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Alles versucht, aber ich kann nicht loslassen

S
Liebe Forum-Mitglieder!

Ich weiß gar nicht, wo ich meine Geschichte beginnen soll bzw. wie ich euch einen Überblick über meine Situation verschaffen kann, ohne einen ganzen Roman zu schreiben. Vermutlich, könnte ich ein ganzes Buch über alle jenes schreiben, was mich bedrückt, beschäftigt und mir am Herzen liegt.

Ich bin 34, ledig, keine Kinder, seit 1,5 Jahren von meiner Ex-Freundin getrennt und seit der Trennung darum bemüht, wieder mein Lebensziel und meinen Glauben an die Liebe und an eine eigene Familie und erfüllte Zukunft wieder zu finden. Bislang bin ich davon aber noch weit entfernt. Warum?

Zur (nicht) abgeschlossenen Beziehung:

Ich war mit meiner Ex-Freundin 8 Jahre zusammen. Wir haben uns im Urlaub kennengelernt, sofort verliebt und trotz einer Distanz von ca. 300 km nicht mehr von einander lassen können. Noch im ersten Beziehungsjahr bin ich zu ihr gezogen, zu diesem Zeitpunkt noch als frischer Absolvent einer Uni und habe in ihrer Umgebung meine ersten drei Berufsjahre verbracht. Es war eine wunderschöne Zeit, da wir wechselseitig unsere unterschiedlichen Regionen kennenlernen durften, viele gemeinsame tollen Menschen und Persönlichkeiten und wir sehr viel unterwegs waren. Gemeinsame Hobbys waren Reisen, Bewegung, Kulinarik und die Lust auf das Leben. Vom ersten Tag weg wusste ich, dass sie ein ganz besonderer Mensch ist, sehr sozial und ein Strahlen und Lächeln in den Augen. Sie hatte Herz, aber auch Verstand - nein keine Idealisierung bis zu diesem Punkt, das war sie wirklich und sie wurde von mir und auch von meinem gesamten Umfeld dafür geschätzt.

Sie war nicht die Frau, die mich vom ersten Anblick durch ihre Optik verzauberte, sondern durch ihren einzigartigen Charakter, es harmonierte von der ersten Sekunde an und wir merkten beide, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Noch nie fühlte ich mich von einem Menschen so verstanden. Ich denke ihr kennt das, wenn man spürt was der andere denkt und nicht einmal darüber reden muss, sondern sich anblickt und im Gedanken kommuniziert.

Was Anfangs noch spannend war (regionale Unterschiede, Distanz) wurde dann zunehmend zur Herausforderung. Sie hatte einen unglaublich intensiven Bezug zu ihrer Familie, diese hatte einen familiären Betrieb und sie wohnte auch im Familienhaus (dort eigene Wohnung). Die Familie genoss Ansehen in der Region und jeder kannte in dieser kleinen Stadt jeden, es war ein eigener Zusammenhalt. Die Beziehung mit ihr gab es somit nur in enger Kombination mit ihrer Familie, mit der Zeit war ich Bestandteil der Familie und es blieb nicht sehr viel Zeit für Zweisamkeit, da es ein familiäres Kommen und Gehen gab. Dennoch habe ich ihre Familie, Freunde und Bekannte sehr ins Herz geschlossen und war nach geraumer Zeit selbst Bestandteil dieses Zusammenhalts. Nichts desto trotz genoss ich es auch, wenn ich wieder einmal Zeit in meiner Heimat verbrachte und etwas auf Abstand gehen konnte bzw. dort mein eigener Chef war. Bei ihr war immer klar, dass ich mich in ihrer Familie eingliedere und gleichzeitig aber auch unterordne.

Es folgte dann der Wechsel zurück in meine Heimat, da ich ein sehr gutes Job-Angebot bekam. Dieser Wechsel war mit meiner Ex-Freundin abgestimmt und konnte ich sie auch davon überzeugen, dass sie - sie war um 6 Jahre jünger als ich und somit noch sehr jung, als wir uns kennenlernten - noch ein Studium absolviert, nachdem sie selbst immer von Weiterbildung gesprochen hat. Dieses Studium absolvierte sie in meiner Heimat und somit zogen wir gemeinsam dort hin.

Ich musste ihr versprechen, dass wir später wieder zurückkommen, da sie irgendwann wieder in ihrer Heimat und nahe bei den Eltern leben will. Dem stimmte ich zu, wobei mein Kompromiss so aussehen sollte, dass wir nicht in unmittelbarer Nähe, aber zumindest in Reichweite unsere eigene Familie aufbauen - ich wollte etwas unabhängig sein, von ihrer Familie. Gleichzeitig dachte ich mir auch, wer weiß was kommen wird, vielleicht will sie ja schlussendlich sogar mit mir in meiner Heimat bleiben, wenn sie dort erstmal Fuß gefasst hat. Soweit wollte ich aber nicht nach vorne blicken.

Es folgten wiederum ausgesprochen schöne Zeiten. Wir wohnte zusammen, liebten uns über alles, dachten bei jedem Schritt an eine gemeinsame Zukunft und hatte 7 Jahre lang so gut wie keinen ernsthaften Streit.

