10

Angst & Kontrolle Freundin war Dro. Psychose

E
Hallo Zusammen,

im Oktober 2017 habe ich meine Freundin kennengelernt und bin ich auch sehr glücklich mit ihr. Leider holt uns / mich ihre Vergangenheit in letzter Zeit vermehrt ein.

Sie war lange Zeit Dro., da sie gerne Elektro-Festivals besucht auf denen besonders synthetische Musik (Psy / Goa) gespielt wird. Gerade in diesem Milieu werden ja gerne alle Arten von Dro. angeboten und konsumiert.

Vor 2 Jahren erlitt sie eine psychische Erkrankung (Paranoide Schizophrenie mit Suizidversuch), die einen mehrwöchigen stationären Aufenthalt notwendig machte. In der Zeit nach dem stationären Klinikaufenthalt war sie laut eigener Aussage clean und hat keine Dro. konsumiert. Die Ärzte haben ihr im Arztbrief strikte und dauerhafte Dro. empfohlen.

Einige Wochen nach unserem Kennenlernen berichtete sie mir, dass sie nur kurz vor unserem ersten Date (das war im Oktober 2017) einmalig Dro. konsumiert hat. Laut ihrer Aussage tat sie dies aber auch, um herauszufinden, ob sie das überhaupt noch will. Heute beteuert sie authentisch und glaubhaft, dass sie keine Dro. mehr konsumieren will. Bei einem der ersten Besuche in Ihrer Wohnung fiel mir zufällig ein größeres Reagenzglas auf, auf das ich sie dann auch gleich ansprach. Sie sagte: Das ist sauberer Urin, falls man in einen Dro. bei der Polizei gelangt. Den brauche ich ja aber nicht mehr, weil ich keine Dorgen mehr nehme - Eine Freundin von ihr bat sie vor kurzem sie zu einem Dro. zu begleiten bei dem ebenfalls mit sauberem Urin das Ergebnis gefälscht werden sollte. Aus meiner Sicht scheint das also recht üblich zu sein. Meine Freudin erzählte mir auch, dass ihr Vater einige Zeit Dro. mit ihr gemacht hat, jetzt aber nicht mehr. Auf jeden Fall war Täusching in dieser Angelegenheit wohl eher ein Kavaliersdelikt.

Das Dro. hat sie von einem Freund bekommen, der sogar von Ihrem Klinikaufenthalt wusste. Sie wollte sich vor kurzem mit diesem Freund treffen und ich habe ihr gesagt, wie verwerflich ich das Verhalten ihres Dealer-Freundes finde und sie mich bloß nicht in seine Nähe bringen soll. Ich würde mir auch nicht verbieten lassen, mich mit alten Freunden zu treffen, aber jemand der unter Kenntnis Ihrer Klinik-Vergangenheit wieder Dro. verkauft, gehört für mich angezeigt und in den Knast, damit er darüber nachdenkt, was er da überhaupt tut. Sie sagt: Es war aber doch meine Entscheidung das Dro. zu kaufen und zu konsumieren. Dort haben wir unterschiedliche Meinungen - Sie trifft sich nur nicht mit ihm, weil es mir sehr nahe gehen würde - Sie erkennt m.E. auch überhaupt nicht das böse und verwerfliche Verhalten des skrupellosen Dro.. Ein dauerhaftes Fernbleiben bzw. Verzicht auf das Dro. ist für sie wohl keine Option. Auf jeden Fall hat sie nie Gedanken in diese Richtung geäußert.

Naja, anfangs hatte das Thema nur wenig Präsenz, aber jetzt beginnt die Festivalsaison und meine Freundin begibt sich alleine und direkt in das Milieu, dass ich für gefährlich empfinde. Auch die Leute mit denen sie auf dem Festival Zeit verbringt sind großteils Dro.. Sie beteuert stets, dass sie von denen nichts angeboten bekommt und sie nichts nimmt. Ich bin wohl zu vernünftig und würde das Happening vor Ort eher negativ beeinflussen. Es muss ja einen Grund haben, warum ich nicht gefragt werde. Ist aber auch okay.

