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Alles was ich ihm sagen will aber nicht kann

C
Hallo meine lieben Mitleser,

also erst mal will ich mich bei euch allen bedanken. Ich habe hier vielleicht nur wenig direkten Austausch mit euch aber jeder Aufruf bestärkt mich darin hier weiter zu machen.
Deshalb will ich hier nochmal etwas geben, vor allem für jene deren Weg noch so düster und traurig ist:

Meine Trennung ist nun 5 Monate her. Ich habe ihn immer noch im Kopf. Die Schmerzen sind immer noch da. Aber ich spüre die Unterschiede rückblickend immer mehr und immer deutlicher.
Eines was von schon in einer frühen Phase geschah half mir sehr: der Wille meine Freundschaften zu intensivieren und und mich auf meine Gefühle einzulassen, einfach um der starken Einsamkeit entgegenzuwirken und mich nicht in weiter in Bindungsängste zu treiben durch Verdrängen. Wenn dann mal ein Abend schön war, habe ich dies sehr genossen und mich lebendig gefühlt. Das war vor der Trennung anders. Vor allem, weil ich das allein geschafft habe, ohne ihn. Das Strahlen in meinen Augen, dass ich nach einem traumatischen Erlebnis vor 5 Jahren verloren hatte, kehrt langsam zurück. Mein letzter Freund hat zwar auch eine Weile lang ein Strahlen in meine augen getrieben, aber die Trennung letztlich sogar noch mehr.
Nun habe ich vor ein/zwei Wochen bemerkt, wie ich mich doch tatsächlich nach anderen Männer auf der Straße umgesehen habe.
Ich plane für meinen Geburtstag nächstes Wochenende eine Feier und freue mich, weil ich mir selbst etwas geben kann.

Man merkt es kaum wie alles besser wird; nur im Rückblick. Und es wird besser als vorher, die Zukunft, wenn man es richtig macht.
Der Lernprozess wird zwar bis zur Grube weitergehen, aber es wird einfacher werden um Alena-52 zu zitieren, die ich übrigens sehr gerne lese.

Ein schönes Restwochende euch allen

15.09.2013 19:09 • #106


C
Etwas makaber aber vielleicht hilfreich:

Was wäre wenn du tot wärest?

Nachruf:

Ich habe dich, einen Freund, verloren, der mir sehr nahe stand. Ich habe immer gerne mit dir gesprochen so wie du auch mit mir. Niemand ist schuld daran, dass du nun gehen musstest, das Leben hat es einfach so weit gebracht. Ich werde dich vermissen.
Eine Zukunft mit dir ist nun nicht mehr möglich und ich trauere darum.
Ich fühle auch eine gewisse Erleichterung, denn manchmal hast du mir sehr weh getan und ich weiß nun, du wirst es nie mehr tun können.
Du warst so lebensfroh und das hat mich immer sehr beeindruckt und dafür liebe ich dich.
Du hast immer deine Gefühle offen geäußert und warst dabei ganz du selbst. Dafür bewundere ich dich und dafür hasse ich dich auch, denn mir scheint du dachtest dabei nie daran, was du mit deinen Worten bei mir bewirkst.
Du hast sehr gerne mal einen über den Durst hinaus getrunken und dabei ausgiebig gefeiert. Ein wenig schäbig war es schon, aber auch fröhlich und ausgelassen. Kindlich, liebenswert eben - so wie du einfach bist!
Du trägst dein Herz eben doch auf dem rechten Fleck und darum ist dein Verlust ein großer.
Nie mehr wird es diese wunderschönen Unterhaltungen geben.
Ich wünsche dir, dass du in Frieden gehst.
Ich werde dich immer vermissen mein Freund und doch geht mein Weg weiter ohne dich.
Ich behalte dich in guter Erinnerung, denn du warst einer von den Guten.