Nach ihrem Studium wurde es etwas schwieriger, da sie unbedingt in ihre Heimat zurückgehen wollte. Für mich sah die Situation so aus, dass ich mich beruflich sehr gut entwickelt hatte und einen beruflichen Stand genoss, den ich in ihrer Heimat so schnell nicht mehr erreichen hätte können. Dort hätte ich wieder bei 0 beginnen müssen und ich machte mir sorgen, wie dies alles funktionieren würde. Ich müsste mein aktuelles Leben aufgeben, um dort nochmal neu anzufangen und diese mit einem Alter über 30. Wir einigten uns vorerst darauf, dass sie wöchentlich bei ihr zu Hause ist, damit sie im Betrieb arbeiten kann und teilweise bei mir ist und ich nebenbei versuchen werde, eine Lösung für unsere regionale Distanz und Zukunft zu finden. Ich redete ihr auch immer zu, dass es das wichtigste sein müsse, dass wir zwei zusammen sind, egal wo schlussendlich unser Lebensmittelpunkt ist. Dies sah sie etwas anders, da sie unbedingt in ihrem Heimatort leben wollte.

Letztes Beziehungsjahr:

Sie ergänzte noch ihr Studium an einer anderen Universität und wir verbrachten noch ca. 50 % unserer Zeit miteinander. Sie pendelte sehr viel, zwischen ihrer Heimat, meiner Heimat und ihrer neuen Universität. Dort hatte sie jemanden, der aus meiner Stadt war, mit dem sie von meiner Stadt zur Uni pendeln konnte - ja mancher merkt es bereits, dieser jemand wird noch eine Rolle spielen, leider.

Ich denke ich kann sagen, dass wir uns in diesem letzten Beziehungsjahr zunächst noch liebten. Sie hatte noch ihre Vorstellungen für meine Wohnung, richtete sich dort noch ein paar Dinge ein - nach ihren Vorstellungen sollte dies dennoch unser Zweitwohnsitz bleiben - wir hatten einen exotischen Traumurlaub und waren - für mich gefühlt - noch unzertrennlich. Ein Thema blieb aber weiterhin bestehen, unser Wohnsitzproblem. Ich sprach mit ihr bereits über Ehe und Kinder und wollte sie dies ihren eigenen Angaben entsprechend auch. Sie bat mich aber darum, ihr erst dann einen Antrag zu stellen, wenn ich ihr die perfekte Lösung für unsere gemeinsame Zukunft präsentiere, die natürlich nur so aussehen konnte, dass ich mit ihr zurück in ihre Heimat gehe. Es kam dazu, dass ihre Forderung stärker wurde, also überlegte ich mir ein Konzept, wie ich beides kombinieren könnte, nämlich meinen Job behalten und gleichzeitig aber ihre Heimat zum Lebensmittelpunkt zu machen.

In der Zwischenzeit unternahm sie viel mit ihrem Kollegen, sie hatte auch entsprechend Zeit, da ich vor 20 Uhr von der Arbeit unter der Woche nie nach Hause kam (60 Stunden Woche). Nachdem sie von einem ehrgeizigen Familienbetrieb kommt, befürwortete sie die ersten Jahre meinen Ehrgeiz immer und trieb mich selbst an und im Endeffekt auch dort hin, wo ich heute bin. Erst gegen Ende der Beziehung entstand auch hier ein leichter Vorwurf, dass ich zu wenig Zeit für sie habe.

Die letzten 3 Monate:

Man merkte nun zum ersten mal, dass der Druck stieg. Ich hatte noch Geburtstag und schrieb sie mir eine Karte, dass ich der Mann fürs Leben bin und sie sich keinen anderen als mich vorstellen könnte. Kurz davor, hatte sie einen 3 tätigen Ausflug mit ihren Kollegen, unter anderem auch ihrem Kollegen. Mir kam vor, dass ab diesem Zeitpunkt etwas anders war bei ihr. Die Karte stimmte mich aber wieder zuversichtlich.

Ich präsentierte ihr dann meinen Vorschlag: Ich hatte mit meinem Arbeitgeber ausverhandelt, dass ich Montags und Freitags von zu Hause aus arbeiten könnte und generell meine Arbeitszeiten flexibler einteilen könne. Damit ich hätte ich die Möglichkeit zu pendeln und zumindest die Hälfte der Woche bei ihr, in ihrer Heimat zu verbringen. Ja, es würde natürlich anstrengend werden für mich, wöchentlich eine Strecke von 300 km zurückzulegen, so anstrengend wie es für sie die letzten Jahre war. Ich hätte es aber in Kauf genommen.

Als ich ihr die Idee präsentierte, war sie nicht wirklich überzeugt davon, weil sie mich zu 100 Prozent bei sich haben wollte. Zuvor hatte sie mir ein zeitliches Ultimatum gesetzt, bis wann ich ihr den Lösungsvorschlag zu präsentieren habe. Auch ich war in dieser letzten Phase etwas gereizt und belastet, da sie mir das Messer ansetzte, selbst aber irgendwie auf Distanz ging. Sie wollte mit mir auf einmal nicht mehr für den Urlaub planen, da sie meinte, wir sollten einmal sparen. Gleichzeitig war sie aber sehr wohl mit ihren Freundinnen viel unterwegs. Sie wurde auf einmal sogar sehr sportlich, was sie zuvor eigentlich nicht war, suchte Veränderung und offensichtlich Ablenkung (alles die letzten 3 Monate).

