Alltägliches Problem

hallo Leute,

ich melde mich, weil ich gerne zu einem konkreten Problem eure Meinung hören würde. Ich versuch mich dabei kurz zu halten, falls mehr Informationen benötigt werden, einfach fragen.

Es geht um folgende Sitatuion, die immer wieder auftaucht:
Wenn meine Freundin Stress hat, ist sie schnell einmal überfordert (die Anführungszeichen deswegen, weil sie eine relativ geringe Stressresistenz hat). In solchen Situationen, versuche ich sie zu unterstützen und auf sie Rücksicht zu nehmen. Fixierte Treffen werden dann z.B. verschoben oder abgesagt. Oftmals geht die Initiative dabei von mir aus, weil ich a) ihr die Situation erleichtern will und b) ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich merke, dass sie eigentlich gerade lernen sollte (als Beispiel).
Sie nimmt diese großzügige Angebot von mir meist gerne an, bedankt sich und entschuldigt sich für die Komplikationen.

Im umgekehrten Fall ist es jedoch so, dass ich sie so gut wie nie zurückstelle. Ich teil mir dann einfach meine Arbeit so ein, dass sie nicht zu kurz kommt. Das ist einfach meine Art, ich habe nie gelernt in solchen Situationen egoistisch zu sein.


Blöderweise trage ich ihr genau sowas unterbewusst, und manchmal auch bewusst, nach. Es fühlt sich so an, als würd ich in dieser Beziehung mehr geben als sie.

Wir haben schon öfters darüber diskutiert, aber meist ohne Ergebnis. Sie fühlt sich angegriffen und Vorwürfen ausgesetzt (auch wenn ich das ganze normal anspreche) und beginnt sich rechtzufertigen. Ihre Rechtfertigungen machen mich sauer, weil sie sehr verzerrt sind, und oft kommt ein unnötiger Streit dabei raus.

Wahrscheinlich will ich, dass sie es mehr schätzt, wenn ich sie unterstütze bbw. umgekehrt, dass ich nicht zu kurz komme, auch wenn sie mal leichter Belastung ausgesetzt ist.



Ich weiß diese Denkweise ist Gift für die Beziehung, aber irgendwie weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll. Mit anderen Worten, ich weiß ich denke falsch und würde gern daran arbeiten und hoffe ich bekomme von euch (kritisches) Feedback und neue Denkanstöße.

Vielen Dank!

[quote=infiniteWahrscheinlich will ich, dass sie es mehr schätzt, wenn ich sie unterstütze bbw. umgekehrt, dass ich nicht zu kurz komme, auch wenn sie mal leichter Belastung ausgesetzt ist.[/quote]

Du gibst freiwillig und machst daraus eine Erwartungshaltung: Ich hab ja, also... Die wird nicht erfüllt, das gibt den Stress.

Wenn Du gibst ohne etwas als Gegenleistung zu verlangen, dann tu es auch nicht nachträglich. Das ist wie bei Leuten, die einem ihre Hilfe förmlich aufdrängen und anschließend Gegenleistung erwarten. Du kannst Ihr auch in so einer Situation sagen: Ich finde es nicht in Ordnung, ich fühle mich zurückgesetzt und nicht wertig behandelt. Vielleicht ein bisschen weniger gleichgeschlechtlich, aber in dem Sinne.

Aber eventuell wäre grundsätzliches Nachdenken ob eurer Kompatibilität angebracht. Denn es ist ja auch nicht zielführend, wenn Du Dich oft und dauernd ärgern mußt.

LG
Manfredus

@manfredus

dessen Meinung bin ich auch.

@Infiniti:

darf man nach Eurem Alter fragen. Ist Sie evtl. auch gesundheitlich vorbelastet ect.
Wäre echt hilfreich zu Wissen.

Was hälst Du davon Dich hier anzumelden?

Grüssli

hallo Manfredus,

du hast natürlich vollkommen recht und deinen Vergleich mit der aufgedrängten hilfe find ich sehr anschaulich!

aber macht das in gewissen Maßen nicht jeder von uns? vor allem in einer Beziehung, in der solche Gefallen nichts einmaliges sind, so wie bei manchen Freunden, sondern relativ häufig vorkommen.

Das mit dem ruhig Ansprechen mach ich schon, aber von ihr hör ich dann billige Rechtfertigungen, da sie sich angegriffen fühlt und mit Kritik (auch wenn sie weder als Kritik gemeint war, noch so klingt) sehr schlecht umgehen kann. Außerdem sieht sie den Fehler so gut wie nie bei sich selbst.

Hinsichtlich der Kompatibilität muss ich sagen, dass wir in vielen Bereichen recht gut harmonieren, aber in solchen Konfliktsituationen einfach überhaupt nicht, was uns das Leben ziemlich schwer macht.

PS. ich bin 26, sie 23.