Angekommen im meer der stille - was nun ?

E
Ich versuche mal, die beiden Threads, die nun inhaltlich schon irgendwie zusammengehören, auch so miteinander zu verknüpfen:

http://;num=1052680724;start=7

Trotzdem halte ich von diesem Spiel der Masken nicht viel. Letztlich läuft es doch darauf hinaus, wer Erfolg (in welcher Form auch immer) haben will, hat gefälligst die Ich-Bin-Immer-Gut-Drauf-Maske zu tragen. Anderenfalls wird man zum Looser. Allerdings bezweifle ich, daß man mit dieser Maske die Menschen anzieht, die man wirklich im Leben braucht - es sei denn, man hat Glück und erwischt einen, der unter dieser Maske ähnlich tickt - das wäre dann der Oberglücksfall. Was aber tun Menschen, die eine solche Maske nicht ihr Eigen nennen dürfen oder jegliches Schauspiel von vornherein ablehnen ?

Jens.

16.06.2003 21:44 • #16


E

Vergiß nicht, daß dein Gesicht für andere bestimmt ist, daß es andere anschauen müssen und daß nichts so widerwertig ist, als stundenlang und tagelang ein muffiges, mißmutiges Gesicht zu sehen.
Dein Gesicht ist mehr als eine schöne Fassade, mehr als ein Aushängeschild, mehr als eine Vistitenkarte.
Tu etwas für dein Gesicht, nicht nur deintwegen, um dich selbst am Spiegel schön zu finden, sondern vor allem wegen der anderen.
Die beste Gesichtspflege heisst nicht: Hautcreme einreiben, Augenbraunen zupfen und nachziehen, Wimperntusche auftragen...
Tu etwas für dein Gesicht von innen:
Fröhlichkeit in deine Augen legen und ein Leuchten. Den Mund entspannt und lächeln. Ein freundliches Gesicht machen. Das geht, wenn du Hausputz hälst. Hausputz des Herzens: ausfegen, was da wurmt und grämt, ausräumen, was da gemeckert und gemäkelt wird.
Was hat dieser Kram mit deinem Glück zu tun? Hör auf, den täglichen Ärger finster wiederzukäuen.
Zeig dein schönstes Gesicht, dein bestes, dein freundlichstes, und es wird nicht schwerfallen, dich gern zu haben...
Viel Glück

16.06.2003 23:20 • #17


A


Angekommen im meer der stille - was nun ?

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E
Damit wären wir dann wieder beim Tragen von Masken oder von mir aus auch schauspielern...jedenfalls bei dem, was ich oben schon schrieb. Geht es also nicht um mehr ? Wer gut lächeln kann, gewinnt ? Und wie funktioniert dieser Hausputz...darüber wird wieder geschwiegen.

Jens.

16.06.2003 23:29 • #18


E
Masken? Hausputz?
Wie das Herz entrümpeln?

Das geht, glaube ich, nur bedingt.
Dinge, die uns nicht *ans Herz gewachsen* sind, Dinge, die keine Spuren von Narben oder ähnlichen Verletzungen hinterlassen haben, lassen sich einfacher entfernen.
Die anderen hängen fest, wohl ein Leben lang. Und manche möchte ich auch nicht hergeben, auch wenn sie noch so schmerzhaft sind. Sie sind ein Teil von mir, gehören zu mir...
Sie haben mich zu dem gemacht, wer ich bin.
Sind sie fort, bin ich nicht mehr ich... FEEL

Wer bin ich? Habe ich mich gefunden? Ja, ich weiss, wer ich bin, mit allen Stärken und Schwächen, mit allen Träumen und Ängsten. Trage also keine Maske mehr vor MIR selbst.
Ich trage meine Empfindungen offen nach außen, ob schön oder weniger schön.
Und wem es nicht gefällt, schaut eben nicht hin...
Nur mir gelingt es oft (und dafür bin ich soooo dankbar) meine *negativen* Innereien selbst für eine gewisse Zeit zu vergessen.
Dann, ja genau dann, strahlt mein Gesicht. Und dies ist KEINE Maske.
Und wenn die anderen Tage kommen, trage ich eben meine tauriges Gesicht. Es ist meines!