Nach unserer heftigen Diskussion 2 Monate vor Beziehungsende, war sie stark verändert. Sie weinte die ganze Zeit und ich merkte auf einmal, dass sie sich weit entfernt hat. Für mich fand dieser Prozess fast übergangslos statt. Sie sprach auf einmal davon, dass sie keine Gefühle mehr hat und es ihr schlecht geht und sie ein Pause braucht.

Bei der letzten Diskussion ging in ihr etwas zu Bruch, das spürte ich. Ich erklärte ihr bei dieser Diskussion im Ärger, dass ich nie in ihrer Heimat leben wollten würde, ihre Familie zu dominant ist und ich ein eigenes Leben mit ihr führen möchte und nicht verstehe, warum sie so fixiert ist. Ich hatte bei dieser Diskussion die Absicht in ihr etwas auszulösen, ich wollte aber tatsächlich nur, dass auch sie sich etwas in meine Richtung bewegt und einen Kompromiss sucht. Dies ging aber nach hinten los. Dann ging es sehr schnell, ich verlor die Bindung komplett, sie war ein anderer Mensch und gefühlskalt zu mir.

Der finale Kampf:

Fortan merkte ich, dass es extrem ernst ist. Bis dahin rechnete ich nie damit, dass sie mich wirklich verlassen würde - ja, Selbstverständlichkeit ist ein schwerer Fehler - schrieb sie mir 3 Monate vor dem aus doch noch, dass ich der Mann fürs Leben bin. Ich kämpfte nunmehr, überraschte sie mit Besuchen, wenn sie in ihrer Heimat war, machte ihr Liebesbekundungen, entschuldigte mich mehrmals für meine verletzenden Wort und bat ihr an, dass ich für sie alles aufgebe, weil sie für mich das wichtigste ist auf der Welt und ich das nicht aufs Spiel setzen möchte. Egal was ich nunmehr tat, von Tag zu Tag distanzierte sie sich weiter, die Tür wurde komplett geschlossen.

Ich machte ihr das Angebot, noch einmal spontan mit ihr Urlaub zu fahren, vielleicht würde sich mich da wieder entdecken. Über Nachfragen zu diesem Zeitpunkt, ob es einen anderen geben würde, der ihr Gefühlschaos auslösen würde, vereinte sie. Dies schwörte sie mir auch.

Wir waren im Urlaub und verbrachten Anfangs sehr schöne Tage. Sie entschuldigte sich bei mir und sagte, dass sie im Moment einfach eine schwierige Phase hat, sie steht vor Ende des Studiums, soll in den Familienbetrieb einsteigen und gleichzeitig habe ich meine Lebensmittelpunkt aber wo anders. Mir kam es zu diesem Zeitpunkt so vor, als hätte sie eine Art Spontan-Lebenskrise und stimmte mich dies zuversichtlich, dass wir das überstehen. Wie gesagt, waren es die ersten schwierigen Monate in einer sehr harmonischen Beziehung und ich dachte mir niemals, dass mich mein geliebter und wichtigster Mensch in meinem Leben so schnell aufgeben würde.

Im Urlaub gab es noch Zärtlichkeiten und wir konnten miteinander lachen. Gegen Ende hin, an einem trüben Tag, machte ich ihr noch ein Liebesgeständnis. Auf einmal kamen ihr Tränen und sie fing unaufhörlich zu weinen an. In diesem Moment war mir endgültig klar, dass es so nicht weitergehen kann. Auch ich war extrem enttäuscht, hatte ich zum Schluss so viel investiert. Sie konnte mir keine richtige Antwort geben, was in diesem Augenblick mit ihr los war.

Kurz vor dem Urlaub hatten wir noch ein gutes Gespräch mit Punkten und konnte jeder seine Besserungsvorstellungen präsentieren bzw. Punkte, die er sich vom Partner wünschen würde. Ich hatte sämtliche Punkte von ihr angenommen und wollte ihr damit zeigen, wie ernst mir das ist und dass ich zu allem bereit wäre, damit ich sie nicht verliere.

Nach diesem Tränenausbruch gewährte ich ihr dann die gewünschte Pause. Zuvor war ich dagegen, weil ich bereits aus eigener Erfahrung wusste, dass eine Pause in den meisten Fällen der Anfang vom Ende ist. Ich bot ihr an, dass wir ein Monat keinen Kontakt haben, damit sie über ihre Gefühle im Klaren werden kann. Ich bat sie aber auch darum, dass sie mir vorzeitig bekannt geben soll, wenn sie die Beziehung beenden will, da die zwei Wochen schlimm genug für mich werden.

Die kurze Beziehungspause und der Abschied:

Ich verabschiedete mich von noch von ihr und sagte sie zu mir, dass sie mir verspricht, dass es kein Abschied ist. Wir küssten uns. Ihre Eltern hingegen verabschiedeten sich in Tränen von mir, wie wenn sie schon mehr wussten, als ich. Es war das letzte Mal, dass ich ihre und zu diesem Zeitpunkt auch fast schon meine Schwiegereltern sah. Generell hatte ich sehr viele Freunde in ihrer Heimat gefunden und war in ihrem gesamten Familienkreis sehr willkommen (Großeltern etc.). Ich war - ohne Überheblichkeit - fast schon der Liebling in ihrem engsten Kreis, hatte aber auch viel in diese Richtung investiert.