16.09.2013 21:44 • #107


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Alles was ich ihm sagen will aber nicht kann

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Ein weiterer (Miss-?)Erfolg:

Ich habe hier vor einiger Zeit erwähnt, dass ich eine neue Bekanntschaft hatte, die ich aber abbrechen musste, weil sie weit wegziehen muss.
Nun ja, ich habe die Bekanntschaft trotzdem weiter laufen lassen, was bedeutet, dass wir uns alle paar Wochenenden getroffen haben und fast täglich Kontakt per SMS hatten.
Heute war der Stichtag. Ich habe es schon vor ein paar Tagen gemerkt: ich finde es schade, dass dieser Mensch gehen muss. Tatsächlich er ist ein toller Mann und ich habe die Zeit mit ihm genossen.
Jetzt ist er gerade auf dem Weg in seine neue Heimat und ich spüre, dass ich traurig bin.

Und es freut mich. Ich habe mich schon ein wenig emtional auf ihn eingelassen, aber nicht zu viel. Ich freue mich darüber, denn das löscht meinen Ex ein wenig aus meinem Kopf. Nun tausche ich vielleicht einen schlimmen Liebeskummer ein Stück weit gegen einen harmloseren ein, bei dem alles gut verlief und die Trennung wegen eines Umzugs kam - auch wenn es nie eine echte Beziehung war.

Irgendwie traurig und doch gut, gut zu wissen, dass auch andere Menschen außer meinem Ex mir etwas bedeuten und wichtig sind und nicht er allein meine Gefühlswelt bestimmt.

Es geht weiter. Sicherlich ohne Beziehung. Ob ich das wohl schaffe, so ganz ohne männliche Bekanntschaften?
Ich kanns mir kaum vorstellen.
Aber sie funktionieren recht gut, solange ich weiß, dass es nix ernsteres wird. Zumindest im Moment. Mehr geht jetzt einfach nicht. Mehr will ich jetzt nicht.

24.09.2013 17:53 • #108


C
Brief 28:

Ich habe dich noch lange nicht losgelassen so scheint mir.
Ich spreche weniger über dich als noch vor einiger Zeit.
Ich denke weniger an dich als noch vor einiger Zeit.
Und doch habe ich noch nicht losgelassen.
Ich bemerke das daran, dass ich darüber nachdenke wann ich dich kontaktieren soll und mir überlege, was ich dir sagen werde und wie es wohl wird.
Wir sind so verblieben: wenn ich bereit bin, dann melde ich mich. Und doch scheint es mir wie ein Hintertürchen, das noch offensteht und mich festhält.
Ich kann mich für andere Männer kaum begeistern. Ich finde dich immer besser und ich denke daran, wie du gesagt hast, dass andere Frauen dir nicht gefallen nachdem was du mit mir erlebt hast.
Mir gehts da ähnlich.
Aber vielleicht liegt es ja nicht an dir, vielleicht bin ich zu wählerisch, vielleicht auch zu bindungsängstlich. Und doch muss ich das nicht so sehen.
Vielleicht brauche ich einfach nur Zeit, um jemanden gut kennenzulernen und lieben zu können. Und sonst war eben noch nicht der Richtige dabei bzw ich habe ihn nicht genug kennengelernt, um mich einzulassen.
Man kann es so oder so sehen.

Ich weiß ganz genau, dass ich noch nicht drüber weg bin.

Ich plane ja eigentlich mich bei dir zu melden so in 3 Wochen oder so. Und doch, es wäre wohl noch zu früh. Ich denke, erst wenn ich bereit bin, dich ganz aus meinem Leben zu streichen, dann bin ich drüber weg. Aber warum sollte ich mich dann, wenn es soweit ist, überhaupt noch bei dir melden?

Wann ist der passende Zeitpunkt?

Antworten werde ich möglicherweise im Traum bekommen.
Also dann wünsche ich mir für die Zukunft ganz viele Träume,in denen ich dich mit einer Neuen sehe.
Diese Träume werden mir ganz genau verraten, wie ich dazu stehe und ob ich soweit bin.