In diesem Sinne,
viele liebe Grüße Nicole

17.06.2003 00:01 • #19


E
Aber ohne Lachen lässt sich nicht leben. Lachen und Humor sind gesund.
Ob du an diese Seite deiner Gesundheit wohl genug denkst?
Durch die ganze Sorgen (ich meine jetzt nicht akute Trennungsschmerezen) machst du dir Falten in dein Herz, und schnell hast du auch dann Falten im Gesicht. Ist das nicht auch eine Maske???
Lachen befreit, Humor entspannt. Lachen kann dich erlösen vom falschen Ernst (Maske?). Lachen ist die beste Kosmetik fürs Äußere und die beste Medizin für Innere...
Lachen und Humor entlassten. Sie befreien vom erdrückenden Ernst der bleiernen Probleme, von der erstickende Luft des Alltags, machen den Weg zu ungeahnte Lebensfreude.
Und ich glaube Nicole macht es schon richtig...
Alles Gute

17.06.2003 00:35 • #20


E
schön, dass sich so viele gemeldet haben.

ccl: keine angst, ich bin auf dem weg zur authenzität, nur das ist der schwerste, weil er eben das zurücklassen von bewältigten dingen voraussetzt. und da tue ich mich bei manchen noch etwas schwer.
jensi:;-) mein freund, du weißt genau, wovon ich rede, gelle?

gesicht: bitte hier keine avon-beratung abhalten, das thema ist ernster als amerikanisch-leichte tipps ala: gut drauf in 2 minuten......!

es sollte auch nicht so sehr in die stempel-richtung driften, sondern eher das ankommen im auge des sturms beschreiben: man ist noch etwas zerzaust, nicht mehr geschockt, sondern froh, hier angekommen zu sein. man weiß, dass man so langsam das haus wieder aufbauen muss usw.usf., man hat auch ein bißchen schiß vor dem was kommen mag. aber man ist leider auch erstmal alleine vor einer riesigen aufgabe (obwohl einem sicher viele helfen werden).
und man fragt sich häufig, wird es wieder so schön werden wie zuvor ? man weiß natürlich: es wird anders schön, aber ebenso schön.....trotzdem sitzt man dann dort auf der treppe (die blieb zumindest vom haus stehen) und hat einerseits schöne gefühle (ich lebe....) und anderseits mulmige gefühle.

zum thema masken /rollen: alles quatsch, brauch ich nicht, ich merke nur mal wieder (auch erin schönes gefühl - so wie ganz früher vor meiner ehe): ich bin irgendwie anders als männer in meinem alter normalerweise sind, ich brauche eben genau nicht: mein haus , mein auto, mein boot usw.
das ist aber heute irre bedeutsam - nur leider nicht meine kiste. ich habe ein schlauchboot, ein altes hutzelhäuschen und ein auto mit leichten rostflecken aber viel entscheidender ist, ich bin noch der alte kämpfer und träumer, nur halt eben ein bißchen angeschlagen und mit sehr leicht erschütterbarem selbstwertgefühl....

das wollte ich beschreiben mit angekommen im meer der stille: es ist zwar gut hier zu sein, aber eben auch schwer, hier zu sein.....

mick

17.06.2003 07:47 • #21


E
hallo ihr lieben,

eigentlich wollte ich gestern schon etwas zu diesem thread schreiben, habe dann aber abgebrochen und versuche es heute noch einmal neu.

um was geht es genau, um das thema, dass man die trennung überwunden hat, endlich einen neuen menschen kennen lernen will, nicht weiss wie das geht, man sucht und findet nicht? oder geht es darum wie wirkt man nach aussen auf andere?

natürlich mache auch ich mir nach fast 11 monaten trennung gedanken, ob ich für immer allein bleiben werde, als alte verrunzelte tante irgendwann mal in einem altersheim auf der parkbank ende - allein. aber dieser gedanke kommt bei mir nur ganz kurz vor, denn ich glaube fest daran, dass irgendwann, wenn ich es nicht vermute ein mann in mein leben tritt, der mich so nimmt wie ich bin, mit all meiner vergangenheit, die ich wohl nicht ablegen kann, der sich einschleicht in mein leben und mich dann mitreisst, so dass ich es anfangs gar nicht merke. ich denke in unserem alter ist es einfach schwer auf die frühere (ich meine mit früher, als wir noch jung und etwas unbeschrieben waren) art und weise jemanden kennen zu lernen. wenn ich mir vorstelle, wie ich damals vor 17 jahren meinen Ex kennenlernte, das würde so heute nicht mehr funktionieren, deshalb nicht funktionieren, weil ich einfach auch durch das leben geprägt wurde, mich nicht mehr so schnell in irgend etwas hinein fallen lasse, ich damals noch formbar war, das zusammen mit Ex getan habe und eben heute mit 41 jahren ein mensch bin, der in seinem grundcharakter und seiner lebenseinstellung nicht mehr verformbar ist. damals habe ich nicht für mich abgeklärt, ist der mensch, den ich gerade anfange zu lieben einer, der mich z.b. bei erhöhtem emotions- und streitpotential wieder nach unten katapultiert und nicht noch öl ins feuer giesst, damit ich an der decke klebe. DAS ist z.b. ein sehr wichtiger punkt, der hat sich damals in meiner beziehung als positivum ergeben, heute für mich ein wichtiges kriterium um zu sagen, ich brauche einen menschen an meiner seite, der meine hibbelige art ausgleicht, der mich beruhigt. viele dieser kleinen sachen sind MIR wichtig, die damals nicht wichtig waren.

zudem kommt hinzu, dass wir alle keine unbeschriebenen blätter mehr sind, wie noch vor vielen jahren. erlebtes hat uns geprägt und eine trennung, so wie sie viele hier durchlebt haben denke ich macht es nicht einfacher sich wieder auf eine person einzulassen. so dachte ich damals die ehe ist etwas heiliges (ja mag altertümlich klingen), wenn ich mich für einen mann entschieden habe, dann verbringe ich mit dem mein ganzes leben, sonst hätte ich ihn nicht heiraten brauchen. dann war da mein urvertrauen, dass sehr ausgeprägt war. nicht nur das vertrauen in mich selbst sondern auch das für den anderen menschen. nun und es hat sich als null und nichtig heraus gestellt, musste und muss noch immer lernen zu begreifen, nichts ist mehr für die ewigkeit, die heutige zeit braucht keine ewigkeiten mehr, vertrauen hat man besser nur noch zu sich selbst, das klingt hart, aber wenn eben aus dem leben lernt, dann muss man auch aus dieser lektion etwas lernen und wie hat mir mal ein guter freund gesagt: erfahrung ist die summe aller gemachten fehler, dummheit ist, nicht aus erfahrung klug zu werden - wie recht er doch hat!!! ja das sind nur ein paar dinge aus meinem vorleben. wie sieht es bei den anderen aus in meinem alter?! wird es dadurch nicht noch schwerer sich wieder auf eine person einlassen zu können, denn DAS war vor 17 jahren bei mir alles so noch nicht.