Nach einer Woche meldete sie sich bei mir und teilte mir mit, dass sie Schluss machen muss. Sie kam nicht einmal mehr persönlich zu mir, was ich bis heute nicht verstehe und brach für mich eine Welt zusammen. Es folgten telefonische, sehr emotionale Aussprachen, ich wollte es nicht verstehen und nicht akzeptieren und viel ich aus allen Wolken.

Auf einmal stand ich da, von meiner großen Liebe binnen 3 Monaten abgefertigt, mit 34, aus einem geordneten Leben geworfen. Auf einmal war alles weg.

- die große Liebe
- die zweite Familie
- die Zweite Heimat
- die gemeinsame Zukunft

Für mich ging alles viel zu schnell und suchten ich Antworten auf unzählige Fragen, die ich nicht bekam. Meine ganze Zukunftsvision weg. Der Mensch, mit dem ich alles teilte, mit dem ich alt werden und eine Familie gründen wollte, nicht mehr da. Mit 34 einen Neustart hinlegen zu müssen, einen neuen Menschen zu finden, der die einzigartigen Momente, die ich die 8 Jahre lang erleben durfte, nicht mehr mit mir teilen kann. , all das zwang mich in die Knie.

Die Zeit nach dem Ende der Beziehung:

1,5 Monate nach dem Beziehungsende gab es noch eine Übergabe, mit einem 45 minütigen Treffen. Eine Erklärung bekam ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Das Treffen war zu emotional, sie konnte mir nicht einmal in die Augen schauen. Sie fand nur die Worte, warum hast du dich gewehrt, meine Eltern hätten uns immer helfen könnte. Sie gab mir irgendwie die Schuld an allem, dass ich zu lange nicht reagiert und mein Versprechen nicht eingehalten habe. Ich bat sie, mir noch eine zweite Chance zu geben und entschuldigte mich bei ihr. Sie könne aktuell aber nicht mehr, so ihre Worte.

Wir sahen uns dann 2,5 Monate später noch einmal. Bei diesem Treffen war sie sehr gefühlskalt, wirkte für mich verändert, nicht mehr herzlich und ich sah nicht mehr ihr Strahlen in den Augen, in das ich mich verliebt hatte. Sie wirkte für mich ein bisschen wie ausgebrannt.

Ich hatte immer gehofft, dass sie wieder zu mir findet und alles unternommen, um noch eine Chance zu bekommen. Bücher gelesen, in diversen Foren ex zurückgewinnen etc. Ich hatte paar Wochen Kontaktsperre eingeleitet, wollte aber nie zu lange warten, da ich Angst hatte, dass sie mich dann komplett vergisst und verschwindet. Mit Ausnahme einer kurzen Schwächephase nach 2 Monaten, als sie mir schriebe, dass es ihr von ganzem Herzen leid tut was sie mir angetan hat und es ihr das Herz bricht, kam von ihr aber nichts mehr.

Nach ein 4 Monaten schrieb ich ihr noch einen Brief, auf welchen sie nicht antwortete. Auf Weihnachtsgrüße von mir, antwortete sie ebenfalls nicht. Ich versuchte noch eine letzte Aktion, um doch noch einmal ihr Herz zurückzugewinnen. Ich wollte es nämlich nicht wahrhaben, da alle so verdammt schnell ging und sie mich über alles geliebt hatte und binnen 3 Monaten eiskalt abfertigte. Ich spürte für mich immer, dass sie in einer Ausnahmesituation und nicht sie selbst ist und es nicht richtig ist was passiert. Leider glaube ich auch bis heute noch, dass sie mich noch immer liebt und überschnell und unüberlegt reagiert hat. Es soll nicht übertrieben dargestellt werden, aber mit Ausnahme vom letzten halben Jahr, war ich ihr ein und alles. Wir waren unzertrennlich.

Der Rückeroberungsversuch:

Nach 5 Monaten schrieb ich ihr erneut einen Brief. Bis dahin hatten wir kaum Kontakt, ich wollte ihr die Zeit geben und hoffte gleichzeitig auf den Effekt der Kontaktsperre. Ich schrieb ihr in den Brief, dass ich an unserem Kennenlern-Tag dort warten werde, wo wir uns vor 8,5 Jahren kennenlernten. Dem Brief war ein Gutschein beigeschlossen. Ich wollt ihr zeigen, wie sehr ich sie liebe und noch eine einzigartige Aktion bringen.

Die Antwort war ein Schlag ins Gesicht: Sie schrieb mir, dass es ihr schwer fällt, aber sie mir sagen müsse, dass es einen neuen Mann in ihrem Leben gibt. Sie hoffe allerdings, dass auch ich bald abschließen kann und ich nicht vergessen solle, dass sich mich als Mensch immer schätzt.

Der Paukenschlag:

Es stellte sich heraus, dass es ihr Kollege war, mit dem sie immer pendelte. Sie versprach mir damals, über wiederholte Nachfrage, dass es keinen anderen gibt und sie sich mit ihm nur gut verstehen würde. Dennoch war es für mich seltsam, wie sie sich die letzten Monate so schnell veränderte.

