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Auf miese Art und Weise verlassen worden - Abgesetzt

Punkrocker
Moin,
ich bin hier neu im Forum und möchte gerne mal meine Geschichte los werden.
Ich bin 56 Jahre alt und leide unter einer Polyneuropathie, Pflegegrad 3, GDB von 70 mit Kennzeichen A, AG und B. Bin auf für weite Strecken auf einen Rollstuhl angewiesen. Soviel zu mir.

Meine Frau und ich sind 2018 in den Schwarzwald gezogen um unserer Tochter beizustehen, die schon sehr jung einen leichten Schlaganfall hatte.
Am Anfang war auch noch alles okay. Irgendwann kam bei mir Heimweh auf. Das zeigte sich mit einer Depression. Ich bin dann für 4 Wochen nach Schleswig Holstein zu Freunden gefahren um mir klar zu werden wo ich hingehöre. Nach 4 Wochen war mir klar ich gehöre zu meiner Frau, also zurück in den Schwarzwald. Dort lief es dann auch gut. Alles schien in Ordnung. Leider kam nach längerer Zeit kam Depression wieder bei mir auf. Also zum Phychologen. Ich bekam Antidepressiva. Ich fühlte mich wohl. Mir war jetzt endlich klar geworden das ich in den Schwarzwald gehöre. Ich hatte angefangen die Berge zu mögen. Fühlte mich endlich zu Hause.

Leider wärte das nicht lange. Wenn es hochkommt war ich eine Woche glücklich. Dann fuhr meine Frau mit mir, unter dem Vorwand Ihren Sohn in Schleswig Holstein besuchen zu wollen also in den Norden. Sie meinte ich könne ja solange meinen Freund in Nordfriesland besuchen.
Sie fuhr mich dann auch zu meinem Freund. Das Dumme nur, ich war auf Sie reingefallen. Während ich ahnungslos ein paar Tage bei meinem Freund war, war meine Frau inzwischen wieder in den Schwarzwald zurück gefahren. Es dauerte eine Weile bis ich rausbekamn das Sie nicht bei Ihrem Sohn ist sondern wieder im Schwarzwald.
Als ich Sie fragte was das soll, bekam ich die Antwort das Schluß sei und Sie sich mit der Aktion von mir trennen würde.Ich saß hier erstmal und mir fehlten die Worte.
Jetzt kam erstmal ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem Gefühlswirrwarr kam dann schnell wieder die Depression. Ich hatte ja inzwischen eine neue Heimat gefunden. Den Schwarzwald.

Ja jetzt sitz hier und kann nur froh sein das mein Freund ein großes Haus hat und ich bei ihm wohnen kann.

Ich fand das schon ganz schön heftig das meine Frau davon ausgegangen ist das ich hier bei meinem Freund wohnen kann. Was hätte ich tun sollen wenn das nicht gegangen wäre? Klar hatte ich zu der Zeit noch das Wohnrecht für die Wohnung im Schwarzwald. Aber wieder zurück zu meiner Frau, die mich so abserviert hatte kam nicht in Frage. Was aber der einzige Weg gewesen wäre, hätte ich nicht so einen wirklich guten Freund.

Nach kurzer Zeit hab ich mir dann Hilfe gesucht und hab jetzt ein paar Termine beim Phychater. Wirklich helfen tut es noch nicht aber es ist ein klein wenig besser geworden. Über Schmerz und Depression bin aber noch lange nicht weg.

Ich wünsche es keinem das er so verlassen wird.

16.04.2021 13:36 • #1


W
Zitat von Punkrocker:
Als ich Sie fragte was das soll, bekam ich die Antwort das Schluß sei und Sie sich mit der Aktion von mir trennen würde.Ich saß hier erstmal und mir fehlten die Worte.

Das stell ich mir echt heftig vor.
Hast Du echt keine Ahnung, was da los sein könnte?
Hat sie sich im Schwarzwald jemand anderes an Land gezogen?
Hattet Ihr vorher schon irgendwelche Probleme?

Zitat von Punkrocker:
Polyneuropathie

Wodurch - wenn ich mal so indiskret fragen darf?

Zitat von Punkrocker:
Nach kurzer Zeit hab ich mir dann Hilfe gesucht und hab jetzt ein paar Termine beim Phychater. Wirklich helfen tut es noch nicht aber es ist ein klein wenig besser geworden.

Wenigstens ein Tropfen auf den heißen Stein.

Zitat von Punkrocker:
Über Schmerz und Depression bin aber noch lange nicht weg.

Das scheint ja nu alles noch recht frisch zu sein. Wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft!

16.04.2021 13:53 • #2


A


Auf miese Art und Weise verlassen worden - Abgesetzt

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B
Wie äußerte sich deine Depression?Hattest du vor dem Umzug schonmal ähnliche Probleme? Gab es Konflikte?
Wie lief es denn ab,als du dich in deine Heimat zurückgezogen hast?
Hatte sie vielleicht zunehmende Probleme mit deinen Einschränkungen, da mal irgendeinen Anhaltspunkt für gesehen?Was hat die Polyneuropathien ausgelöst?
Ich versuche nachzuvollziehen, was dazu geführt haben könnte,dass sie so ein Verhalten an den Tag legt

16.04.2021 13:55 • #3


E
Keine Ehefrau kann einfach ihren kranken Ehepartner abschieben, wie es ihr geliebt. Ich würde das juristisch prüfen lassen. Ehe bedeutet ja auch Verantwortung füreinander.

16.04.2021 14:05 • x 1 #4


Punkrocker
Zitat von Bones:
Wie äußerte sich deine Depression?Hattest du vor dem Umzug schonmal ähnliche Probleme? Gab es Konflikte? Wie lief es denn ab,als du dich in deine Heimat zurückgezogen hast? Hatte sie vielleicht zunehmende Probleme mit deinen Einschränkungen, da mal irgendeinen Anhaltspunkt für gesehen?Was hat die ...


Die Depression äusserte sich in Heulkrämpfen. So wie jetzt eigentlich auch noch ab und zu. Probleme mit meinen Einschränkungen sollte Frau als Krankenschwester eigentlich nicht haben.

16.04.2021 14:14 • #5


P
Zitat von Punkrocker:
Was aber der einzige Weg gewesen wäre, hätte ich nicht so einen wirklich guten Freund.


Hallo @Punkrocker

Ich bin selber krank und möchte dir deswegen erstmal sagen, dass ich es grauenhaft finde, dich wie ein nicht mehr gewollter Hund, einfach auszusetzen. Denn so kommt mir das rüber.

Diese Frau verdient in keinster Weise mehr noch irgendein Gefühl von dir, ausser natürlich den Hass.

Dann auch ein Lob an deinen guten Freund, dass du bei ihm erstmal leben kannst.

Meine Frage ist: Hast du einen gesetzlichen Betreuer an deiner Seite? Der dich unterstützt in deinen Lebenslagen?

16.04.2021 14:15 • #6


Punkrocker
Zitat von Pinkstar:
Hallo @Punkrocker Ich bin selber krank und möchte dir deswegen erstmal sagen, dass ich es grauenhaft finde, dich wie ein nicht mehr gewollter Hund, einfach auszusetzen. Denn so kommt mir das rüber. Diese Frau verdient in keinster Weise mehr noch irgendein Gefühl von dir, ausser natürlich den Hass. Dann auch ...


Ich glaube nicht das Hass eine Lösung ist. Hass würde mich nur kaputt machen. Ausgesetzter Hund beschreibt es recht gut.

16.04.2021 14:20 • x 1 #7


A
Zitat von Punkrocker:
Probleme mit meinen Einschränkungen sollte Frau als Krankenschwester eigentlich nicht haben.


Dieser Satz macht mich etwas stutzig .
Es scheint , als wäre es ,auf Grund ihres Berufes, selbstverständlich für dich , dass sie privat mit deinen Einschränkungen zurecht kommen müsste .

16.04.2021 14:22 • x 5 #8


W
Zitat von Punkrocker:
Probleme mit meinen Einschränkungen sollte Frau als Krankenschwester eigentlich nicht haben.

Als nebenberuflicher Rettungsdienstler, der mit dieser Erkrankung auch Berührung hatte, sag ich dazu mal folgendes:
Mein Mitgefühl hält sich in Grenzen, wenn offensichtlich ist, dass es sich um die Folgen von jahrelangem C2-Abusus handelt. Kann mir vorstellen, dass das eine Krankenschwester ähnhlich sieht.

16.04.2021 14:27 • x 2 #9


E
Zitat von will_hunting:
Als nebenberuflicher Rettungsdienstler, der mit dieser Erkrankung auch Berührung hatte, sag ich dazu mal folgendes: Mein Mitgefühl hält sich in ...


Schroff gesagt, aber ich gebe dir meine Zustimmung. Vielleicht wurde ja weiter getrunken....und die Frau konnte einfach nicht mehr. Da müsste man auch mal die andere Seite hören.

16.04.2021 14:32 • x 1 #10


P
Zitat von Punkrocker:
Ausgesetzter Hund beschreibt es recht gut.



Zitat von Punkrocker:
Probleme mit meinen Einschränkungen sollte Frau als Krankenschwester eigentlich nicht haben.


Hm, ich hoffe, du hast Unterstützung bei der Hilfe, eine neuen behindertengerechten Wohnung zu bekommen.

Den Satz mit der Krankenschwester sehe ich wie @Abendrot : Nur weil sie Krankenschwester ist, was ihr Beruf ist, heisst es noch lange nicht, dass sie privat mit einem kranken Menschen klar kommt. Sich darauf zu verlassen, ist nicht in gut.

Es ist wichtig, dass du als kranker Mensch trotzdem selbständig leben kannst. Geht sehr gut, mit Hilfe von Betreuer und Therapeuten. Du hast ja auch Pflegegrad. Von daher ist ein Einkauf und Putzen der eigenen Wohnung, dich auch zu pflegen möglich von einem Pflegedienst möglich.

16.04.2021 14:32 • x 2 #11


W
Zitat von Magnum:
Schroff gesagt, aber ich gebe dir meine Zustimmung.

Sorry, aber in solchen Dingen bin ich mittlerweile etwas krass drauf.

16.04.2021 14:33 • #12


Punkrocker
Zitat von Magnum:
Schroff gesagt, aber ich gebe dir meine Zustimmung. Vielleicht wurde ja weiter getrunken....und die Frau konnte einfach nicht mehr. Da müsste man auch mal die andere Seite hören.


Nochmals nein. Kein Alk. bei mir.

16.04.2021 14:34 • #13


P
Zitat von Punkrocker:
Kein Alk. bei mir.


Das ist gut so

16.04.2021 14:35 • #14


B
Zitat von Punkrocker:
Probleme mit meinen Einschränkungen sollte Frau als ...


Warum nicht? Sie ist ja nicht nur Krankenschwester, sie ist in erster Linie ein Mensch und jeder hat eben seine Grenzen.Es ist ein entmenschlichender Irrglaube, dass Krankenschwestern zum Pflegen,Betreuen und sich hinten anstellen geboren sind und keine eigenen Bedürfnisse und Grenzen haben.
Hast du es wirklich einfach vorausgesetzt, dass sie da keinerlei Probleme entwickelt hat?
Was hat die Polyneuropathien ausgelöst?Es gibt dafür nunmal mehrere Ursachen,eine davon ist eben Alk..Ich möchte dir aber in der Beurteilung der Situation nichts unterstellen in der Hinsicht,deshalb frage ich so gezielt danach

16.04.2021 14:56 • x 1 #15


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