dann kommt das WIE lerne ich jemanden kennen. ich habe es aufgegeben in irgendwelchen kontaktbörsen im internet zu stöbern, mir diese hier schon (oder war es im anderen thread) beschriebenen anzeigen in der zeitung rein zu ziehen, die alle klingen als würden nur noch mr. perfects die ideale frau suchen, wirkt auf mich eher wie ein science-fiction-wir-klonen-uns-den-idealpartner-roman *kotz. das war anfänglich sehr frustrierend für mich und meine these, ich als alte auf der parkbank wurde nur noch mehr bestätigt. heute habe ich es aufgegeben mir diese sachen zu geben, weil ich genau weiss, dort ist nicht der mann für mich dabei, der mich, so wie ich bin, mit meinem gesicht (in dem man auch romane ablesen kann) zu seiner neuen frau ernennt. nein ich werde nicht mehr suchen, das suchen wird immer, egal wie zum krampf und wenn man verkrampft ist, dann wird das alles nichts. ich dachte immer, ich könnte nie ganz allein sein, aber bevor ich mir irgend einen deppen (wie man hier in bayern so schön sagt) in mein nest hole und in der zweisamkeit einsam bin, bin ich lieber allein. klar ist es zäh wenn einem die decke auf den kopf fällt alle telefonnummern heraus zu suchen um irgend ein date aus zu machen, damit man mal rauskommt. aber ich bin auch gerne für mich, das habe ich schon in meiner ehe für mich gecheckt und geniesse es auch, einfach in omas nachthemd den ganzen tag vor mich hin zu schlonzen, keiner der mir sagt, willst du dich nicht mal anziehen es ist bereits nachmittag.

dann zu dem gesicht, welches man aufzusetzen hat. also ich muss kein gesicht mehr aufsetzen, dass habe ich früher getan, bin krank geworden und habe gelernt so zu sein wie ich bin, das zu sagen, was ich denke und wem es nicht passt, der passt auch nicht zu mir. und um ehrlich zu sein, auf so wir-lernen-uns-gerade-kennen-und-müssen-uns-von-der-besten-seite -zeigen-vorstellungs/kennenlerngespräche habe ich keine lust, ich glaube mir würde es alles zusammen ziehen. einen solchen kandidaten hatte ich kurz nach meiner trennung, der wollte mich unbedingt kennenlernen und zum essen ausführen, ich hatte eine riesigen knoten im magen und dachte mir - nee so nicht, das hat ja etwas von einem bewerbungsgespräch, am ende checkt der noch, welche tischmanieren ich habe und ob ich mit messer und gabel in einem nobelrestaurant richtig umgehen kann. den habe ich sofort abgewürgt. brauche ich nicht, mich muss jemand über andere dinge erreichen, über seinen geist, herz und gute gespräche, die automatisch ungezwungen sind, wenn man auf einer wellenlänge fährt.

UND dann liebe leute frage ich mich, warum schreibt hier jeder von seinem problem, hier da soviele in der gleichen lage sind, männer wie frauen - DAS MAL ALS DENKANSTOSS - :-) es muss doch nicht sofort zoooooooom machen, oder????

so, eigentlich wollte ich noch schreiben wie ich eine neue bekannte kennen gelernt habe, mit der ich in meinem leben nie gerechnet habe. wer noch lust hat, kann das noch lesen, wer nicht kann hier wegklicken. ja ich habe alle meine freund nach der trennung verloren bis auf 2 menschen.....ziemlich reduziert würde ich mal sagen, habe mich deshalb auch schön in mein schneckenhaus verziehen können, hätte oft mehr ablenkung von aussen gehabt, war aber nicht. man sagte mir, du musst raus, gehe in einen verein, zur VHS, mach irgend ein hobby und treffe dich mit leuten - klang für mich alles irgendwie nicht gut und aufgesetzt und war nicht mein ding. dann wohne ich seit 2,5 jahren mit einer frau im haus, wir haben uns nie mit dem ähem a... angeschaut, weil wir dachten, wir mögen uns nicht. was passiert, sie spricht mich vor ein paar wochen an, als ich im garten gewerkelt habe, fragt mich wie es mir geht, ich sage, schlecht (im gegensatz zu vielen menschen, die immer sagen 'GUT' egal wie es ihnen geht), das fand sie ehrlich und meinte ihr gehts auch schlecht, wir sprachen ewig, sassen auf der eiskalten treppe (nur gut dass wir nur 10 schritte bis vor einer unserer wohnungstüren hatten) haben dann eine woche später mit ein paar leuten zusammen bei uns gegrillt und wir 2 haben den laden unterhalte, haben festgestellt, dass wir sehr ähnlich sind und ähnlich denken und haben nur gelacht über unsere damaligen gegenseitigen sticheleien. jetzt vergeht kein tag, an dem wir kein kontakt habe, uns austauschen und wenn es nur ein paar minuten ist, wie es geht, was wir machen etc. ja damit habe ich nie gerechnet, 1 stock tiefer sitzt eine frau, der geht es so wie mir, nie angeschaut und jetzt DAS. und es bewahrheitet sich immer wieder, die menschen, die in eine lebensphase passen, die kommen durch einen zufall auf einen zu, man muss nicht suchen, man sollte offen sein, sich evtl. finden lassen. so in diesem sinne, das ist wieder ein roman geworden.....

