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Liebeskummer während dem Abi, wie verhalte ich mich?

M
Hallo zusammen,
Ich leide jetzt schon seit längerem unter starkem Liebeskummer, da sich gestern mein Freund von mir nach (zugegebenermaßen kurzen) 3 Monaten getrennt hat.
Kurz zur Vorgeschichte: wir beide gehen zurzeit auf das selbe Gymnasium in die 12. Klasse und kannten Uns bevor wir zusammen gekommen sind sehr flüchtig. Wie es das schicksal wollte lernten wir uns durch eine Zufallsbegegnung näher kennen und verliebten uns ineinander,wir haben so viel gemeinsam und die Chemie passt einfach. Ich war deine erste feste Freundin und auch sein erstes mal jedoch wussten wir von Anfang an dass es nicht leicht sein wird , da ihm sein Mannschaftssport, zu dem er 2 mal und sein Einzelsportart, die er einmal die Woche besucht wenn er Zeit findet, sehr wichtig ist und die Schule und Freunde natürlich auch nicht darunter leiden sollen (Sein Freundeskreis ist da sehr empfindlich)
Zu Anfang klappte alles noch gut, wir verabredet uns wann immer es ging und hatten eine wirklich schöne Zeit miteinander.
Vor ca. einer Woche stritten wir zum ersten mal miteinander, weil er seine Prioritäten anders setzte als ich es von ihm gern hätte, er ging am Wochen auf eine Party obwohl er mir einen Tag davor absagte weil er sich noch mal von seiner Erkältung ausruhen wollte. Der Streit endete in einem ernstem Gespräch ob wir es weiterhin versuchen sollten, da er selbst merkte dass es mich unglücklich macht und er selbst gemerkt hat dass er seine Priorität automatisch anders setzt und das Gefühl hat etwas nicht richtig zu machen. Wir haben uns aber darauf geeinigt dass wir es versuchen wollen. Einige Tage darauf bin ich spontan bei ihm gewesen da wir es zeitlich nicht anders geschaffen haben etwas fest auszumachen. Es war alles wie immer, er verhielt sich ganz normal und wir sagten uns sogar dass wir einander lieben. Am nächsten Tag war er dann für ihn sehr untypisch ungesprächig und am Abend,nach dem er mir den ganzen Tag nicht mehr getextet hat kam plötzlich die Nachricht dass wir in der Schule reden müssen.
Im Gespräch hat er mir dann erklärt dass er an nichts anderes denken konnte als an unsere Beziehung und sich nicht mehr auf die Schule konzentrieren konnte weil ihn das Gefühl nicht los ließ dass etwas bei uns nichts stimmt. Er sei nicht reif für eine feste bindung wie ich sie gerne hätte und meinte dass er mit den schuldgefühl mir gegenüber nicht klarkommt, da er weiß dass es auf Dauer zu mehr Streitereien kommen wird und er es weder ihm noch mir antun will durch das Abi zu fallen weil wir uns nicht konzentrieren können.
Er wollte so eine Beziehung einfach nicht, seine Gefühle zu mir seien aber nicht schuld, sondern er selbst und seine Ansicht auf seine Prioritäten.

Das hat mich wirklich sehr verletzt, da ich der Ansicht war, dass wir es schaffen werden. wir hatten sogar schon geplant wann wir uns das nächste mal wieder sehen und sogar noch weiter in die Zukunft geplant. Er hat gesagt dass es ihm genauso weh tut wie Mir und ihm die entscheidung sehr sxhwer gefallen ist, es aber so das beste ist. Wir küssten uns zum abschied ein letztes mal und am kuss habe ich gemerkt dass es ihn genauso schmerzt.

Mein Problem ist jetzt dass ich ihn wirklich sehr liebe und er mir sehr viel bedeutet. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll dass ich ihn jeden Tag sehen werde und ich weiß dass wir eigentlich beide noch Gefühle füreinander haben, aber dennoch die Beziehung nicht gehalten hat. Am liebsten würde ich ihm beweisen dass wir es schaffen aber seine Argumente lassen dafür keinen Spielraum da es sehr danach schien dass er absolut überzeugt von seiner Meinung ist.
Ich weiß dass er relativ schnell darüber hin weg kommen wird, weil er sehr beschäftigt ist, ich jedoch bin nicht sehr häufig unterwegs und kann auch an nichts mehr anders denken als wie gerne ich jetzt Zeit mit ihm verbringen würde.

Haltet ihr das für eine ausrede, da er eigentlich doch nich genug Gefühle hatte um um uns zu kämpfen?
Oder ist das einfach nur der richtige Kerl zum falschen Zeitpunkt?
War ich nur ein Mittel zum Zweck damit er seine erste Beziehung hinter sich hat?