Über diese Mitteilung war ich enttäuscht und verärgert, weil sie nicht ehrlich zu mir war und ich mich natürlich fragte, ob während der Beziehung schon etwas am Laufen war - vermutlich am gemeinsamen Wochenende 3 Monate vor dem Ende, dies war nämlich der Stichtag für die Veränderung für mich. Noch enttäuschender war der Umstand, dass diese Person verheiratet ist und in der gleichen Stadt wohnt wie ich und somit ihre Ausgangslage noch schwieriger wurde, als mit mir. Dies war und ist für mich nicht rational.

Der letzte Kontakt:

Ich machte meinen Ärger Luft, schrieb ihr, dass das Verhalten nicht normal ist und ich mit ihr nie mehr was zu tun haben will. Dies war in der ersten Emotion.

Gleichzeitig fragte ich mich trotzdem, ob dies nur die Folge meiner letzten Diskussionen war, ich somit selbst schuld dran bin, es sich um eine Trostbeziehung handelt. , etc. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und fühlte mich schuldig. Sie tat mir auch leid, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass dies alles ihrem Traum entspricht. Sie zog sich außerdem komplett zurück, antwortete meine Verwandten, die sie in ihr Herz geschlossen haben und gemeinsamen Freunden nicht mehr und tauchte unter.

Ich leitete anschließend die Kontaktsperre ein. 4 Monate später wollte ich sie wieder kontaktieren, da ich mich noch entschuldigen wollte, für meine emotionale Reaktion und gleichzeitig natürlich herausfinden wollte, wie ernst es ihr ist. Ich hätte sie noch immer zurückgenommen, da ich mir dachte, ich bin auch selbst schuld daran wie es gekommen ist und sie war doch sehr jung, wie wir uns kennenlernten.

Die Weiterentwicklung und Reflexion:

Ich nutzte die erste Trauerphase dafür, um die Beziehung meine Fehler zu reflektieren. Je mehr Zeit verging, desto mehr viel mir auf, dass ich mich mehr bemühen hätte müssen und die Beziehung zu selbstverständlich war. Teilweise war ich auch ein Macho, egoistisch und zu sehr auf den Beruf fixiert. Ich bereute es, dass ich sie nicht mehr unterstützt und mich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens konzentriert habe. Noch heute, könnte ich mich für meine Art in den *beep* beißen. Ich denke mir auch, wenn wundert es, wenn ich 8 Jahre lang nicht den nächsten Schritt mache. Irgendwann reicht es wohl jeden Menschen. Gleichzeitig finde ich es schade, dass sie mit mir nie früher über ihre Probleme gesprochen hat und ich nie eine Chance bekam, mich zu bessern und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Eine perfekt Beziehung, mit einem radikalen Ende ohne Wiederherstellungsaussicht.

Ich nahm mir einerseits ihre Liste von unserer Besprechung zu Herzen und andererseits meine eigene Liste, mit Zielen und Verbesserungen, die ich erreichen wollten und arbeitete intensiv an meiner Weiterentwicklung.

Die Wandlung:

Ich habe Kurse absolviert, meine Finanzen erweitert, mich persönlich weiterentwickelt, kümmere mich selbst um meinen Haushalt, nimm mir mehr Freizeit, treffe wieder alte Freunde, mache Sport, habe unzählige Bücher gelesen und alles unternommen, um wieder eigenständig und selbstständig zu werden und wieder die Selbstliebe und Unabhängigkeit zu finden. Auch mit letzterem habe ich mich viel beschäftigt. Ich habe mir dabei vorgenommen, nie mehr in alte Muster zu verfallen, fortan nie etwas selbstverständlich zu betrachten, mehr auf meinen Gegenüber einzugehen und Wertschätzung und dank zu zeigen. Dies war gegen Ende auch einer ihrer Vorwürfe, dass ich sie öfter in den Arm nehmen und ihr mehr abnehmen hätte sollen. Zu Recht wie ich mir heute denke.

Durch diese Entwicklungsphase wurde ich auch härter und selbstbewusster und erreichte beruflich das Ziel, was ich eigentlich immer haben wollte. Ich finde es heute sehr schade, dass ich ihr über all das nicht berichten kann.

Die Schwächen:

Neben dieser positiven Wandlung ergaben sich auch ein paar Schwächen. In meiner Ausnahmesituation lernte ich unzählige Frauen kennen, verspürte keine Gefühle mehr und machte mir gleichzeitig keine Gedanken darüber, wie die Frauen darüber denken. Ich sammelte mir damit aber auch Selbstbewusstsein und tröstete mich mit diversen Errungenschaften. Gefühlt wurde ich in dieser Situation jemand, der ich nie sein wollte. Ein erfolgreicher Geschäftsmann, der sein Leben für seinen Beruf opferte und ohne Familie und gemeinsame Geschichte dasteht. Das schmerzt mich heute am meisten.

Neue Beziehung, alte Liebe:

Ich ließ mich dann vergleichsweise schnell nach dem Rückschlag (Mitteilung von ihr, dass sie einen neuen hat) in eine Beziehung ein. Am Anfang war ich verliebt und glücklich, dass ich wieder einen tollen Menschen gefunden habe. Ich war sehr darum bemüht, die gleichen Fehler nicht mehr wieder zu machen.

Mit Fortdauer der Beziehung merkte ich, wie sehr ich noch an der alten Liebe hänge. Nahezu täglich musste ich an sie denken, ich träumte regelmäßig von ihr und ihrer Familie und verspüre ein permanentes Gefühl der Unzufriedenheit. Ich fühle mich irgendwie schuldig, weil ich sie enttäuscht und nicht früh genug reagiert habe. Gleichzeitig denke ich mir dann wiederum, dass sie unehrlich war und mich eventuell schon betrogen hat, was ich wohl nie definitiv herausfinden werde. Ich möchte ihr aber keine Schuld geben, denn ich sehe meine Fehler schon vorher und hätte es einfach nie so weit kommen dürfen.

Aktuelle Situation, überall blockiert:

Meine aktuelle Partnerin habe ich vom Herzen gern und sie ist ein wunderbarer Mensch. Ich kann aber noch nicht weit nach vorne schauen, weil ich noch zu sehr vergleiche und einfach nicht so glücklich bin wie ich einmal war. Ich frage mich, ob ich jemals wieder gänzlich lieben kann. Ebenso wenig weiß ich, ob es daran liegt, dass sie einfach nicht die große Liebe ist, oder aber daran, dass ich keinen Selbstfrieden, keinen Abschluss und keine innerliche Versöhnung gefunden habe.

Ich denke warum mir das alles so schwer fällt liegt darin, dass ich nie ein langes ehrliches Gespräch mit meiner Ex-Freundin führen konnte. Es gab auch nie eine ehrliche Begründung von ihr. Ich denke mir bis heute, dass sie mich tief im Inneren noch liebt und sie irgendwann wieder vor mir stehen wird. Gleichzeitig weiß ich, dass es bloß Illusion ist und sie ein neues Leben führt. Zudem haben wir die Distanz und wird ich sie durch Zufall wohl nicht mehr wieder sehen. Mir läuft auch die Zeit davon, denn sie wird wohl bald Kinder bekommen und für mich wäre auch bald der nächste Schritt fällig, wenn ich nicht zu alt werden möchte.

Mir war aber immer klar, dass sie eine äußerst sture Frau ist, die eine Entscheidung nicht zurücknimmt. Ich denke mir auch, dass es für sie nicht einmal so einfach möglich ist, weil sie mich und mein gesamtes Umfeld schließlich stehen hat lassen. Zudem spüre ich aber, dass noch etwas vorhanden ist, zu intensiv war die Zeit vor den Turbulenzen noch.

Also habe ich noch einmal ein Gespräch mit ihr gesucht, in der Hoffnung dann zumindest zu Ruhe finden und vergeben und abschließen zu können, oder aber sie doch noch zurückgewinnen zu können. Dabei musste ich feststellen, dass sie mich überall blockiert hat. Sie hat mir die Freundschaften auf den Sozialmedien gekündigt und alles gelöscht, was mit mir zu tun hat. Dies war wieder eine bittere Erkenntnis für mich, zumal ich mir abgesehen von der ersten emotionalen Reaktion, nichts zu schulden kommen ließ. Ich habe sie auch nicht bombardiert mit Nachrichten oder dergleichen.

Daraufhin habe ich ihr eine ehrlich Mail geschrieben, wie enttäuschend ich ihr Verhalten finde und dass sie mir nie eine ehrliche Begründung gegeben hat. Die Antwort war relativ kurz und knapp, dass wir uns auseinandergelegt haben, die Interessen anders wurden und sie es auch nicht wahrhaben wollte und bis zuletzt damit gekämpft hat. , aber sie hat sich in einen anderen verliebt. Damit war mir klar, dass das schon während, zumindest am Ende der Beziehung begonnen hat. Deswegen hat sie wohl auch immer wieder zu weinen begonnen, vermutlich hatte sie schon ein schlechtes Gewissen.

Bemühen um loszulassen:

Ich habe daraufhin weiter mit mir gearbeitet, Ziele gesetzt, Übungen gemacht, ich wollte sie endlich vergessen. Jetzt vor Weihnachten habe ich wieder gemerkt, wie sehr sie und ihr Umfeld mir fehlen. Ich träume noch immer regelmäßig von ihr und völlig aus dem nichts kommen oft (sehr schöne) Erinnerungen hoch. Am liebste würde ich sie in den Arm nehmen und mich bei ihr entschuldigen, dass ich den Blick für das wesentliche verloren hatte. Dies obwohl sie mich verlassen hat und noch dazu für ihren Kollegen, obwohl ich ihr hier immer vertraut hatte.

Es sind 1,5 Jahre vergangen und noch immer liebe ich diesen Menschen und diese unerfüllte und nicht erwiderte Liebe hemmt mich noch in meinem privaten Fortkommen. Ansonsten habe ich alles was man sich wünschen kann: Tolle Freunde, eine tolle Familie, eine tolle Freundin, beruflichen Erfolg mit einem sehr guten Einkommen, ein Eigenheim. , nur nicht meine große Liebe.

Ich weiß auch, dass es meiner aktuellen Partnerin gegenüber nicht fair ist wie ich denke und sollte dies nicht besser werden, muss ich hier fairerweise reinen Wein einschenken.

