1

Alptraum Gedankenknast

K
Ich komme einfach nicht raus aus dem Schmerz.
Wie soll ich nur die Leere füllen, die er hinterlassen hat?
Fühle mich, als hätte man mich in der Wüste ausgesetzt.
Und es ist so schlimm - ich war nach der Trennung so verzweifelt, dass ich viele Fehler gemacht habe. Verbitterung, Schuldzuweisung, ungerechte Vorwürfe. Und jetzt denkt er sicher höchstens noch voller Abscheu und Zorn an mich. Alles kaputt.
Ich habe keine inneren Mechanismen, um damit klarzukommen. Fühle mich nur leer und verzweifelt und völlig hoffnungslos. Habe jeden inneren Schwerpunkt verloren. Und renne mit dem Kopf immer wieder vor die Mauer. Die Erinnerungen an seine lieben Worte und die Zärtlichkeit werden mich noch in den Wahnsinn treiben. Und diese unendliche Einsamkeit. Kein Weg zurück.

13.07.2014 12:51 • #1


V
hallo knox,

du kommst aus den schmerz raus, doch das braucht zeit. zeit in der du dir hobbies suchst, feiern gehst und dich auf andere gedanken bringst. nichts ist schlimmer als nur zuhause hocken und grübeln, das hilft niemanden.

nach der trennung sagt man sachen, aus wut, enttäuschung die man nicht so meint. und wenn dein ex dich geliebt hat, weiss er wie du fühlst, und versteht dich, also mach dir keine gedanken.

mir hat nach der trennung geholfen, dass mein ex endlich ehrlich war und mit klar und deutlich gesagt hat was er will, oder eben nicht mehr haben möchte.

kein weg zurück, das stimmt, wenn beziehungen zerbrechen sollte man nicht immer wieder versuchen, das alte gefühl zurückzuholen, sondern nach vorne blicken und versuchen neu anzufangen. seine lieben worte und zärtlichkeiten sind vergangenheit, mach dir das klar und versuch neu anzufangen.

wünsch dir viel glück
Valentina

13.07.2014 13:03 • #2


A


Alptraum Gedankenknast

x 3


N
Hallo Knox,

Zitat von Knox:
Ich komme einfach nicht raus aus dem Schmerz.

Ich kann sehr gut verstehen, dass du so fühlst.
So ging es mir auch einmal.
Ich hatte wirklich das Gefühl, dieser Schmerz würde kein Ende nehmen und ich müsste mich mit dem Gedanken anfreunden, mit ihm zu leben.
Aber alles braucht eben seine Zeit. Jeder fährt nach seinem eigenen Fahrplan.
Und ich habe eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, um aus diesem endlos scheinenden Jammertal herauszufinden.
Ich habe immer wieder diejenigen beneidet,die schon nach kurzer Zeit berichten konnten, dass es ihnen wieder besser ginge, sie das Leben wieder genießen konnten und voller Zuversicht und Hoffnung auf ein besseres Morgen waren.
Ich jedoch hing in einer Endlosschleife, war gefangen von Enttäuschung, Schmerz, Trauer, Zweifeln und Ängsten. Und suchte verzweifelt nach einem Schalter, der es mir ermöglichen würde, all diese unmöglichen, schmerzlichen...Gefühle abzuschalten, damit ich endlich wieder leben kann. Ich war ein Vierteljahr krank geschrieben, stand unter Medis, kriegte kaum was geregelt und bekam eine Kur verschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war meine Trennung etwas mehr als ein halbes Jahr her und ich hing tiefer in den Seilen, als jemals zuvor. Es gab sogar Tage, da versank ich so in Selbstmitleid, dass ich gar nicht mehr aus dem Tal heraus wollte und einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte.
Bei meinem Kuraufenthalt lernte ich Frauen kennen, die eine weitaus dramatischere Erfahrung machen mussten und ich kam mir schäbig vor in meinem Elend.
Eine Trennung ist keine angenehme Sache, nichts, was nach einer Wiederholung schreit. Sie knabbert stark an unserem Selbstwert, wir stellen uns und unser gesamtes Leben in Frage.
Bevor ich begriff, dass das alles völlig unnötig ist, ich überhaupt nichts in Frage stellen muss, verging viel Zeit.
Die Verletzung durch meinen Ex saß so tief, weil sie alte Wunden aufgerissen hatte, die nun auch abermals und zusätzlich zu den neu entstandenen verheilen mussten.
Mit meinem Trennungsschmerz kam ich mir ziemlich blöd vor, aber die Psychotante, die mich während meiner Kur begleitete, beruhigte mich dahingehend und verglich es mit dem Tod einer nahestehenden Person. Und sie erklärte, dass man sich nach so einem Verlust, Zeit geben muss, damit klarzukommen. Nicht umsonst gab es das so genannte Trauerjahr. Jede Jahreszeit muss wenigstens einmal ohne die geliebte Person durchlebt werden. Dann ist das gröbste überstanden. Denn jede Jahreszeit birgt bestimmte Erinnerungen an die geliebte Person und es gilt, sich neue Erinnerungen zu schaffen.
Nach anderthalb Jahren hatte mich das Leben wieder.
Du schaffst das auch!