Ich möchte sie beschützen und verhindern, dass sie rückfällig werden könnte (auch wenn sie nicht den Eindruck macht). Sie ist natürlich sauer, weil ihr misstraue in der Dro.. Es hat auch negative Auswirkung auf die Dro. Freunde aus ihrer Vergangenheit, zu denen sie jetzt wieder vermehrt Kontakt aufbauen möchte (so wirkt es zumindest auf mich). Ihr gesamter ehemaliger Freundeskreis, ihr Ex-Freund sowie Bekannte aus ihrem privaten Umfeld sind größteils alle Dro. und leiden unter dem Konsumdruck. Sie empfindet mein Verhalten eher als eine Art Kontrollzwang meinerseits, da ich durch ähnliche Erfahrungen meiner letzten Beziehung etwas vorbelastet bin. Ich zweifle mit mir selbst, ob ich übertreibe.

Ich habe Angst um sie und mache mir Sorgen, wenn sie alleine auf Elektro-Festivals oder mit Dro. Freunden und Bekannten unterwegs ist. Sie meinte Du kannst ja Dro. kaufen - Das habe ich dann auch gemacht! - Aber will ich eine Beziehung führen in der ich meine eigene Freundin auf Dro. testen muss?

Ich frage mich und euch:

Sind meine Ängste und mein Verhalten unbegründet oder habe ich eher Angst vor meinem eigenen Kontrollverlust?
Wie soll ich mich gegenüber ihren Dro. Freunden verhalten?
Wie werde ich meine Sorgen los, wenn sie sich ins alte Mileu begibt?

Viele Grüße

21.06.2018 15:14 • #1


E
Ich denke,deine Sorgen sind begründet.Sie ist noch nicht lange clean,sie begibt sich immer wieder in ihr Konsumumfeld.Geht einpaar Mal gut,früher oder später wird sie aber kippen und konsumieren,weil sie viel zu kurz erst da raus war und sie hat diese Welt noch zu stark verinnerlicht.
Ist sie auf irgendwelche Medikamente eingestellt?

21.06.2018 15:26 • #2


A


Angst & Kontrolle Freundin war Dro. Psychose

x 3


P
Menschen die Dro. konsumieren sind emotional nicht verfügbar.

21.06.2018 15:31 • x 1 #3


Scheol
Mit einer normalen Beziehung hat das ansatzweise nichts zu tun .

Du möchtest Retter sein.

Helfer sein.

Alle im Bekanntenkreis nehmen Dro. , tja dann solltest du den Freundeskreis wechseln.

Wenn sie es nicht einsieht , versteht , ändern möchte . Dann wird sie es nicht tun. Da kannst du dich noch so fertig machen.

Du bist nicht der erretter dieser Welt und wirst auch nicht ihr erretter sein.

Lass es bleiben , Finger weg .

Ich habe beruflich mit Alk. zu tun gehabt.

Daher meine Erfahrung.

21.06.2018 15:32 • x 2 #4


K
Lieber Viktor,

du wirst ihr nicht helfen können, sie zu beschützen. Sie hat entweder aus der ganzen Sache gelernt oder nicht. Es tut mir sehr Leid, dass du darunter leidest.

Schau, was mit mir ihr passiert und ich hoffe du hast genug Selbstschutz um konsequent dann deine Entscheidung zu treffen.

Solang sie sich in dieser Szene weiterbewegt, wird sie wohl nicht wegkommen davon und es irgendwann doch wieder probieren.

Da fällt mir der Film ein Christiane F-Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, als Christiane und Detlef den Entzug machten und danach wieder zum Bahnhof gingen und prombt auch wieder anfingen, Dro. weiter zu konsumieren. Ein Teufelskreis also, solange sie sich in der Szene weiterhin aufhält.

21.06.2018 15:38 • #5


E
Danke für eure Einschätzungen.