01.10.2013 21:50 • #109


C
Noch ein weiterer Gedanke der mal raus muss:

Mein inneres Kind ist schon seit 20 Jahren eingesperrt hinter einer Selbstablehnungsmauer, die ich nun mithilfe der Therapie bröckeln lassen will.
Der Grund dafür, dass ich so schwer loslassen kann und mich so sehr in ihn verliebt habe ist, dass er sein inneres Kind ausstrahlt und damit etwas besitzt, das ich nicht habe, aber brauche, um aus meinem lebenslangem Unglück herauszutreten. Hinzu kommt, dass er die Gabe besitzt so lieb zu sein, dass sich mein inneres Kind gestreichelt fühlt. Etwas, dass ich mir selbst nicht geben kann.
So traurig aber wahr es ist: er hatte recht, als er sich ärgerte und meinte ich müsse auch etwas geben. Und trotzdem will ich deswegen nicht weiter in Selbstvorwürfe verfallen, denn damit wäre die Mauer noch weiter gestärkt. Ich konnte einfach nicht anders, aber ich wollte es. Es braucht jetzt viel Verständnis für mich, das er nicht aufbringen konnte, denn er wusste nicht, wie es in mir aussieht.
Im Grunde verstehen das wohl nur jene Menschen, die dieselben Probleme haben und die hat er ja nicht, auch wenn er mal behauptet hat wir wären uns da ähnlich.

08.10.2013 21:47 • #110


C
Brief 29:

Welch ein Zufall, dass die Zahl dieses Briefes meinem jetzigen Alter entspricht. Welch ein Glück, dass mir zu meinem diesem 29. Geburtstag das passende Buch in die Hände fiel. Es ist schon ein wenig schicksalshaft, dass nur wenige Tage bevor ich anfing es zu lesen, ganz skeptisch ob es mir gefallen würde, meine Therapeutin und ich zu dem Schluss kamen, dass beziehungslos zu bleiben für mich momentan das beste ist. Und so fing ich dieses Buch an zu lesen und kann es nicht mehr weglegen: Eat, pray, love - ein wahrer Segen für Beziehungsgeplagte.

Ich habe nach unserem letzten Treffen fieberhaft darüber nachgedacht, wann ich dich wieder kontaktiere. Doch es ist nicht ausgestanden, ich darf mich nicht melden. Ein Teil von mir bedrängt mich und meint du erwartest, dass ich mich melde und ich sei dir schuldig bescheid zu geben, wenn ich vorhabe es länger nicht zu tun.

Ich habe vor es länger nicht zu tun. Vielleicht werde ich es auch nie mehr tun - wer weiß?
Ich weiß nur eines: den Beziehungsführerschein habe ich mir entzogen nach zu vielen Unfällen. Nun suche ich mich und dabei störst du nur.

Das Loslassen geht nur, wenn ich bereit bin es auch für immer bleiben zu lassen mit dem Kontakt. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf meine Reifung - weg von dir, den Blick nach vorn.
Während ich das hier schreibe wehrt sich der Teil von mir, der dich kontaktieren will. Es schreit und kreischt und bedrängt mich mit allen möglichen Konsequenzen, die mein Vorhaben nach sich ziehen könnte. Ich halte das aus. Das schreiende Kind, das versucht mich mit allen Mitteln abzuhalten und ich sehe ihm dabei zu und beobachte still - halte inne und warte ab, bis es wieder ruhig ist - ich muss nichts tun.

Lebe wohl

27.10.2013 15:38 • #111


C
Brief 30:

Dass du dich getrennt hast von mir, war sehr schmerzhaft. Du selbst bist intelligent genug zu wissen, wie sehr soetwas verletzen kann, das hast du mir bewiesen als du darüber sprachst, wie sehr es wohl meiner Vorgängerin weh tat. Deshalb bemühtest du dich bei ihr auch, behutsam zu sein.
Als du dich jedoch von mir trenntest, da hast du absichtlich in die offenen Wunde gestochen, zum Beispiel, als du sagtest, dein Leben mit mir sei nur eine 0-3. Dabei hast du auch noch hämisch gegrinst. Vermutlich ist es dir selbst nicht aufgefallen, dass du das getan hast. So kenne ich das von dir. Deine negativen Seiten siehst du gar nicht, bestenfalls wage und verschwommen.
Du hältst mir vor, dass ich mich nicht bei dir melde z. B. zum Geburtstag und ich frage dich mit welchem Recht? Dass du dich getrennt hast ist eine Sache. Ein freundschaftlicher Umgang wäre wohl tatsächlich möglich gewesen, hättest du nicht absichtlich weiter in die Wunde geschlagen. Ich erinnere zum Beispiel an unser letztes Gespräch im August, als ich dich fragte, warum du mit mir flirtest. Auch da hattest du dieses miese Grinsen als du sagtest: Weil es Spaß macht. Ich flirte mit jeder. Du wusstest, dass ich Liebeskummer wegen dir hatte zu dem Zeitpunikt und konntest dir trotzdem nicht diese verletzende Bemerkung verkneifen. Worauf ich wütend bin ist nicht mehr die Tatsache, dass du dich getrennt hast. Das ist eine verzeihbare Angelegenheit. Ich bin wütend, weil wir uns wie du selbst gesagt hast, gut verstanden haben, eine Freundschaft also tatsächlich möglich gewesen wäre, aber du mich von dir gestoßen hast, indem du eben wie gesagt in die offene Wunde gestochen hast. Ich frage dich warum hast du das getan? Und mit welchem Recht kannst du nun da stehen und scheinbar erhaben über alles, von mir erwarten, ich solle normal mit dir umgehen können und auch noch nett zu dir sein? Das ist irgendwie verlogen. In Wahrheit wolltest du vermultich niemals weiter gut mir auskommen, dafür hast du mit deinen Stichen in die Wunde selbst gesorgt. Also mit welchem Recht kannst du noch von mir etwas erwarten? Die ganze Verantwortung konntest du so auf mich abschieben. Damit hast du es dir leicht gemacht und mir schwer. Respektlos nenne ich das und auch sehr unreif und vor allem feige.
Du hast es aber selbst angedeutet in einem Satz: Ich glaube ich werde zum Ar.. Na immerhin hast du dir wohl doch noch einen Restfunken an Selbstreflektion erhalten.
Du hast mich also absichtlich verletzt, dermaßen tief (und das war dir klar), dass ich gar nicht anders konnte/kann als sehr wütend auf dich zu sein. Dann stellst du dich hin und fragst dich was bloß mit mir los ist. Als wäre ich diejenige gewesen, die derart verletztend war.
Du warst derjenige, der es zerstört hat, den möglichen normalen Umgang. Du hast es selbst durchtrieben. Lebe damit. Jeder muss die Konsequenzen tragen, für das was er tut und sagt. Auch du. Du hast kein Recht mich jetzt anzuklagen, wenn ich den Kontakt vermeide. In Wahrheit bin ich schwer enttäuscht, weil du zwar behauptest du redest so gern mit mir, mich in Wahrheit aber von dir stößt. Ich hätte sie gerne noch gehabt die netten Gespräche, ja. Aber nicht wenn immer wieder verletzende Bemerkungen deinerseits fallen oder du auf subtile Weise dich über mich erhebst. Zum Beispiel in dem du mir erzählst, wie toll doch dein Leben ist. Ich finde dieses Verhalten wiederlich.
Mich verletzten un schluss machen. In meiner Wunde stochern und damit alles an Freundschaft zerstören. Das macht wütend. Dann noch erwarten ich solle über all dem drüber stehen, das macht noch mehr wütend. Und vermutlich grinst du dir noch einen darüber, wie toll du mir da Knöpfe gedrückt hast.

Du hast kein Recht etwas zu fordern. Du hast nur eine Chance: benehme dich reif und steh zu deinen Fehlern. Mach dir nichts vor und halte mich nicht weiter für dumm. Das ist respektlos und Respekt erwarte ich von Menschen, die meine Freunde sein wollen.