LG Neja

15.07.2014 18:14 • x 1 #3


K
Liebe Neja,

vielen Dank für Deine liebe Antwort!

Und sie kommt heute genau richtig. Denn es geht mir, wie Du sagst: Ich habe das Gefühl, alle anderen schaffen so etwas schneller. Bei mir ist es zwei Monate her. Und gerade, als der Schmerz wenigstens ab und zu Pause zu machen schien, kam er jetzt mit voller Wucht zurück.
Da tut es ganz besonders gut, zu hören, dass Du auch Zeit brauchtest. Jeder verarbeitet so etwas wohl anders. Ich verbeiße mich schnell in bestimmte Themen, nicht nur bei Trennungen. Aber bei den meisten anderen Sachen tut es auch nicht so weh.

Es war eine sehr spezielle Beziehung, die in mir so viele Träume und Hoffnungen geweckt hat, und der Mann war der zärtlichste, den ich je kennen gelernt habe. Aber er hat sich für eine andere entschieden und lässt mich mit all meinen Erinnerungen und Gefühlen zurück, die mich nun auf Schritt und Tritt begleiten, obwohl ich mir wirklich sehr viel Mühe gebe, dagegen anzukämpfen. Aber wer hat schon seine Gedanken und vor allem die Erinnerungen im Griff? Die kommen einfach, ob man will oder nicht.
Deine liebe und ausführlich Nachricht hat mir auf jeden Fall ein Stück neuen Mutes gegeben!

Danke!

15.07.2014 18:55 • #4


N
Zitat von Knox:
Bei mir ist es zwei Monate her.

Zwei Monate?
Das ist ein Babypups.
Setz dich nicht unter Druck und gib dir Zeit!
Schäm dich nicht deiner Gefühle und lebe sie aus! Gib ihnen Raum, sich zu entfalten und dir die Möglichkeit, dir so ein wenig Entlastung zu verschaffen. Denn alles, was runter ist von der Seele nimmt keinen Raum mehr ein und schafft Platz für Neues. Es kommt der Tag, an dem du dich besser fühlen wirst und die Trennung und die damit verbundenen Gefühle, Gedanken und Ängste an Bedeutung verlieren.
Rückschläge sind normal und kommen von Zeit zu Zeit immer mal wieder. Lass dich davon nicht runterziehen! Das vergeht wieder.
Und versteck dich nicht hinter deinem Schmerz, sondern suche Ablenkung, Veränderung.

Ich drück dich feste!

15.07.2014 19:12 • #5


N
Hallo Knox

Es ist, als würdest Du mir aus der Seele schreiben. Ich bin wie in Trance zur Zeit.
In meiner Beziehung gab es immer mehr Streitigkeiten und nach einem heftigen Streit vor 5 Wochen kam es zum Bruch.

Ohne erstmal näher auf das einzugehen- ich fühle genau wie Du.
Im Moment habe ich keinen Antrieb mehr. Trauere ihm nach und wünsche mir, dass er sich meldet.

Gehe im Kopf zig Situationen durch und denke , man hätte dies und das anders machen können.

Aber das Endresultat bleibt leider gleich.. wir sind allein

Fühl Dich lieb gedrückt

15.07.2014 19:25 • #6




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag