht Platz für etwas anderes*

Das habe ich wirklich pausenlos gebrabbelt oder auch nur gedanklich formuliert....selbstverständlich habe ich obendrein noch alle Hoffnungen die in mir aufkeimten *begraben* und mir immer wieder gesagt....das wird nichts mehr, das wird nichts mehr....nie nie nie....and so on!

Irgendwann löste sich die Klammer um mein Herz und auch die Vorstellungen in meinem Kopfkino blieben aus.

Okay, vor Rückfällen ist man nicht gefeit....aber ich krame mir denn meine Mantras wieder hervor und fange wieder an zu *brabbeln*....

ES ist einfach schöner, lachend und mit Freude durch den Tag zu gehen und ich warte einfach nicht mehr auf irgendwas....!

Versuche es einfach ma....hier im Forum steht viel über Mantras und die Kunst seine Gedanken positiv zu beeinflussen.

Viel Glück dabei!

Tina

16.08.2011 20:34 • #4


M
Hallo chiara
ja ich kenne deine Situation nur allzu
gut.
Befinde mich in der gleichen..
Habe jetzt auch 3 Monate alle Leute verdroestet
und auch nun schaffe ich es noch nicht
in die Stadt zu gehen oder so etwas.
Das heim kommen faellt mir dann eben auch so schwer,
ich meine das alleine heim gehen.
Am liebsten bin ich mit meinen Geschwistern
und bin ein paar besonderen Freunden
so gemuetlich zusammen.
Aber so richtig weggehen oder so
kann ich noch nicht, will ich nicht
dann habe ich sehr oft das gefuehl ich vermisse ihn noch mehr.
Der Schuss geht natuerlich nach hinten los
aber es brauch eben Zeit und es wird natuerlich
umso leichter umso oefter man an die Sache ran geht.
Es bewegt sich nix, wenn man sich selbst nicht bewegt
und da liegt auch schon das Problem.
Ich fuehle mich bei bestimmten Leuten wohl
und bei vielen Situationen furchtbar unwohl...
Feste Verabredungen sind auch bei mir schwierig
denn ich weiß ja nie wie ich mich grade fuehle.
Es tut am meisten weh bei Freunden von
und beiden und das sind fast alle
aber da komm ich nicht herum..
Also irgendwann nicht.
Aber es wird schon irgendwann wieder gehen
Schritt fuer Schritt,
mal ein kaeffchen da , oder ein Spaziergang dort
und dann wird es irgendwann auch wieder mal
Spaß machen .
Ich versuche 2x in der Woche was kleines am abmd zu machen, irgendwas..
Ja zu hause fuehle ich mich am sichersten und kann
auch hier versinken,
aber ich denke dann immer an oneways Satz
an mich vergess das leben offline nicht
und so to das Forum auch ist un ich alle
Leute gerne in der naehe haette so darf man doch
sein real Umfeld nicht vergessen ..
Das muss sich jetzt stueck fuer stueck wieder aufbauen
und das kostet Energie und Mut,
Mut weil natuerlich alles was man zum ersten mal alleine
macht irgendwie weh tut und ich habe das gefuehl
ich bewege mich Schritt fuer Schritt von ihm weg
und so ist es und es fuehlt sich nicht gut an
aber so muss es sein..
Deine freunde sind sicher verstaendnissvoll
mit dir und freuen sich dich zu sehen..
Ich habe da auch Angst sie immer vor den Kopf zu stoßen, aber die die dich gerne haben haben verstaendniss egal we du dich verhaelst.
Lg Momo

16.08.2011 21:07 • x 1 #5


M
Hallo Chiara!
Ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Zusätzlich zu dem, was du schreibst, war es bei mir noch so, dass ich zu einigen Freunden keinen Kontakt mehr wollte (nicht ans Tel. gegangen bin, Begegnungen vermieden habe) weil ich ihnen nicht erzählen wollte, dass ich verlassen worden bin. Habe mich einfach so minderwertig gefühlt. Wollte halt einigen Menschen nicht mitteilen, dass ich versagt habe.
Ich hatte/habe aber eine Freundin, der ich wirklich immer alles sagen konnte/kann und zu Ihr habe ich auch den Kontakt gesucht. Vielleicht beschränkst Du Dich einfach zuerst auch auf einen kleinen auserwählten Kreis lieber Menschen. Der Kreis weitet sich von ganz allein wieder aus. Gib Dir noch ein wenig Zeit. Verkrieche Dich aber nicht ausschließlich in Deiner Wohnung.
Ich wünsche Dir alles, alles Liebe!
Mimi

16.08.2011 22:06 • #6


C
Hallo ihr,

herzlichen Dank für eure Antworten! Ihr sagt so vieles, was mir aus dem Herzen spricht... und so viel Wahres!

Eigentlich wollte ich jetzt gerne aus euren Antworten die Sätze hier zitieren, die mich besonders berührten, aber ich muss zugeben, dass mir das momentan zu mühsam ist. Vielleicht schaffe ich es später noch.

Jetzt auf jeden Fall mein aufrichtiges DANKE für eure Erfahrungen, aber auch eure Hinweise!

Vorhin habe ich doch noch eine Freundin angerufen und ein ganz vages Vielleicht-Vielleicht-auch-nicht-Treffen mit ihr vereinbart. Sie war sehr verständnisvoll und einfühlsam. Sie kennt uns beide schon seit vielen Jahren und weiß daher, wie viel uns verbunden hat, wie wir früher auch schwere Zeiten überstanden haben und mit welchen Schicksalsschlägen wir umgehen mussten.

Liebe Grüße
Chiara

16.08.2011 22:21 • #7


S
OneWay, erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Das mit den Mantras habe ich auch schon probiert, aber irgendwie verschwinden sie immer ganz schnell wieder aus meinem Kopf.
Ich habe auch schon ohne Ende - wirklich gute - Bücher verschlungen, aber auch die halfen mir leider immer nur für den 'Moment'.

Ich frage mich manchmal, ob mir wirklich diese Trennung an sich so sehr zu schaffen macht, oder ob es doch nicht eigentlich doch eher dieses 'allein sein' ist. Dabei ist man ja gar nicht allein, oder müsste es zumindest nicht sein. Einsamkeit. Furchtbar ätzend.
Ich frage mich immer, wie es sein kann, das eine einzelne Person es tatsächlich schaffen kann, mir jede Freude an sämlichen Dingen zu nehmen. Sowas darf doch einfach nicht sein. Es gab doch auch mal ein Leben vor ihm oder ihr. Wo ist denn das hin?
Kennt jemand diese Gedanken?

16.08.2011 22:37 • #8


M
@ Sternchen
ja ich kenne diese gedanken...
Nix macht mehr Spaß was früher so Spaß gemacht hatte
selbst das geliebt Hobby ist nix mehr wert
es ist schlimm ... Man kann es auch gar nicht verstehen
denn vorher har man es ja auch ohne ihn gemacht ,
und nun ist man wirklich ohne und alles weg
aber Sternchen , es kommt wieder stueck fuer stueck..
Irgendwann wirst du immer mal wieder kurz was wieder ok finden und dann bist du auch wirklich
mal froh ueber eine Ablenkung und Pause der Gedanken
und wir muesseb uns ja stueck fuer stueck unseres wieder zurueckholeb und das dauert.
Man muss sich dann zu manchen Sache. Zwingen ,
aber ich bin da auch dran verzweifelt und nun gehen
kleine Dinge wieder .
Es kommt zurueck ganz bestimmt,
wenn du begreifst dass du diese brauchst um dich wieder ein bisschen zu fuellen.
Ein wenig die leere fuellen und dafuer
muss man spaeter einfach machen auch wenn es irre schwer faellt.
War eben auch bei einer bekannten
musste mich ueberwinden,
aber ich habe wieder ein stueck fuer mich gemacht.
Man hat das gefuehl man startet bei null
und muss alles neu lernen
lg Momo

17.08.2011 21:00 • #9


A


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