Ich freu mich über eure Meinungen

01.02.2017 17:44 • #1


Y
Liebe Maralana,
fühle dich erstmal ganz doll gedrückt. Beim lesen deines Textes standen mir ein paar Tränen in den Augen, da ich vor gar nicht all zu langer Zeit in einer ähnlichen Situation war und absolut nachvollziehen kann wie es dir gerade geht.
Ich versuche jetzt mal meine Gedanken zu ordnen:

Zitat von Maralana:
Ich leide jetzt schon seit längerem unter starkem Liebeskummer, da sich gestern mein Freund von mir nach (zugegebenermaßen kurzen) 3 Monaten getrennt hat.


Eine Beziehung kann auch trotz kurzer Dauer sehr intensiv gewesen und die Gefühle sehr stark gewesen sein. Mein Ex-Freund und ich waren nicht mal ein halbes Jahr ein Paar und die Trennung war (und ist es manchmal auch heute noch) eine echte Qual.

Auch die Ansage seinerseits, dass er nicht reif für eine Beziehung ist wie du sie gern hättest kommt mir seeehr bekannt vor.
Auch da kann ich deine Verletztheit vollkommen verstehen. Man glaubt zu Beginn der Beziehung, dass beide das Gleiche (=eine ernsthafte Bindung) wollen. Nach und nach stellt sich aber heraus, dass einer der beiden sich doch noch nicht reif fühlt. Ich weiß nicht ob das geschlechterspezifisch ist... Ich glaube, Frauen sind eher bereit sich schneller auf eine ernsthafte Bindung einzulassen als Männer. Ist aber nur mein subjektives Empfinden.
Die Tatsache, dass du seine erste Freundin warst könnte auch noch eine Rolle spielen. Ich war damals auch die erste Freundin meines Ex-Freundes, und ich glaube das Konzept feste Beziehung hat ihn völlig überfordert. Er hat sich dadurch eingeschränkt gefühlt. Nach und nach sind ihm immer mehr Dinge an unserer Beziehung und an mir aufgefallen, die ihm nicht gefallen. Ich habe diese Veränderung auch bemerkt, wir wurden beide gereizter, es gab Streit und ernste Gespräche und irgendwann trennte er sich von mir.
Ich hatte auch das Gefühl, dass er mit der Trennung nicht ganz glücklich war, aber er wusste sich nicht anders zu helfen. Ich kann mir vorstellen, dass es bei deinem Freund genauso ist. Er ist überfordert. Du beschreibst ihn als sehr beschäftigt: Sport, Freundeskreis, Schule und dann noch eine Freundin. Ich kann mir vorstellen, dass er versucht alles unter einen Hut zu bringen und allem gerecht werden möchte. Er merkt, dass er das nicht schaffen wird und was macht er? Er trennt sich von dir. Denn du bist die Komponente in seinem Leben, die am kürzesten da ist. Es ist einfacher für ihn sich von dir zu trennen, als alles andere aufzugeben. Ich weiß, du verlangst das gar nicht. Aber das ist die Erklärung, die mir mein Ex damals gegeben hat. Er ist den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und hat sich von der Komponente in seinem Leben verabschiedet, die die kürzeste Zeitspanne in seinem Leben war.
Mein Ex hat gehofft, dass ihm das am wenigsten weh tun würde. Er hat aber dann doch gemerkt, dass das so nicht geht. Er hat mich vermisst und wir haben es nochmal versucht. Es hat nicht funktioniert. Das Vertrauen war weg. Ich hatte immer Angst ihn zu sehr zu beanspruchen, wollte auf keinen Fall Fehler machen und habe mich extrem um die Beziehung bemüht und habe ihm viel Freiraum gegeben. Gebracht hat das alles nichts. Nach nicht mal zwei Monaten war auch das wieder vorbei.

Auch ich habe gehofft, dass wir es zusammen schaffen würden. Genau wie du. Und mein Ex sagte bei der endgültigen Trennung auch, dass ihm die Entscheidung schwer gefallen sei, dass er mich vermissen würde und mich nicht verlieren wolle. Wir haben uns liebevoll verabschiedet, und trotzdem... Wenn einer von beiden sich nicht sicher ist und sich noch nicht reif fühlt, macht es keinen Sinn. Ich möchte dir auf keinen Fall die Hoffnung rauben, das sind nur leider meine Erfahrungen. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich gehofft habe, dass er zu mir zurückkommt.

Lass ihm jetzt den Raum den er offensichtlich braucht. Lass ihn über das was geschehen ist nachdenken. Die Trennung ist noch so frisch, auch für ihn. Er muss jetzt seine Gedanken und Gefühle ordnen. Vielleicht habt ihr nochmal die Gelegenheit zu reden. Und vielleicht habt ihr nach eurem Abi eine Chance. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Zeit vor dem Abi wahnsinnig stressig ist. Man steht unter Druck, muss viel lernen, hat Versagensangst und muss gleichzeitig noch über seine Zukunft nachdenken. Das ist viel! Und für deinen Freund, der ohnehin in seiner Freizeit sehr eingespannt zu sein scheint, wird es noch anstrengender sein. Versuch das zu verstehen.

Vielleicht ist es wirklich so, dass wir Frauen eher bereit sind uns emotional zu binden und dafür auch Dinge aufzugeben. Ich weiß es nicht.
Mein Rat: Lass ihm Zeit. Manchmal merkt man erst was einem fehlt, wenn es nicht mehr da ist.
Und wenn er bei seiner Entscheidung bleibt, musst du das wohl oder übel akzeptieren. Argumentation und Diskussion bringen da wenig. Denn dann wäre es früher oder später sowieso zu einer Trennung gekommen, und dann doch lieber früher als später.

Ich weiß, dass es unglaublich schwer ist eine Trennung zu akzeptieren, wenn man sie selbst nicht gewollt hat. Ich weiß, dass man heulend im Bett liegt, wie ein Zombie durch die Gegend läuft und in Gedanken immer nur bei ihm ist. Jede Kleinigkeit erinnert dich an ihn und eure gemeinsame Zeit. Ich sage dir wie es ist: das wird schei.. Du wirst von ihm träumen, dir alte Fotos anschauen, ihn auf facebook stalken und so weiter. Aber: Auch das geht vorbei. Wirklich. Versprochen. Hoch und heilig.
Es wird dauern. Bei mir dauert es immer noch. Ich bin auch noch nicht über ihn hinweg, aber es ist deutlich besser als am Anfang.


Ich wünsche dir nur das Beste. Vielleicht wendet sich alles zum Guten. Und wenn nicht, dann wird irgendwann wieder alles gut sein.
Schreib gern nochmal wenn noch etwas ist oder dir noch etwas auf der Seele brennt.

Fühl dich gedrückt.

01.02.2017 23:34 • x 1 #2


M
Wow, erstmal vielen dank für deine ausführliche und liebe Antwort!

Ich sehe, dass da wohl einige parallelen bei deiner und meiner Geschichte sind. Und ich glaube auch, dass wir Mädels uns einer Beziehung viel stärker und schneller hingeben als die meisten Kerle. Ich finde es nur sehr enttäuschend, dass er es nicht einmal richtig probieren wollte und uns nach nicht nur einer Woche nach unserem ersten Streit aufgegeben hat, obwohl ich ihn extra nochmal gefragt habe ob er bereit ist es ernsthaft zu versuchen und eine Woche später meinte, dass er sich in der Woche intensiv damit beschäftigt hat und so auf den Entschluss kam. Ich denke, dass er sich in einem Tunnelblick in genau dieser Meinung befindet und sich möglicherweise auch überfordert fühlt. Aber auch wenn es schwierig ist und auch noch schwieriger wird, gibt man meiner Meinung nach nicht einfach auf ohne einen echten Versuch zu wagen, insbesondere wenn wir sogar 2 Tage zuvor Pläne gemacht haben wann wir uns das nächste mal sehen und dies auch gut aufzugehen schien und alles ganz normal war als wäre nichts los.

Ich habe mir einige Meinungen von Freunden eingeholt und alle samt meinten, dass es sehr stark nach einer schlechten Ausrede klingt. Ich selber weiß nicht was ich davon halten soll, weil ich auf beiden Seiten die Argumente verstehe aber ich nicht einschätzen kann was wirklich dahinter steckt. Dazu muss ich aber sagen, dass ihm eine Sache wichtig war: nämlich Ehrlichkeit.

Ich schätze die Situation nicht so ein, dass er seine Meinung ändern wird. In der Schule schien er schon damit halb abgeschlossen zu haben. Dann frage ich mich natürlich, wie stark seine Gefühle eigentlich waren. Er wir wohl denken, dass ich schon drüber weg komm, obwohl er mich stärker verletzt hat als er vielleicht denkt, er weiß es nur nicht.

Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als mich darauf einzustellen es einfach zu akzeptieren und weiter zu machen, auch wenn ich jeden morgen mit schmerzen in der Brust aufwache und feststellen muss, dass es doch kein schlechter Traum ist.
Ich versuche ihm so weit es geht aus dem Weg zu gehen und Augenkontakt und Gespräche zu vermeiden, weil ich mir nicht anders zu helfen weiß und hoffe dass es so schnell wie möglich leichter wird.

02.02.2017 19:22 • #3




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