15.03.2014 16:57 • #112


C
Puh F***

Ich les grad hier zur Zeit gerne mal Berichte von Leuten, die schon eine Weile hinter sich haben. Nur um zu sehen, wie es dem ein oder anderen geht.
Mal ehrlich.
Ich glaube keinem, wenn er sagt, oh ich bin ja jetzt endlich so glücklich single. Ich glaube auch keinem der sagt, oh ich bin ja soooo unglücklich, ich kann es nicht vergessen.
Alles Müll!
In einem Moment, ja da denke ich an ihn. In einem anderen da ist er mir wurscht, da bin ich grad froh über das, was ich gerade tue etc.
Was ich nicht vergessen kann: der erste und einzige, bei dem ich dachte, wow, der versteht dich, der denkt wie du. Das kann ich nicht loslassen.
Dann sehe ich den anderen -januskopf den er trägt un denke mir: schei., das ist nicht der, den ich da gesehn hab.
Letztlich ist es das verwirende an allen und zwar wirklich allen Menschen, die mir je begegnet sind. Sie birngen dich zum Lachen und sie bringen dich zum Weinen. Wer ist diese Person nun?
So wie ich mal an ihn denke, so wie ich mal nnicht an ihn denke. Mal sehnsüchtig, mal glücklich über das was gerade passiert. So sind auch die Partner Ex-Partner, Freunde, Fa´mileinemitglieder: mal böse, mal gut, mal aufbauend, mal demotivierend. Wer hat schon die absolute Sichergheit?
Niemand. So frustrierend. Meine Therapeutin meint ich müsse ja fordern, was ich mir wünsche und Vertrauen könne sich nach einer Enttäuschung nur dann einstellen, wenn der andere es auch tatsächlich wieder bekommen möchte und sein Verhalten anpasst. Ja aber mal ehrlich, wann passiert das? Die anderen wollen möglichst ihre Ruhe und sich nicht immer den Hintern aufreissen müssen, damit der andere endlich Vertrauen aufbauen kann. So der Verdruss bleibt, Wiedergutmachung gibts ned, weils dem anderen eigtl. recht wurscht ist und ich sitze da und denk mir LMAA. Wo ist jetzt die Person, die sich dafür interessiert. Bestimmt nicht mein Ex der mir in den Ar. getreten hat, erwartet, dass ich mich melde, um mit meinen eigenen Worten wieder Vertrauen in mich fassen zu können aber sich letzten Endes selbst nicht meldet, weil ich es ja tun soll. Was ich fühle ist wurscht, Was er fühlt ist das non plus ultra. ALoch, er hat schluss gemacht, nicht ich. Er hat mich weggestoßen. Ich sol kommen? Was ist das fürn Müll? Kann mir jemand hier erkläeren? Jaja, wenn ich stärker bin, dann bin ich so schlau und steh über dem drüber. Verdsammt, tu ich nicht. Gott sei dank vermutlich. Wer tut das schon. Er feiert und flirtet schön und ich sitze nach über einem Jahr immer noch da. Wer hat hier wen verarscht?

22.04.2014 01:50 • #113


C
Meine Beiträge sind mir mittlerweile fast peinlich. Und doch lese ich gerne mal hier rein. Da kann ich sie sehen die Entwicklung. Ich bin immernoch Single und will es auch bleiben. Ich denke auch noch viel und oft an den Ex aber es hat sich was verändert. Und ich habe hart daran gearbeitet.
Es gab eine Sache wegen der ich mich schwach ihm gegenüber gefühlt habe. Ich dachte ich kann es einfach nicht. Ich brauche seine Hilfe dabei. Ich habe mir nach der Trennung meine eigene Baustelle dafür geschaffen, um es selber in den Griff zu bekommen. Es ist noch nicht vollbracht und Perfektion wird es wohl nie erreichen. Das ist die menschliche Natur. Und doch ich bekomme es selbst hin.
Deshalb der ultimative Tipp, der aber nur langfristig mit Geduld und Mühe funktioniert: wenn es etwas in euren Leben gibt, dass ihr eigentlich auch ohne Partner hinbekommen könnt, und dem ihr euch nicht gewachsen fühlt, und von dem ihr euch vielleicht erhofft habt, dass euer Partner euch dabei hilft: jetzt wo schluss ist arbeitet ganz hart mir eurer ganzen Kraft daran es so gut es geht, genau das alleine hin zubekommen - und wenn es Jahre dauert. Aber das stärkt den Selbstwert. Ihr werdet nie wieder oder zumindest in viel geringerem Maß von einem weiteren Partner abhängig sein - was eben diese schwache Stelle betrifft. Das stärkt die Partnerschaft.
Jeder hat diese eine Aufgabe im Leben. Und der Schmerz, den die Trennung verursacht, kommt zum Teil von genau diesen Dingen. Und dieser Schmerz sagt: beachte mich und tu etwas dagegen. Er sagt nicht: such mir jemanden, der mir da raus hilft.
Wir alle haben die Kraft, das zu schaffen. Und zwar nicht von heute auf morgen sondern wie eben ein Baum wächst über die Jahre. Man kann am Ende kaum noch sagen, wie genau man es hinbekommen hat. Es ging so langsam wie die Pflanzen wachsen.
Und DAS IST DER WAHRHEIT