liebe grüsse
sabs


17.06.2003 11:40 • #22


D
Rollen und Masken (Philosophie)

Früher oder später übernimmt jeder in seinem Leben eine bestimmte Rolle.
In diese werden wir hineingeboren, sie wird uns anerzogen, oder wir suchen sie selbst.
Das eigentliche Ich wird manchmal durch das Rollenverhalten verdeckt. Fragen kommen auf wie Erkenne ich mich selbst in dieser Rolle - ist sie auch stimmig mit meiner Persönlichkeit?
Wir erleben immer wieder, dass bestimmte Rollen nur gespielt sind. Das wahre Verhalten bleibt hinter Masken verborgen und vorhandenes Potential wird weder wahrgenommen noch gefördert. Talent, Kraft und Kreativität gehen dabei verloren oder bleiben im Verborgenen.

Jede/r – ich schreibe bewusst JEDE/R – trägt mindestens einer Maske. Schauen wir doch ganz genau hin, erkennen wir es zweifelsohne. Wer kennt MICH? Meiner Maske kennen einige Menschen, bzw. die Maske, die ich denen gegenüber mir auferlege!

Wenn es aber so ist, dass wir in der Lage sind, unsere eigene Maske/n zu erkennen, was spricht dann dagegen, dass man sie auch ändern spricht ablegen kann?
Ist es nicht einer Frage des Vertrauens? Vertrauen in uns selbst? In den Menschen, die uns umgeben, die uns lieb und teuer sind?

Steht und fällt nicht alles mit dem vertrauen?

Dom

17.06.2003 12:48 • #23


E
Ich versuche es noch einmal anders auf den Punkt zu bringen, worum es mir in diesem Beitrag eigentlich geht - nämlich um den Frust, der sich in einem breit macht, mit dem immer schwerer umzugehen ist und der nach einer gewissen Zeit an genau der Hoffnung unaufhörlich knabbert, die Du Sabs in Deinem Beitrag beschreibst.
Die Trennung ist nach nun über 2 Jahren überwunden, die dabei in der Beziehung gemachten eigenen und die Fehler des andern sind analysiert. Vielleicht hat man für sich sogar einige Lehren und Schlüsse daraus gezogen. Man ist bei sich selbst angekommen, man ist authentisch, man weiß, wer man ist, man weiß, dass man wieder vertrauen kann und auch vertraut und man weiß, dass man letztlich auch wieder lieben kann.
Aber so gar nicht vergessen ist jedoch das Gefühl, das man vor der Trennung von der/dem Ex mit genau demjenigen Menschen hatte - dieses Gefühl des 'Angekommenseins', sich zu Hause, sich geborgen zu fühlen, am Ende einer Reise angekommen. Dieses Gefühl möchte man nur zu gern wieder erleben. Der Wunsch danach ist übermächtig. Und dieses Verlangen danach erzeugt diese Ungeduld, die in den vorangegangenen Beiträgen beschrieben wurde. Angetrieben von diversen Erfolgsgeschichten hier, stellt man sich selbst zwangsläufig irgendwann einmal die Fragen: Wie geht das ? Warum schaffen es andere, sich nach 3,4...12,15 Monaten neu zu verlieben bzw. geliebt zu werden ? Was macht man selbst falsch ? Woran liegt es ? Was muss ich ändern ? Was kann ich ändern ? Was stimmt an oder mit mir nicht ? etc. Ist man bei diesen Fragen gelandet, kommen spätestens dann die oben genannten Rollen und Masken ins Spiel. Also fängt man an zu philosophieren: Ob die Menschen sich immer noch so weit am Balzverhalten des Tierreichs dahingehend orientieren, dass immer nur die schrillsten, auffälligsten und lautesten Exemplare Erfolg haben, welche Maske gerade gebraucht wird, welche am Erfolgsträchtigsten erscheint, warum sie so wichtig scheinen etc.
Und weil genau diese Fragen sich irgendwie nicht rational in einem allgemeinen Konsens beantworten lassen, ignoriert man sie erst eine ganze Zeit lang bis dann später der Frust in einem hoch steigt, denn ohne Antworten auch keine Schlüsse, keine Veränderung aber dafür mehr als ausreichende Stagnation. Zur Ablenkung von diesen Gedanken ersinnt man sich die in

http://web18.h1430.serverkompetenz.net/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=allgemeines;action=disp lay;num=1052680724;start=7

genannten 'Freizeitaktivitäten'. Was aber bleibt, ist letztlich doch nur eine nicht endend wollende innere Leere und dieses Verlangen.

Jens.

17.06.2003 13:41 • #24


E
lieber Jens,

neeeee warum denn ne maske aufsetzen, wozu, warum, etwas vorspielen, was man nicht ist - das habe ich doch versucht in meinem bericht zu beschreiben. wenn ich eine maske aufsetzen muss, um mir einen menschen zu 'angeln' dann sind das schon die schlechtesten voraussetzungen die es gibt. sei doch einfach du selbst, meinst du, um deiner selbst wird dich keine frau mehr lieben können - heh was sollen diese gedanken?! beim forumstreffen hatte ich nicht den eindruck als hätte dort ein einziger mensch eine maske auf, sollte ich mich da getäuscht haben? auch unser gespräch im auto auf dem nachhauseweg war doch ohne eine maske.

vielleicht habe ich mir da eine gewisse naivität behalten, aber ich trage keine masken in meinem privaten leben - egal wo, vielleicht ecke ich deshalb auch gerne mal an, aber lieber anecken als sich übel fühlen. dass ich, falls ich mal wieder einen job finden werde, gewisse masken tragen muss, weil sie vom geschäftsalltag aufgezwungen werden, das ist klar, ich kann nicht zu meinem chef gehen (falls der mir nicht zusagt) und ihm sagen dass er ein menschliches Ar. sei, denn das gehört dort nicht hin, so wie auch keine gefühlsduselei an den arbeitsplatz gehört, ausser man hat kollegen die einem nahe stehen. aber im privaten bereich, den ich für mich ganz allein gestalte und für den ich zuständig bin, muss ich mir das nicht geben! und ums mal auf den punkt zu bringen, wer sich hinter masken 'versteckt' kann nicht gefunden werden, denke auf die 'suchnummer' hat keiner mehr lust in unserem alter, die zeit ist zu kostbar

klar geduld muss man haben und ich kann noch gut reden, weil ich noch nicht 2 jahre allein bin. aber ich werde wie schon gesagt auch nicht nach 2 jahren auf so eine perverse anzeige in irgend einer kontaktbörse schreiben, in der mr. perfect sich anpreist - neeeeee danke. die richtigen menschen müssen sich treffen die sich wegen ihrer inneren werte suchen, nicht weil sie gut aussehen, tolle klamotten anhaben und ein dickes auto fahren, die sorte menschen findet sich auch, aber das sind ja genau die, die nicht zu uns passen, natürliche selektion nennt man das wohl ich will hier keineswegs kunttun, dass ich das single-leben megamässig attraktiv finde, neee das ist es nicht. aber ich will nicht aus lauter verzweiflung nen typen aufreissen, der ne dicke brieftasche hat, mio. von masken aufsetzt, nach aussen hin cool und ansonsten ein riesen Ar. ist, da finde ich doch auch nicht das was ich suche, nämlich nähe, geborgenheit und verständnis.

in diesem sinne liebe grüsse
sabs

17.06.2003 14:10 • #25


E
Wie und Wann?
Das nenne ich etwas unter *Druck setzen*.

