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Arbeiten oder Abi?

M
Ich weiß im Moment leider nicht was ich machen soll.

Im Juni habe ich meine Ausbildung zur PKA abgeschlossen. Leider mit einer 4. Ich leide unter Depressionen. Leider hatte ich wieder einen Ausbruch. Sodass ich mir schließlich alles verbaut habe, weil ich oft krank war. Mein Arbeitszeugnis ist eine 2. Trotz des schlechten Abschluss konnte ich mir am Ende die Apotheke aussuchen. Ich wurde nicht übernommen, weil die andere PKA aus der Elternzeit wiederkommt.

Ich arbeite gerne als PKA mir macht die Arbeit Spaß. Nur das Problem ist das Gehalt ist lausig. Ich wohne in Niedersachsen. Erst ab dem 14(!) Berufsjahr verdiene ich mehr so das es sich wirklich lohnt. Im Moment habe ich im Monat nur 400Euro übrig wenn die Miete runter ist. Das kann doch nicht ewig so weiter gehen. Sprich ich kann nicht mal aus meiner kleinen 1 Zimmer Wohnung ausziehen, weil ich mir eine 2 Zimmer Wohnung einfach nicht leisten kann.

Ich hätte nun ein paar Optionen. Auf dem Abendgymnasium sind noch Plätze frei. Allerdings müsste ich mir dann eine andere Stelle suchen. Da ich leider die Arbeitszeit nicht so verkürzen kann das ich es rechtzeitig zur Schule schaffe. Ich habe nur Angst das ich das Abi nicht packe. Denn wenn ich ein schlechtes Abi habe sind meine Chancen auf ein gutes Studium gleich Null. Außerdem habe ich Angst das ich nichts finde, weil ich keine Berufserfahrung habe.

Andere Option 3 Jahre arbeiten und dann studieren.

Oder ich arbeite erstmal ein Jahr in der Apotheke und schaue mich dann weiter um. Gerne würde ich zu den Pharmakonzernen. Aber die können sich ihre Bewerber aussuchen. Mit dem Abschlusszeugnis habe ich überhaupt keine Chance. Ich befürchte auch das es sehr schwer wird irgendwo anders unterzukommen.

Im Moment weiß ich wirklich nicht was ich machen soll. Weiterarbeiten und dann studieren würde ich favorisieren. Nur lohnt sich das vom Gehalt überhaupt im Gesundheit und sozialem Bereich zu bleiben?

Ich bin leider auch schon 26.

17.07.2018 02:53 • x 1 #1


Sabine
Hallo Liebes

Weißt du, dass Alter hat damit wenig zu tun. Meine Kinder haben alle einen Beruf erlernt, um einen Beruf zu erlernen. Alle vier haben dann noch einmal später Anlauf genommen.Auch ich selbst habe in den vielen Jahren vier Abschlüsse gemacht in zwei total unterschiedlichen Branchen.Ich bin jetzt 53 und fange noch einmal ein Studium an.


Kennst du das Telekolleg? Da kannst du dein Abi am Wochenende machen. Auch ein Fachabi ist da möglich und die Kosten sind gering.

Was mich aber interessiert, woher kommen deine Depressionen? Wie schätzt du dich selbst ein, was dir möglich ist ohne dich zu überfordern?

Ich kannte das auch, als ich mit meiner ersten Ausbildung fertig war. Auch bei meinen Kindern kam da Unzufriedenheit auf. Bei meiner Tochter waren es Depris, bei meinen Söhnen Unzufriedenheit im Job und allgemein. Ja, Männer haben keine Depressionen.

Dir alles LIebe

Bine

17.07.2018 09:13 • x 1 #2


A


Arbeiten oder Abi?

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M
Ich hatte Angst das ich die Ausbildung nicht schaffe ich keine Arbeit bekomme, dann noch meine Gesundheit bei mir wurde ein großer Tumor gefunden, sowie familiäre Probleme mein Vater war in dieser schweren Zeit nicht für mich da. Das hat mich damals so runter gezogen. Noch dazu war ich nicht mehr in Behandlung...

Ich habe Angst das ich mir selbst wieder so viel Druck mache.

17.07.2018 10:32 • x 1 #3


Sabine
Zitat von Muschelperle:
dann noch meine Gesundheit bei mir wurde ein großer Tumor gefunden


In welcher Richtung ging er. Kann es sein, dass du eher an Fatigue leidest, statt an Depressionen. Gerade bei derartig schweren Erkrankungen wird das oft übersehen. Ich kenne das leider all zu gut. Ich wurde teilweise auch als schwer depressiv eingestuft, weil mir einfach manchmal auch die Kraft fehlte oder ich nicht wusste, wie ich für meine Gesundheit weiterkämpfen sollte. Ich war auch zu der Zeit meiner Erkrankung sehr allein und musste so manches allein bewältigen.

Fatigue ist etwas, das man so nicht richtig in Worten beschreiben kann. Sich selbst erspüren, was einem gut tut und was nicht. Was zu viel ist und wo man mehr machen kann, trotz dieser Einschränkung.

Wenn du in Therapie bist, vielleicht magst du das Thema für dich selbst ansprechen. Beantrage für dein Studium einen Nachteilsausgleich. Hast du dich in dieser Hinsicht schon einmal belesen? Dadurch eroberst du dir ein paar mehr Freiräume, ggf. auch für eure Beziehung.

17.07.2018 13:08 • x 1 #4


J
Zitat von Muschelperle:
Ich hatte Angst das ich die Ausbildung nicht schaffe ich keine Arbeit bekomme, dann noch meine Gesundheit bei mir wurde ein großer Tumor gefunden,

Was beruflich unter diesen Umständen der beste bzw. schaffbare Weg ist, würde ich auch noch einmal mit einem Facharzt abklären. Dito das mit den Depressionen. Geben sie dir beide ein Okay, könnte dich das so stärken, dass du ausreichend Kraft findest.

Du kommst bei mir aktuell sehr ängstlich rüber. (Ich kenne auch deinen anderen Thread.)

17.07.2018 13:18 • x 2 #5


M
Der Tumor war gutartig. Ich leide seit Jahren an Depressionen. Wie lange ich den Tumor hatte weiß ich nicht. Kann sein seit Jahren, paar Monate oder ein paar Wochen... Wie schnell die wachsen weiß man noch nicht. Das Ding war zum Schluss 16cm groß! Kann mir keiner sagen den hätte man nicht vorher gesehen... Der Tumor war am Eierstock. Meine Mutter hatte das auch. Allerdings hat ihrer das Gehirn angegriffen. Sie war, ohne das ich das böse meine, psychisch sehr labil. Wer weiß vielleicht habe ich das auch? Diese Erkrankung ist noch relativ unbekannt. Viele landen erstmal in der Psychiatrie... Wir dachten damals auch das meine Mutter nichts hat, weil sie schon immer so war. Sie war auch nie bereit zum Arzt zu gehen.

Ich bin im Moment psychisch einfach total fertig. Es kommt alles zusammen. Ich habe leider auch niemanden der mich auffängt. Zukunftsängste, mein Ex. Jetzt hat man auch noch Skoliose bei mir festgestellt. Wenn ich Pech habe ich darf ich unter das Messer. Habe in ein paar Wochen ein MRT dann wissen wir mehr. Aber die Röntgenaufnahmen sehen nicht gut aus. Ich habe seit Jahren Probleme mit dem Rücken. Will auch keiner der Ärzte gesehen haben... Das ist das erste mal das ich geröngt wurde!

Mein Vertrauen in die Ärzte ist weg...

Es wird mir im Moment alles zu viel.

Ich muss es selber wollen. Sonst nützt mir das alles nichts. Wenn ich jetzt Abi mache und alles klappt bin ich 35 wenn ich fertig bin. Meint ihr nicht das ich dann zu alt bin?

17.07.2018 14:51 • x 1 #6


J
Zitat von Muschelperle:
Jetzt hat man auch noch Skoliose bei mir festgestellt. Wenn ich Pech habe ich darf ich unter das Messer.

Hole dir, bevor du dich unters Messer begibst bitte unbedingt eine zweite Meinung ein. Die OPs sind mittlerweile sehr umstritten und nur in Extremfällen nützlich. Ich habe mich mit diesem Thema sehr lange beschäftigt.
Zitat von Muschelperle:
Wenn ich jetzt Abi mache und alles klappt bin ich 35 wenn ich fertig bin. Meint ihr nicht das ich dann zu alt bin?

Nein!

17.07.2018 14:56 • x 3 #7


M
Nein so schnell werde ich mich nicht unter das Messer legen. Eben weil es schief gehen könnte. Ich weiß das Risiko soll heute sehr gering sein. Trotzdem finde ich nicht das man alles immer sofort operieren muss. Im Moment mache ich Krankengymnastik. Vielleicht reicht ja auch ein Korsett. Auch wenn das sicherlich nicht angenehm wird... Aber besser als eine OP!

Trotzdem bin ich noch unsicher... Ob ich nicht lieber erstmal arbeiten sollte. Ich weiß halt nicht ob ich das Abi packe... Wenn ich Abi mache und es nicht schaffe dann habe ich 3 Jahre verloren. Bin ich mit 30 zu alt um nochmal ganz von vorne anzufangen? Ich weiß ist nicht viel anders als mit 35. Nur wäre ich mir 35 fertig. Wenn ich es jetzt durchziehe.

Ich meine ich kann immer noch in einen anderen Bereich. Irgendwann fragt keiner mehr was ich mal für eine Ausbildung gemacht habe.

Stimmt das wirklich das man viel mehr auf das Arbeitszeugnis statt auf die Noten schaut?

Die Pharmakonzerne, Krankenkassen, Großhändler usw. können sich doch ihre Bewerber aussuchen...

Gibt es Stellen bei denen man sich sinnvoll bereiten lassen kann?

17.07.2018 19:35 • x 1 #8


A
Zitat von Muschelperle:
Stimmt das wirklich das man viel mehr auf das Arbeitszeugnis statt auf die Noten schaut?


Ich denke, am Wichtigsten ist die Qualifikation für eine Stelle. Also ob Du die Fähigkeiten dafür mitbringst und das im Vorstellungsgespräch auch überzeugend vermitteln kannst. Deine Persönlichkeit ist außerdem wichtig und ob Du ins Team / in die Firma passt.

Was liegen denn Deine Interessen? Was kannst Du gut? Welche Talente hast Du?

17.07.2018 19:49 • #9


Sabine
Zitat von Muschelperle:
Skoliose


hm .... hat mein Mann und unsere gemeinsamen Kinder auch. Meine Tochter hatte ein kleineres OP, mein Sohn wurde die Verengung auch beseitigt und dann bekam er diese Jahr drei Bandscheiben neu eingesetzt. Beide sind noch keine 30 Jahre alt.

Da gibt es sehr gute Kliniken für.

Ich halte auch nicht viel von OP's wenn sie zu vermeiden sind. Bei Skoliose aber, in so einem jungen Jahren, gibt es nicht viel Möglichkeiten, wenn du selbst noch lange selbst laufen möchtest. IdR. kommt eine derartige Diagnose erst mit 50 + soweit ich es in Erinnerung habe. Bei dir scheint es erblich veranlagt zu sein. Wir (meine Kidis) haben allerdings wirklich bis zu 4 Ärzte konsultiert, um eine adäquate Behandlung für sich zu finden.

Tumore setzen u. a. auch Hormone frei. Vielleicht gibt es damit einen Zusammenhang zu deinen psychischen Problemen? Damit meine ich das Fatigue.

Was deine berufliche Laufbahn angeht, in 5 Jahren will deinen Abschluss keiner mehr sehen, außer du willst dich zum Studium anmelden aus der gleichen Fachrichtung. Wenn du länger bei einer Firma gearbeitet hast, dann ist das Abschlusszeugnis das, was den neuen Arbeitgeber interessiert.

Wenn du allerdings viel wegen Erkrankungen fehlst, dann wird es sich im Arbeitszeugnis auch niederschlagen. Daher wäre für mich das erste, was ich klären würde, meinen Körper so weit zu unterstützen, damit ich etwas leisten kann. Damit du dir auch dein Studium angehen kannst, in dem Bewusstsein, dass du es schaffst.

Ich lese viele Ängste bei dir. Ich lese, dass du dich allein gelassen fühlst mit deinen Sorgen. Ich lese trauriger Weise nicht, wie du einen Weg suchst, mit deinen Einschränkung umzugehen, ohne Mitleid zu erwecken.

Ich bin auch krank. Ich bin richtig krank. Nur Mitleid hat mir nicht geholfen und habe ich nie gewollt.

Kann es sein, dass sich das auch alles in deiner Beziehung insgesamt niedergeschlagen hat. Ihr wart ja vorher auch schon 4 Monate getrennt gewesen.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, doch habe ich das Gefühl, dass du von uns genau das erwartest, was kein Mensch leisten kann. Auch in einer Beziehung und vor allem, wenn man so jung ist, ein Partner so nicht leisten kann.

Es ist kein Vorwurf, vielleicht aber eine hilfreich Frage, die du dir selbst nicht stellen kannst.

17.07.2018 22:08 • x 1 #10


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