- Sie nimmt keine Medikamente
- Ja, ich habe auch voll die Rolle als Helfer übernommen (ich selbst würde auch sagen, dass ich ein Helfersyndrom habe - ich arbeite in der Notfallmedizin).
- Sie hat sich von Ihrem Ex-Freund getrennt, weil er so stark abhängig war von Dro.
- Sie hat auch den Kontakt zu einigen ehemaligen Freunden abgebrochen.

- Jetzt hat sie seit einem halben Jahr eine Beziehung mit und äußert den (für mich nachvollziehbaren) Wunsch, dass sie einen eigenen Sozialkreis aufbauen will (sie ist vor kurzem aus ihrer Heimatstadt in meine Stadt gezogen). Dort leben aber auch ehemalige Dro., zu denen sie jetzt wieder Kontakt aufbauen möchte.

21.06.2018 15:43 • #6


Scheol
Solange sich Drogisten im Umfeld der Dro. aufhalten , werde sie getriggert.

24 Std . am Tag müsstest du auf sie aufpassen.

Ich weiß es tut dir weh sie aufzugeben!

Lies mal dein Beitrag mit Abstand als ob ICH ihn geschrieben hätte . Was würdest du mir raten ?

Ganz ehrlich ?

Die Prognose für mich wäre sehr düster , oder ?

Das hat nicht wirklich etwas mit liebt zu tun . Von ihr kommt nicht wirklich viel finde ich .



Schau mal bei YouTube unter Christian hemschemer . Die Videos haben mir viel geholfen .

21.06.2018 15:50 • #7


E
Seht ihr denn in meinem Verhalten kein schlechtes Zeichen? Ich bin sehr skeptisch gegenüber Ihren ehemaligen Freunden. Meine erste Frage lautet eigentlich immer Nimmt sie / er Dro.? Wenn ja, welche? - Das macht sie sauer und sie sagt, dass sie es bereut, dass sie mir alles erzählt hat über ihre Vergangenheit. Wie seht ihr das?

21.06.2018 16:03 • #8


K
Zitat von ViktorSteinbart:
Das macht sie sauer und sie sagt, dass sie es bereut, dass sie mir alles erzählt hat über ihre Vergangenheit.


Dann ist sie noch lange nicht übern Berg, wenn sie das anpisst. Sie kann dich nicht verstehen und ist trotzig wie ein Kind.

Ich sehe in deinem Verhalten nichts schlechtes.

21.06.2018 16:06 • #9


Scheol
Sie ist DIR keine Rechenschaft schuldig . Es nervt sie weil du kein Drogist bist.
Sie kommt in die trotzphase.

Du hast mir gar nicht zu sagen .


Vermutlich auch lügen , um sich mit dir nicht auseinander setzten zu müssen.

Du wirst dich aufrauchen.

Lass es . Solch Diskussion kenne ich selber von Kumpels von früher .

21.06.2018 16:07 • #10


unbel-Leberwurst
Zitat von ViktorSteinbart:
Seht ihr denn in meinem Verhalten kein schlechtes Zeichen?


Nein, aber Du kannst nicht gleichzeitig Retter und Partner sein.

Wenn sie VON SELBST kapiert, dass sie sich aus diesem Umfeld lösen muss, ist alles gut, aber DU kannst dabei nichts tun.

21.06.2018 16:10 • #11


Liessa
Jemand der süchtig ist, lügt. Er/Sie lügt aus den unterschiedlichsten Gründen, aber du kannst nicht davon ausgehen, dass sie dir über einen Dro. die Wahrheit sagt. Darüber hinaus wird ein Süchtiger niemals gesunden können, wenn ihm/ihr nicht klar ist, dass dafür der Kontakt zum vorherigen Freundeskreis ab sofort tabu ist, denn sonst wird der Suchtdruck irgendwann siegen. Das ist ja eins der größten Probleme, man hat die Dro. nicht mehr und dazu bricht einem noch ein ganzes soziales Umfeld (wenn auch ein trügerisches) weg.