Anm. zu obigem Text: Menschliche Nähe braucht trotzdem jeder. Soll also nicht heißen, dass totale völlige Unabhängigkeit möglich oder erstrebsam ist.

24.05.2014 02:13 • #114


H
Hi Chrissi,
Als du mir letzens so einen netten Kommentar zu meinem Brief geschrieben hast hab ich mir auch mal deine Beiträge durchgelesen. Glaub dein Tagebuch sogar in einem Rutsch. Es war so faszinierend zu lesen. Deine Trennung ist ja nun schon etwas länger her wie meine, aber in vielem was du geschrieben hast konnte ich meine Beziehung,mein Verhältnis zu meiner Ex und zu mir selbst wieder erkennen. Bestimmte Szenen die du beschrieben hast kamen mir sehr vertraut vor. Als ich meinen Brief geschrieben hab, ging es mir ja nur um meine Fehler weil ich eigentlich zuerst immer die Schuld bei mir suche. Aber da ich ja derzeit auch eine Therapie angefangen habe wird mir immer klarer das es so nicht war. Dein Tagebuch zu lesen hat mich an die vielen Grausigen Szenen meiner Beziehung erinnert und vieles was meine Ex mit mir gemacht hat fiel mir wieder ein was auch ganz gut so ist. Was du über dein inneres Kind geschrieben hast kann ich ganz gut nachvollziehen. Aber auch erst seit ich mich aufgrund der Trennung mit mir selbst auseinander setze. Da wird einem erst klar was man schon als Kind verinnerlicht und dann immer mit sich trägt. Jedenfalls wollt ich mal danke sagen das du hier so viel geschrieben hast. Vielleicht gibts ja auch ein Update wie es gerade bei dir so läuft. Würde mich freuen. Um noch kurz zwei andere fragen von dir zu beantworten. Die Vergangenheit meines Partners hat mich nie gestört solange sie Vergangenheit ist. Wenn man jedoch ständig mit dem Ex verglichen wird ist das nicht so toll. ( jedenfalls wenn man schlechter wie der Ex abschneidet
Karrierefrauen würden mich auch normalerweise nicht abschrecken solange die Karriere nicht wichtiger als alles andere ist (temporär natürlich schon)

Also nochmal vielen Dank und ich drück dich mal

Liebe Grüße

20.07.2014 19:01 • #115


C
Lieber Hopeless Wanderer,

vielen Dank für deinen netten Brief. Hast du von deiner Ex schon eine Reaktion bekommen auf deinen Brief?
Deine Situation stelle ich mir schlimm vor, es wäre für mich schwer gewesen, wenn wir noch gemeinsam gearbeitet hätten. Hast du schon mal die Suchfunktion benutzt, um Themen dazu zu finden - also Leute die auch ihren Ex-Partner am Arbeitsplatz haben/hatten? Mir hilft das immer ein bisschen zu sehen, dass es anderen genauso oder ähnlich geht, bzw. wie sie damit umgehen.