Vor Weihnachten wollte ich meine Ex noch anrufen und einen telefonischen Versuch starten. Auch dies war nicht möglich, da ich auch hier offensichtlich blockiert wurde. Neben all dem enttäuscht mich am meisten das Verhalten meiner Ex, die mich binnen Kurzfrist abgefertigt, mir nie ein anständiges Gespräch ermöglicht hat, um gemeinsam mit etwas Abstand alles sachlich besprechen zu können, mir nie Gelegenheit gegeben hat, mir ihrem Umfeld abzuschließen, und mich überall blockiert hat und sich so verhält, als hätte es mich nie gegeben. Das schmerzt mir am meisten und dann muss ich für die Zukunft irgendwie abschütteln können, denn mein Vertrauen in die langfristige Liebe ist sichtlich verletzt.

Zwei Dinge würde ich mir wünschen:

1. Noch einmal ein abschließendes Gespräch mit ihr führen zu können, bei dem ich alle meine Fragen stellen kann.
oder
2. Auch ohne diesem Gespräch endlich endgültig abschließen zu können.

Jetzt wurde es leider doch ein Roman, vielleicht hilft mir ja schon das weiter, damit ich wieder einen Schritt nach vorne mache, wenn ihr noch Tipps für mich habt, dann wäre ich sehr dankbar.

PS: mein Tipp für alle die es noch in der Hand haben:
kein beruflicher Erfolg macht so glücklich, wie ein erfülltes Familien - bzw. Privatleben! Bitte bedenkt das!

28.12.2020 13:05 • #1


F
Ich habe nur eine Frage: warum hast du deine derzeitige Freundin, wenn du doch eine andere liebst? So kannst du ja logischerweise garnicht aufhören, dich schlecht zu fühlen. Du fühlst dich doch schon schlecht genug wegen dem Debakel mit deiner grossen Liebe, jetzt fühlst du dich auch noch schlecht, weil du unfair zur Neuen bist. Lauter Frauen, lauter schlechte Gefühle. Du solltest davon Abstand nehmen und wirklich mal zur Ruhe kommen.

28.12.2020 13:40 • x 2 #2


A


Alles versucht, aber ich kann nicht loslassen

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C
Der erste Eindruck als ich dein Text gelesen habe WARUM !? Du tust dir ja immer selber weh. Wenn du jedesmal immer und immer wider versuchst dich bei deiner EX zu melden. Und warum du eine neue Freundin hast, kann ich auch nicht so ganz verstehen. Du musst endgültig mal loslassen, und nicht immer alle paar Monate ein Kontakt versuch unternehmen. Ich selber habe auch 8Jahre Beziehung hinter mir aber ich versuche da auch nicht ständig den Kontakt zu meinem Ex.

28.12.2020 17:43 • #3


F
Glaube die neue Freundin verschlimmert das ganze. Sie kommt zwangsläufig schlechter weg, da er ja noch die Ex liebt und dadurch kommt ihm die Ex in diesen Situationen noch mehr vor wie die letzte Cola in der Wüste und er kriegt wieder den Zwang, sie zu terrorisieren...äh, kontaktieren. Ein Teufelskreis.

28.12.2020 20:58 • #4


I
Ich mag diese Sche***hausparolen eigentlich nicht, wsl weil ich sie selbst oft genug in solchen Situationen gehört habe, aber es ist leider etwas wahres dran: die romantische Liebe hat ein Ablaufdatum von ca 4 Jahren, ihr habt also lange durch gehalten. Danach hat man entweder ein gemeinsames Fundament das man aufrecht erhält und ehrlich Liebe empfindet oder man lebt sich auseinander. Das typische ich liebe dich nicht mehr. Gerade in den jungen Jahren entwickelt man sich so rasant in entgegengesetzte Richtungen, entwickelt unterschiedliche Interessen usw und wenn dann jemand kommt der einen richtig anpackt, dann...
Ich glaube sowas in etwa ist bei euch auch passiert, ich habe die gleiche Erfahrung gemacht, wie bei euch auch beginnend im beruflichen Werdegang: sie musste ihr Studium abbrechen, ich konnte mir meinen Traumberuf verwirklichen. Innerhalb von drei Monaten war alles vorbei.

Ich schließe mich keinen Vorrednern an, du bist noch nicht so weit. Du brauchst Zeit für dich und ich glaube gerade die Liebe zu sich selbst und Zufriedenheit mit sich, erlernt man am besten wenn man mit sich selbst ist und alleine seinen Weg bestreitet, bis man so weit ist. Und das Schicksal zeigt einem wann dies der Fall ist. Ich selbst kann der aktuellen Corona Krise daher etwas positives abgewinnen, weil es mir nach turbulenten Jahren in einer Abhängigkeit zu einem Menschen die Möglichkeit gibt, mit mir alleine zu sein und meinen weiteren Weg zu definieren. Und es geht Woche für Woche besser...

Hör auf, so weh es tut, in der Vergangenheit zu leben und immer wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen. Sie ist ohnehin nicht mehr der Mensch den du vor 9 Jahren kennen gelernt hast. Und deine Fragen, die dich noch lange quälen werden (wie mich bis heute auch noch), wird sie dir weder ehrlich beantworten können noch wollen. Damit muss man sich abfinden. Ich weiß wie es sich anfühlt so mir nichts, dir nichts ersetzt zu werden, wie weh es tut so viele Fragen zu haben. Aber leider muss man irgendwie lernen damit zu leben und nach vorne zu schauen.
Vllt überdenkst du auch deine aktuelle Situation mal einige Tage. wenn du ehrlich bist wird die neue Freundin eigentlich nie eine wirkliche ehrliche Chance haben, solange du noch geistig wo anders geparkt bist. Das ist unfair, finde ich.

Ich habe damals 3 Jahre gebraucht um den Verlust der ersten großen Liebe zu überwinden. Und ich hätte mir noch länger Zeit lassen sollen und nicht dem Gefühl es muss was neues her nachgeben sollen. Hierdurch bin ich ins nächste Verderben geschlittert und habe viel Zeit verloren bzw in etwas investiert was diese Zeit nicht wert war.
Mach nicht den selben Fehler und mit Mitte 20 musst du noch keine Angst haben das du übrig bleibst oder dich zum nächsten Schritt gezwungen sehen. Frauen sind heutzutage zumeist (denke ich) erst mit Ende 20 oder Anfang 30 wirklich bereit für eine aussichtsreiche Beziehung.

Gönn dir die Zeit alles ordentlich zu verarbeiten und hör auf immer wieder neue Versuche zu starten, es funktioniert ja nicht, du hast alles versucht. Und mit jedem neuen Versuch und Plan und neuer Hoffnung steckst du wieder in der Spirale.

Ich wollte übrigens auch keinen Roman schreiben

28.12.2020 21:50 • #5


S
Spät aber doch melde ich mich zu meinem Thema von Dezember wieder zu Wort.

Zuerst möchte ich mich noch für die ehrlichen Antworten bedanken. Ich habe die Antworten, die alles eigentlich ziemlich genau auf den Punkt gebracht haben, sacken lassen und mir meine Gedanken dazu gemacht. Mir geht es heute schon etwas besser, wenngleich ich natürlich noch Phasen habe, in welchen in gedanklich etwas rückfällig werde.

Was hat sich zwischenzeitig getan?

Ich habe meine Antwort mit etwas zeitlichem Abstand dann noch bekommen. Diese hat mich zwar wieder mit voller Wucht getroffen, lässt mich aber endgültig abschließen bzw. zwingt mich dazu.

Sie hat sich bei mir vor kurzem entschuldigt, dass sie sich nicht mehr gemeldet hat. Nachdem sie aber Mutter wurde und mit ihrem neuen Mann Haus baut, hat sie es für nicht passend erachtet.

Das bedeutet, dass sie bereits ein halbes Jahr - 9 Monate nach dem Beziehungsaus von ihm schwanger wurde, womit ich mich natürlich noch mehr hintergangen fühle. Damit ist nämlich klar, dass wohl schon länger etwas gelaufen sein muss, weil ein grundsätzlich vernünftiger Mensch kurz nach einer so langen und intensiven Beziehung meiner Meinung nach nicht so schnell derartige Schritte setzt (außer es war nicht geplant). Vor allem hatte sie mir gegenüber im letzten Beziehungsjahr noch mitgeteilt, dass sie sich mit dem Kinderwunsch noch Zeit lassen möchte. Anscheinend war der Mensch, dem ich mein Herz geschenkt hatte, nicht, vielleicht auch nie ganz ehrlich zu mir. Jedenfalls finde ich das ganze Verhalten gegen Ende und vor allem nach dem Ende der Beziehung schon ziemlich kalt und heftig. Wie sehr und wie schnell sich ein geliebter Mensch von einem abwenden kann, darüber kann ich immer wieder nur von neuem staunen. Diese Antwort von ihr, war für mich der krönende Abschluss dieses Trauerspiels.

Positiv ist, dass ich damit meine Antworten auf eine gewisse Art und Weise bekommen habe und ich nicht mehr zurücksehen muss. Ich habe zwischenzeitig auch meiner Partnerin davon berichtet und ehrlich mitgeteilt, wie sehr ich noch kämpfe. Sie hat es für mich überraschend gut aufgenommen (sie meinte ihr war das ohnehin klar) und möchte mir die nötige Zeit zum verarbeiten geben. Es wird sich zeigen was daraus wird und wie geduldig sie ist, aber ich habe die Karten zumindest offen gelegt.

Es wird alles noch seine Zeit benötigen um den Schmerz zu verarbeiten, aber ich hoffe ich werde Schritt für Schritt wieder zur vollen Lebensfreude zurückfinden und endlich loslassen können.

Ich möchte mich daher nochmal für eure Ratschläge bedanken, diese haben mir doch sehr geholfen. Trotzdem bin ich froh, dass ich noch eine Antwort bekommen habe, die natürlich sehr schmerzt, aber mir dennoch weiterhelfen wird.

Anmerkung: ich denke nicht, dass man unter diesen Umständen von terrorisieren sprechen kann. Wenn sich der (Ex)Partner zumindest ehrlich und mit Anstand verabschiedet, muss er sich in weiterer Folge wohl auch nicht belästigt fühlen. Eine sehr schmerzhafte Antwort ist meiner Meinung nach besser, als gar keine Antwort, aber das ist vielleicht auch Typ-Sache.

29.03.2021 16:10 • #6




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