Was mache ich falsch?
Sicherlich nichts. Man ist und gibt sich, wie man ist.

Sabs sagte es ja schon einmal so schön, unsere Ungezwungenheit der jungen Jahre ist nicht mehr.
Aber mal ganz ehrlich, was hat uns diese Ungezwungenheit denn gebracht, ausser dass man schneller und offener bereit war dieses *Bäumchen-Wechsel-Dich* - Spielchen zu spielen?
Man probiert durch, und in einem von 10 Fällen bleibt man/frau (junge/mädel) etwas länger beim anderen *hängen*.
Waren denn da diese heutigen Empfindungen und Gefühle schon bekannt? Wohl nicht.
Unsere MountEverest-Besteigung stand noch bevor, zur Zeit bewegen wir uns noch auf kleinen Katzenbuckeln...

Ist man zu anspruchsvoll? Nö, ich glaube nicht, nur bedeutend vernünftiger (was man vielleicht von manchen nicht so sagen kann. siehe 2,3 oder 5 Monate)
Das wir wieder lieben wollen und vertrauen können, wissen wir längst. Nun wollen wir es endlich mal wieder anwenden.

Es wird doch nicht so sein, dass man mit keiner Menschenseele zusammentrifft, (Es sei denn, man verkriecht sich tatsächlich in seinen vier Wänden und hofft, der Prinz oder die Prinzessin zaubern sich von allein in mein Wohnzimmer.. ) und darunter eben auch keine Parson zu finden sein wird, bei dem man nicht mal ins Grübeln und Nachdenken kommt.
Das da meist nicht mehr draus wird, als eine heimliche Schwärmerei wissen wir doch alle.

Wie lernt man denn Leute kennen?
VHS ;), im Freibad oder Schwimmhalle, beim Hobby, beim Ausgehen ect. Nur ist es meine Erfahrung, dass man im privaten Kreise die Menschen besser und tiefer kennenlernt. Da bringt mal die Freundin den und jene mit, dann dieser Kumpel kommt mit zwei bis dato unbekannten Freunden. Usw. usf.

Will ich mich finden lassen? Wie ein Pilz im Walde stehen und hoffen, dass mich jemand findet oder soll ich mich bemerkbar machen? (vielleicht als Stinkmorchel ;D)
Das kann und sollte jeder für sich selbst entscheiden.
Und auch dies kann man nicht verallgemeinern. Es entscheidet sich individuell von Situation zu Situation. Wie schätze ich mein Gegenüber ein? Ist er eher schüchten werde wohl ich den ersten Schritt tun, ist er etwas direkter, verhalte ich mich lieber etwas ruhiger. Aber Beides verursacht natürlicherweise etwas Bauchschmerzen.

Ach, wieder ein Selbsthilferoman... ;D Wohl nicht so passend an dieser Stelle, aber ich wollte nur meine eigenen Erfahrungen mal etwas deutlicher sagen.
Welche mir aber auch nicht unbedingt viel weiterhelfen. Vor wenigen Tage habe ich erfahren, was mir für ein *Ruf* anhaftet. Nicole, die unknackbare Nuss. ::)
Wenn ich ganz ehrlich bin, hat es mich geschüttelt vor Lachen.
Es ist der Beweis für mich von aussen, dass ich mein Leben leben kann und will, und mich nicht von anderen abhängig mache.

In diesem Sinne,
viele liebe Grüße Nicole

17.06.2003 15:30 • #26


E
Hallo Mick,

ich möchte mich für meine Art zu schreiben bei dir entschuldigen.
Bin halt ein Träumer, Poet und trotzdem ein Optimist, diese Art können vielleicht sehr wenige Menschen hier verstehen.

Alles Gute

18.06.2003 01:29 • #27


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