Zu meiner jetzigen Situation:
Naja, ich bin noch nicht durch mit der Sache. Ich stelle mir immer noch die Frage, was in ihm vorging damals. Ich verstehe es einfach nicht, wie er sich von einem auf den anderen Tag abwenden konnte. Ich verstehe nicht was genau in ihm los war und glaube auch nicht, dass ich es je erfahren werde. Habe mich letztens mit einem Freund unterhalten, der meinte bei ihm sei wohl der Liebeskummer aufgekommen wegen seiner Ex. Umso schlimmer, dass er dann die Schuld voll auf mich abgewälzt hat und mich dann oft dumm angemacht hat. Das ganze wirkt sehr unreif und wenig selbst-reflektiert. Mit so einem Partner kann und will ich definitiv nicht zusammen sein. Das ist klar. Immer noch bleibt die Frage: hätte es anders sein können, wenn bestimmte Umstände nicht gewesen wären? Im Klartext: 1. die lange Beziehung, die er davor hatte und die nahtlos in die unsere überging 2. eine etwas verzwicktere Situation: seine Kollegen mochten mich nicht und ich sie nicht - nagte an meinem Selbbewusstsein und an seiner Loyalität (wem gegenüber sollte er loyal sein), baute bestimmt auch Druck auf auf ihn, den er nicht mehr ausgehalten hat.
Also dann zurück zu meiner jetzigen Situation: ich muss mich neu erfinden und tue dies auch. Ich arbeite an mir und schaue, dass ich mit meinen jetzigen neuen Kollegen (seine alten Kollegen waren kurzzeitig auch meine gewesen) ein gutes Verhältnis habe, damit so etwas nicht mehr passiert. Ich habe ein neues Hobby, das ich sehr lieb habe und kümmere mich darum. Fast schon als hätte ich eine Beziehung zu diesem Hobby. Die Therapie läuft und geht auch nur langsam voran, da ich eine echte Veränderung anstrebe, die eben ein paar Jahre auf sich warten lassen kann. Es ist sehr schwierig über angstbesetzte Themen zu sprechen und meine Thera meint, wir machen das ganz langsam.
Ich warte also ab, lasse die Veränderung passieren. Der Liebeskummer verschwindet ultralangsam und fließend mit einigen wenigen schnelleren Fortschritten und meine Weiterentwicklung ebenso. Ich bin gespannt was die nächsten 1-2 Jahre bringen. Beruflich wird es aufwärts gehen und privat will ich mich auf keine Beziehung einlassen. Muss mich da schon oft wehren gegen diverse Partnervorschläge von seiten meiner Kollegen und eben diesen ganzen Zeug. Die halbe Welt scheint wohl zu glauben, man müsse unbedingt einen Partner wollen. Nur wenige verstehen, dass man tatsächlich den härteren Weg gehen will. Sie finden es zwar vernünftig, aber wehren sich dagegen, vermutlich, weil sie sich dann selbst kritisiert fühlen - sie gehen den Weg eben nicht. Aber ist mir wurscht. Umso besser versteh ich mich gerade mit denen, die auch wie ich diesen Weg beschreiten - auch die gibt es, ja!

LG
Chrissi

25.07.2014 11:44 • #116


C
Liebe Mitleser, liebe Forengemeinde

Dies soll mein letzter Beitrag hier sein und dann werde ich mich hier abmelden und aufbrechen zu neuen Ufern.

Es geschah ungefähr im August. Da schwand die Wut und ich räumte der Sehnsucht nach Trauer platz ein. Ich ging zu den Orten die uns verbanden. Ich erinnerte mich an die schönen Dinge, die wir erlebt hatten. Tränen liefen solange bis zu der Erkenntnis: Alles was wir hatten, lebt noch in mir. Ich trage es im Herzen. All die Verletzungen, die mir widerfuhren, sind genauso Teil davon, wie die schönen Momente.

Ich bin ein Mensch, der sehr wütend wird, wenn er verletzt wurde. Die Verletzungen waren in diesem Fall sehr tief und hart, so dass es einen Gegenpols bedurfte.

Der Gegenpol heißt Dankbarkeit und die Entscheidung, alles Gute was ich aus der Verbindung mitgenommen habe, im Herzen weiter zu tragen und zu ehren.

Nun sehe ich ihn als Mensch: mit seinen guten und schlechten Seiten. Ein Mensch der vermutlich mich mag und andererseits auch von mir gekränkt wurde.

Ich werde ihm in die Augen sehen können und sagen können: Ja es ist gut, wie es ist nun.

11.11.2014 14:37 • #117


K
Ist ja schon ein alter Beitrag aber bin genau in dieser Lage..es zerreißt mich..kann kaum atmen und ein klarer Gedanke hab ich seit Tagen nicht mehr..Ich hoffe das ich es auch so verarbeiten kann wie du auch wenn es dauert..

18.08.2022 21:26 • #118


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