Du kannst sie nicht retten, das kann sie nur selbst. Und auch kontrollieren kannst du sie nicht 24/7 und wie gesagt, sie wird dich anlügen. Ich begleite grade meine Tochter in ihre abstinente Phase und kann sie unterstützen, weil sie mich um bestimmte Dinge gebeten hat. Aber auch ich kontrolliere sie nicht und sie muss den eigenen Willen haben, von den Dro. loszukommen.

ICH würde eine Beziehung unter diesen Umständen nicht leben wollen, das wäre mir alles viel zu fragil. Aber wenn du weiter mit ihr zusammen bleiben willst, kann ich dir nur verschärfte Achtsamkeit und darüber hinaus eine gesunde Distanz empfehlen.

21.06.2018 16:18 • #12


E
Es gibt z.B. in Kliniken Angehörigengruppen.Vielleicht auch bei der Dro. hilfe.Du kannst dich ja einpaar Mal in so ein Treffen setzen und dort fragen,was das Verhalten deiner Freundin bedeutet.
Du hast,wenn du nicht aufpasst,die idealen Bedingungen für eine Coabhängigkeit.

21.06.2018 16:23 • #13


Scheol
Da du aus dem Gesundheitswesen kommst , hier meine Erkenntniss von fast 30 Jahren.

Mit 14 Jahren fingen meine Freunde an zu *beep*.

Mit 18 verließ ich mein bekannten Kreis. Hatte damals viele Gespräche mit Ihnen und ich war der einzigste der nichts genommen hat bis heute.


Berufsbedingt habe ich unter drei charakteren unterschieden.

Frage welches Problem haben sie ?

Antwort
1.) ... legt beim anrufen auf oder sagt nichts zum Thema .

2.) ... meine Frau ist der Meinung das .... mein Arbeitgeber ist der Meinung das...., aber stimmt ja gar nicht weil sind ja nur 5-6 B.Chen, die trinken sie ja auch.



3.) ja ich habe ein Problem , meine Frau verlässt mich sonst wenn ich jetzt nichts mache , mein Chef wirft mich sonst raus , ich muss was machen .....


Bei 1 und 2 hörte ich zu , gab Unterlagen raus und ich wartete noch nicht mal auf Antwort . Da von 50 fällen vielleicht einer antwortete.

Bei der 3 Version , kniete ich mich rein .


Bei deiner bekannten sind wir bei Level 2 . Die Problem Einsicht von ihr fehlt.

Sie muss erst unten ankommen. Was du vermeiden möchtest , weil du schon mehr siehst . Aber lass dir gesagt sein , Menschen müssen ab und an erst in der eigenen Pi.sse liegen und es schnuppern wie es ist um selbst zu verstehen.

Das wissen , das sehen , das macht dich fertig. Aber nur du kannst dich selbst retten. Und wenn du eine helfende Hand hin hälst , sie aber weg geschlafen wird , dann tut es verdammt weh. Aber auch das muss man respektieren.

21.06.2018 16:26 • #14


E
Trotzigkeit nehme ich auch wahr. Das stört mich auch. Später wird sie aber immer wieder ganz lieb und einsichtig.

Sie saß letztens vor mir und hat fast geweint, sie weiß nicht warum es ihr schlecht geht. Sie vermutet Hormone, ich aber eher, dass sie sich von mir zu stark unter Druck gesetzt und irgendwie bedrängt fühlt. Sie sagt, dass ihr dass alles zu viel ist.

Ich versuche in meinen Freundeskreis zu integrieren. Dort nimmt niemand harte, chemisch-psychoaktive Dro. bis auf Zig. und Alk. (die ja an sich auch schon sch. sind).

Ich will ihr so unendlich gerne und aus voller Überzeugung glauben, dass sie mit der Welt abgeschlossen hat, aber mein Bauchgefühl und meine Alarmsysteme gehen immer wieder auf 180 sobald es um das Thema Dro., Festivals und alte Freunde geht.

21.06.2018 16:30 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag